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Shipwrecked 1: Shipwrecked

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Planet!erschienen am06.08.2014Auflage
Ein Traum geht in Erfüllung: Grace und ihre Freunde von der LA-Dance-Academy werden die Sommerferien auf einem Kreuzfahrtschiff im Südpazifik verbringen, um dort in einer Show aufzutreten. Doch plötzlich zieht während der Überfahrt ein Unwetter auf und lässt das Boot kentern. Die Tanzcrew kann sich mit letzter Kraft auf eine einsame Insel retten. Völlig auf sich allein gestellt kämpfen sie ums nackte Überleben. Dabei spaltet sich die Gruppe jedoch in zwei Lager. Zudem geschehen mysteriöse Ereignisse und ein seltsames Amulett taucht wie eine Warnung aus dem Nichts auf: Die Gestrandeten sind nicht allein! Vor allem Grace fühlt sich verfolgt und ist sicher, dass die Insel ein düsteres Geheimnis birgt ...

Siobhan Curham ist eine mehrfach ausgezeichnete englische Autorin. Für Dear Dylan erhielt sie 2010 beispielsweise den 'Young Minds Book Award'. Neben ihrer Autorentätigkeit leitet sie außerdem Schreibworkshops und ist sehr aktiv in ihrem Online-Forum für junge Autoren.
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Produkt

KlappentextEin Traum geht in Erfüllung: Grace und ihre Freunde von der LA-Dance-Academy werden die Sommerferien auf einem Kreuzfahrtschiff im Südpazifik verbringen, um dort in einer Show aufzutreten. Doch plötzlich zieht während der Überfahrt ein Unwetter auf und lässt das Boot kentern. Die Tanzcrew kann sich mit letzter Kraft auf eine einsame Insel retten. Völlig auf sich allein gestellt kämpfen sie ums nackte Überleben. Dabei spaltet sich die Gruppe jedoch in zwei Lager. Zudem geschehen mysteriöse Ereignisse und ein seltsames Amulett taucht wie eine Warnung aus dem Nichts auf: Die Gestrandeten sind nicht allein! Vor allem Grace fühlt sich verfolgt und ist sicher, dass die Insel ein düsteres Geheimnis birgt ...

Siobhan Curham ist eine mehrfach ausgezeichnete englische Autorin. Für Dear Dylan erhielt sie 2010 beispielsweise den 'Young Minds Book Award'. Neben ihrer Autorentätigkeit leitet sie außerdem Schreibworkshops und ist sehr aktiv in ihrem Online-Forum für junge Autoren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783522652728
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum06.08.2014
AuflageAuflage
Reihen-Nr.1
SpracheDeutsch
Dateigrösse2627 Kbytes
Artikel-Nr.1411347
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Es ist fünf Uhr früh und ich bin hellwach. Das ist nicht gut. Gar nicht gut. Schließlich bin ich erst gegen zwei Uhr eingedämmert, und zwar in einen Schlaf, nach dem man müder ist als vorher. Und dass ich den schlimmsten Traum aller Zeiten hatte, hat auch nicht wirklich geholfen. Überraschenderweise habe ich darin weder meine Schritte vergessen noch versucht, Todds Avancen abzuwehren (meine häufigsten Albträume der letzten Wochen), sondern ich war in einem brennenden Haus gefangen. Es war ein wirklich altes Haus, mit unebenen Fußböden und schäbigen Möbeln, und in einem der Zimmer schrie ein Baby. In meinem Traum versuchte ich verzweifelt, zu dem Baby zu gelangen, schaffte es aber nicht. Der Rauch im Flur war so dicht, als ob die Luft selbst zu Asche geworden wäre, und die Hitze der Flammen war unerträglich.

Mit rasendem Herzen schalte ich meine Nachttischlampe ein. Die Schale steht da, wo ich sie hingestellt habe: neben dem Bett auf dem Boden, der Papierfetzen liegt noch immer darin. Ich schätze, es braucht keinen Traumdeuter, um zu verstehen, warum ich von einem Hausbrand geträumt habe. Denn was habe ich mir bloß dabei gedacht, in meinem Zimmer Feuer zu machen? Ich hätte die ganze Wohnung abfackeln können.

Mir ist erst nach einer ganzen Weile aufgegangen, woher das Wort »Gefahr« stammt. Und dann hab ich mich richtig gegruselt. Wieso hat von »in Gefahr bringt« ausgerechnet das Wort »Gefahr« das Feuer überstanden? Ich weiß, dass ich gerade chronisch übermüdet bin, aber dies war das erste und letzte Mal, dass ich eine kosmische Wunschliste geschrieben habe.

Als mir klar wird, dass ich sowieso nicht mehr einschlafen werde, schalte ich meinen Laptop an und gehe auf Facebook. Sieben Leute haben in meiner Chronik gepostet, dass sie mir alles Gute wünschen - alles Leute von der Dance Academy, die nicht mit auf die Kreuzfahrt kommen. Das ist wirklich süß, denn schließlich haben sie sich auch für den Job beworben. Aus Gewohnheit klicke ich Todds Profil an. Sein unterbelichteter Freund JP hat das Foto von irgendeiner nackten Tussi im Bikini gepostet. Unter dem Bild steht: »Kumpel, und wie ich es tun würde!« Was für ein Depp.

Dann sehe ich, dass Todd neu mit jemandem befreundet ist, der Marley-May McKenzie heißt. Ich starre auf den Laptop. Was ist das denn für ein Name? Wird sie vom Buchstaben M gesponsert? Ich klicke auf das Foto von Marley-May und vergrößere es. Sie sieht aus wie der Prototyp eines Cheerleaders. Perfekte Zähne, so strahlend weiß, als könnten sie im Dunkeln leuchten. Glänzendes, seidenes Haar. Und Brüste wie Cupcakes. Die Kehrseite, wenn man nicht mit seinem Freund schläft, ist, dass man alle Mädchen, die er kennt, verdächtigt, sofort mit ihm ins Bett springen zu wollen.

Aber wieso interessiert dich das so sehr, wenn du dir seinetwegen sowieso so unsicher bist?, fragt die Stimme in meinem Kopf hinterhältig. Ich seufze. Ja, warum interessiert es mich? Vielleicht, weil ich tief in meinem Inneren noch immer hoffe, dass ich mich irre und Todd und ich doch füreinander bestimmt sind? Wie auch immer, jetzt ist nicht der richtige Moment, sich einer Foltersession by Facebook hinzugeben. Ich gehe zurück auf meine Startseite und beschließe, meinen Status zu ändern. Ich klicke in das entsprechende Feld und beginne zu schreiben.

Grace Delaney kann es nicht erwarten, auf Kreuzfahrt im Südpazifik zu gehen.

Ich stöhne auf und lösche das Ganze wieder. Ich schaffe es einfach nicht, in meiner Chronik zu lügen. Warum, weiß ich nicht, schließlich machen das alle, ständig. Ich schätze, ich habe Angst, dass mir das ein schlechtes Karma einbringt oder so. Zweiter Versuch.

Grace Delaney kann nicht schlafen.

Hilfe! Irgendwie kann ich nicht anders, ich poste ständig so langweiliges Zeug. Also wieder löschen. Wie es wohl den anderen geht, die mit mir auf die Kreuzfahrt gehen? Ob sie auch nicht schlafen können? Ein Klick auf Jennas Profil zeigt mir, dass sie um Mitternacht das letzte Mal etwas gepostet hat.

Jenna Wade tanzt bald auf einem Kreuzfahrtschiff! Super aufgeregt.

Von Jenna klicke ich weiter auf Ron. Ron und Jenna sind seit dem Kindergarten befreundet. Ihre Mütter spielen zusammen Golf und gehen zum selben Schönheitschirurgen. Für Jenna ist Ron eine Art Ersatzbruder. Ich bin mir nicht sicher, ob Ron das genauso empfindet, wenn ich an die Blicke denke, die er ihr zuwirft. So sieht man seine Schwester nicht an - Ersatz oder nicht. Andererseits schenken die meisten Jungs Jenna solche Blicke, also ist es vielleicht nur eine biologische Zwangshandlung, über die er keine Kontrolle hat. Ich lese Rons neuesten Post:

Ron Little kann es kaum erwarten, mit Jenna Wade und den anderen in der »Dance of the Worlds«-Show zu tanzen. Morgen setzen wir die Segel!

Cariss Swayne hat darunter einen Kommentar geschrieben: Geht mir genauso! Ich klicke auf ihr Profil. Cariss ist die Tochter von Isaac Swayne, einem der begehrtesten afro-amerikanischen Schauspieler Hollywoods, spezialisiert auf Rollen wie »Polizist mit dunklem Geheimnis« oder »drogensüchtiger Topsportler«. Jenna kann Cariss gut leiden, aber ich weiß nicht so recht. Cariss gehört zu den Mädchen, die durch das Leben tänzeln, als würden sie stets im Rampenlicht stehen, was manchmal ziemlich anstrengend sein kann. Vor allem, wenn man versucht, als Team zusammenzutanzen. Ich checke ihren Status:

Cariss Swayne kann kaum glauben, dass ihr Daddy ihr ein brandneues iPhone mit einem Herz aus Diamanten geschenkt hat - supersüß!

Ich betrachte Cariss' Profilfoto. Sie trägt einen knappen pinkfarbenen Bikini und lehnt über der Motorhaube ihres Mercedes. Auch ein Geschenk von Daddy. Mein Blick gleitet über ihren perfekten Körper. Er ist geschmeidig und glänzend wie eine Kakaobohne. Ich wette, sie hätte andauernd Sex mit ihrem Freund. Wenn sie einen hätte. Cariss gefällt es besser, wenn ihr ein Heer männlicher Bewunderer folgt wie ein Rudel Welpen. Der einzige Junge, der nicht bei jedem Befehl springt, ist Dan Charles. Dan stammt aus einem üblen Viertel in L.A. City und ist vermutlich der beste Streetdancer der Academy. Er hat ein Stipendium und es kursieren Gerüchte, dass sein älterer Bruder Mitglied der berüchtigten Bloods Gang war und bei einer Schießerei ums Leben gekommen ist. Aber keiner von uns kennt Dan gut genug, um zu fragen, ob das stimmt. Er bleibt ziemlich für sich. Er ist nicht mal auf Facebook. Vermutlich werden wir ihn auf dem Schiff besser kennenlernen. Ich scrolle abwesend Cariss' Freundesliste durch. Die anderen beiden Tänzer, die mitkommen, sind Belle Sanchez und Jimmy Patterson, auch Floh genannt. Nicht, weil er Flöhe hat oder so, sondern weil er so klein ist und höher und schneller springen kann als alle Tänzer, die ich je gesehen habe. Belle und Jimmy gehören nicht so richtig zu unserer Clique und ich kann auch nicht sehen, was sie bei Facebook geschrieben haben. Was wahrscheinlich ganz gut ist, weil ich inzwischen so fertig bin, dass ich gleich durchdrehe. Als ich kurz davor bin, sämtliche Freundinnen von Todd anzuklicken, um mir zu überlegen, welche von ihnen wohl mit ihm Sex haben möchte, tappt dankenswerterweise Tigger ins Zimmer und lässt sich lautlos auf meinem Bett nieder. Ich kuschle mich neben ihn, bis mich sein melodisches Schnurren wieder einschlummern lässt.

Kein Wunder, dass ich mich ziemlich bescheiden fühle, als zwei Stunden später mein Dad auftaucht, um mich zum Flughafen zu bringen. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, besteht er auch noch darauf, nach oben in die Wohnung zu kommen, statt mich über die Sprechanlage runterzurufen wie sonst.

»Ich dachte, du brauchst vielleicht Hilfe mit deinem Gepäck«, ist seine lahme Erklärung, als ich ihn reinlasse. Wie wir so dastehen - Dad in seinen Midlife-Crisis-Chucks, Mom in ihrem Hello-Kitty-Schlafanzug und dem Make-up von gestern und ich - sind wir das Paradebeispiel einer Chaosfamilie. Chaos im Sinne von absoluter Katastrophe.

»Okay, lass uns gehen«, murmle ich und nehme mein Portemonnaie vom Wohnzimmertisch. Während ich Mom zum Abschied umarme, atme ich tief den Duft ihres Patschuli-Öls ein, als könnte ich damit einen Teil von ihr mitnehmen.

»Es ist schon ziemlich viel Verkehr«, sagt Dad.

»Ist ja gut, Peter. Ich verabschiede mich nur noch von meiner Tochter«, faucht Mom.

Seufzend löse ich mich aus ihrer Umarmung. »Viel Spaß beim Malen«, flüstere ich.

Sie lächelt mich an, aber ich sehe, wie schwer es ihr fällt, nicht loszuheulen. »Viel Spaß beim Tanzen, meine Süße«, flüstert sie zurück. »Ruf mich an, wenn du angekommen bist.«

Ich schaffe es, Dad und mich ohne irgendwelche Streitereien aus der Wohnung zu bekommen, und bald schon rasen wir den Highway hinunter, während 50 Cent aus der Anlage dröhnt. Ja, der 50 Cent, der über Sex »in da club« rappt, läuft bei meinem Vater im Auto.

»Seit wann stehst du auf Rap?«, frage ich und kontrolliere rasch, ob alle Fenster geschlossen sind.

»Ach, Kimberley gefällt das, also …«

Kimberley ist der andere Name für Die Allergologin. Dad hustet und dreht die Musik leiser. Seufzend schaue ich aus dem Fenster. Der Himmel hat die Farbe von Kornblumen, unterbrochen von kleinen kreideweißen Wolken. Wie wir so weiterrasen, kommt es mir vor, als wären die Palmen, die die Straße säumen, in Reih und Glied zu meinem Abschied angetreten. Und da erst kapiere ich es so richtig. Das alles geschieht wirklich. Ich fahre wirklich weg. Und zum ersten...
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Autor

Siobhan Curham ist eine mehrfach ausgezeichnete englische Autorin. Für Dear Dylan erhielt sie 2010 beispielsweise den "Young Minds Book Award". Neben ihrer Autorentätigkeit leitet sie außerdem Schreibworkshops und ist sehr aktiv in ihrem Online-Forum für junge Autoren.