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Envy - Neid

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
544 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am03.12.2012
Neid ist die zweite Todsünde - nach dem Hochmut. Doch im Gegensatz zum Hochmut kann Neid auch tödlich sein ... Der geheimnisumwitterte Autor Parker Evans plant seine Rache gegen einen Mann, der ihn vor Jahren töten wollte. Seine Waffen: sein neues Buch - und seine New Yorker Verlegerin Maris Matherly. Als Maris den teuflischen Plan durchschaut und voll Entsetzen Parkers Gegenspieler ganz in ihrer Nähe ausmacht, steht sie bereits am Rande des Abgrunds. Denn auf einer kleinen Insel vor der Küste Georgias wird bereits das unausweichliche, mörderische Schlusskapitel geschrieben...


Sandra Brown arbeitete als Schauspielerin und TV-Journalistin, bevor sie mit ihrem Roman »Trügerischer Spiegel« auf Anhieb einen großen Erfolg landete. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten internationalen Autorinnen, die mit jedem ihrer Bücher die Spitzenplätze der »New York Times«-Bestsellerliste erreicht! Ihr endgültiger Durchbruch als Thrillerautorin gelang Sandra Brown mit dem Roman »Die Zeugin«, der auch in Deutschland zum Bestseller wurde. Seither konnte sie mit vielen weiteren Romanen ihre Leser und Leserinnen weltweit begeistern. Sandra Brown lebt mit ihrer Familie abwechselnd in Texas und South Carolina.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextNeid ist die zweite Todsünde - nach dem Hochmut. Doch im Gegensatz zum Hochmut kann Neid auch tödlich sein ... Der geheimnisumwitterte Autor Parker Evans plant seine Rache gegen einen Mann, der ihn vor Jahren töten wollte. Seine Waffen: sein neues Buch - und seine New Yorker Verlegerin Maris Matherly. Als Maris den teuflischen Plan durchschaut und voll Entsetzen Parkers Gegenspieler ganz in ihrer Nähe ausmacht, steht sie bereits am Rande des Abgrunds. Denn auf einer kleinen Insel vor der Küste Georgias wird bereits das unausweichliche, mörderische Schlusskapitel geschrieben...


Sandra Brown arbeitete als Schauspielerin und TV-Journalistin, bevor sie mit ihrem Roman »Trügerischer Spiegel« auf Anhieb einen großen Erfolg landete. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten internationalen Autorinnen, die mit jedem ihrer Bücher die Spitzenplätze der »New York Times«-Bestsellerliste erreicht! Ihr endgültiger Durchbruch als Thrillerautorin gelang Sandra Brown mit dem Roman »Die Zeugin«, der auch in Deutschland zum Bestseller wurde. Seither konnte sie mit vielen weiteren Romanen ihre Leser und Leserinnen weltweit begeistern. Sandra Brown lebt mit ihrer Familie abwechselnd in Texas und South Carolina.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641103330
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum03.12.2012
Seiten544 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2198 Kbytes
Artikel-Nr.1227692
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

»Aber es muss doch etwas geben.« Ungeduldig trommelte Maris Matherly-Reed mit ihrem Bleistift gegen den Notizblock, auf den sie eine Reihe Dreiecke und eine Kringelkette gekritzelt hatte. Darunter hatte sie die Umrisse eines Buchumschlages skizziert.

»P.M.E., korrekt?«

»Korrekt.«

»Bedauere, Ma´am, aber das steht nicht im Verzeichnis. Ich habe doppelt geprüft.«

Die Idee für den Umschlag - ein autobiografischer Bericht der Autorin über die düstere Beziehung zu ihrer Stiefschwester - war Maris gekommen, während sie darauf wartete, dass die Auskunft die Telefonnummer lokalisierte. Eigentlich hätte der Anruf nur wenige Sekunden dauern dürfen, aber nun waren schon mehrere Minuten vergangen.

»Haben Sie denn unter dieser Vorwahl keinen Eintrag für P.M.E.?«

»Unter gar keiner Vorwahl«, erwiderte der Mann von der Auskunft. »Ich habe im ganzen US-Gebiet gesucht.«

»Vielleicht handelt es sich um ein Geschäft, nicht um eine Privatadresse.«

»Ich habe beides überprüft.«

»Könnte es eine Geheimnummer sein?«

»Auch die würde unter dieser Kennung erscheinen. Ich habe nichts mit diesen Initialen. Punktum. Wenn Sie einen Nachnamen hätten ...«

»Habe ich aber nicht.«

»Dann tut es mir Leid.«

»Danke für den Versuch.«

Frustriert betrachtete Maris erneut ihre Skizze, ehe sie darüberkritzelte. Dieses Buch würde sie nie mögen, egal, wie der Umschlag aussah. Die inzestuösen Untertöne bereiteten ihr Bauchschmerzen. Außerdem befürchtete sie, dass eine größere Anzahl Leser ihr ungutes Gefühl teilen würde.

Doch die Lektorin, die das Manuskript bearbeitet hatte, plädierte nachhaltig für einen Kauf. Das Thema garantierte der Autorin Auftritte im Fernsehen und bei Talkshows im Radio, Besprechungen in Zeitschriften und wahrscheinlich eine Option auf den Film der Woche. Und selbst bei schlechten Kritiken böte das Thema noch genügend Anreiz, um große Verkaufszahlen anzustoßen. Da sich die übrigen Entscheidungsträger in der Hardcover-Abteilung von Matherly Press dem Plädoyer der Lektorin für ihr Projekt angeschlossen hatten, hatte sich Maris der Mehrheit gebeugt. Jetzt hatte sie bei ihnen etwas gut.

Das brachte sie wieder auf den Prolog von Neid, den sie heute Nachmittag gelesen hatte. Das Manuskript hatte sie unter einem Stapel unangeforderter Einsendungen entdeckt, die schon seit Monaten ein Regal in ihrem Büro belegten und bis zu einem Tag in weiter Ferne Staub ansammelten, an dem ihr Terminkalender einen flüchtigen Blick darauf gestattete. Anschließend würde sie den bange wartenden Autoren den üblichen Absagebrief schicken. Angesichts der niederschmetternden Enttäuschung, die diese beim Lesen eines unpersönlichen, aber deutlichen Laufpasses überfallen würde, verdiente jeder Autor wenigstens ein paar Minuten ihrer Zeit.

Und außerdem gab es immer diese abwegig nebulöse Chance von eins zu einer Million, die durch jedes Lektorenhirn spukte: dass genau unter diesem Schrotthaufen der nächste Steinbeck, Faulkner oder Hemingway wartete.

Maris wäre schon mit einem neuen Bestseller zufrieden. Diese fünfzehn Prologseiten waren definitiv viel versprechend. Sie hatten Maris mehr als jede andere Lektüre in jüngster Zeit mitgerissen. Und darunter befand sich sogar Material von ihren bereits veröffentlichten Autoren. Ganz gewiss jedoch handelte es sich um eine aufregendere Lektüre als sämtliche Ergüsse von Nachwuchsdichtern.

Sie hatte ihre Neugierde erweckt, wie das ein Prolog oder ein erstes Kapitel tun sollte. Sie war gefesselt, wollte unbedingt mehr wissen und war ganz wild darauf, die restliche Geschichte zu lesen. Doch war die überhaupt schon geschrieben? Sie rätselte. Oder wenigstens in Umrissen skizziert? Handelte es sich um den Erstversuch eines Autors in Sachen Belletristik? Hatte er oder sie Schreiberfahrung in einem anderen Genre? Worin bestanden seine/ihre Referenzen? Hatte er/sie überhaupt welche?

Obwohl nichts auf das Geschlecht des Schriftstellers hindeutete, tippte ihr Instinkt auf männlich. Hatch Walkers Selbstgespräche standen ganz im Einklang mit seinem deftigen Charakter und lasen sich so, wie ein Mann denken würde. Der Erzählton spiegelte die poetische Ader des alten Seebären.

Und doch hatte ein völlig unerfahrener Mensch diese Seiten eingesandt, einer, dem man nie beigebracht hatte, wie man ein Manuskript bei einem zukünftigen Verleger einreicht. Er hatte sämtliche Standardregeln gebrochen: kein adressierter und frankierter Rückumschlag, kein persönliches Anschreiben, weder Telefonnummer noch Adresse, Postfach oder E-Mail-Adresse. Lediglich jene drei Initialen und der Name einer Insel, von der Maris noch nie etwas gehört hatte. Wie konnte der Schriftsteller auf einen Verkauf seines Manuskriptes hoffen, wenn man keinen Kontakt zu ihm aufnehmen konnte?

Ihr fiel auf, dass der Poststempel auf dem Umschlag vier Monate alt war. Sollte der Autor den Prolog bei mehreren Verlegern gleichzeitig eingereicht haben, war das Buch eventuell bereits verkauft. Um so mehr galt es, ihn schnellstmöglich zu lokalisieren. Entweder verschwendete sie ihre Zeit, oder sie war einem potenziellen Erfolg auf der Spur. Eines stand jedenfalls fest: Sie musste sich Gewissheit verschaffen und das eher früher als später.

»Du bist noch nicht fertig?«

Noah tauchte in ihrer offenen Bürotür auf, im Armani-Smoking. Maris sagte: »Meine Güte, siehst du schick aus.« Ein rascher Blick auf ihre Schreibtischuhr bestätigte, dass sie jedes Zeitgefühl verloren hatte und tatsächlich spät dran war. Mit einem kurzen, geringschätzigen Lachen über sich selbst raufte sie sich die Haare. »Während es bei mir wohl größerer Renovierungsarbeiten bedarf.«

Der Mann, der seit zweiundzwanzig Monaten ihr Ehemann war, schloss die Türe hinter sich, ging weiter in ihr Eckbüro und warf eine Branchenzeitschrift auf ihren Schreibtisch. Dann trat er hinter ihren Sessel und begann mit einer Nacken- und Schultermassage. An diesen Stellen stauten sich bei ihr Anspannung und Müdigkeit, das wusste er genau. »Harter Tag?«

»Eigentlich gar nicht so übel. Nur eine Konferenz, am Nachmittag. Heute habe ich hauptsächlich hier drinnen Platz geschaffen.« Sie deutete auf den Stapel abgelehnter Manuskripte, die auf ihre Rücksendung warteten.

»Du hast das Zeug aus deinem Schrotthaufen gelesen? Maris, also wirklich«, schalt er spielerisch. »Warum machst du dir diese Mühe? Einer der Grundsätze bei Matherly Press lautet, nie etwas zu kaufen, was nicht über einen Agenten eingereicht wurde.«

»Das ist die offizielle Richtlinie des Hauses, da ich aber eine Matherly bin, kann ich die Regeln nach Belieben brechen.«

»Ich bin mit einer Anarchistin verheiratet«, scherzte er und bückte sich, um sie auf den Hals zu küssen. »Falls du einen Aufstand planst, könntest du dich dann nicht der Rationalisierung unseres Geschäftes annehmen, anstatt dich Dingen zu widmen, die die kostbare Zeit unserer Verlegerin und Geschäftsführerin verschwenden?«

»Dieser Titel verleidet einem ja wirklich alles«, stellte sie fest und schüttelte sich leicht. »Das klingt ja, als sei ich eine alte Schachtel, die nach Halspastillen riecht und Gesundheitsschuhe trägt.«

Noah lachte. »Einflussreich klingt das, was du ja auch bist. Und schrecklich beschäftigt, und das bist du auch.«

»Du hast schlau und sexy vergessen.«

»Das ist offensichtlich. Hör auf, das Thema wechseln zu wollen. Warum kümmerst du dich um den Schrott, das tun doch nicht einmal unsere Nachwuchslektoren?«

»Weil mir mein Vater beigebracht hat, jeden Schreibversuch ernst zu nehmen. Schon das bloße Bemühen darum verdient eine kleine Anerkennung, selbst wenn das individuelle Talent begrenzt ist.«

»Es läge mir fern, den ehrenwerten Daniel Matherly in Zweifel zu ziehen.«

Trotz Noahs leisem Tadel beabsichtigte Maris, weiterhin wie gewohnt den Manuskriptberg zu durchforsten, auch wenn es sich um eine Zeit raubende und unproduktive Aufgabe handelte. Denn sie gehörte zu jenen Prinzipien, auf denen vor über hundert Jahren ein Matherly dieses Verlagshaus gegründet hatte. Noah mochte sich ruhig über ihre archaischen Traditionen lustig machen. Er war schließlich kein geborener Matherly, sondern ein angeheiratetes Mitglied der Familie. Und dieser wesentliche Unterschied erklärte seine eher lockere Haltung in Sachen Tradition.

Jeder Matherly war in der Wolle gefärbt - mit Tinte. Die Liebe dazu strömte durch die Adern der ganzen Familie. Die Bewunderung und der Respekt ihrer Familie für das geschriebene Wort und für Schriftsteller stellten die Grundlagen ihres Erfolgs und des Überlebens als Verleger dar. Davon war Maris felsenfest überzeugt.

»Ich habe eine Vorabkopie des Artikels bekommen«, sagte Noah.

Sie nahm die Zeitschrift zur Hand, die er mitgebracht hatte. Ein gelber Zettel markierte eine spezielle Seite. Beim Umblättern sagte sie: »Aha, tolles Foto.«

»Guter Fotograf.«

»Guter Kopf.«

»Danke schön.«

» Noah Reed ist vierzig, geht aber als viel jünger durch «, zitierte sie laut. Sie lehnte den Kopf schräg nach hinten und musterte ihn kritisch. »Einverstanden, du siehst keinen Tag älter als neununddreißig aus.«

»Ha-ha.«

» Tägliches Training im hauseigenen Matherly-Fitnessraum im sechsten Stock - eine von Reeds Innovationen beim Eintritt in die Firma vor drei Jahren - halten den Eins-achtzig-Mann rank und schlank. Na ja, eines steht fest: Die Verfasserin ist von dir entzückt. Hattest du mal etwas mit ihr?«

Er lachte in sich hinein. »Ganz gewiss nicht.«

»Dann ist sie eine rare Ausnahme.«

An ihrem...


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Autor

Sandra Brown arbeitete als Schauspielerin und TV-Journalistin, bevor sie mit ihrem Roman »Trügerischer Spiegel« auf Anhieb einen großen Erfolg landete. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten internationalen Autorinnen, die mit jedem ihrer Bücher die Spitzenplätze der »New York Times«-Bestsellerliste erreicht! Ihr endgültiger Durchbruch als Thrillerautorin gelang Sandra Brown mit dem Roman »Die Zeugin«, der auch in Deutschland zum Bestseller wurde. Seither konnte sie mit vielen weiteren Romanen ihre Leser und Leserinnen weltweit begeistern. Sandra Brown lebt mit ihrer Familie abwechselnd in Texas und South Carolina.