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Drachenkaiser

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
544 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am04.10.2010Auflage
Unsere Welt gehört den Drachen - seit Anbeginn der Zeit haben sie Länder und Kontinente unter sich aufgeteilt, säen Hass und Intrigen zwischen den Völkern, entfachen politische Konflikte und Kriege. Doch im Europa des Jahres 1926 gibt es Menschen, die sich den übermächtigen Geschöpfen entgegenstellen. Die Drachentöterin Silena, Fürst Grigorij und ihre Gefährten haben die erste Schlacht gegen die Drachen geschlagen. Die feuerbewehrten Herrscher der Alten Welt sind geschwächt und zerstritten. Dies lockt einen neuen Drachen aus dem Fernen Osten herbei, der seine gierigen Klauen nach Europa ausstreckt. Silena und ihre Mitstreiter müssen verhindern, dass der Machtkampf der Drachen zur Unterdrückung der gesamten Menschheit führt ... Markus Heitz begegnen und mehr über sein neues Buch »Drachenkaiser« erfahren: http://www.piper-fantasy.de/

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Mit »Ulldart« begann der Saarländer seine einzigartige Karriere. Seine Romane um »Die Zwerge« wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und standen wochenlang auf den Bestsellerlisten. Mit »Die Legenden der Albae« führte Markus Heitz alle Fans in die Welt der Dunkelelfen. Dazu kamen viele weitere erfolgreiche Werke auf den Gebieten der Fantasy und Science Fiction sowie Thriller. Er gewann bereits elf Mal den Deutschen Phantastik Preis.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextUnsere Welt gehört den Drachen - seit Anbeginn der Zeit haben sie Länder und Kontinente unter sich aufgeteilt, säen Hass und Intrigen zwischen den Völkern, entfachen politische Konflikte und Kriege. Doch im Europa des Jahres 1926 gibt es Menschen, die sich den übermächtigen Geschöpfen entgegenstellen. Die Drachentöterin Silena, Fürst Grigorij und ihre Gefährten haben die erste Schlacht gegen die Drachen geschlagen. Die feuerbewehrten Herrscher der Alten Welt sind geschwächt und zerstritten. Dies lockt einen neuen Drachen aus dem Fernen Osten herbei, der seine gierigen Klauen nach Europa ausstreckt. Silena und ihre Mitstreiter müssen verhindern, dass der Machtkampf der Drachen zur Unterdrückung der gesamten Menschheit führt ... Markus Heitz begegnen und mehr über sein neues Buch »Drachenkaiser« erfahren: http://www.piper-fantasy.de/

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Mit »Ulldart« begann der Saarländer seine einzigartige Karriere. Seine Romane um »Die Zwerge« wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und standen wochenlang auf den Bestsellerlisten. Mit »Die Legenden der Albae« führte Markus Heitz alle Fans in die Welt der Dunkelelfen. Dazu kamen viele weitere erfolgreiche Werke auf den Gebieten der Fantasy und Science Fiction sowie Thriller. Er gewann bereits elf Mal den Deutschen Phantastik Preis.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492950862
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2010
Erscheinungsdatum04.10.2010
AuflageAuflage
Reihen-Nr.2
Seiten544 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3918 Kbytes
Artikel-Nr.1009556
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog

23. Dezember 1926, Freie Hansestadt

Hamburg, Deutsches Kaiserreich

Riesige Masten stemmten den schweren roten Stoff des pagodenförmigen Zelts in schwindelerregende Höhe. Innen und außen erleuchteten es Pergamentlampions; vom warmen Licht illuminiert, zog es die Blicke magisch an. Durch seine Außergewöhnlichkeit und all die Ornamente war es ein Blickfang sondergleichen.

Eintausend Menschen hatten den Weg hineingefunden. Im Innern roch es nach Holz, nach Jasmin und frittiertem Essen, das von livrierten Chinesen mit Bauchläden in Tütchen während der Vorstellung an die Zuschauer verkauft wurde. Unermüdlich liefen sie die Tribünentreppen hoch und runter, lächelnd und freundlich. Den Tee, in dem Jasminblüten schwammen, gab es gratis in kleinen Tonschälchen zu jeder Order.

Die Besucher waren von den rasch wechselnden Darbietungen gefangen genommen. Eine gebannte Stille herrschte, die Gesichter von Männern, Frauen und Kindern waren auf die Manege gerichtet, und die Spannung löste sich nach jedem Kunststück in einem tosenden Applaus.

Während die Menschen rings um Alfred Groote mitfieberten, starrte er unbeteiligt in die Manege, in der sich zehn junge Chinesendamen in weißen Seidengewändern zum Abschluss ihrer Akrobatik zu einer Pyramide aufgetürmt hatten. Dabei verbogen und verrenkten sie zusätzlich ihre zarten Leiber. Ich halte es für unmöglich, sich dabei als normaler Mensch nicht das Rückgrat zu brechen, dachte er. Schlangenmenschen.

Zur Krönung und gegen die Gesetze der Physik hielten sich die Mädchen gegenseitig an den Hüften und streckten jeweils ein Bein weg, sodass das Bauwerk aus Menschen lediglich auf schmalen, dünnen Zehenspitzen stand. Und hielt, ohne auch nur im Ansatz zu schwanken.

»Famos«, tönte es aus der Reihe vor Alfred. »Ganz famos!«

Doch auch als die grazilen Mädchen die Pyramide auflösten und sich aufrecht hinstellten, um ihren Applaus entgegenzunehmen, klatschte der Zweiundzwanzigjährige nicht. Feindselig blickte er von seinem hintersten Rang hinab, über die Köpfe der begeisterten Menschen, die im Gegensatz zu ihm nicht mit Beifall sparten.

Er spürte einen Ellenbogen in seiner Seite. »Mach schon«, raunte ihm Klara von links ins Ohr. Sie trug ein schlichtes schwarzes Kleid und eine lange Glasperlenkette, die kurzen blonden Haare lagen in einer modischen Wasserwelle am Kopf an. Sie hatte die Gelegenheit genutzt und sich eigens für das Zusammentreffen mit ihm schön gemacht. »Willst du, dass wir auffallen? Benimm dich wie ein normaler Zuschauer.«

Widerwillig schlug Alfred die Handflächen gegeneinander, doch der finstere Ausdruck wich nicht von seinem Gesicht. Für ihn waren diese chinesischen Turnerinnen Abschaum, wie der ganze Rest des verfluchten Zirkus, den seine lange Reise von Peking ins deutsche Kaiserreich geführt hatte.

Er verabscheute sie nicht, weil sie anders aussahen oder einer fremden Kultur angehörten. Seinen Hass hatten sie einem ganz anderen Umstand zu verdanken.

Die jungen Akrobatinnen liefen durch den portalähnlichen Manegenausgang hinaus; Sägemehl wirbelte hinter ihren blanken Füßen auf und flirrte im bunten Licht der fünf Richtscheinwerfer. Ihnen kam wieder der Conferencier des Abends entgegen, ein Chinese im klassischen Smoking und mit Zylinder, hinter dem sich der dunkelrote Vorhang schloss. Alfred fand immer noch, dass ihm die westliche Kleidung nicht stand. Den Namen hatte er vergessen. Wozu auch merken?

»Vielen herzlichen Dank, hochverehrtes Publikum«, rief er und verneigte sich. »Die Töchter der Schlange haben Ihr Wohlwollen redlich verdient. Kommen wir nun zu unserem Höhepunkt der Weihnachtsvorstellung in der schönen Hansestadt: Meister Wu Li und seine Traumkugeln!« Er deutete auf den Eingang, wo die Stoffbahnen erneut aufgezogen wurden. Ein lauter Gongschlag ertönte und hallte lange nach.

Ein hünenhafter Chinese in einem traditionellen knielangen Gewand aus schwarzer Seide tat den ersten Schritt in das Rund und verharrte in den Strahlen der Scheinwerfer. Die roten und weißen Schriftzeichen darauf leuchteten regelrecht. Die Arme hatte er auf den Rücken gelegt. Er musterte die voll besetzten Ränge in aller Ruhe, ehe er in die Mitte der Manege trat.

»Meine Güte, der ist ja riesig«, hörte Alfred Klara verwundert sagen. »Mindestens zwei Meter, oder? Ich dachte, die Chinesen seien alle klein!«

»Nicht die aus dem Norden, habe ich gehört«, gab er zurück und wartete ungeduldig, was Meister Wu Li zu bieten hatte. Es interessierte ihn letztlich ebenso wenig wie die vergangenen Darbietungen der Mädchen, der Tellerjongleure, der Clowns, der exotischen Tierdressuren, der Hochseilakrobaten, der Contorsionisten, der halbnackten Tänzerinnen und alles, was er sonst noch hatte erdulden müssen. Alfred und seine Freunde waren nur aus einem Grund hier.

Meister Wu Li berührte die weiße, halbkugelförmige Mütze, die eine Bronzespitze an der höchsten Stelle aufwies. Helfer trugen daraufhin einen Tisch mit einer flachen, breiten Schüssel herein, in der Wasser schwappte. Er selbst sah gelassen dabei zu und strich sich über den langen, schwarzen Kinnbart, der das Gesicht noch schmaler machte.

»Schneller«, murmelte Alfred und sah auf die Taschenuhr. Kurz nach zehn am Abend. Viel zu spät für seinen Geschmack. Die Vorstellung hätte vor einigen Minuten zu Ende sein sollen.

Wu Li bekam eine Drahtschlinge von einer Armlänge Durchmesser gereicht und tauchte sie in die Flüssigkeit.

Das Licht verlosch bis auf einen einzelnen Scheinwerferstrahl.

Wu Li hob den gebogenen Draht ruckartig an, und eine große Seifenblase formte sich. Zitternd blieb sie vor dem Chinesen in der Luft stehen, dehnte sich und wallte, drohte zu bersten. Er legte den Draht nieder, tauchte die Hände in die Flüssigkeit und berührte die Blase, hielt sie zwischen den Fingern - und ließ sie an Ausmaß zunehmen!

»Wie macht er das?« Klara packte Alfred am Ärmel der groben beigefarbenen Kordjacke.

»Das ist mir so was von gleich«, antwortete er, obwohl er sich zumindest wunderte über das, was er da sah. Dass die Seifenblase nicht barst, konnte er akzeptieren. Warum sie größer wurde, verstand er nicht.

Wu Li hatte die schillernde Sphäre freigegeben. Sie waberte aufwärts, höher und höher, dem Dach der Zeltpagode entgegen, bis sie wie auf einen geheimen Befehl hin stehen blieb. Der Scheinwerfer folgte ihr, Wu Li fiel ins düstere Gemisch aus Licht und Schatten zurück.

»Als der grausame Eroberer Dschingis Khan meine Heimat angriff«, sprach der Chinese mit Bassstimme, und Alfred rann unwillkürlich ein Schauder über den Rücken, »ritt seine wilde Horde an der Hütte einer Seifenmacherin vorüber.«

In der Blase wurden … Bilder sichtbar!

Die Menschen sahen Tartarenkrieger auf kleinen, zotteligen Pferden, die ihre Säbel und Speere schwangen. Ein erschrockenes und zugleich begeistertes Raunen lief durch die Reihen der Zuschauer. Eine Hütte tauchte auf, umgeben von Bambus und einem kleinen Bachlauf, an dem eine Chinesin kniete.

»Die grausamen Krieger wollten die hübsche Lin Wei entkleiden und sich an ihr vergehen.« Die Seifenblase zeigte die hilflose junge Frau, die von den Kriegern überrascht wurde, die sich auf sie stürzten. Sie leistete Gegenwehr, spuckte und schlug um sich.

Wie … geht das? Alfred wandte sich verblüfft um, drehte den Kopf und versuchte den Filmprojektor zu entdecken, mit dem sie den Trick absolvierten. Er hatte schon ein paar Vorführungen im Lichtspielhaus gesehen, aber was ihn stutzig machte, war, dass er das Geschehen in Farbe sah. Ist das möglich? Eine neue Technik?

Wu Li hatte unterdessen eine zweite Blase entstehen lassen, die emporschwebte, sich mit der ersten verband und sie an Volumen verdoppelte. Nun wurden die Szenen überlebensgroß dargestellt, und wer genau hinhörte, vernahm das dunkle Lachen der Krieger und die verzweifelten Rufe der Frau; einige Zuschauer stöhnten mitfühlend auf.

»Sie warfen sie in den Trog mit Seifenlauge, um sie zu waschen. Doch Lin Wei blieb im Trog verschwunden. Stattdessen stiegen Blasen empor, die den schrecklichen Soldaten Angst einflößten«, dröhnte Wu Lis Stimme. Die gigantische Sphäre wurde von Dutzenden kleiner Bläschen umspielt, deren Inneres unerklärlicherweise mit Rauch gefüllt war. »Sie verdunkelten die Umgebung, und die Pferde nahmen Reißaus. Sobald sie barsten, gaben sie Nacht frei und brachten den Kriegern dämonische Gestalten.«

Prompt platzten die Gebilde, der Rauch entwich und formte Monstrositäten, die über die Menschen in der Pagode hinwegflogen. Nicht wenige zogen die Köpfe ein oder hielten die Hüte fest, einige kleine Kinder fingen an zu weinen. Klara stieß einen spitzen Schrei aus, als tintenschwarze Schattenfinger nach ihr griffen, ehe sie zerstoben und vergingen.

Wie macht er das? Alfred konnte sich der Faszination nicht länger erwehren. Er erweckt die Einbildung zum Leben! Mit neuartigen Projektoren oder anderen Taschenspielertricks hatte das nichts mehr zu tun. Ein Massenhypnotiseur? Ein Medium?

»Die Letzten der Horde ergriffen die Flucht«, rief Wu Li, »als der gefürchtete Drache Nie-Lung erschien!«

In der großen Sphäre erschien der goldgeschuppte Kopf eines chinesischen Drachen, der sein zahnreiches Maul weit aufgerissen hatte und voller Hass fauchte. Auf seinem Rücken entfalteten sich filigrane Schwingen, und sein Hornpanzer glänzte; entlang der Wirbelsäule saßen gezackte, aufgerichtete Schuppen, die bis zum Schweifende verliefen. Die Hörner wirkten mehr wie ein Geweih und hatten wenig...
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Autor

Markus Heitz, geboren 1971, lebt als freier Autor im Saarland. Mit "Ulldart" begann seine einzigartige Karriere. Seine Romane um "Die Zwerge" wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und standen wochenlang auf den Bestsellerlisten. Mit "Die Legenden der Albae" führte Markus Heitz alle Fans in die Welt der Dunkelelfen. Als einziger deutscher Autor gewann er bereits elf Mal den Deutschen Phantastik Preis.