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Dumm gelaufen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am20.02.20141. Auflage
Auf die Plätze, fertig, tot: Der neue Fall für RAY & RUFUS - diesmal auf der Rennbahn Erdmännchen Ray und Rufus haben eine neue Auftraggeberin: Angel Eye, eine nicht mehr ganz junge Rassestute, bittet Ray, den Tod ihres Geliebten Stardust zu untersuchen. Der ist beim Eröffnungsrennen in Berlin-Hoppegarten gestürzt und muss zum Pferdemetzger gebracht werden. Angel Eye ist sicher: Der Sturz hatte keine natürliche Ursache. Und tatsächlich. Ray, Rufus und Privatermittler Phil kommen einem Komplott auf die Spur ... »Zoobesuch geplant? Buch mitnehmen und mitlachen!« Bild »Ebenso spannend wie amüsant!« Tierwelt »Ich hab mich weggeschmissen!« Christoph Maria Herbst zu VOLL SPEED

Moritz Matthies ist ein Pseudonym. Bei FISCHER sind von ihm die Romane ?Ausgefressen?, ?Voll Speed?, ?Dumm gelaufen?, ?Dickes Fell? und ?Letzte Runde? lieferbar. Die Hörbücher sind bei Argon erschienen und werden von Christoph Maria Herbst gelesen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
HörbuchCD-ROM
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextAuf die Plätze, fertig, tot: Der neue Fall für RAY & RUFUS - diesmal auf der Rennbahn Erdmännchen Ray und Rufus haben eine neue Auftraggeberin: Angel Eye, eine nicht mehr ganz junge Rassestute, bittet Ray, den Tod ihres Geliebten Stardust zu untersuchen. Der ist beim Eröffnungsrennen in Berlin-Hoppegarten gestürzt und muss zum Pferdemetzger gebracht werden. Angel Eye ist sicher: Der Sturz hatte keine natürliche Ursache. Und tatsächlich. Ray, Rufus und Privatermittler Phil kommen einem Komplott auf die Spur ... »Zoobesuch geplant? Buch mitnehmen und mitlachen!« Bild »Ebenso spannend wie amüsant!« Tierwelt »Ich hab mich weggeschmissen!« Christoph Maria Herbst zu VOLL SPEED

Moritz Matthies ist ein Pseudonym. Bei FISCHER sind von ihm die Romane ?Ausgefressen?, ?Voll Speed?, ?Dumm gelaufen?, ?Dickes Fell? und ?Letzte Runde? lieferbar. Die Hörbücher sind bei Argon erschienen und werden von Christoph Maria Herbst gelesen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104029528
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum20.02.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1333 Kbytes
Artikel-Nr.1332233
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

»Du siehst aus, als könntest du ein bisschen Ablenkung vertragen!«

Ich blicke zum Zaun hinüber, dabei hat ein Teil meines Gehirns ihn bereits an der Stimme erkannt: Phil! Privatdetektiv. Und mein Partner. Der Mann, mit dem ich letztes Jahr zwei schwergewichtige Fälle gelöst habe. Und außerdem der einzige Mensch, der Erdmännisch versteht. Latentes Alkoholproblem, chronisches Geldproblem, pathologisches Frauenproblem. Und wenn er hier im Zoo auftaucht, bedeutet das, es gibt Arbeit für uns.

Aber wo ist er?

»Ha!«

Ich muss tatsächlich zweimal hinsehen, um ihn zu erkennen. Er sieht nämlich aus wie aus der GALA geschnitten: kein abgeranztes Leinensakko, keine wirren Haare, keine Sonnenbrille, die die Spuren der vorangegangenen Nacht verdeckt. Stattdessen: unsinnig gebräunte Haut, sonnengegerbte Surferhaare, dazu ein babyblauer Kaschmiranzug. Die Ringe um seine blauen Augen sind verschwunden. Auf den ersten Blick würde ich sagen: kein Alkoholproblem, kein Geldproblem und schon gar kein Frauenproblem.

»Was ist passiert?«

Phil lächelt. Hat er sich etwa auch die Zähne bleachen lassen? In dem Moment fällt es mir ein! Als wir uns voneinander in den Winter verabschiedet haben, war er praktisch auf dem Weg nach ...

»Südafrika!«, sage ich.

Das Lächeln wird noch etwas breiter. Seine Zähne sind tatsächlich gebleacht. Ich halt´s nicht aus.

»Du bist echt zu Piroschka geflogen?«, frage ich.

»Konnte das Ticket schlecht verfallen lassen«, antwortet Phil.

»Sieht aus, als hättest du es dir da unten gutgehen lassen.«

»Sehr gut sogar.«

Meine Freude, ihn zu sehen, ist kindisch. Muss ich zugeben. Das ist mal ein echter Frühlingsanfang, denke ich. Sage es aber nicht. Phil und ich sind Partner. Keine Sentimentalitäten unter Profis. Stattdessen frage ich ihn: »Wenn es dir bei Piroschka so gut ging - weshalb bist du zurückgekommen?«

Er lässt seinen Blick erst durch unser Gehege schweifen, anschließend in die Weite Welt hinaus, dahin, wo er Südafrika wähnt - ist in Wirklichkeit Nordwesten, wo er hinschaut, aber am Tag unseres Wiedersehens will ich mal nicht so kleinlich sein -, zurück zu Piroschka und den vergangenen Monaten, dem Pool, dem Meer, den Drinks bei Sonnenuntergang, den zerwühlten Seidenlaken ...

»Ach weißt du ...« Mein Partner stützt sich auf das Geländer, sein Blick kehrt zu mir zurück. »Es war einfach nicht das richtige Leben für mich. Am Ende ...« Er hält inne und fragt sich, ob er nicht doch die falsche Entscheidung getroffen hat. »Am Ende bist du, was du bist.«

»Und - was bist du?«

»Nun, ich schätze, ich bin ganz ein passabler Schnüffler mit einem halbfertigen Citroën DS Pallas im Hinterhof und einer Schwäche für Single Malt Whiskey.«

»Du bist mehr als ein nur passabler Schnüffler«, erwidere ich.

Das entlockt Phil ein Schmunzeln. »Ja, vielleicht ...«

Ich lasse ihm noch ein paar Sekunden, um sich im Geiste von Piroschka zu verabschieden, bevor ich ihn frage: »Was gibt´s Neues?«

Er lässt seine Hände in die Taschen seiner Anzugshose gleiten. Ich kann praktisch sehen, wie weich und kuschelig sich das anfühlt. Feinster Zwirn. Okay, was die Farbe angeht, dieses Babyblau ... Kann man drüber streiten.

»Nichts«, erwidert Phil. »Wollte mal sehen, wie es dir so geht.«

Kein neuer Fall? Das glaube ich nicht. »Wie es mir geht?«, wiederhole ich. Elsa ist verschwunden, spurlos. Gib mir eine Rasierklinge und zeig mir, wo ich ansetzen muss. So geht´s mir, Partner. Ich winke ab: »Willst du nicht wissen.«

»Hm.« Phil stampft sich die Kälte aus seinen spitzen, schwarzen, sehr glänzenden Schuhen. Krokodilleder, wie ich feststelle. Bei den Antilopen und Zebras kann er sich damit Freunde machen. Im Reptilienhaus allerdings sollte er die besser nicht tragen. »Lust auf eine kleine Spritztour?«, fragt er.

»Ein neuer Fall?«, erwidere ich möglichst beiläufig.

» Fall ist zu viel gesagt.«

Also ja.

»Bin kurzfristig für einen Kollegen eingesprungen«, erklärt Phil.

»Und was ist das für ein Job?«, will ich wissen.

»Leibwächter.«

Gut, das hört sich jetzt nicht wirklich nach einem neuen Fall an, aber kann ja noch kommen. »Klingt doch ganz ... spannend«, lüge ich. »Wer ist denn der Glückliche, den du beleibwächtern sollst?«

»Sein Name ist Störtebeker.«

Noch nie gehört. »Was soll denn das für ein Name sein?«

Phil nimmt eine Hand aus der Tasche und fährt sich über sein glattrasiertes Kinn. »Ich finde den Namen eigentlich ganz passend - für ein Pferd.«

»Du hast dich als Leibwächter für ein Pferd anheuern lassen?« Wie unwürdig ist das denn, denke ich. Anscheinend hat mein Partner bei seiner Rückkehr aus Südafrika seine Eier bei Piroschka gelassen. Womit auch die Erklärung für die Farbe seines Anzugs gefunden wäre. »Wobei sollst du das Pferd denn bitte bewachen - beim Grasen?«

»Die meiste Zeit schon, vermutlich. Ich habe ja gesagt, dass es kein aufregender Job ist. Der Gestütsbesitzer ist offenbar ein ziemlicher Exzentriker, und wann immer eines seiner Pferde ein Rennen läuft, leistet er sich den Luxus, ihm einen Leibwächter zur Seite zu stellen.«

»Hast du gerade Pferderennen gesagt?«

Phil lässt erneut ein Schmunzeln erkennen. Er weiß, er hat mich. »Heute ist Eröffnung in Hoppegarten. Das erste Rennen der Saison.«

»Und Störtedings ist mit dabei.«

»Störtebeker«, korrigiert Phil. »Ja, er läuft mit, im siebten Rennen.«

Ich wechsele lässig Standbein und Spielbein und stemme meine Klauen in die Hüften. Sieht leider nicht halb so lässig aus wie bei meinem Partner. Schon cool, so eine Kaschmirhose, in die man einfach seine Klauen steckt. Kann man sich die Eier kraulen, ohne dass es jemand mitkriegt. Hätte ich auch gerne, allerdings nicht in Babyblau.

»Weißt du«, setze ich an, »ich persönlich sehe mich ja eher als Privatermittler und nicht als Pferdesitter.«

Als Phil jetzt schmunzelt und seine Hand ans Kinn führt, rutscht sein Ärmel so weit über das Handgelenk, dass eine Uhr zum Vorschein kommt, mit der man mühelos die griechische Staatspleite abwenden könnte. Piroschka scheint ihn ganz schön eingeseift zu haben. Trotzdem ist er zurück. Am Ende bist du, was du bist.

»Ich dachte, wir könnten ein paar Wetten platzieren«, antwortet er und blickt hinüber zu Marcia, Moby und Mitzi, die inzwischen den magischen Würfel in seine Einzelteile zerlegt haben und sich gegenseitig blaue, weiße und rote Steinchen an den Kopf werfen. »Aber wenn du Wichtigeres zu tun hast, verstehe ich das nat...«

»Sekunde«, unterbreche ich ihn, »bin gleich wieder da.«

Mit wenigen Sprüngen erklimme ich unseren Feldherrenhügel und klettere zur Plattform, auf der Rufus sitzt und von wo er eigentlich die Arbeiten zur Inbetriebnahme unseres Geheges koordinieren soll. Was er aber nicht tut. Stattdessen sitzt er da, hat den Kopf auf eine Klaue gestützt und blickt geistesabwesend - ich stelle mich kurz hinter ihn, um die Verlängerung seiner Blickachse einzufangen - zu Natalie hinüber. Welche Überraschung. Die sitzt in Erwartung des ersten Sonnenstrahls auf ihrem Rasenflecken, hat den Kopf in den Nacken gelegt und streicht sich versonnen über die Innenseiten ihrer Oberschenkel.

»Wie läuft´s?«, frage ich.

»Hm?«

»Die Arbeiten«, erkläre ich. »Müll beseitigt, Schlafkammern gereinigt, Zäune kontrolliert?«

Rufus nimmt den Kopf von seiner Klaue, blickt mich an und hat kein Wort verstanden. »Ach, du bist es«, stellt er fest.

Ich fuchtele mit einer Klaue vor seinem Gesicht herum und meine tatsächlich, eine Reaktion seiner Pupillen zu erkennen. »Rufus?«

»Ray?«

»Ich brauche eine Minute deiner kostbaren Aufmerksamkeit.«

Statt zu antworten, wandert sein Blick wieder hinüber zu Natalie. Arme Sau. Was muss er sein Herz auch ausgerechnet an das einzige Weibchen im Clan hängen, das unter Garantie Gulasch daraus macht. Aber was rede ich.

Ich lege meine Klaue an seine Nase und drehe seinen Kopf in meine Richtung. »Rufus!«

»Hm?«

»Eine Minute, okay?«

»Sicher, Ray.«

»Also, pass auf: Phil ist da, und ich ...«

»Oh, tatsächlich?«

»Ja, tatsächlich. Er steht vorne am Zaun und wartet auf mich.«

Rufus´ Blick schlingert zum Zaun hinüber.

»Der Typ im blauen Kaschmiranzug«, helfe ich nach.

»Oh. Ah. Ich sehe ihn.« Rufus hebt mechanisch eine Klaue. »Hallo, Phil.«

Phil legt drüben am Zaun den Kopf schief und zieht fragend eine Augenbraue in die Höhe.

»Rufus?«

»Hm?«

»Hör zu: Ich muss los.«

»Ein neuer Fall?«

»Weiß ich noch nicht. Jedenfalls wollte ich dich vorher um etwas bitten.«

»Sicher, Ray.«

»Es geht um Elsa.«

»Ah, Elsa.«

»Sie ist verschwunden.«

»Tatsächlich?«

»Ja, tatsächlich. Wahrscheinlich schon letztes Jahr. Stattdessen hockt jetzt ein peruanisches Hasenhörnchen in ...«

»Du meinst sicher eine peruanische Hasenmaus«, verbessert mich Rufus. Selbst wenn sein Gehirn nur auf Standby läuft, kann er noch klugscheißern.

»Jedenfalls ist sie verschwunden, und ich muss wissen, was mit ihr passiert ist. Kannst du in der Richtung mal ein paar Nachforschungen anstellen, während ich weg...
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