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Fluch des Magiers

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
496 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am17.10.20131. Auflage
Eigentlich hätte Laisa sich nach ihrem letzten Abenteuer gerne etwas Erholung gegönnt, doch die Dämmerlande kommen einfach nicht zur Ruhe. Angeheizt durch die Intrigen des gefährlichen Magiers Gayyad gärt und brodelt es in den Reichen auf beiden Seiten des Großen Stroms. Laisa muss alle ihre sieben Sinne einsetzen, um die Ränke des Magiers durchkreuzen zu können.

Hinter dem Pseudonym Sandra Melli verbirgt sich ein bekanntes Autorenehepaar, das seit etlichen Jahren sehr erfolgreich historische Romane veröffentlicht. Ihre ersten Erfolge errangen sie jedoch mit Kurzgeschichten und Novellen in Fantasy-Anthologien verschiedener großer Verlage. Darüber hinaus entwickelten sie im Lauf der Zeit mit der Welt der magischen Farben ihr ganz eigenes Fantasy-Universum. Das Paar lebt in einer aufstrebenden Gemeinde bei München.
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Produkt

KlappentextEigentlich hätte Laisa sich nach ihrem letzten Abenteuer gerne etwas Erholung gegönnt, doch die Dämmerlande kommen einfach nicht zur Ruhe. Angeheizt durch die Intrigen des gefährlichen Magiers Gayyad gärt und brodelt es in den Reichen auf beiden Seiten des Großen Stroms. Laisa muss alle ihre sieben Sinne einsetzen, um die Ränke des Magiers durchkreuzen zu können.

Hinter dem Pseudonym Sandra Melli verbirgt sich ein bekanntes Autorenehepaar, das seit etlichen Jahren sehr erfolgreich historische Romane veröffentlicht. Ihre ersten Erfolge errangen sie jedoch mit Kurzgeschichten und Novellen in Fantasy-Anthologien verschiedener großer Verlage. Darüber hinaus entwickelten sie im Lauf der Zeit mit der Welt der magischen Farben ihr ganz eigenes Fantasy-Universum. Das Paar lebt in einer aufstrebenden Gemeinde bei München.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426421000
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum17.10.2013
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten496 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse973 Kbytes
Artikel-Nr.1288242
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Drittes Kapitel

Meuchelmörder


Nach ihren Abenteuern östlich des Toisserech hatte Laisa es eilig, mit ihren Begleitern auf die goldene Seite des Stromes zurückzukehren. Sie ritt so schnell, wie sie es sich angewöhnt hatte, und machte nur wenig Rast. Obwohl Borlon, ihr bärenhafter Begleiter, ihr Tempo beklagte, atmete er erleichtert auf, als die östliche Fährstation in Sicht kam. »Bald sind wir wieder auf unserer Seite! Meandir sei Dank!«

»Das ist nicht meine Seite, sondern deine Seite«, warf Ysobel, die violette Tivenga, giftig ein. Für sie bedeutete die Fährstation, dass sie die Seite des Großen Stromes, auf der sie aufgewachsen war und wo Leute lebten, die zur gleichen Göttin wie sie beteten, wieder verlassen musste.

»Drüben ist es für dich gewiss angenehmer als für mich hier!« Borlon steckte noch immer das Schwarz T´wools in den Knochen, das seine Gegenfarbe darstellte, und daher reagierte er schärfer, als er es eigentlich wollte. Da Ysobel ihm nichts schuldig blieb, entspann sich heftiger Streit, den Laisa mit einem harschen Zwischenruf beendete.

»Jetzt seid still! Alle beide! Borlon ist hier nicht gefressen worden und Ysobel drüben auch nicht. Außerdem bin ich noch da.«

Laisa empfand es manchmal als anstrengend, mit Gefährten zu reisen, die von beiden Seiten des Großen Stromes stammten. Noch vor wenigen Jahren hatten sich die Heere der roten und der goldenen Seite erbittert bekämpft, und nur der Fluch von Rhyallun verhinderte, dass dies immer noch geschah. Bei dem Gedanken erinnerte sie sich an Frong, jenen Unruhestifter, der schon zweimal versucht hatte, T´wool in einen Krieg mit seinen Nachbarn zu verwickeln. Dazu gab es auch noch jenen unbekannten Grünen, der in den Reichen des Westens sein Unwesen trieb. Dies zu unterbinden wäre eigentlich die Aufgabe der Evaris, der von den Göttern eingesetzten Wächter der Dämmerlande. Doch im Westen waren Tardelon, der gelbe, und Rhondh, der grüne Wächter der Götter, spurlos verschwunden. Die Macht Khatons, des weißen Evari, aber reichte nicht aus, um die Lücke zu füllen, die die beiden hinterlassen hatten. Im Osten war es nicht ganz so schlimm, denn Sirrin wurde von den violetten Völkern immer noch anerkannt, und Tharon war bei den Schwarzen zumindest gefürchtet. Yahyeh jedoch, die blaue Evari, war durch Frongs Intrigen praktisch ausgeschaltet worden.

Verärgert, weil ihre Gedanken sich mehr mit den Problemen der Welt beschäftigten, die sie mit Sicherheit nicht lösen konnte, und weniger mit den hübschen Schmuckstücken und Edelsteinen, die Arendhar von T´wool ihr als Belohnung geschenkt hatte, ritt Laisa zwischen den Gemüsefeldern der Fährleute hindurch auf deren Station zu.

Seit ihrem letzten Besuch hatte sich hier einiges verändert. Das große Gebäude besaß einen neuen Anstrich, und ein Stück weiter waren Zimmerleute dabei, eine neue Fähre zu bauen. Yondal, der weiße Fährkapitän, überwachte die Arbeit. Als er Laisa erkannte, kam er fröhlich lächelnd auf sie zu.

»Willkommen, erhabene Dame! Ihr wollt gewiss wieder auf die goldene Seite des Toisserech.«

»Du kannst wohl Gedanken lesen! Genau das haben wir vor.« Laisa erwiderte den Gruß und wies dann mit der Hand auf die Herberge und den Schiffsneubau.

»Habt ihr eine Schatzkiste aus dem Strom gefischt, um euch das leisten zu können?«

»Das nicht«, antwortete Yondal. »Aber wir haben von den Tempeln der Heiligen Stadt eine nicht gerade kleine Summe erhalten, um den Betrieb der Fähre weiterführen zu können, und das Holz zum Schiffsbau hat uns der König von Maraand gestiftet. Seit der neue Silldhar von Maraandlion sich diesem unterworfen hat, weht das maraandische Banner auch wieder am Strom. Wir sind sehr froh darüber, denn mit den Freistädtern war es nicht mehr auszuhalten.«

»Die Stadt gehört wieder zu Maraand? Wie ist es dazu gekommen?«, fragte Laisa verwundert.

»Nachdem T´wool die drei Provinzen von Vanaraan besetzt hat, bekam der Silldhar Angst, König Arendhar könnte auch Maraandlion erobern wollen, und hat seinen Frieden mit dem Reich gemacht. Ihm ist es lieber, einen Fürstentitel in Maraand zu tragen, als von einem t´woolischen Henker geköpft zu werden.«

Yondal schien sehr zufrieden über die Entwicklung, das roch Laisa und klopfte sich innerlich auf die Schulter. Diese Entwicklung war auch ihr Verdienst. Hätte sie nicht die grüne Prinzessin Elanah trotz aller Hindernisse nach T´wool gebracht, wären Frongs hinterlistige Aktionen niemals aufgedeckt worden.

Dies, fand sie, war ein gutes Mahl wert. Daher lenkte sie ihre Stute Vakka zur Herberge, stieg aus dem Sattel und trat ein. Sofort wehte ihr ein starker Geruch nach Minzenkraut entgegen und brachte sie beinahe dazu, wieder zu gehen. Sie überwand sich jedoch und setzte sich an einen Tisch, ohne darauf zu achten, ob dieser über den Strich ragte, der den Bereich für die seltenen Gäste von der anderen Seite vom normalen Gastraum abtrennte. Auch hatte sie nicht die eigentlich für die Westleute bestimmte Tür benutzt, sondern war durch die Eingangstür für die Einheimischen gekommen, die größer war, so dass sie sich nicht bücken musste.

Borlon aber nahm die Nebenpforte und wurde nun durch die halbe Gaststube von Laisa getrennt. Zuerst wollte diese ihn zu sich winken, sagte sich dann aber, dass sie keinen Streit anfachen wollte, und ging hinüber. Ysobel und Rongi folgten ihr, und dann kam auch die Wirtin heran. Bei Laisas letztem Besuch hier war die Frau beleidigt gewesen, weil sie ihre Kochkünste nicht richtig gewürdigt gesehen hatte. Nun aber wies sie zwei junge Burschen an, einen großen, frisch gefangenen Fisch zu bringen.

»So wollt Ihr es doch, nicht wahr, Erhabene?« Die Frau hielt Laisa wegen ihrer Katzenmenschengestalt noch immer für eine Blaue und sprach sie ehrerbietig an.

»Genau so ist es recht«, erklärte Laisa und filetierte den Fisch zu Ysobels Ärger genüsslich mit ihren Krallen.

Auch die anderen wählten nun aus, was sie aufgetischt bekommen wollten. Borlon entschied sich für einen Minzenauflauf, was Laisa dazu brachte, leise zu fauchen. Mittlerweile aber hatte ihre empfindliche Nase sich an das scharf riechende Zeug gewöhnt, und sie konnte ihren Fisch in Ruhe verspeisen.

Kurz darauf erschien Rekk, der blaue Kapitän der Fähre, und meldete, das Schiff sei abfahrbereit. Die Wirtin bedauerte, dass die Herrschaften nicht bei ihr übernachten wollten, und versorgte sie mit einem Korb voller Leckerbissen, die sie ihrer Meinung nach drüben gewiss nicht bekommen würden.

Laisa bezahlte die Zeche und verließ die Lotsenherberge mit einem Gefühl der Erleichterung. Immerhin konnte sie Khaton mitteilen, dass sie seinen Auftrag erfolgreich ausgeführt hatte. Sie fragte sich allerdings, was sie danach unternehmen sollte. Es reizte sie, die Nixe Naika zu dem großen See im Nordwesten der Dämmerlande zu bringen, in dem diese beheimatet war. Wahrscheinlicher war jedoch, dass Khaton sie erneut als Botin losschicken würde, um irgendein Problem zu lösen. Sie horchte kurz in sich hinein und fand, dass sie im Grunde nichts gegen einen weiteren Auftrag hatte. Auf diese Weise lernte sie die Dämmerlande ganz anders kennen, als wenn sie auf eigene Faust reisen würde.

Mit diesem Gedanken bestieg sie die Fähre und sah sinnend zu, wie die Schiffer ablegten und in den Großen Strom hineinsteuerten. Die Ufer des Toisserech lagen an dieser Stelle mehr als dreißig Meilen auseinander, und es würde mehrere Stunden dauern, bis sie drüben ankamen. Zunächst befehligte Rekk die Matrosen, übergab das Kommando in der Mitte des Stromes der Tradition entsprechend an Yondal.

Bei Laisas vorherigen Reisen über den Großen Strom waren andere Schiffe der Fähre gefährlich nahe gekommen. Doch mittlerweile schienen die Schiffer begriffen zu haben, dass die Fährleute unter dem Schutz der sechs Tempel der Heiligen Stadt standen und die Priester jede Aktion gegen dieses Schiff ahnden würden.

Als sie sich der westlichen Fährstation näherten, wichen ihnen sogar die Goisen aus, die sich sonst nichts daraus machten, ein kleineres Schiff über den Haufen zu fahren, wenn es ihnen in den Weg geriet.

»Hier am Strom hat sich wirklich einiges getan«, sagte Borlon verwundert. »Als wir das letzte Mal hier waren, herrschten weitaus rauhere Sitten.«

»Das stimmt!« Laisa wartete, bis die Fähre angelegt hatte, sprang dann an Land und überließ es Ysobel und Borlon, sich um die Pferde zu kümmern. Als sie die Anhöhe zur Fährstation emporstieg, entdeckte sie zwei Männer, die hastig das Gebäude verließen und auf den Palisadenzaun zueilten, mit dem das Reich Tenelian das Gebiet der Fährstation vom Hinterland abgetrennt hatte. Etwas an ihnen erregte Laisas Aufmerksamkeit, und sie bekam mit, dass die Männer den tenelianischen Wachen Befehle zuriefen. Diese öffneten das Tor und schlossen es sofort wieder, nachdem die beiden es passiert hatten.

Es juckte Laisa bis in die Krallenscheiden, sich Tenelian einmal anzusehen. Sie war sicher, dass dieses Land viel mit den Unruhen zu tun hatte, die den Süden erschütterten. Auch waren es Krieger aus diesem Reich gewesen, die vor mehr als einem Jahrzehnt als Erste den Großen Strom überquert hatten, um die Länder des Ostens anzugreifen. Ihren Informationen zufolge war Tenelian auch das einzige Reich, das den Einbruchsländlern noch Unterstützung zukommen ließ. Ein Versuch, in dieses Land einzudringen, wäre jedoch nicht nur für sie gefährlich geworden, sondern vor allem für ihre Begleiter. Ysobel und Rongi stammten aus dem Osten, und Borlon wurde von den...
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Hinter dem Pseudonym Sandra Melli verbirgt sich ein bekanntes Autorenehepaar, das seit etlichen Jahren sehr erfolgreich historische Romane veröffentlicht. Ihre ersten Erfolge errangen sie jedoch mit Kurzgeschichten und Novellen in Fantasy-Anthologien verschiedener großer Verlage. Darüber hinaus entwickelten sie im Lauf der Zeit mit der Welt der magischen Farben ihr ganz eigenes Fantasy-Universum. Das Paar lebt in einer aufstrebenden Gemeinde bei München.