Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Einmal durch die Hölle und zurück

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am11.11.20111. Auflage
Endlich - die Fortsetzung zum SPIEGEL-Bestseller »Schneller als der Tod«! Nachdem ihm die Flucht vor den Mobstern aus Manhattan gelang, arbeitet Ex-Auftragskiller Pietro unter dem Decknamen Dr. Lionel Azimuth als Schiffsarzt auf einem Luxus-Kreuzfahrer. Doch dann erhält er über einen alten Bekannten ein verlockendes Angebot: für einen mysteriösen Milliardär soll er überprüfen, ob dieser einem Schwindler aufgesessen ist. Zusammen mit der überaus attraktiven Paläontologin Violet macht sich Pietro alias Lionel auf die Suche nach der Wahrheit - und landet mitten in einem Inferno aus Wahnsinn und Gewalt...»Einmal durch die Hölle und zurück« ist ein Fortsetzungskracher, genauso blutrünstig und brüllend komisch. Mit Pietro Brnwa erschuf Josh Bazell den coolsten Antihelden aller Zeiten - und der ist jetzt wieder da!

Josh Bazell studierte Literatur und ist ausgebildeter Arzt. Sein erster Roman ?Schneller als der Tod? wurde in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und war in vielen Ländern Bestseller. Außerdem wurde er 2010 mit dem Deutschen Krimi-Preis ausgezeichnet. Josh Bazell lebt in Brooklyn und Barcelona.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
HörbuchCompact Disc
EUR29,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEndlich - die Fortsetzung zum SPIEGEL-Bestseller »Schneller als der Tod«! Nachdem ihm die Flucht vor den Mobstern aus Manhattan gelang, arbeitet Ex-Auftragskiller Pietro unter dem Decknamen Dr. Lionel Azimuth als Schiffsarzt auf einem Luxus-Kreuzfahrer. Doch dann erhält er über einen alten Bekannten ein verlockendes Angebot: für einen mysteriösen Milliardär soll er überprüfen, ob dieser einem Schwindler aufgesessen ist. Zusammen mit der überaus attraktiven Paläontologin Violet macht sich Pietro alias Lionel auf die Suche nach der Wahrheit - und landet mitten in einem Inferno aus Wahnsinn und Gewalt...»Einmal durch die Hölle und zurück« ist ein Fortsetzungskracher, genauso blutrünstig und brüllend komisch. Mit Pietro Brnwa erschuf Josh Bazell den coolsten Antihelden aller Zeiten - und der ist jetzt wieder da!

Josh Bazell studierte Literatur und ist ausgebildeter Arzt. Sein erster Roman ?Schneller als der Tod? wurde in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und war in vielen Ländern Bestseller. Außerdem wurde er 2010 mit dem Deutschen Krimi-Preis ausgezeichnet. Josh Bazell lebt in Brooklyn und Barcelona.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104016276
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum11.11.2011
Auflage1. Auflage
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse983 Kbytes
Illustrationen1 schwarz-weiße Abbildungen
Artikel-Nr.1250502
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2 Portland, Oregon

Montag, 13. August


Die Frau mit der Betty-Page-Frisur und dem »DR. LIONEL AZIMUTH«-Schild im Flughafen von Portland ist genau die Person, die ich einstellen würde, wenn ich der vierzehntreichste Mann Amerikas wäre. Sie sieht aus wie ein Pin-up-Girl. Ein Pin-up-Girl, das boxt.

»Kein Interesse«, sagt sie, als ich auf sie zugehe.

»Ich bin Lionel Azimuth.«

»Verpiss dich.«

Ich nehme das nicht persönlich, denn ich sehe aus wie ein testosterongesteuerter Schläger. »Ich bin mit Rec Bill verabredet«, sage ich.[5]

Sie überlegt einen Moment. »Haben Sie kein Gepäck?«

»Bloß das hier.«

Einen Augenblick später: »Warum benutzen Sie nicht die Rollen am Koffer?«

»Der Griff ist nicht lang genug.«

Sie blickt sich um. Da ist sonst niemand, der behauptet, er wäre Azimuth.

»Tut mir leid«, sagt sie. »Ich bin Violet Hurst. Rec Bills Paläontologin.«[6]

 

»Wozu braucht Rec Bill eine eigene Paläontologin?«, frage ich, als wir es aus dem Regen ins Flughafenparkhaus geschafft haben. Es ist acht Uhr abends.

»Das darf ich Ihnen nicht sagen. Es ist vertraulich.«

»Klonen Sie etwa Dinosaurier, wie in Jurassic Park?«

»Niemand klont Dinosaurier wie in Jurassic Park. Im Verlauf von vierzigtausend Jahren zerfällt DNS, auch in einer von Bernstein umhüllten Stechmücke. Die einzige Möglichkeit, an sechzig Millionen Jahre alte Dinosaurier-DNS zu gelangen, besteht darin, sie aus derzeit lebenden Nachkommen rückzuentwickeln. Und ehe wir die entsprechende Technologie besitzen, werden wir auf der Straße schon Menschenfleisch essen.«

»Wirklich? Warum?«

»Es enthält jede Menge Eiweiß. Und überhaupt, ich habe gar nichts mit Zoologie zu tun. Das da ist meiner.«

Wir sind bei einem Wagen angelangt. Es ist ein alter Saab mit einem Roststreifen, der wie die Wasserlinie eines Schiffes aussieht. Vielleicht ist es ja eine Wasserlinie.

»Was für eine Paläontologin sind Sie denn?«, frage ich sie.

»Ich befasse mich mit Katastrophen. Vielleicht sollten Sie´s einfach ansprechen.«

»Was?«

»Warum mein Auto so eine Klapperkiste ist, wenn ich für den vierzehntreichsten Mann Amerikas arbeite?«

Das habe ich mich tatsächlich gefragt. »Ich besitze nicht mal ein Auto«, sage ich.

»Rec Bill zahlt nicht viel, falls Sie noch niemand vorgewarnt hat«, erwidert sie und schließt die Beifahrertür auf. »Er befürchtet, dass man ihn ausnutzt.«

»Also dreht er den Spieß um?«

»Er tut das, was ihn seiner Meinung nach bei Verstand hält. Übrigens sollten Sie die Sache mit dem vierzehntreichsten Mann nicht erwähnen. Das kann er nicht ausstehen.«

»Weil es ihn verdinglicht oder weil er bloß Vierzehnter ist?«

»Wahrscheinlich beides. Werfen Sie Ihr Gepäck hinten rein. Der Kofferraum geht nicht auf.«

 

»Und wie lange dauert´s noch, bis wir auf der Straße Menschenfleisch essen?«, frage ich.

»Das wollen Sie gar nicht wissen.«

Wir sind auf dem Highway. Der Regen liegt wie ein vibrierendes Gel auf der Windschutzscheibe.

»Doch.«

Ich will jedenfalls, dass sie weiterredet. Ich bin keine beiläufigen Gespräche mehr gewohnt, auch nicht mit jemandem, der nicht so aussieht, als könnte er seinen eigenen Dschungelplaneten erschaffen. Ich befürchte, ich könnte etwas sagen, das meinen wahren Gedanken ähnelt.

»In den Vereinigten Staaten? Nicht mal hundert Jahre«, sagt sie. »Vielleicht auch nur dreißig.«

»Wirklich? Warum?«

Sie sieht mich an, als würde man sie öfter gern reden lassen.

Muss frustrierend sein.

»Im Endeffekt«, sagt sie, »gibt es zu viele Menschen und nicht genug Nahrung. Eine Milliarde Menschen hungern bereits. Und die Kombination aus Klimawandel und schrumpfenden Ölvorräten lässt die Zahl bald in die Höhe schießen.«

»Weil wir dann keine Lastwagen und landwirtschaftlichen Geräte mehr benutzen können?«

»Zunächst mal, weil wir nichts mehr anbauen können. Alle modernen Düngemittel, Pestizide und Herbizide werden aus Petroleum hergestellt.«

»Und Sie glauben, all das geht uns bald aus.«

»Es muss gar nicht völlig aufgebraucht werden. Wir müssen bloß an den Punkt gelangen, wo die Förderung oder künstliche Herstellung eines Barrels Öl mehr Energie verbraucht, als man daraus gewinnt. Vielleicht ist dieser Punkt längst erreicht - schwer zu sagen, denn die Ölfirmen werden so stark subventioniert, dass sie Benzin zu einem Preis verkaufen können, der unter den Herstellungskosten liegt.«

»Und Sie glauben nicht, dass wir einen Ersatz finden?«

»Zum Beispiel?«

»Keine Ahnung - sicherere Atomenergie?«

»Atomenergie ist bloß Hokuspokus, auch ohne Lecks oder Explosionen. Kein Atomkraftwerk hat je so viel Energie produziert, dass es seine Bau- und Instandhaltungskosten amortisiert hätte. Mit Atomenergie scheffeln die Energiekonzerne bloß Geld, und während Frankreich sauber bleibt, wird Südamerika verseucht.«

»Und wie steht´s mit erneuerbaren Energiequellen?«

»Wie Wind oder Erdwärme? Ganz nett, aber unbedeutend. Petroleum ist im Laufe von vier Milliarden Jahren aus Organismen entstanden, die mit Hilfe der Sonnenstrahlung das Kohlendioxid in der Luft in Kohlenhydrate umgewandelt haben. Da kommt nichts anderes mit. Und selbst wenn es so etwas gäbe, wären wir nicht imstande, Batterien herzustellen, die diese Energie speichern könnten. Denn Öl besitzt noch eine weitere Eigenschaft: Es ist sein eigenes Speichermedium und Transportmittel. Aber das ist für heute Abend genug verrücktes Wissenschaftlergeschwätz. Jetzt reden Sie mal.«

Nein danke.

»Ich komme mir vor wie ein Idiot«, sage ich. »Bis jetzt habe ich mir nur über den Klimawandel Sorgen gemacht.«

»Das ist eigentlich nicht das, was ich mit reden gemeint habe.«

»Ich meine ja bloß.«

»Grr. Also gut. Sie sollten sich tatsächlich über den Klimawandel Sorgen machen. Wegen des Ölcrashs werden etwa sechs Milliarden Menschen sterben. Das genügt, um uns auf den Bevölkerungsstand vor der Industriellen Revolution zurückzuwerfen. Vielleicht auch ein bisschen niedriger, denn seit damals hat die Erde einen Großteil ihrer Tragfähigkeit eingebüßt. Doch wer das überlebt, fällt dem Klimawandel zum Opfer. Selbst wenn wir den Ölcrash abwenden können, sterben alle Menschen auf Erden durch den Klimawandel.«

»Aber verlangsamt sich der Klimawandel nicht, wenn wir kein Öl mehr haben?«

»Gute Frage, mein Freund.«

»Nein?«

»Leider nicht. Sind Sie sicher, dass Sie das hören wollen?«

»Sie haben recht. Nichts ist so uninteressant wie das Ende der Welt.«

Sie sieht mich an. »Für die meisten Menschen trifft das tatsächlich zu. Aber die Rohstoffnutzung wird beim Zusammenbruch der Gesellschaften bei weitem nicht mehr so gut funktionieren. Sie müssen sich vorstellen, dass die Leute zum Heizen ihre Sofas verbrennen werden. Und überhaupt, auch wenn wir jegliche Kohlenwasserstoffnutzung sofort stoppen könnten und die sechs Milliarden Menschen einfach sterben ließen, würde sich der Klimawandel trotzdem weiter beschleunigen. Vielleicht nicht so stark, aber er würde an Tempo gewinnen. Das lässt sich nicht mehr aufhalten. Wir haben den Methan-Abzug bereits ausgelöst.«

»Und das heißt?«

»Meinen Sie das ernst?«

»Natürlich.«

»Das ist das Letzte, was Sie von mir zu hören kriegen.« Sie wartet auf meine Einwilligung, doch ich tue so, als würde ich es nicht merken. »Das heißt, wenn man die Erde so lange aufheizt, bis der arktische Schelf mit seinen Methanhydratvorkommen schmilzt. Methan ist als Treibhausgas zwanzigmal stärker als Kohlendioxid. Der Atlantik ist schon fast so sauer, dass Schalentiere keine Schalen mehr bilden können, und irgendwann kommt der Punkt, wo im Wasser nur noch sulfatreduzierende Bakterien leben können, die Schwefelwasserstoff ausatmen. Das ist für Pflanzen und Tiere giftig und obendrein selbst ein Treibhausgas. Vor fünfzig Millionen Jahren hat es den Himmel grün gefärbt. Diesmal wird das wesentlich schneller gehen.« Sie sieht mich wieder an. »Aber seltsamerweise scheint Ihnen das gar nichts auszumachen.«

Stimmt. Ich weiß nicht genau, warum. Die totale Vernichtung der menschlichen Rasse ist offenbar ziemlich witzig, besonders wenn sie durch Übervölkerung und Technik ausgelöst wird, den einzigen beiden Hobbys, die wir je ernst genommen haben. Doch genauso wahrscheinlich ist, dass diese Frau mit ihrem Verdacht richtig liegt, ich könnte mich bloß an ihrer Nähe erfreuen. Welche Botschaft wird bei Violet Hurst nicht in jeder Hinsicht vom Medium ausgestochen?

Das macht bestimmt einsam und muss frustrierend sein.

»Seit wann gibt´s denn kein Zurück mehr?«, frage ich.

»Vergessen Sie´s. Ich beende das Thema.«

»Wirklich?«

»Ja.«

»Und damit beschäftigen sich Katastrophen-Paläontologen?«, frage ich. »Sie erforschen das Ende der Welt?«

»Die verschiedenen Szenarien für das Ende der Welt. Die Katastrophe, von der die menschliche Rasse ausgelöscht wird, ist eine Spezialdisziplin.«

»Und genau das tun Sie in Rec Bills Auftrag?«

»Was ich in Rec Bills Auftrag tue, ist vertraulich. Aber die Antwort lautet nein.«

»Können Sie mir wenigstens sagen, worüber er mit mir sprechen will?«

»Eigentlich nicht.«

»Ganz unter uns?«

»Tut mir leid«, sagt sie, »das will er Ihnen selbst sagen. Rec Bill legt großen Wert auf...
mehr

Autor

Josh Bazell studierte Literatur und ist ausgebildeter Arzt. Sein erster Roman >Schneller als der Tod