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Das Galdiano-Experiment

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
528 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am10.11.2014
Das Team von Covert One verteidigt Amerika gegen einen technologisch überlegenen Feind
Die neue Erfindung des genialen Wissenschaftlers Christian Dresner schlägt ein wie eine Bombe. Der Merge ist ein hochleistungsfähiger Mini-Computer, gegen den selbst die modernsten Smartphones und Tablet-PCs wie Kinderspielzeug wirken. Lieutenant Jon Smith von der Spezialeinheit Cover One erkennt das verheerende militärische Potenzial des Geräts. Für ihn steht fest: Der Merge darf auf keinen Fall in die falschen Hände geraten! Doch die Hinweise verdichten sich, dass seine Warnung bereits zu spät kommt ...

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Sein Werk wird von handverlesenen Thriller-Autoren in seinem Geiste fortgeführt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDas Team von Covert One verteidigt Amerika gegen einen technologisch überlegenen Feind
Die neue Erfindung des genialen Wissenschaftlers Christian Dresner schlägt ein wie eine Bombe. Der Merge ist ein hochleistungsfähiger Mini-Computer, gegen den selbst die modernsten Smartphones und Tablet-PCs wie Kinderspielzeug wirken. Lieutenant Jon Smith von der Spezialeinheit Cover One erkennt das verheerende militärische Potenzial des Geräts. Für ihn steht fest: Der Merge darf auf keinen Fall in die falschen Hände geraten! Doch die Hinweise verdichten sich, dass seine Warnung bereits zu spät kommt ...

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Sein Werk wird von handverlesenen Thriller-Autoren in seinem Geiste fortgeführt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641144500
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum10.11.2014
Reihen-Nr.10
Seiten528 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3146 Kbytes
Artikel-Nr.1444582
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 

Prolog

Erfurt, DDR

Dezember 1972

»Wir sind spät dran. Für das Wetter kann ich nichts.«

Christian Dresner nickte und starrte durch die verschmierte Windschutzscheibe des Trabants. Überall hingen dicke Eiszapfen. Die schmale Straße war von heruntergekommenen Häusern gesäumt, und das Kopfsteinpflaster glänzte im Licht der Autoscheinwerfer.

»Wir sollten gleich zum Treffpunkt fahren«, schlug der Fahrer nervös vor. »Es ist fast Mitternacht.«

»Sie haben unser Geld genommen«, erwiderte Dresner. »Wir machen es so, wie wir es vereinbart haben.«

Der Mann beugte sich missmutig über das schmierige Lenkrad und stieg aufs Gas, um ein paar Stundenkilometer mehr aus dem Wagen zu kitzeln, ohne ins Schleudern zu geraten.

Ein leises Rascheln kam vom Rücksitz, dann eine Stimme, die im Dröhnen des schwachbrüstigen Motors kaum zu hören war. »Christian?«

Dresner drehte sich zu dem dünnen Mann um, der eine Aktentasche an die Brust gedrückt hielt. Mit seinen sechsundzwanzig Jahren war Gerhard Eichmann zwei Jahre älter als Dresner, wirkte jedoch mit seiner schmächtigen Statur und seinem vorsichtigen Auftreten nicht wirklich erwachsen. Das Äußere trog jedoch: Er war ein brillanter Psychologe und damit sehr wertvoll für Ostblockpolitiker, denen es um die to­tale Kontrolle über das Leben der Menschen ging. Eichmann war davon abgesehen auch ein echter Freund - ein seltenes Gut in einer Welt der ehrgeizigen Apparatschiks, Geheimpolizisten und Spitzel. Der schmächtige Mann war vielleicht der einzige Freund, den er je haben würde. Doch das war nicht schlimm. Einer wie er genügte. Es war mehr, als den meisten vergönnt war.

»Keine Sorge, Gerd. Bald werden wir in einem warmen Bett im Westen aufwachen. Wir können endlich tun, was wir wollen, das verspreche ich dir.«

Eichmann lächelte schwach und drückte die Aktentasche noch fester an sich. Es war das Einzige, was sie mitnahmen, das einzig Wertvolle, das sie besaßen. Die Tasche enthielt Material über Forschungsarbeiten in einer abgelegenen An­lage, in der sie die letzten vier Jahre quasi eingesperrt gewesen waren. Damit würden sie sich den Start in ihr neues Leben erkaufen.

Der Wagen wurde langsamer, und Dresner blickte wieder nach vorn, als sie eine gewundene Straße hochfuhren. Der kleine Hügel erwies sich bald als zu steil für die abgefahrenen Reifen.

Dresner stieg aus, noch bevor der Wagen zum Stehen gekommen war, und marschierte los, während der Schnee Eichmanns ängstliche Zurufe schluckte.

Als er die Hügelkuppe erreichte, erkannte er das Haus mit seiner schäbigen Fassade und dem Turm, der sich wie alles andere unter der Last des Schnees zu beugen schien.

Das schwache Licht im oberen Fenster sah genauso aus wie an dem Tag, als sie ihn von hier weggeholt hatten. Er wandte sich ab, als könnte ihn der bloße Anblick in die Vergangenheit zurückwerfen, in die Angst und Verzweiflung seiner Kindheit.

Das Tor, an das er sich erinnerte, war nicht mehr da, und sein Atem wurde flacher, als er die Stelle überschritt, an der es sich befunden hatte. Die Schaukel stand noch im gefrorenen Schlamm des Hofes, dazu eine in der Mitte gebrochene Wippe und einige Kletterstangen. In seiner Kindheit war die Farbe noch nicht abgeblättert gewesen; damals war alles noch bunt bemalt - ein Überbleibsel aus der Zeit vor dem Krieg. Vor den Sowjets. An den seltenen klaren Nachmittagen hatte er sich an den fröhlichen Farben erfreut und versucht, sich in eine Zeit zurückzuversetzen, als hier noch Kinder mit einem Zuhause und einer Familie gespielt und gelacht hatten.

Jetzt war sogar die Farbe verschwunden, vom Rost gefressen oder vom Ruß der Kohleöfen geschwärzt.

Er zog sich den Mantel enger um den Hals und schritt über den stillen Hof, blieb vor der Haustür stehen und klopfte mit der Faust dagegen. Nichts rührte sich. Also packte er die Schaufel, die am Geländer lehnte, und hämmerte mit dem Stiel gegen die massive Holztür. Seine Atemwölkchen vernebelten ihm die Sicht, während er auf die Haustür einschlug. Seine ganze unterdrückte Wut und Hilflosigkeit brachen hervor.

Ein Licht ging im Haus an, und er trat zurück und hielt die Schaufel in der zitternden Hand.

Doch als sich die Tür öffnete, stand nicht der Mann vor ihm, dessentwegen er gekommen war. Es war die Frau, die ihn vor über fünfzehn Jahren weggebracht hatte. Ihre biedere Frisur und Kleidung waren unverändert, doch die Haut unter dem Kinn war schlaff geworden, und sie schien nicht mehr gut zu sehen.

»Hallo, Marta.«

Nun erkannte sie ihn, und zu seinem Erstaunen blitzte sofort Angst in ihrem Gesicht auf. Damit hatte er nicht gerechnet. Dresner wollte ihr keine Angst machen und schämte sich augenblicklich. Sie war keine böse Frau gewesen. Nur schwach und abgestumpft.

Er stürmte an ihr vorbei, und die Kälte wich nicht, als er an der breiten Treppe vorbeikam, die in den ersten Stock führte. Dort oben hielten sich die Kinder in den dunklen Winkeln ihres Gefängnisses verborgen, so wie er selbst es immer getan hatte, wenn ein unerwarteter Besucher kam. Mit angehaltenem Atem warteten sie ab und sagten sich, dass es diesmal bestimmt ihr Vater, ihre Mutter oder ein anderer Verwandter sei. Jemand, der sie von hier wegholen würde.

Er tauchte in die Dunkelheit ein, wich den Möbelstücken aus, an die er sich noch erinnern konnte, und stieg leise die Wendeltreppe zum Turm hinauf. Die Tür ganz oben war von grauem Licht umrahmt, das durch einen schmalen Spalt her­ausdrang. Er stand einige Augenblicke davor und versuchte, sich nicht von der Erinnerung überwältigen zu lassen.

»Was willst du?«, hörte er eine Stimme von der anderen Seite. »Verschwinde, sonst ...!«

Doch Dresner packte den Türgriff und trat ein. Augenblicklich spürte er die Wärme des Kerosinofens, von dem sie alle gewusst und geträumt hatten. Er wandte sich nicht sofort dem massigen, halb bekleideten Mann auf dem Sofa zu, sondern sah sich zuerst im Zimmer um, das vom Leuchten eines kleinen Schwarz-Weiß-Fernsehers erhellt wurde. Er war so wie die anderen nie hier drin gewesen, doch in ihrer Fantasie hatten sie sich den Raum voller Gold, Juwelen und Süßigkeiten vorgestellt. In Wahrheit war er auch nur ein schäbiger Überrest eines Deutschlands, das nicht mehr existierte.

Schließlich fiel Dresners Blick auf den Stock in der Ecke, der an manchen Stellen noch schwarz war, während an anderen das blanke Holz durchkam. Er fragte sich, wie stark sein eigener Rücken dazu beigetragen hatte, dass das Holz seine Farbe verloren hatte. Und ob die Spitze damals abgebrochen war, als das achtjährige Mädchen im Bett gestorben war - an den Prügeln, die sie bezogen hatte, weil sie eine alte, ohnehin schon kaputte Lampe umgeworfen hatte.

»Wer ...« Der Mann erhob sich mit der gleichen Wut wie früher, wenn auch nicht so schnell und energisch. Im Gegensatz zu Marta erkannte er ihn nicht sofort.

Was verständlich war. Dresners Augen - etwas vergrößert von den dicken Brillengläsern - waren das Einzige an ihm, das sich nicht verändert hatte. Die anderen Wissenschaftler in der Anlage hatten nicht verstanden, warum er das Programm der Athleten, die sie trainierten, teilweise mitmachte. Er hatte ihnen erklärt, er tue es aus wissenschaftlichen Gründen, doch das war gelogen. In Wahrheit hatte er es für diesen Moment getan. Er hatte aus seinem schwächlichen, halb verhungerten Körper ein Werkzeug geformt, das für diesen Zweck geeigneter war.

»Christian?«, fragte der Mann schließlich, und seine Augen öffneten sich so weit, wie es der Wodka zuließ, den er, nach der halb leeren Flasche auf dem Tisch zu schließen, bereits getrunken hatte.

Dresner nickte schweigend. Er hatte sich so viele Jahre auf diesen Tag vorbereitet und wusste dennoch nicht, was er sagen sollte.

»Du bist stark geworden.« Der Mann klopfte sich auf die Brust. »Das verdankst du mir. Ich habe dich stark gemacht.«

Zum ersten Mal blitzte Angst in seinen Augen auf. Er hatte allen Grund dazu. Er war nur noch ein abgehalfterter Soldat, der sich in einem abgelegenen Kinderheim zu Tode soff. Dresner hingegen war von der Partei gefördert worden. Er gehörte zu der Generation, die der Welt die Überlegenheit des kommunistischen Systems demonstrieren sollte. Er war die Zukunft. Dieser alte Mann gehörte zu einer fernen Vergangenheit, die nicht mehr zählte.

»Keine Angst.« Dresner ging zu dem Stock in der Ecke. »Ich hetze dir nicht die Stasi auf den Hals.«

»Deine Eltern haben Mist gebaut ...«, stammelte der Mann. »Ich musste dich auf die Welt vorbereiten ... damit du dich gegen deine Feinde wehren konntest.« Er hielt einen Moment inne und fügte rasch hinzu: »Für die warst du genauso schuldig, obwohl du gar nichts dafür konntest.«

»Tust du das immer noch?« Dresner griff sich das abgenutzte Stück Holz. So wie an den Spielplatz draußen erinnerte er sich noch genau an den Zustand des Stocks, als er das Haus verlassen hatte. Er strich mit der Hand über die Kratzer und Unebenheiten, die seither dazugekommen waren. »Bereitest du sie immer noch auf die Welt vor?«

Der Alte sah es kommen, war jedoch nicht mehr schnell genug, um rechtzeitig auszuweichen. Der Stock krachte gegen seine Wange, und er wurde herumgewirbelt und stürzte auf die schmuddelige Armlehne des Sofas. Als der Stock erneut niedersauste, diesmal auf seinen Rücken, entwich ihm ein leises Stöhnen.

Dresner dachte nicht mehr nach, was er tat - er schlug nur noch drauflos. Der Mann sank zu Boden, hob schützend den Arm, doch die spröden Knochen brachen beim ersten...

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Autor

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Die Romane aus seinem Nachlass erscheinen bei Heyne.