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Das dreizehnte Opfer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
608 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am16.12.2013
Der Nummer-1-Bestseller aus Großbritannien
Die Zeitungen nennen ihn den 'Gratulator'. Er kidnappt Mädchen kurz vor deren dreizehntem Geburtstag und schickt den Eltern jedes Jahr ein Foto seines Opfers. Fotos, auf denen der grausame Mord an den Entführten Bild um Bild festgehalten ist. Bis mit dem letzten Foto auch jede Hoffnung stirbt. Vor fünf Jahren verschwand auch die Tochter von Detective Constable Ash Henderson. Alle glauben, Rebecca sei von zu Hause fortgelaufen, denn Henderson hat niemandem erzählt, dass er ein Jahr nach ihrem Verschwinden die erste Postkarte erhielt. Man hätte ihn sofort von dem Fall abgezogen. Doch Henderson hat zu viel geopfert, um Rebeccas Mörder zu finden. Nun, zwölf Jahre nach der ersten Entführung, scheint er ihm so nahe zu sein wie nie zuvor. Und doch nicht nahe genug ...

Bereits »Die dunklen Wasser von Aberdeen«, Stuart MacBrides erster Roman um den Ermittler Logan McRae, wurde als bestes Krimidebüt des Jahres ausgezeichnet. Seither sind die brillanten Spannungsromane des Schotten aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Stuart MacBride lebt mit seiner Frau im Nordosten Schottlands.
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Produkt

KlappentextDer Nummer-1-Bestseller aus Großbritannien
Die Zeitungen nennen ihn den 'Gratulator'. Er kidnappt Mädchen kurz vor deren dreizehntem Geburtstag und schickt den Eltern jedes Jahr ein Foto seines Opfers. Fotos, auf denen der grausame Mord an den Entführten Bild um Bild festgehalten ist. Bis mit dem letzten Foto auch jede Hoffnung stirbt. Vor fünf Jahren verschwand auch die Tochter von Detective Constable Ash Henderson. Alle glauben, Rebecca sei von zu Hause fortgelaufen, denn Henderson hat niemandem erzählt, dass er ein Jahr nach ihrem Verschwinden die erste Postkarte erhielt. Man hätte ihn sofort von dem Fall abgezogen. Doch Henderson hat zu viel geopfert, um Rebeccas Mörder zu finden. Nun, zwölf Jahre nach der ersten Entführung, scheint er ihm so nahe zu sein wie nie zuvor. Und doch nicht nahe genug ...

Bereits »Die dunklen Wasser von Aberdeen«, Stuart MacBrides erster Roman um den Ermittler Logan McRae, wurde als bestes Krimidebüt des Jahres ausgezeichnet. Seither sind die brillanten Spannungsromane des Schotten aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Stuart MacBride lebt mit seiner Frau im Nordosten Schottlands.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641104344
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum16.12.2013
Reihen-Nr.1
Seiten608 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2674 Kbytes
Artikel-Nr.1312112
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



3

Der bittere Geruch von Filterkaffee erfüllte den Besprechungsraum im fünften Stock. Eine Wand bestand ganz aus Glas, mit einer Doppeltür an einem Ende, die auf den Balkon hinausführte; die andere war mit vollgekritzelten Flipcharts und Whiteboards zugestellt.

Sabir fummelte seine Burger-King-Tüte auf und fischte eine Handvoll Pommes heraus, während er über den beigen Teppichboden stapfte. Ich folgte ihm.

Am anderen Ende des Raums hockten zwei Männer und zwei Frauen auf den Tischkanten um einen untersetzten Mann herum, dessen rote, mit Grau durchsetzte Haare ein tief gefurchtes Gesicht rahmten: Detective Chief Superintendent Dickie. Er wies mit dem Daumen auf das nächststehende Whiteboard. »Aye, und achten Sie diesmal darauf, dass Sie sämtliche Überwachungsvideos einziehen, die es gibt, Maggie. Lassen Sie sich von den Burschen nicht abspeisen; das ganze Material müsste noch archiviert sein.«

Eine der Frauen nickte; die zu einem nüchternen Bob geschnittenen Haare fielen ihr dabei in das lange, dünne Gesicht. »Ja, Chief.« Sie schrieb etwas in ein Notizbuch.

DCS Dickie lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und lächelte einen Muskelberg mit fliehendem Kinn an. »Byron?«

»Ja, also ...« Der hünenhafte Sergeant rückte seine Nickelbrille zurecht. »Als Helen letztes Jahr verschwand, befragte die Tayside Police alle ihre Freunde und Klassenkameraden sowie sämtliche Mitarbeiter des Friseursalons, in dem sie samstags jobbte. Niemand hatte irgendetwas gesehen. Relativ stabile Familienverhältnisse, wollte später Jura studieren. Kein fester Freund. Hobbys: Rennmäuse, Lady Gaga und Lesen.« Er drehte sich um und deutete auf eine Pinnwand mit rund dreißig Porträtfotos von jungen Mädchen, allesamt innerhalb des vergangenen Jahres als vermisst gemeldet - kurz vor ihrem dreizehnten Geburtstag.

Auch Rebeccas Bild hatte einmal dort gehangen ...

Eines der Fotos war mit einem roten Rahmen versehen - ein Stoffband, befestigt mit Reißzwecken. Das musste Helen McMillan sein: Haare wie poliertes Kupfer, breites Grinsen, weiße Bluse und eine Krawatte, die nach Schuluniform aussah.

Byrons Miene war nachdenklich. »Laut Bremner betrug ihre Übereinstimmung mit dem Opferprofil nur fünfundzwanzig Prozent.«

DS Gillis, der auf der anderen Seite saß, fuhr sich mit der Hand über seinen brustlangen Wikingerbart. Die langen blonden Locken hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sein Akzent klang nach Edinburgh-Morningside, seine knarzende Stimme nach sechzig Benson & Hedges am Tag. »Soweit uns bekannt ist, hat Helen nie Tagebuch geführt, deshalb wissen wir nicht, ob sie sich an dem Tag, als sie entführt wurde, mit irgendjemandem treffen wollte. Ihrer Mutter hatte sie gesagt, sie wolle am Samstag, nachdem der Friseurladen geschlossen hatte, noch einen Schaufensterbummel machen - sie wünschte sich zum Geburtstag ein neues Handy. Zum letzten Mal gesehen wurde sie, als sie um siebzehn Uhr siebenunddreißig den Vodafone-Laden im Overgate Centre verließ. Und danach: nichts mehr.«

Dickie machte eine Notiz auf dem Whiteboard. »Unser Bursche scheint ein Faible für Einkaufszentren zu haben. Was ist mit sozialen Netzwerken?«

Sabir räusperte sich. »Wir gehen alles noch einmal durch. Es gibt da diese neue Mustererkennungs-Software, die auch ihre Freunde erfasst. Bis jetzt dreht sich alles nur darum, wer in wen verknallt ist und wie unheimlich süüüüß die Jungs von Five Star Six sind.« Er ließ seine Hand auf meine Schulter fallen; sie roch nach Pommes. »Und jetzt weitere Nachrichten des Tages.«

Alle sahen her und nickten - das heißt, alle bis auf diesen haarigen Wichser, DS Gillis -, und ein paar winkten sogar.

Ein Lächeln vertiefte die Falten um den Mund des Chief Superintendent. »Detective Constable Ash Henderson, wie er leibt und lebt. Was verschafft uns die ...« Das Lächeln verflog rasch. »Es ist etwas passiert, nicht wahr?«

»Gestern Nachmittag um vierzehn Uhr dreißig war ein Trupp von städtischen Arbeitern damit beschäftigt, eine Abwasserleitung in Castleview zu reparieren.« Ich zog das Foto heraus, das ich Sabir gezeigt hatte, und reichte es Dickie. Der Hochglanzabzug im Format 20 x 25 zeigte einen Graben. Die Erde war dunkel, beinahe schwarz, in scharfem Kontrast zu dem knallgelben Bagger der Stadtwerke im Hintergrund. Ein zerfledderter Saum aus schwarzer Plastikfolie umgab die verstreuten Knochen - Rippen, Oberschenkelknochen und Schienbeine, alles wild durcheinandergeworfen vom Löffel des Baggers. Der Schädel lag auf der Seite, das rechte Schläfenbein zerdrückt und eingedellt. »Gestern Abend haben wir die Bestätigung bekommen, dass der Zahnstatus übereinstimmt. Es ist Hannah Kelly.«

»Heilige Scheiße ...« DS Gillis zupfte grinsend an seinem Wikingerbart. »Wir haben eine! Endlich haben wir eine.«

»Hervorragend.« Dickie stand auf, packte meine Hand und schüttelte sie kräftig. »Endlich ein forensischer Beweis. Ein richtiger, echter Sachbeweis. Keine halb vergessenen Zeugenaussagen, keine unscharfen Aufnahmen von Überwachungskameras, auf denen rein gar nichts zu erkennen ist - nein, konkretes Beweismaterial.« Er ließ meine Hand los, und einen Moment lang sah es so aus, als wollte er mich umarmen.

Ich wich einen Schritt zurück. »Wir haben noch eine weitere Leiche gefunden. Um drei Uhr heute früh, in der gleichen Gegend.«

Sabir klappte mit einer Hand den Laptop auf, in der anderen den halb aufgegessenen Burger. »Wo?« Die Finger seiner linken Hand tanzten über die Tastatur, ein an der Decke montierter Projektor erwachte surrend zum Leben und verwandelte die Wand neben der Tür in eine einzige große Leinwand, auf der sich die Startseite von Google Earth aufbaute.

Ich setzte mich auf die Kante eines Tischs. »McDermid Avenue.«

»McDermid Avenue ...« Ein wenig Tastengeklapper, dann schwenkte das Bild zum Nordosten von Schottland und zoomte auf Oldcastle, mit dem glitzernden, gewundenen Band des Kings River, der die Stadt zweiteilte. Immer näher heran, bis der Castle Hill die ganze Wand ausfüllte - die gewundenen Kopfsteinpflaster-Straßen um die Burg herum, die grüne Fläche des King´s Park, der rechteckige Sechzigerjahre-Klotz des Krankenhauses. Noch näher - von Bäumen gesäumte Straßen, Reihenhäuser aus Sandstein mit Schieferdächern und langgezogenen Gärten. Die McDermid Avenue erschien genau in der Bildmitte und wurde immer größer, bis man einzelne Autos erkennen konnte. Die Häuser grenzten an ein Rechteck mit Buschwerk und Bäumen - ein verwilderter Park, durchzogen von einem Netz von Wegen.

DCS Dickie ging zur Leinwand und trat so nahe heran, dass er einen Schatten auf die projizierte Straße warf. »Wo ist der Leichenfundort?« Er trat von einem Fuß auf den anderen und rieb die Fingerspitzen aneinander.

Wahrscheinlich dachte er, damit wäre der Käse schon gegessen: Wir müssten lediglich das Haus identifizieren, in dem die Leiche verscharrt war, dann herausfinden, wer vor neun Jahren dort gewohnt hatte, die Leute verhaften - und alle könnten zufrieden nach Hause gehen. Er tat mir fast leid.

Ich schob Sabir zur Seite, wischte die Sesamkrümel von der Laptop-Tastatur und schwenkte den Mauszeiger auf die Parklandschaft hinter den Häusern. Zwei oder drei Zentimeter neben der Ruine eines Konzertpavillons, tief in einem Brombeerdickicht, machte ich einen Doppelklick. Das Bild zoomte noch ein Stück heran, doch die Auflösung des Satellitenfotos war zu gering, sodass sich alles in große, unscharfe Pixel verwandelte.

Dickie ließ ein wenig die Schultern hängen. »Oh ...«

Doch nicht ganz so einfach.

Ich zoomte wieder heraus, bis die McDermid Avenue nur noch eine von mehreren Straßen war, die alle an den Park grenzten: Jordan Place, Hill Terrace und Gordon Street.

Die Frau mit der Topffrisur stieß einen Pfiff aus. »Das dürften schätzungsweise ... sechzig, achtzig Häuser sein, oder?«

Ich schüttelte den Kopf. »Viele dieser Häuser wurden in den Siebzigerjahren in Wohnungen aufgeteilt; wir haben es also mit rund dreihundert Haushalten zu tun, die alle Zugang zum Park haben.«

»Scheiße.«

Eine kleine Pause, dann reckte Byron das Kinn in die Höhe. »Ja, aber immerhin haben wir jetzt einen Anfang, nicht wahr? Wir haben dreihundert mögliche Spuren, vorher hatten wir null. Wenn das kein Erfolg ist.«

Ich rollte den Klumpen Blu-Tack zwischen den Handflächen, bis er klebrig war, zerriss ihn in vier Stücke und heftete das Blatt Papier an die Wand. Jetzt war der Satz komplett: Acht selbst gebastelte Geburtstagskarten, mit dem Hotelkopierer auf A3 vergrößert. Ich hatte sie in zwei Viererreihen angeordnet, die älteste oben links, die jüngste unten rechts. Bei allen Polaroids war in der oberen linken Ecke eine Zahl eingeritzt: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8. Eine für jedes Jahr, acht Jahre insgesamt.

Die erste Karte zeigte Hannah Kelly in einem verdreckten Zimmer an einen Stuhl gefesselt, die Augen weit aufgerissen, glitzernde Tränen auf den Wangen, der Mund von einem rechteckigen Stück Klebeband bedeckt. Auf dieser Aufnahme war sie vollständig bekleidet; sie trug dieselben Sachen, die sie am Tag ihres Verschwindens angehabt hatte: kurze hellbraune Lederjacke, pinkfarbenes...


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Bereits »Die dunklen Wasser von Aberdeen«, Stuart MacBrides erster Roman um den Ermittler Logan McRae, wurde als bestes Krimidebüt des Jahres ausgezeichnet. Seither sind die brillanten Spannungsromane des Schotten aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Stuart MacBride lebt mit seiner Frau im Nordosten Schottlands.