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Sturmhöhe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
496 Seiten
Deutsch
dtv Verlagsgesellschafterschienen am01.09.20091. Auflage
Heathcliff: einer der faszinierendsten Unholde der Weltliteratur Liebe, Haß und Tod - ein Drama spielt sich ab auf dem Gutshof Wuthering Heights in Yorkshires düsterer Nebellandschaft. Vom Dämon der Rache und Eifersucht besessen, richtet der Findling Heathcliff ein Werk der Zerstörung an, dem auch die Angebetete Cathy zum Opfer fällt. Mehrere Generationen werden in einen Strudel rasender Leidenschaften gezogen. Emily Brontës ergreifende Geschichte voll psychologischer Raffinesse löste 1847 einen Sturm der Empörung aus.

Emily Brontë wurde am 30. Juli 1818 in Thornton, Yorkshire, geboren. Sie arbeitete als Lehrerin, bevor sie ab 1843 die Führung des elterlichen Haushalts in Haworth, Yorkshire, übernahm. Sie hinterließ neben ihrem Meisterwerk >Wuthering HeightsWuthering Heights< als die eigentliche Autorin des Romans.
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KlappentextHeathcliff: einer der faszinierendsten Unholde der Weltliteratur Liebe, Haß und Tod - ein Drama spielt sich ab auf dem Gutshof Wuthering Heights in Yorkshires düsterer Nebellandschaft. Vom Dämon der Rache und Eifersucht besessen, richtet der Findling Heathcliff ein Werk der Zerstörung an, dem auch die Angebetete Cathy zum Opfer fällt. Mehrere Generationen werden in einen Strudel rasender Leidenschaften gezogen. Emily Brontës ergreifende Geschichte voll psychologischer Raffinesse löste 1847 einen Sturm der Empörung aus.

Emily Brontë wurde am 30. Juli 1818 in Thornton, Yorkshire, geboren. Sie arbeitete als Lehrerin, bevor sie ab 1843 die Führung des elterlichen Haushalts in Haworth, Yorkshire, übernahm. Sie hinterließ neben ihrem Meisterwerk >Wuthering HeightsWuthering Heights< als die eigentliche Autorin des Romans.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423401760
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2009
Erscheinungsdatum01.09.2009
Auflage1. Auflage
Seiten496 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1067 Kbytes
Artikel-Nr.1432201
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel I


1801 - Soeben bin ich von einem Besuch bei meinem Gutsherrn zurückgekehrt - diesem einsiedlerischen Nachbarn, der mir noch zu schaffen machen wird. Was für eine schöne Gegend! Ich denke, in ganz England hätte ich keinen zweiten Ort finden können, an dem sich so abgeschieden vom gesellschaftlichen Trubel leben ließe. Ein wahres Paradies für Menschenfeinde - und Mr. Heathcliff und ich sind genau die rechten zwei, um diese Einöde miteinander zu teilen. Ein prächtiger Bursche! Er ahnte wohl kaum, wie er mein Herz gewann, als ich sah, wie sich seine schwarzen Augen bei meinem Näherreiten argwöhnisch unter die Brauen zurückzogen und er seine Hände mit unwirscher Geste tiefer in die Westentaschen vergrub, als ich meinen Namen nannte.

»Mr. Heathcliff?« fragte ich.

Ein Nicken war die Antwort.

»Mr. Lockwood, Ihr neuer Pächter, Sir. Ich habe mir erlaubt, sogleich nach meiner Ankunft bei Ihnen vorzusprechen und hoffe sehr, die Hartnäckigkeit, mit der ich mich um die Pacht von Thrushcross Grange bemühte, hat Sie nicht belästigt. Gestern erfuhr ich, Sie hätten die Absicht ...«

»Thrushcross Grange gehört mir, Sir«, fuhr er mir pikiert ins Wort, »ich würde es nicht zulassen, daß man mich belästigt, wenn ich es verhindern könnte - Treten Sie ein!«

Das »Treten Sie ein« stieß er zwischen den Zähnen hervor, und es hieß soviel wie: »Scher dich zum Teufel!« Nicht einmal das Gattertor, über das er sich lehnte, begleitete seine Worte mit einer einladenden Geste. Ich glaube, nur eines bewog mich, die Einladung anzunehmen: ich war begierig, einen Mann kennenzulernen, der noch zurückhaltender schien, als ich es war.

Als er sah, wie mein Pferd mit der Brust heftig gegen das Gatter drängte, streckte er die Hand aus, um die Kette zu lösen, ging mir dann mürrisch auf dem Dammweg voraus und rief, als wir den Hof betraten:

»Joseph, kümmre dich um Mr. Lockwoods Pferd - und hol Wein herauf.«

Hier haben wir wohl die gesamte Dienerschaft vor uns , schloß ich aus dieser zweifachen Aufforderung. Kein Wunder, wenn zwischen den Wegplatten Gras wächst und nur das Vieh die Hecken stutzt.

Joseph war ein älterer, nein, ein alter Mann - sehr alt vielleicht, aber noch rüstig und stark.

»Der Herr steh uns bei!« brummte er mißmutig vor sich hin, als er mir mein Pferd abnahm und mir dann mit einer so sauren Miene ins Gesicht sah, daß ich wohlmeinend folgerte, er bedürfe wohl göttlichen Beistands, um sein Mittagsmahl zu verdauen, und sein frommer Stoßseufzer habe mit meinem unerwarteten Auftauchen nichts zu tun.

»Wuthering Heights« nennt man Mr. Heathcliffs Anwesen. »Wuthering« ist ein typischer Ausdruck aus der Mundart dieser Gegend und beschreibt klangvoll das Toben der Winde, dem der Ort bei stürmischem Wetter ausgesetzt ist. Tatsächlich scheint hier stets ein frischer und belebender Wind zu gehen - mit welcher Kraft der Nordwind über den Hügelkamm fegt, kann man sich vorstellen, wenn man die spärlichen windschiefen Föhren auf der anderen Seite des Hauses sieht und die Reihe dürrer Dornbüsche, die ihr Geäst allesamt in eine Richtung strecken, als wollten sie die Sonne um ein Almosen anflehen. Zum Glück hatte der Baumeister das Haus in weiser Voraussicht robust gebaut: die schmalen Fenster sind tief in die Mauer eingelassen und die Ecken durch große vorspringende Steine bewehrt.

Bevor ich über die Schwelle trat, blieb ich kurz stehen, um eine ganze Reihe bizarrer Verzierungen zu bewundern, die an der Hausfront und insbesondere über der Eingangstür eingemeißelt waren. Dort fiel mir inmitten eines wüsten Durcheinanders zerbröckelnder Greifvögel und nackter Knaben die Jahreszahl »1500« und der Name »Hareton Earnshaw« ins Auge. Ich hätte wohl ein paar Bemerkungen gemacht und den mürrischen Besitzer um eine kurze Geschichte des Hofes gebeten, doch seine Haltung an der Tür schien zu fordern, ich möge unverzüglich eintreten oder mich endgültig verabschieden, und ich wünschte seine Ungeduld nicht zu reizen, bevor ich nicht auch das Innere des Hauses in Augenschein nehmen konnte.

Eine einzige Stufe führte uns ohne Umweg über Flur oder Gang direkt in den Wohnraum der Familie, der hierzulande gerne »das Haus« genannt wird. Gewöhnlich ist es Küche und Wohnzimmer in einem, doch in Wuthering Heights hatte man die Küche offenbar in einen anderen Teil des Gebäudes verbannt - jedenfalls vernahm ich, tief aus dem Inneren, das Geplapper von Stimmen und das Geklapper von Küchengeräten. Auch sah ich bei der mächtigen Feuerstelle kein Anzeichen, daß hier gebraten, gekocht oder gebacken wurde, und an den Wänden glänzten weder kupferne Pfannen noch zinnerne Siebe. An einer Wand nur spiegelten sich mit prachtvollem Schimmer Licht und Glut, denn dort türmten sich in einer gewaltigen Eichenanrichte Reihe um Reihe riesige Zinnschüsseln, dazwischen silberne Krüge und Kannen, bis hoch hinauf zum Dach. Letzteres war nie unterzimmert worden, und so war das nackte Gerippe des Gebälks den forschenden Blicken des Betrachters preisgegeben, mit Ausnahme jener Stelle, wo es von einem hölzernen Lattengestell verdeckt wurde, das mit Haferkeksen und mit Bergen von Hammel- und Rinderkeulen und Schinken beladen war. Über dem Kamin hingen verschiedene furchterregende alte Schußwaffen und ein paar Reiterpistolen, und auf dem Sims standen, offenbar zur Zierde, drei in grellen Farben bemalte Blechbüchsen. Der Fußboden war aus glattem, weißem Stein; die hochlehnigen Stühle, einfach in der Form, waren grün gestrichen; dahinter verbargen sich im Schatten ein oder zwei schwere schwarze Stühle. In einem Winkel unter der Anrichte lag eine gewaltige rotbraune Vorstehhündin, rings um sie ein Wurf quiekender Welpen, und in den anderen Winkeln lungerten noch weitere Hunde.

Raum und Einrichtung wären nichts Besonderes gewesen bei einem einfachen nordenglischen Bauern, dessen starrsinnige Miene und störrische Glieder in Kniebundhosen und Gamaschen erst so recht zur Geltung kommen. Männer dieser Art, im Lehnstuhl sitzend, den Krug mit dem schäumenden Ale vor sich auf dem runden Tisch, kann man hier in den Bergen im Umkreis von fünf oder sechs Meilen überall antreffen, sofern man sie zur rechten Zeit aufsucht, nämlich gleich nach Mittag. Mr. Heathcliff aber bildet einen merkwürdigen Gegensatz zu seiner Behausung und seinem Lebensstil.

Mit seiner dunklen Haut sieht er aus wie ein Zigeuner, doch Kleidung und Gebaren sind die eines Gentleman - das heißt, wie ein Gutsherr eben Gentleman sein kann -, etwas schlampig nämlich, was ihm aber trotz seiner Nachlässigkeit nicht übel steht, denn er ist gut gewachsen und wohlgestalt - und eher mürrisch. Vermutlich wird so mancher ihn eines ungebührlichen Maßes an Hochmut verdächtigen - doch ich fühle eine verwandte Saite in mir erklingen, die mir instinktiv bedeutet, daß dem nicht so ist; und daß diese Zurückhaltung von einer Abneigung rührt, Gefühle zu äußern, gegenseitig Freundlichkeiten auszutauschen. Er wird wohl gleichermaßen im verborgenen lieben und hassen und es als eine Art Anmaßung empfinden, wollte man seine Liebe oder seinen Haß erwidern. Doch halt, hier gehe ich zu weit: ich dichte ihm nur allzu bereitwillig meine Eigenschaften an. Wenn Mr. Heathcliff einem, der seine Bekanntschaft sucht, die Hand verweigert, so mögen ihn Gründe bewegen, die ganz andere sind als die meinen. Ich will hoffen, daß nur wenige meine besondere Veranlagung teilen: Meine liebe Mutter pflegte zu sagen, ich würde nie ein behagliches Zuhause besitzen, und erst letzten Sommer lieferte ich den Beweis, daß ich auch wahrhaftig keines verdiente.

Während ich bei herrlichem Wetter einen Monat am Meer verbrachte, geriet ich in Gesellschaft eines überaus zauberhaften Geschöpfes, einer wahren Göttin in meinen Augen - solange sie mich nicht beachtete. Ich habe ihr nie »meine Liebe erklärt«, nicht mit Worten; doch wenn Blicke sprechen könnten, hätte noch der größte Dummkopf erraten, daß ich mich bis über beide Ohren verliebt hatte. Sie verstand mich schließlich und antwortete mir mit einem Blick - dem süßesten Blick, den man sich nur denken kann -, und was tat ich? Zu meiner Schande muß ich es gestehen - kalt wie eine Schnecke zog ich mich in mich selbst zurück, bei jedem ihrer Blicke wurde ich frostiger und verschlossener, bis die arme Unschuld am Ende anfing, ihren eigenen Sinnen zu mißtrauen und völlig verwirrt über ihren vermeintlichen Irrtum ihre Mama zur Abreise überredete.

Dieses seltsame Betragen trug mir den Ruf berechnender Herzlosigkeit ein, wie unverdient, kann nur ich allein ermessen. Ich nahm an der Seite des Kamins Platz, die derjenigen...

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Kritik
»1847 erschien Emily Brontes einziger Roman >SturmhöheWochen-Anzeiger 22.10.2008mehr

Autor

Emily Brontë wurde am 30. Juli 1818 in Thornton, Yorkshire, geboren. Sie arbeitete als Lehrerin, bevor sie ab 1843 die Führung des elterlichen Haushalts in Haworth, Yorkshire, übernahm. Sie hinterließ neben ihrem Meisterwerk >Wuthering HeightsWuthering Heights