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Fußballprofi 2: Fußballprofi - Ein Talent steigt auf

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am24.05.2013Auflage
Vom Bolzplatz in die Bundesliga! Niklas hat es geschafft: Er kickt erfolgreich für die B-Jugend des FC Rot-Weiß. Als er einen Platz auf dem Fußballinternat bekommt, ist er dem Traum vom Fußballprofi näher als je zuvor. Aber der Alltag im Internat ist hart: Konkurrenz, Leistungsdruck, Schulstress - und das alles ganz ohne Freunde und Familie. Niklas zweifelt. Und dann landet er plötzlich auf der Ersatzbank. Platzt der große Traum von der Bundesliga?

Andreas Schlüter lebt und arbeitet in Hamburg. Bevor er mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er mehrere Jahre Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. Er ist Autor zahlreicher Serien und Einzeltitel, u. a. der Erfolgsserie »Level 4. Stadt der Kinder«. Außerdem schreibt er Drehbücher für Kinder und Erwachsene (u.a. »Tatort« und »krimi.de«).
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Produkt

KlappentextVom Bolzplatz in die Bundesliga! Niklas hat es geschafft: Er kickt erfolgreich für die B-Jugend des FC Rot-Weiß. Als er einen Platz auf dem Fußballinternat bekommt, ist er dem Traum vom Fußballprofi näher als je zuvor. Aber der Alltag im Internat ist hart: Konkurrenz, Leistungsdruck, Schulstress - und das alles ganz ohne Freunde und Familie. Niklas zweifelt. Und dann landet er plötzlich auf der Ersatzbank. Platzt der große Traum von der Bundesliga?

Andreas Schlüter lebt und arbeitet in Hamburg. Bevor er mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er mehrere Jahre Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. Er ist Autor zahlreicher Serien und Einzeltitel, u. a. der Erfolgsserie »Level 4. Stadt der Kinder«. Außerdem schreibt er Drehbücher für Kinder und Erwachsene (u.a. »Tatort« und »krimi.de«).

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Winterpause

Mit dem Ball am Fuß bewegte sich Niklas auf Tobias zu.

Pass auf, die zehn mach ich voll! , kündigte er an, und dribbelte nun in vollem Tempo los. Er musste nicht hinuntersehen, um den Ball eng am Innenrist zu führen, sondern behielt seinen besten Freund und dessen Tor im Blick, das aus einem Abfalleimer als linkem und Niklas´ Rucksack als rechtem Pfosten bestand.

Die beiden Freunde hatten sich schon unzählige Fußballduelle geliefert und kannten sich blind. Niklas wusste, dass Tobias gerade seine letzten Kräfte sammelte.

Und tatsächlich - entschlossen stürzte sich Tobias nun in den Zweikampf. Und doch trat er wieder nur ins Leere.

Denn blitzartig hatte Niklas den Ball wieder mit links zurückgezogen und schirmte ihn nun geschickt von seinem Freund ab. Tobias blieb nichts anderes übrig, als hilflos neben Niklas herzulaufen. Jeder Versuch, den Ball wegzuspitzeln, verebbte als wirkungsloser Tritt in die Luft.

Niklas war inzwischen dicht an Tobias´ Tor herangekommen. Er täuschte einen Schuss an und Tobias warf sich mit gestrecktem Körper in die Schussbahn. Doch darauf hatte Niklas nur gewartet. Tobias landete auf dem Boden, der Weg war frei und lässig lupfte Niklas den Ball nun über seinen Freund hinweg ins Tor.

Geschafft! 10:0! , triumphierte er und reckte eine Siegesfaust in die Luft. Eine blaue Manschette um sein Handgelenk erinnerte an den blöden Sturz vor einer Woche. Niklas hatte im Training so ungestüm mit seinem Mitspieler Yannik um den Ball gekämpft, dass sie sich gegenseitig umgerannt hatten.

Yannik hatte sich eine leichte Zerrung zugezogen, die ihn ein paar Tage außer Gefecht setzte. Niklas war glimpflich davongekommen, aber der Mannschaftsarzt Dr. Risch hatte ihm dennoch vorsorglich eine Manschette verpasst, um das Gelenk zu stützen. Und der Trainer hatte ihnen eine ordentliche Standpauke gehalten, dass sie im Spiel gefälligst den Kopf oben behalten sollten.

Verdammt noch mal! , fluchte Tobias nun. 10:0! Du machst aber auch echt keine Geschenke. Ziehst durch, als ob es um einen Pokal geht! Typisch, echt typisch!

Die beiden besten Freunde spielten nun schon seit über zwei Jahren nicht mehr zusammen in einer Mannschaft. Früher waren sie beide beim FC Berne gewesen, dann hatte Niklas jedoch eine Einladung vom FC Rot-Weiß bekommen und den Verein gewechselt.

Denn der FC Rot-Weiß hatte ein großes Ziel: die 1. Bundesliga. Ehrgeizig plante der Vorstand den Aufstieg seiner 1. Herren in die 2. Liga und erwartete dann den Durchmarsch in die 1. Bundesliga. Niklas war nun sechzehn Jahre alt - und vielleicht würde er bald selbst für die Bundesliga spielen ... Es gab nichts Größeres für ihn als den Traum, Fußballprofi zu sein. Und dafür trainierte er hart, jeden Tag, von montags bis freitags. Meistens schon früh morgens vor Schulbeginn ein kurzes Gymnastik- und Laufprogramm, nachmittags nach der Schule Konditionstraining, Technik, Taktik, Stellungsspiel, Standards - je nach Wochentag.

Da konnte Tobias, der beim FC Berne geblieben war und wie eh und je immer nur Dienstag- und Donnerstagnachmittag trainierte, natürlich längst nicht mehr mithalten.

Los, weiter geht´s, du Waschlappen! Willst du Fußball spielen oder rumdaddeln wie die Opis? , fragte Niklas, warf Tobias den Ball vor die Füße und ging schon wieder in Verteidigungsposition.

Tobias winkte ab. Pause. Ich bin echt k.o.

Er setzte sich auf einen Mauervorsprung und goss die Kappe der Thermoskanne voll Tee. Weißer Dampf stieg in die klare Januarluft. Es war das erste Fußballduell der zwei Freunde seit langem. Wochenlang war alles vereist gewesen, auch dieser kleine Bolzplatz, auf dem sich Niklas und Tobias immer trafen. Endlich stiegen die Temperaturen wieder über null, sogar die Sonne zeigte sich und irgendjemand hatte den Platz vom Schneematsch freigeschaufelt. Beste Trainingsbedingungen!

Nach seinem Wechsel zu Rot-Weiß hatte Niklas noch eine ganze Weile in der Schulmannschaft zusammen mit Tobias gespielt. Das alte Traumduo: Tobias, der hinten die Abwehr organisierte, und Niklas, der vorne die Bälle verwandelte. Bis Niklas´ Trainer Herr Kanter ihm die Mitgliedschaft in der Schulmannschaft untersagte. Zu große Verletzungsgefahr, hatte er behauptet. In den Schulmannschaften würden zu viele Holzfüße herumbolzen, die nur auf die Knochen traten.

Niklas hatte alles versucht, gebettelt und gejammert, aber Herr Kanter war hart geblieben. Damals hatte Niklas zum ersten Mal begriffen, dass Herr Kanter nicht nur sein Trainer, sondern auch so eine Art Mentor oder ein strenger Vater war. Ein bisschen wie Yoda für Sky Walker bei Star Wars, hatte Niklas sich gesagt und das hatte ihn ein bisschen getröstet.

Dabei wusste er, dass für Herrn Kanter natürlich in erster Linie knallharte Vereinsinteressen zählten. Wie bei den Bundesliga-Trainern: Mit aller Macht verhinderten die manchmal, dass wertvolle Spieler in Freundschaftsspielen der Nationalmannschaft eingesetzt wurden. Dann hieß es plötzlich, eine alte Verletzung mache wieder Beschwerden und müsse auskuriert werden. War das Freundschaftsspiel aber vorbei, war der Spieler beim nächsten Bundesligaeinsatz wie durch ein Wunder wieder fit ...

Ich hab mich jetzt entschieden , riss Tobias Niklas aus seinen Gedanken. Freitag nächste Woche gibt´s ´ne richtig fette Party. Mit meinen Eltern ist schon alles abgesprochen!

Super! Wer kommt denn alles? , fragte Niklas.

Na, wer schon: die Jungs vom FC Berne und ein paar aus der Schule! Tobias grinste und knuffte Niklas in die Seite. Jede Menge süßer Mädels. Und du natürlich. Oder bist du wieder auf Lehrgang oder so was?

Nichts da! Ich bin dabei! , versprach Niklas. Ich lass mir doch deinen sechzehnten Geburtstag nicht entgehen! Er klopfte Tobias auf die Schulter.

Du hast dir ja auch meinen fünfzehnten entgehen lassen , erinnerte ihn Tobias.

Niklas wechselte schnell das Thema. Komm jetzt! Willst du hier festfrieren oder lieber noch ein bisschen kicken? , fragte er, überließ Tobias den Ball und stellte sich in Verteidigungsposition.

Das war aber ´ne kurze Pause , seufzte Tobias. 0:10, Alter! Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Jetzt kommt die zweite Halbzeit, zieh dich schön warm an!

Aber es änderte sich nichts. Niklas war einfach zu schnell und zu gut. Er hatte in den vergangenen zwei Jahren so viel dazugelernt, dass Tobias erst nach zehn weiteren Gegentoren zu seiner ersten echten Torchance kam. Niklas war völlig überrumpelt, als Tobias auf einmal mit einem superschnellen Dribbling an ihm vorbeizog. Das Tor war in guter Schussentfernung. Er hatte freie Bahn.

Hallo, Tobias, hallo, Niklas! , rief jemand über den Platz. Tobias stoppte den Ball und riss den Kopf herum - genug Zeit für Niklas, sein Tor wieder zu schützen.

Hallo, Nele! , rief Tobias dem Mädchen auf dem Fahrrad zu, das bereits auf der anderen Straßenseite war und von weitem winkte.

Auch Niklas sah ihr nach. Er mochte Nele gern, aber obwohl sie gleich im Haus nebenan wohnte, kreuzten sich ihre Wege nur noch selten.

Vielleicht kommt Nele ja auch zu meiner Feier! , sagte Tobias und wandte sich wieder Niklas zu.

Niklas sah ihr noch immer nach. Tja , meinte er schließlich und grinste, zumindest hat sie dir deine erste echte Chance auf ein Tor vermasselt. So wird das nichts mit deinem Ehrentreffer!

0:10! Schon wieder! Ich hab keinen Bock mehr , schimpfte Tobias. Er war es längst gewohnt, als Verlierer aus ihren Duellen hervorzugehen. Trotzdem ärgerte er sich.

Kein einziges Tor! , sagte er. Das gab es noch nie! Aber das nächste Mal zahle ich es dir heim, wart´s ab. Dann schaff ich 19:1! Bestimmt!

Bestimmt! Niklas grinste und schlug seinem alten Kumpel auf die Schulter. Ich freue mich auf Freitag! Endlich bin ich mal wieder dabei!

Am Abend durchstöberte Niklas das Internet nach einem passenden Geburtstagsgeschenk. Es musste irgendwas mit Flugzeugen und Fliegen sein, so viel stand fest. Tobias wollte Pilot werden. Außerdem las er gern. Also ein Buch? Aber woher sollte Niklas wissen, was für einen Spezialisten wie Tobias interessant genug war?

Hausaufgaben schon erledigt? Seine Mutter betrat das Zimmer und schaute kritisch auf Niklas´ Monitor.

Mamaaaa! , antwortete Niklas genervt. Kannst du nicht anklopfen? Er stand auf, schob seine Mutter hinaus und schloss die Tür.

Seit Wochen lagen ihm seine Eltern schon in den Ohren, und es lief immer auf eines hinaus: lernen, lernen, lernen! Und dabei ahnten sie noch nicht einmal, wie schlecht es um seine Leistungen wirklich stand. Besonders in Mathematik. Niklas hatte inzwischen so große Lücken, dass er insgeheim schon fast aufgegeben hatte. Es würde nicht mehr lange dauern, dann hatte er den Faden ganz verloren. Am Mittwoch stand der letzte Test vor dem Halbjahreszeugnis an. Wie sollte er das nur schaffen?

Tamir musste ihm helfen! Tamir war Niklas´ zweitbester Freund, gleich nach Tobias. Er war der Einzige, der Mathe so erklären konnte, dass Niklas die Rechenwege halbwegs verstand. Das letzte Mal, als Tamir ihm Nachhilfe gegeben hatte, hatte Niklas immerhin drei der sechs Aufgaben lösen können. Das hatte für eine 4+ gereicht.

Sie konnten doch die Fahrt nach Northeim zu ihrem nächsten Spiel nutzen! Tamir spielte auch bei Rot-Weiß. Allerdings spielte er schon seit ein paar Wochen nicht mehr in der ersten Mannschaft, sondern war in die zweite Mannschaft verbannt worden. Es war ein herber Schlag für Tamir...

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Autor

Andreas Schlüter lebt und arbeitet in Hamburg. Bevor er mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er mehrere Jahre Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. Er ist Autor zahlreicher Serien und Einzeltitel, u. a. der Erfolgsserie »Level 4. Stadt der Kinder«. Außerdem schreibt er Drehbücher für Kinder und Erwachsene (u.a. »Tatort« und »krimi.de«).Irene Margil ist Dipl.-Des., Autorin und Leseanimatorin. Sie arbeitete mehrere Jahre bei SAT.1 als Sportredakteurin. Seit 2008 ist sie als freie Autorin tätig, erschienen sind bereits über 50 Bücher - besonders erfolgreich sind ihre Kinderbücher zu Fußball.