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Der Garten des Sargmachers

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
640 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am18.10.2021
Ein teuflischer Serienkiller und ein Haus voll dunkler Geheimnisse ... Der neue Thriller des Nummer-1-Bestsellerautors aus Großbritannien
Als ein Sturm über die schottische Küste hinwegfegt, stürzt ein Teil der Klippen ins Meer. Auch der Garten von Gordon Smith gehört zur abgebrochenen Landzunge, die nun enthüllt, was auf dem Grundstück vergraben war: zahllose Tote. Das Unwetter verhindert eine Bergung der Leichen und vernichtet wichtige Beweise. So weiß niemand, wie viele Menschen Smith getötet hat. Doch Ex-Detective Inspector Ash Henderson ahnt: Er wird weitermorden. Henderson ist entschlossen, Smith in den Highlands aufzuspüren und zu stoppen, selbst wenn er dafür Regeln brechen muss. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn ein junges Mädchen ist bereits in der Gewalt des Killers ...
»Breitwandkino in Technicolor, atmosphärisch und fesselnd! Eine fantastische Lektüre, die das höchste Gütesiegel verdient.« Lovereading

Bereits »Die dunklen Wasser von Aberdeen«, Stuart MacBrides erster Roman um den Ermittler Logan McRae, wurde als bestes Krimidebüt des Jahres ausgezeichnet. Seither sind die brillanten Spannungsromane des Schotten aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Stuart MacBride lebt mit seiner Frau im Nordosten Schottlands.
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Produkt

KlappentextEin teuflischer Serienkiller und ein Haus voll dunkler Geheimnisse ... Der neue Thriller des Nummer-1-Bestsellerautors aus Großbritannien
Als ein Sturm über die schottische Küste hinwegfegt, stürzt ein Teil der Klippen ins Meer. Auch der Garten von Gordon Smith gehört zur abgebrochenen Landzunge, die nun enthüllt, was auf dem Grundstück vergraben war: zahllose Tote. Das Unwetter verhindert eine Bergung der Leichen und vernichtet wichtige Beweise. So weiß niemand, wie viele Menschen Smith getötet hat. Doch Ex-Detective Inspector Ash Henderson ahnt: Er wird weitermorden. Henderson ist entschlossen, Smith in den Highlands aufzuspüren und zu stoppen, selbst wenn er dafür Regeln brechen muss. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn ein junges Mädchen ist bereits in der Gewalt des Killers ...
»Breitwandkino in Technicolor, atmosphärisch und fesselnd! Eine fantastische Lektüre, die das höchste Gütesiegel verdient.« Lovereading

Bereits »Die dunklen Wasser von Aberdeen«, Stuart MacBrides erster Roman um den Ermittler Logan McRae, wurde als bestes Krimidebüt des Jahres ausgezeichnet. Seither sind die brillanten Spannungsromane des Schotten aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Stuart MacBride lebt mit seiner Frau im Nordosten Schottlands.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641283322
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum18.10.2021
Reihen-Nr.3
Seiten640 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1841 Kbytes
Artikel-Nr.5691522
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

»... nachdem die New Aryan Crusade sich zu dem Bombenanschlag bekannt hat. Der amerikanische Vizepräsident bezeichnete den Anschlag als feige und abscheuliche Tat ...«

Warum gab es nie irgendwelche guten Nachrichten im Radio?

Margaret hackte eine knackige orange Möhre und warf sie in den brodelnden braunen Topf mit Hackfleisch, während der Regen an das beschlagene Küchenfenster trommelte. »Weißt du was, Alfie? Ich glaube, die Menschen sind einfach alle Pappnasen.«

Keine Antwort - wie üblich. Wenn Alfie erst mal in ein Malbuch vertieft war, konnte man ihn glatt vergessen. Da bekam man noch von einem Gartenzwerg mehr Rückmeldung.

»... läuft der Einsatz zur Rettung der Besatzung der Ocean-Gold Harvester, die an den Klippen bei Clachmara auf Grund gelaufen ist, weiter auf Hochtouren. Wir sprachen mit Sophie O´Brien von der Küstenwache ...«

»Ui, hast du das gehört, Alfie? Clachmara! Wir werden im Radio erwähnt, ist das nicht spannend?«

Immer noch nichts.

Also wirklich, da könnte man doch genauso gut allein hier wohnen. Oh, es hat sich ja so romantisch angehört auf der Website: »Die einmalige Gelegenheit, ein reizendes historisches Cottage direkt am Meer zu mieten, mit traditionellem Inventar und Dekor, in sehr begehrter Lage!« Was übersetzt hieß: ein undichtes Dach, holzvertäfelte Wände, die keinen Pinsel mehr gesehen hatten, seit Fred und Rose West ihre Terrasse neu gepflastert hatten, und einfach verglaste Fenster, die schon beschlugen, wenn man sie nur anschaute. Und der Wind pfiff voll durch die Rahmen, wenn man die ganzen Ritzen nicht mit zusammengeknülltem Zeitungspapier stopfte.

Aber wenigstens war es billig.

Eine weitere Möhre wurde in ungleichmäßige Stücke zerhackt, weil runde Möhrenscheiben doch einfach widerlich waren, nicht wahr?

»... äußerst schwierige Bedingungen, aber wir tun, was wir können.«

Der warme braune Duft des Hackfleischs erfüllte die Küche, tröstlich und vertraut wie ein alter Lieblingspulli, und überdeckte den sonst vorherrschenden Mäuse-Schimmel-Geruch. Und hielt die Dunkelheit in Schach.

»Also, ich find´s jedenfalls spannend, du nicht?«

»Wie die Polizei heute meldet, wurde in einem Waldstück südlich der Stadt die Leiche eines Kindes gefunden. Die endgültige Identifizierung steht noch aus, doch es wird vermutet, dass es sich um den vierjährigen Lewis Talbot handelt, der seit dem vierzehnten Oktober vermisst wurde ...«

»Armer kleiner Wurm.« Margaret warf die letzten Möhrenstückchen in den Topf. »Deswegen sollst du nie zu fremden Männern ins Auto steigen, Alfie. Oder Süßigkeiten von ihnen annehmen.«

»... schon das dritte Opfer, nachdem in diesem Jahr bereits die Leichen von Oscar Harris und Andrew Brennan gefunden wurden.«

»Obwohl, weißt du was? Halt dich überhaupt ganz von Männern fern, Punkt.« Sie rieb sich den angeschwollenen Bauch und musste vom Sodbrennen sauer aufstoßen. »Ich wäre jetzt nicht in diesem Zustand, wenn ich mich an den Rat gehalten hätte. Nein, dann würde ich morgen meinen Abschluss in forensischer Anthropologie machen, und deine Großeltern würden noch mit mir reden.« Hörst dich aber ganz schön verbittert an, Margaret. Und wessen Schuld ist es, dass du dich hast schwängern lassen?

Ein Seufzer.

»Na, egal, Alfie, wenigstens haben wir uns, nicht wahr?«

Immer noch nichts.

Also wirklich - wie ein Gartenzwerg.

»Und hier kommt Doug mit dem Wetter.«

»Danke, Colin. Tja, Leute, macht euch auf was gefasst, denn von Skandinavien kommt das Sturmtief Trevor auf uns zu, und es wird noch sehr viel schlimmer werden, bevor es wieder besser wird ...«

»Och nee, so ein Schhhh...« Margaret kniff die Lippen zusammen und schluckte das Wort hinunter, das Alfie ganz bestimmt nicht in seinem Wortschatz haben sollte. Denn so, wie sie ihn kannte, würde er es gleich morgen im Kindergarten hinausposaunen, und dann würde sie wieder zu einem »Gespräch« mit dieser mondgesichtigen Schreckschraube Mrs Gillespie antanzen müssen. Also, neuer Versuch: »So, mein Mini-Monster, wie wär´s, wenn du Mummy ein bisschen hilfst und ihr aus der Kiste unter der Spüle ein paar Kartoffeln bringst?«

Sie drehte sich um, den Sparschäler in der erhobenen Hand, wie einen Zauberstab, mit dem sie Alfie seinen größten Wunsch erfüllen könnte - solange es nichts Komplizierteres als Kartoffelpüree war.

Sie erstarrte. Mund offen.

»... haben wir alles diesem massiven Tiefdruckgebiet zu verdanken, das von Osten heraufzieht ...«

»Alfie?«

Der zerschrammte Holztisch war mit einem Regenbogen aus Filzstiften übersät, gruppiert um einen halb ausgemalten Tyrannosaurus Rex in grellen Lila- und Grüntönen, der aus dem Malbuch herausbrüllte. Daneben ein Glas Milch und ein Schokokeks. Aber Alfies Stuhl war leer.

»Alfie?« Margaret warf den Schäler auf die Arbeitsplatte und wischte sich die Hände an der Schürze ab, während sie zur Tür ging, um einen Blick in den ebenfalls historisch holzvertäfelten Flur zu werfen. »Alfie?«

Die Badtür war nur angelehnt, aber drinnen brannte kein Licht. Nichts als die Dunkelheit eines stürmischen Novemberabends.

»Alfie, bist du Pipi machen?«

Nein - das Bad war leer.

»Alfie?« Sie wurde lauter, als sie die Runde durchs Haus machte - die zwei winzigen Schlafzimmer, das Esszimmer, in dem sich all die Kartons stapelten, die sie noch nicht hatte auspacken können, und das Wohnzimmer mit dem weit aufgerissenen Maul des Kamins und den Wasserflecken an der Decke. »ALFIE!«

Zurück in die Küche.

Tisch. Stifte. Malbuch ...

Wo waren seine Gummistiefel? Seine Gummistiefel hätten neben ihren an der Hintertür stehen müssen, aber Alfies rotes Paar war verschwunden. Genau wie sein gelber Anorak und sein Südwester.

Ihre Augen weiteten sich, als sie auf die beschlagene Scheibe starrte, die im Regengeprassel zitterte. Auf das Schwarzgrau dahinter.

O nein.

Margaret riss die Tür auf und stolperte hinaus in die Dunkelheit, wobei sie einen ihrer Hausschuhe verlor. Der Regen stach mit eiskalten, scharfen kleinen Messern auf ihr Gesicht ein. »ALFIE!«

Sie lief um die Hausecke herum zur Straße. Nur eine Handvoll Straßenlaternen funktionierten noch - zitternd im strömenden Regen, gebeutelt vom heulenden Wind, der von der Nordsee her blies, warfen sie ihren schwachen gelblichen Lichtschein auf den rissigen Asphalt. Die Reihe von Laternenpfählen endete zehn Meter hinter ihrem Haus, wodurch alles, was danach kam - was nicht mehr sehr viel war -, in tiefer Finsternis versank. Die das Ende der Welt verhüllte.

»ALFIE!«

Sie lief zur Mitte der Straße, drehte sich um, holte tief Luft und formte die Hände zum Megafon. »ALFIE!«

Moment ... was war das für ein Geräusch? Halb übertönt vom Sturmgeheul. Ein ratterndes, grollendes Geräusch. Ein hartes, mechanisches Wump-wump-wump, dazu ein stotterndes Geheul. Dann tauchte in der Ferne ein Licht auf, blendend hell, und mit seinen rot und grün blinkenden Augen stieg ein Hubschrauber über die Klippen auf. Das Heulen der Motoren und das Wummern der Rotoren wurde lauter und lauter.

Und Alfie liebte Hubschrauber.

»ALFIE!«

Margaret stolperte an den verdunkelten Häusern vorbei auf die Klippen zu, schlüpfte unter dem Absperrband mit der Aufschrift »Kein Zutritt« hindurch, das im Wind frrrrrrrte. Die Straße war mit einem zweieinhalb Meter hohen Bauzaun versperrt, der das jeweils letzte »bewohnbare« Haus auf beiden Seiten von den »unbewohnbaren« dahinter abtrennte. Am Maschendraht war ein verblasstes Schild befestigt: »Achtung! - Küstenerosionszone - Zutritt verboten - Lebensgefahr«

Aber niemand machte sich die Mühe, den Zaun instand zu halten, nicht wahr? Sie schoben ihn einfach immer nur ein Haus weiter landeinwärts, wenn wieder mal das traute Heim von irgendeinem armen Schwein in der Nordsee versank. Gut möglich, dass da inzwischen so große Löcher klafften, dass ein Fünfjähriger sich hindurchzwängen konnte.

Sie hievte den Zaun an einem Ende aus seinem Betonsockel, zog ihn so weit zurück, wie die Kette, die ihn mit dem nächsten Element verband, es zuließ, und schob sich zwischen den kalten Metallstangen hindurch in die Dunkelheit auf der anderen Seite. »ALFIE!«

Über ihr drehte der Hubschrauber ab, und sein Scheinwerfer glitt über das regenglänzende Gras. Ein gelber Fleck leuchtete kurz im Dunkeln auf - »ALFIE!« -, dann wanderte der Lichtkegel weiter, und der gelbe Fleck wurde wieder von der Nacht verschluckt.

Margaret strauchelte weiter, wankend im Abwind des Hubschraubers. Vom ramponierten Asphalt in das, was einmal jemandes Garten gewesen war. Sie tastete sich an etwas entlang, das sich wie ein Lattenzaun anfühlte, kletterte drüber. Etwas zerrte an ihr, sie hörte Stoff reißen, verlor auch noch den anderen Hausschuh.

»ALFIE?«

Da stand er, am Rand der Klippe, und schaute hinunter ins Wasser.

O Gott.

Die Klippe. Die, vor der all die Schilder warnten.

Was, wenn sie unter ihm abbrach?

Was, wenn er leicht genug war, aber sie zu schwer, und deshalb ihr...

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Bereits »Die dunklen Wasser von Aberdeen«, Stuart MacBrides erster Roman um den Ermittler Logan McRae, wurde als bestes Krimidebüt des Jahres ausgezeichnet. Seither sind die brillanten Spannungsromane des Schotten aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Stuart MacBride lebt mit seiner Frau im Nordosten Schottlands.