Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Planetenkrieg - Feindliche Übernahme

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
672 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am12.03.2012
Der Planetenkrieg ist unausweichlich
Die Euphorie war groß, als der erste Kontakt zwischen den Menschen und Außerirdischen zustande kam und die Menschheit endlich Teil der intergalaktischen Gemeinschaft wurde, doch nun hat auch das Volk der Horvath den blauen Planeten entdeckt - und die sind den Menschen alles andere als freundlich gesinnt ...

John Ringo, 1963 in Florida geboren, war Spezialist bei der Army, Meeresbiologe und ist Autor zahlreicher Science-Fiction-Romane sowie der weltweit erfolgreichen Military-SF-Serien 'Die Nanokriege' und 'Invasion'.
mehr

Produkt

KlappentextDer Planetenkrieg ist unausweichlich
Die Euphorie war groß, als der erste Kontakt zwischen den Menschen und Außerirdischen zustande kam und die Menschheit endlich Teil der intergalaktischen Gemeinschaft wurde, doch nun hat auch das Volk der Horvath den blauen Planeten entdeckt - und die sind den Menschen alles andere als freundlich gesinnt ...

John Ringo, 1963 in Florida geboren, war Spezialist bei der Army, Meeresbiologe und ist Autor zahlreicher Science-Fiction-Romane sowie der weltweit erfolgreichen Military-SF-Serien 'Die Nanokriege' und 'Invasion'.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641081959
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum12.03.2012
Reihen-Nr.1
Seiten672 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1766 Kbytes
Artikel-Nr.1080203
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


PROLOG

Man sagt, die größten Veränderungen in der Wissenschaft würden dann eintreten, wenn irgendein Forscher sagt: »Hmm, das ist seltsam.« Für Beziehungen gilt dasselbe: »Das ist aber nicht meine Lippenstiftfarbe ...«  - oder im Krieg: »Das ist eine eigenartige Staubwolke ...«, etc.

Aber in diesem Fall geht es um die Wissenschaft. Und um Beziehungen. Und um Krieg.

Und die Dinge sind einfach gigantisch groß und schwer zu erfassen, weil der Weltraum eben so ist.

 


»Hmm, das ist seltsam.«

»Was?«

Chris Greenstein war trotz seines Namens ein schlaksiger, gut aussehender blonder Mann, den die meisten Leute irrtümlicherweise für einen besonders blassen Surfertyp hielten. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass er die Damenwelt sehr beeindruckte  - bis er den Mund aufmachte. Und deshalb gab er sich in der Öffentlichkeit einfach als groß, blond und dämlich. Und stumm. Er besaß ein Diplom in Aeronautik und einen Doktortitel in Astrophysik. Ersteres hätte ihm einen gut bezahlten Job eintragen können, wenn er nicht bei jedem Bewerbungsgespräch in irgendeinen Fettnapf getreten wäre. Der zweite Titel lief normalerweise auf eine schlecht bezahlte Akademikerkarriere mit einem Nebenjob bei McDonald´s hinaus. Mit der Uni hatte er dasselbe Problem wie mit der freien Wirtschaft.

Chris war Manager der dritten Schicht im Datencenter von Skywatch. Skywatch war eine unterfinanzierte und von niemandem beachtete Ansammlung von Computerfreaks, Sonderlingen und Doktoren der Astronomie, die anderswo keinen Job finden konnten und die sich der sehr wichtigen und sehr wenig verstandenen Aufgabe widmeten, den Himmel nach irgendwelchem Zeug abzusuchen, das vielleicht den Weltuntergang herbeiführen könnte. Am gefährlichsten waren Kometen, die sich, obwohl sie im Wesentlichen die Konsistenz von Speiseeis hatten, sehr schnell bewegten und im Allgemeinen sehr groß waren. Und wenn eine Kugel Speiseeis von der Größe der Insel Manhattan auf einen Planeten trifft und sich dabei schneller bewegt als alles, was die Menschheit herstellen kann, dann gibt das nicht bloß einen Knall. Sie verwandelt sich dann in eine Feuerkugel, die sich nur darin von einer Atombombe unterscheidet, dass sie keine Strahlung freigibt. Stattdessen stößt sie Plasma, gewaltige Mengen von herumfliegendem brennendem Gestein und heißen Gasen aus. Über einen ganzen Kontinent. Und dann bekommt die Welt oder zumindest die Biosphäre mehr oder weniger den großen blauen Bildschirm des Todes, wird resettet und fängt mit irgendwelchen Krokodilen und ein oder zwei Nagetieren wieder von vorne an.

Ein Komet hat die Dinosaurier umgebracht. Die meisten Leute bei Skywatch verdienten nicht viel mehr als den Mindestlohn. Macht einen nachdenklich.

Skywatch benutzte alles, was schnell, billig und einfach zu kriegen war, um nach »Zeug« Ausschau zu halten. Sie hatten Datenspeicher, in denen all die wirklich riesigen Mengen von Zeug enthalten waren, also Kometen, Asteroiden, kleinere Monde, Felsen und allgemeiner Schutt, die das Sonnensystem füllten. Gelegentlich meldete sich jemand bei ihnen, der glaubte, die nächste Apokalypse entdeckt zu haben. Auffinden, identifizieren, Kurs auf die Erde? Ja/nein? Neu? Ja/nein? Das meiste lief automatisch ab. Das meiste besorgten andere Leute: Im Wesentlichen jeder, der ein Teleskop besaß, angefangen bei Amateuren, die es in ihrem Hinterhof stehen hatten, bis zu dem Team, das das Hubble betrieb  - sie alle waren Teil von Skywatch. Aber fünfunddreißig Leute (darunter zwei Frauen) wurden dafür bezahlt (nicht viel mehr als Mindestlohn), zu sortieren und auszufiltern und die Drecksarbeit für die anderen zu machen.

Chris kaute ständig an seinen Nägeln. Die meisten Leute, die längere Zeit für Skywatch tätig waren, entwickelten irgendeinen Tick. Sie wussten, dass die Wahrscheinlichkeit, dass zu ihren Lebzeiten »The Big One« eintrat, wesentlich geringer war, als fünfzehnmal nacheinander den Haupttreffer in der Lotterie zu gewinnen. Und selbst dass es irgendwo, wo es etwas ausmachen würde, zu einem »Little Bang« kam, war unwahrscheinlich. Oder dass irgendwo an einer wichtigen Stelle ein kohlehaltiger Asteroid mit der Wirkung einer 25-Megatonnen-Atombombe einschlug. Die Welt besteht zu einem Siebtel aus Ozeanen, und selbst die Landflächen sind verblüffend leer.

Aber tagaus, tagein mit der Gewissheit zu leben, dass Schicksal der Welt in den Händen zu halten, setzt einem allmählich zu. Die meisten Leute blieben höchstens fünf Jahre bei Skywatch, allein schon wegen der miesen Bezahlung. Chris hatte als Filtertechniker dort angefangen (»Ja, das ist ein Asteroid. Er ist bereits kategorisiert. Danke ...«). Das war vor sechs Jahren gewesen. Sein Ablaufdatum war schon lange vorbei, und sein blondes Haar fing an, grau zu werden.

»Das ist eine Spur. Aber eine höchst seltsame Spur. Der Algorithmus sagt, dass das eine Fehlanzeige ist.«

Die Art und Weise, wie man Asteroiden und Kometen entdeckt, hat mit der Art und Weise zu tun, wie man Sterne betrachtet. Je mehr Sternenlicht gesammelt wird, umso kräftiger ist das Bild. Früher machte man das, indem man eine Fotoplatte an ein Teleskop hängte, das langsam über den Nachthimmel wanderte und die winzige Streuung von Photonen aufnahm, die von dem fernen Stern ausgingen. Die Computer haben das nur in dem Punkt verändert, dass sie das Bild präziser auflösen, es falten, es um seine Achse drehen und verstümmeln können, und dass anstelle einer Fotoplatte ein CCD-Chip verwendet wird.

Wenn man das Teleskop auf einen Stern gerichtet hat und sich etwas über das Sichtfeld bewegt, erzeugt das eine Spur. Asteroiden und Kometen sind näher bei uns als Sterne, und wenn sie sich quer über den Sichtwinkel bewegen, erzeugen sie eine solche Spur. Wenn sie sich auf einen zubewegen, erzeugen sie eine kleine Spur, wenn sie quer über das Sichtfeld fliegen, eine große. Der Winkel der Sonne ist wichtig. Ebenso die Größe des Objekts. Etc.

Ernsthafte Forscher hatten keine Zeit für Spuren. Aber jede Spur könnte wichtig sein, also schickten sie sie zu Skywatch, wo Server alle Daten der Spur in ihre Bestandteile zerlegten und schließlich meldeten, ob es sich um eine bereits identifizierte Spur, eine neue Spur, eine »schlimme neue Spur« etc. handelte. In diesem Fall meinten die Server, sie sei »seltsam«.

»Definiere seltsam«, sagte Chris und rief die Daten auf. Skywatch-Leute sahen sich selten Bilder an. Was er sah, war eine Menge Ziffern, die für den Uneingeweihten einfach nur eine gewaltige Masse rätselhafter Zahlen wäre. Für Chris erzeugte die Ziffernmasse sofort ein Bild des fraglichen Objekts. Und die Ziffern waren sehr seltsam. »Lass mal. Albedo null Komma dreiundsiebzig? Perfekter Kreis? Durchmesser zehn Komma eins vier acht Kilometer? Frage: ringförmig? Geschwindigkeit ...? Das ist kein Fehler, das ist ein Witz. Wo kam das her?«

»Max Planck. Von Calar Alto. Das ist das Problem. Die Deutschen ...«

Calar Alto war ein aus mehreren mächtigen Teleskopen bestehender Komplex in Andalusien. Ein Gemeinschaftsprojekt der spanischen und der deutschen Regierung. Den deutschen Teil betrieb das Max-Planck-Institut für Astronomie, und obwohl die Anlage in Spanien stand, leistete Max Planck in Calar Alto die meiste Arbeit.

»Die sind nicht gerade dafür berühmt, Witze zu machen«, sagte Chris. Er sah sich erneut Winkel und Flugbahn an und zuckte die Achseln. Das Unangenehme an der Arbeit für Skywatch war, dass man sich Sorgen um »The Big One« machte. Das Angenehme war, dass es niemals einen akuten Katastrophenfall gab. Alles, was sie entdeckten, würde vermutlich lange Zeit brauchen, um zur Erde zu kommen. »Markieren und kategorisieren. Es befindet sich auf keiner Bahn zur Erde. Der Winkel passt nicht, die Geschwindigkeit ist völlig falsch. Bitten Sie Calar, die sollen, wenn sie mal Zeit haben, eine weitere Aufnahme machen. Und wir behalten das Ding besser im Auge, denn bei der Geschwindigkeit wird es in ein paar Jahren quer durchs ganze Sonnensystem schießen, und wenn es etwas trifft, dann wird das echt cool.«

»Weißt du, wie das aussieht?«

»Klar. Wie ein Heiligenschein.«

 


Chris griff benommen nach seinem Telefon und blickte auf die Nummer auf dem Display.

»Hallo?«

»Chris? Tut mir leid, wenn ich Sie geweckt habe. Ich bin´s, Jon. Könnten Sie heute ein wenig früher reinkommen? Wir haben eine Leitungsbesprechung.«

»Was gibt´s denn?« Chris setzte sich auf und rieb sich die Augen. Jon Marin war der Direktor von Skywatch. Er wusste, dass das Gehalt seiner Abteilungsleiter nicht hoch genug war, um sie mitten in der Nacht aufwecken zu dürfen.

»Es geht um das Ding mit dem Heiligenschein, es hat eine ... Anomalie gegeben. Wir besprechen das, wenn Sie hier sind. Wir haben um vier eine Videokonferenz mit Calar. Bitte versuchen Sie, da zu sein.«

»Ja, Sir«, sagte Chris. Er sah auf die Uhr und seufzte. Dann würde er eben aufstehen, der Tag war ohnehin schon im Eimer.

 


»Guten Tag, Dr. Heinsch ...«

Trotz seines Namens sah Jon Marin aus wie der Inbegriff eines New Yorker Juden und klang auch so. Was er auch war. Sein erster Doktortitel stammte von der NYU, der nächste von der MIT, anschließend war er nach Stanford gegangen. Sein Bruder war Staranwalt in New York und verdiente jedes Jahr einen siebenstelligen Betrag. Seine Mutter ließ ihn das nie vergessen. Er versuchte immer wieder, ihr klarzumachen, dass er schließlich ein Doktor sei, aber das half...

mehr

Autor

John Ringo, 1963 in Florida geboren, war Spezialist bei der Army, Meeresbiologe und ist Autor zahlreicher Science-Fiction-Romane sowie der weltweit erfolgreichen Military-SF-Serien "Die Nanokriege" und "Invasion".