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Ahnentanz

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Mira Taschenbuch Verlagerschienen am01.02.20111. Auflage
Ein unerwartetes Erbe - und Mächte, mit denen sie nicht gerechnet haben
Es ist nicht nur einfach eine Plantage in New Orleans, die die Flynn-Brüder geerbt haben ... Als die Tarotkartenleserin Kendall Montgomery ihm erzählt, dass die ererbte Plantage von Geistern heimgesucht wird, kann Privatdetektiv Aidan Flynn nur lachen. Aber dann findet er einen menschlichen Knochen in der Erde und später einen weiteren am Fluss. Aidan beginnt, in die dunkle Geschichte der Flynn-Plantage einzutauchen. Bald schon stoßen er und Kendall auf Spuren eines Serienmörders, dessen Opfer spurlos verschwinden - und erkennen, dass ihr eigenes Schicksal besiegelt ist, wenn sie nicht anfangen, an das Unglaubliche zu glauben.
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Verfügbare Formate
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Produkt

KlappentextEin unerwartetes Erbe - und Mächte, mit denen sie nicht gerechnet haben
Es ist nicht nur einfach eine Plantage in New Orleans, die die Flynn-Brüder geerbt haben ... Als die Tarotkartenleserin Kendall Montgomery ihm erzählt, dass die ererbte Plantage von Geistern heimgesucht wird, kann Privatdetektiv Aidan Flynn nur lachen. Aber dann findet er einen menschlichen Knochen in der Erde und später einen weiteren am Fluss. Aidan beginnt, in die dunkle Geschichte der Flynn-Plantage einzutauchen. Bald schon stoßen er und Kendall auf Spuren eines Serienmörders, dessen Opfer spurlos verschwinden - und erkennen, dass ihr eigenes Schicksal besiegelt ist, wenn sie nicht anfangen, an das Unglaubliche zu glauben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783862782864
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum01.02.2011
Auflage1. Auflage
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1033620
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
PROLOG



Die Flynn-Plantage

Bei New Orleans

1863

Da war es â¦

Sein Zuhause.

Alles, was er kannte und liebte, so nahe.

Sloan Flynn saß auf Pegasus, dem großen Rotschimmel, der ihn von den Schlachtfeldern bei Sharpsburg, Williamsburg und Shiloh hierher getragen hatte, und blickte gen Süden.

Farmland. Reich und fruchtbar, so weit das Auge reichte. Wenn er sich jedoch Richtung Norden wandte â¦

Zelte über Zelte, in perfekter militärischer Ordnung aufgereiht. Männer reinigten an brennenden Lagerfeuern ihre Waffen. Der eine Anblick zeugte von Schönheit, Frieden und Harmonie. Der andere verhieß ein Land, das im Blut seiner Söhne ertrank, ein Land, das der Zerstörung anheimgegeben war.

Sloan hatte keine Illusionen mehr über den Krieg. Er war abstoßend und brutal. Er bedeutete nicht nur Tod. Er bedeutete versehrte und gebrochene Männer auf dem Schlachtfeld. Er bedeutete einen Mann, der blind umherlief und nach Hilfe rief, weil das Kanonenfeuer ihm das Augenlicht geraubt hatte. Er bedeutete abgetrennte Gliedmaßen und die verstümmelten Körper der Verwundeten, der Toten und der Sterbenden. Und in den schlimmsten Momenten bedeutete der Krieg Angehörige, die über den Leichen ihrer Liebsten weinten.

Jeder Mann, der Krieg noch immer für ein probates Mittel der Konfliktlösung hielt, war nicht in Sharpsburg, Maryland, gewesen. Ebenso wenig hatte er mit angesehen, wie sich der Antietam Creek so rot gefärbt hatte wie das Rote Meer, weil er dermaßen angefüllt war mit Blut, dass er sich wie ein grellrotes Band durch die Landschaft wand.

Sloan hatte den Krieg als Captain der Kavallerie einer Louisiana-Einheit begonnen. Doch das war damals gewesen. Heute gehörte er zur Bürgerwehr, die Jeb Stuart und der Armee von Nord-Virginia unterstand. Sie waren in den Süden geschickt worden, um Gebiete des Mississippi auszukundschaften, doch heute Morgen hatte man sie zurück in den Norden berufen.

Es wäre so leicht, einfach nach Hause zu gehen â¦

Doch ein Mann brach den Krieg nicht einfach ab. Er wachte nicht auf und sagte den Vorgesetzten oder seinen Männern, dass Krieg etwas Verabscheuungswürdiges sei, das nur Leid hervorbrächte, und dass er deshalb gehen würde. Stattdessen kämpfte er, kämpfte, um zu siegen. Denn Krieg bedeutete auch Siegen. Die empörte Parole von der Verteidigung der Rechte der Einzelstaaten, die einst wie ein Fanfarenstoß in seinem Herzen geschmettert hatte, war zu einem stillen Schluchzen verstummt. Wenn sie zurückgehen könnten - wenn sie alle zurückgehen könnten -, um die Politiker und Kongressabgeordneten auf die Schlachtfelder zu zwingen und sie mit den verstümmelten und blutgetränkten Leichen ihrer Söhne zu konfrontieren, wäre es nicht so weit gekommen.

Doch das war es. Und nun bereiteten sie sich auf eine weitere Schlacht vor. Sie würden nicht versuchen, New Orleans zurückzugewinnen. Nicht jetzt. Sie versammelten sich, um Richtung Norden zu ziehen. General Robert E. Lee befahl Truppen aus dem ganzen Süden in Richtung Norden. Er wollte den Krieg in die Städte tragen, auf die Farmen und in das Weideland der Union. Sloans geliebtes Virginia lag in Trümmern, war wieder und wieder seiner Reichtümer beraubt worden und gezeichnet durch das Gemetzel.

Sehnsüchtig blickte Sloan noch einmal in Richtung seines Zuhauses.

Die Flynn-Plantage gehörte nicht zu den größten und prächtigsten Anwesen. Doch sie war Heimat. Seine Heimat.

Und sie würde dort sein. Fiona MacFarlane. Fiona Fair, wie sie sie gerne neckisch nannten. Tatsächlich allerdings - und wegen des Krieges heimlich - hieß sie Fiona MacFarlane Flynn.

Es war so lange her â¦

Ihr eigenes Zuhause, Oakwood, war kurz nach Beginn des Kriegs zerstört worden, woraufhin Fiona auf die Flynn-Plantage gekommen war, den Sitz seiner Familie. Die Plantage war nicht prachtvoll - seine Familie war einst ohne Geld und nur mit der Bereitschaft zu arbeiten nach Lousiana gekommen -, doch es gab genug Platz für Fiona. Es würde dort immer einen Platz für sie geben.

Jetzt stand die Plantage kurz vor dem Ruin, wie er wusste. Trotz des Krieges unterhielten er und sein Cousin Brendan, ein Lieutenant der Unionsarmee, einen Briefwechsel. Daher wusste er, dass es nicht gut stand um den Besitz. Seit die Yankees New Orleans eingenommen hatten, hatte Brendan einige Zeit auf der Plantage verbracht, und seine Briefe waren aufrichtig gewesen. Auf dem Schlachtfeld mochten die beiden Männer Todfeinde sein, doch sie waren noch immer Cousins, was die Korrespondenz für beide gefährlich machte. Brendan hatte von The Beast Butler geschrieben, dem örtlichen Befehlshaber der Union, und dass er die Familie gewarnt habe, den Kontakt mit den Unionstruppen um jeden Preis zu vermeiden.

Und wenn diese Warnung von einem Offizier der Union kam ⦠nun, Sloan wollte gar nicht darüber nachdenken, was das bedeutete.

Er zögerte einen Moment und wusste, dass er nach Norden reiten sollte. Seine Aufklärungsmission hatte ergeben, dass sie heftige Scharmützel zu erwarten hatten, wenn die Truppen sich dem Bezirk näherten.

Doch er war so nah â¦

So nah an seinem Zuhause.

So nah bei Fiona.

Er könnte sich eine Stunde fortstehlen. Nur eine Stunde.

Eine Schar Soldaten würde einen sofortigen Vergeltungsschlag provozieren, doch er allein konnte unbemerkt durch die Reihen schlüpfen.

Nein. Er befand sich im Krieg und hatte seine Befehle. Doch trotz der Warnungen in seinem Kopf trieb er mit einem Schenkeldruck sein Pferd an und ritt gen Süden.

Bald erstreckte sich die lange, von Eichen beschattete Auffahrt vor ihm. Aus diesem Blickwinkel wirkte das Haus noch immer wunderschön. Elegant, im klassischen Stil errichtet und mit einer durchgehenden, offenen Eingangshalle, damit die Brise, die kühle Luft vom Fluss brachte, besser zirkulieren konnte. Die umlaufenden Veranden im ersten und zweiten Stock waren noch immer mit Efeu bewachsen, durch das einige Blüten durchschimmerten. Als Kind hatte er beim Bau des Hauses mitgeholfen. Es war seine Heimat, und beim bloßen Anblick überkam ihn ein Gefühl von bittersüßer Nostalgie.

Er ritt nicht die vordere Auffahrt hoch, sondern machte einen Umweg durch das angrenzende Gehölz und kam an überwachsenen, verwahrlosten Feldern vorbei. Sloan band Pegasus an einen Baum und bahnte sich dann einen Weg zu den Ställen hinter dem Haus. Ihr Verwalter Henry war dort, ein magerer Mann mit indianischem, haitianischem und vermutlich deutschem Blut, ein freier Farbiger und der wahre Chef des Anwesens seit Sloan überhaupt denken konnte.

Henry? , fragte er mit leiser, aber drängender Stimme. Henry, der gerade einen Sattel reparierte, sah lächelnd auf.

Sein Gesicht wirkte alterslos und stark. Sloan? Sloan kam hinter einem Ballen Heu hervor.

Henry ließ die Lederahle fallen und stand auf. Beide Männer umarmten einander. Doch Henry löste sich rasch, seine Miene war düster.

Da sind ein paar Soldaten oben im Haus , warnte er Sloan leise. Sie sind gerade heute Morgen angekommen.

Sloan runzelte die Stirn. Soldaten? Warum?

Warum? , wiederholte Henry bitter. Weil es ihnen nun gehört, nachdem New Orleans sich ergeben hat.

Sloan verzog das Gesicht. Im Moment wollte er nicht über die Warnung vor The Beast Butler nachdenken. Was ist mit all den anderen? Ist noch jemand da? Von Ma habe ich gehört. Brendan schrieb mir letzten Sommer, dass sie gestorben ist. Selbst wenn er früher davon erfahren hätte, hätte er nicht an ihrem Begräbnis teilnehmen können. Er hatte die Schlacht von Sharpsburg beobachtet. Aber was ist mit Fiona und Missy und George? Sind sie noch hier? Missy und George waren schon ebenso lange bei der Familie wie Henry.

Ja, sie sind noch hier , erwiderte Henry und wirkte unangenehm berührt. Aber Miss Fiona sagte, ich solle hier draußen bleiben und mich fernhalten, bis sie mich ruft.

Sloan blickte Henry an. Da er Fiona kannte, wusste er sofort, warum sie ihm den Befehl gegeben hatte. Sie befürchtete, dass es nicht gerade die Elitesoldaten der Konföderierten waren, die zum Haus gekommen waren. Sie wusste nicht, was sie von ihr verlangen würden, und wollte nicht Henrys Tod riskieren, falls sie sich selbst verteidigen musste.

Sloan blickte in die Ferne. Henry wirkte noch immer sehr unbehaglich. Was zur Hölle ging hier vor?

Henry, was ist los? Was zum Teufel ist los? , verlangte er zu wissen.

Nichts. Nichts. Es ist nur ⦠nun, es ist lange her, dass Sie zu Hause waren. Fast ein Jahr.

Sloan starrte ihn an. Was hat das mit alldem hier zu tun? , fragte er.

Brendan ⦠er ist im Moment auch nicht hier. Er ist fort. Wenn er hier ist ⦠Nun, dieser Ort gehört seiner Familie, deswegen lassen die Truppen ihn in Ruhe.

Und?

Er ist seit einer Weile nicht mehr hier gewesen. Henry atmete tief durch. Das ist nicht gut. Das ist einfach nicht gut. Die Yankees sind eine Sache. Darunter sind gute Männer, und darunter sind schlechte Männer. Doch es gibt auch schlechte Männer von hier. Schlechte Männer, die ohne Grund Böses tun, nur um Geld zu machen. Wenn ich kann, gehe ich in die Stadt und versuche mich umzuhören, was so passiert. Henry blickte zur Seite. Da ist ein Mann aus dem Ort ⦠er findet Mädchen. Findet sie für diesen Offizier. Dann ⦠sieht man sie nie wieder. Ich versuche, ihn zu stören. Manchmal gelingt es mir. Ich höre Dinge, zum Beispiel, wo die...
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Autor

Heather Graham stammt aus Florida und bereiste Europa, Asien und Afrika, bevor sie sich der Schriftstellerei widmete. 1982 veröffentlichte sie ihren ersten Roman und hat seitdem zahlreiche Auszeichnungen für ihre Werke erhalten, die in 15 Sprachen übersetzt wurden. Ihre Romane erscheinen regelmäßig auf den amerikanischen Bestsellerlisten.