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Intrigen an der Côte d'Azur

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Kiepenheuer & Witsch GmbHerschienen am05.03.20151. Auflage
Mord und Intrigen an der Côte d'Azur: Léon Duval ermittelt in seinem zweiten Fall wieder in Cannes Gerade hat Kommissar Léon Duval seinen ersten Fall - die Ermordung eines berühmten Regisseurs während der Internationalen Filmfestspiele - erfolgreich gelöst, da warten auch schon die nächsten Herausforderungen auf ihn und sein Team: Ein Spaziergänger entdeckt eine Leiche, im ehrwürdigen Hotel Beauséjour wird Schmuck gestohlen, und eine Frau verschwindet. Duval und seine Kollegen, die eigentlich auf eine ruhige Nachsaison gehofft hatten, beginnen mit den Ermittlungen. Doch je mehr Duval an Informationen zusammenträgt, desto mehr muss er sich fragen, ob es zwischen all diesen Fällen nicht einen Zusammenhang gibt. Warum verschwindet die Tochter der Hotelbesitzerin scheinbar spurlos, und was weiß ihr Geliebter? Welche Rolle spielt Nicole Bouvard, Mitgesellschafterin des Hotels, und wie passt der Tod eines Journalisten in das Szenario? Eine knifflige Aufgabe für Léon Duval, die viel Fingerspitzengefühl und Diplomatie erfordert. Nicht nur im Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten, sondern auch mit allen Beteiligten dieser scheinbar unentwirrbaren Intrige.

Christine Cazon, Jahrgang 1962, hat ihr altes Leben in Deutschland gegen ein neues in Südfrankreich getauscht. Sie lebt mit ihrem Mann und Katze Pepita in Cannes, dem Schauplatz ihrer Krimis mit Kommissar Duval.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextMord und Intrigen an der Côte d'Azur: Léon Duval ermittelt in seinem zweiten Fall wieder in Cannes Gerade hat Kommissar Léon Duval seinen ersten Fall - die Ermordung eines berühmten Regisseurs während der Internationalen Filmfestspiele - erfolgreich gelöst, da warten auch schon die nächsten Herausforderungen auf ihn und sein Team: Ein Spaziergänger entdeckt eine Leiche, im ehrwürdigen Hotel Beauséjour wird Schmuck gestohlen, und eine Frau verschwindet. Duval und seine Kollegen, die eigentlich auf eine ruhige Nachsaison gehofft hatten, beginnen mit den Ermittlungen. Doch je mehr Duval an Informationen zusammenträgt, desto mehr muss er sich fragen, ob es zwischen all diesen Fällen nicht einen Zusammenhang gibt. Warum verschwindet die Tochter der Hotelbesitzerin scheinbar spurlos, und was weiß ihr Geliebter? Welche Rolle spielt Nicole Bouvard, Mitgesellschafterin des Hotels, und wie passt der Tod eines Journalisten in das Szenario? Eine knifflige Aufgabe für Léon Duval, die viel Fingerspitzengefühl und Diplomatie erfordert. Nicht nur im Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten, sondern auch mit allen Beteiligten dieser scheinbar unentwirrbaren Intrige.

Christine Cazon, Jahrgang 1962, hat ihr altes Leben in Deutschland gegen ein neues in Südfrankreich getauscht. Sie lebt mit ihrem Mann und Katze Pepita in Cannes, dem Schauplatz ihrer Krimis mit Kommissar Duval.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783462309065
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum05.03.2015
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3399 Kbytes
Artikel-Nr.1575109
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis 2

Donnerstag, 7. September

»Guten Morgen, Emilia, haben Sie einen Moment Zeit? Ich bräuchte mal Ihre Hilfe, ganz privat.« Duval hatten die Erinnerungen bis in seine Träume verfolgt, aber auch sein Unterbewusstsein hatte keine Antworten gefunden.

»Was kann ich für Sie tun, Commissaire?«

»Sie sprechen doch noch italienisch, oder?«

»Ja - soll ich etwas übersetzen?«

»Nur ein Wort eigentlich, aber lachen Sie nicht, ich weiß nicht, was es heißt, ich habe schon im Wörterbuch gesucht, ich denke, es ist ein familiärer Ausdruck, der es nicht bis ins Wörterbuch geschafft hat.« Er räusperte sich, »...  mon cococciu , sagt Ihnen das was?«

Sie lachte. »Klingt süß, aber was soll das heißen?«

»Na, wenn ich das wüsste ... es ist ein Wort, das mir plötzlich wieder eingefallen ist, ich glaube, meine Urgroßmutter hat mich so genannt.«

Emilia sah ihn neugierig an. »Kam sie aus Sardinien?«

»Ich dachte, sie käme aus dem Piemont, aber so ganz sicher bin ich nicht.«

»Hm, das cciu als Endung klingt nicht nach Piemont, ich denke, es ist eher ein Ausdruck aus dem Süden oder aus Sardinien - keine Ahnung, aber vielleicht haben Sie das Wort in Ihrer Erinnerung auch deformiert und es hieß cucciolo ? Das sagt meine Großmutter immer. Also zu mir sagt sie natürlich cucciola . Das ist ein süßes rundliches Tierbaby, ein Hündchen oder Kätzchen, das könnte doch sein, oder?«

»Mon cucciolo?« Duval schüttelte den Kopf. »Nein, das klingt nicht richtig in meinen Ohren. Ich denke es war cococciu , auch wenn ich nicht weiß, was es heißen soll.«

»Es ist vielleicht etwas sehr Regionales oder sehr Persönliches, italienische Großmütter sind ja sehr überschwänglich und nennen ihre Enkelkinder den lieben langen Tag zärtlich nach allem Möglichen.«

Duval nickte. »Danke, Emilia. Etwas ganz anderes, Sie kennen nicht vielleicht eine zuverlässige Frau, die mir hin und wieder im Haushalt helfen könnte?«

»Auf Anhieb nicht. Wie oft bräuchten Sie denn jemanden?«

»Einmal in der Woche vielleicht?«

»Ich denke mal drüber nach, Commissaire.«

»Danke, Emilia.«

»Übrigens, Commissaire, eine junge Frau hat angerufen, sie sagt, sie sei Zimmermädchen im Hotel Beauséjour und wollte Ihnen noch etwas sagen. Ich habe ihre Nummer hier notiert.« Sie reichte ihm ein Post-it-Etikett. »Und ein Herr hat ebenfalls angerufen. Er ist wohl gestern spät abends in der Zentrale gelandet, heute Morgen lag eine Nachricht der Kollegen auf meinem Schreibtisch.« Sie reichte ihm den Zettel ebenfalls.

»Danke.« Duval las die Notiz und zog die Augenbrauen hoch.

Aber zunächst rief er seinen Halbbruder an. Seit dem Streit um das Erbe hatten sie keinen Kontakt mehr gehabt. Frédéric hatte ihm übel genommen, dass er seinen Pflichtteil eingeklagt hatte. Sein Vater hatte ihm wider besseres Wissen gesagt, er sei Alleinerbe, und daran gäbe es nichts zu rütteln, und natürlich hatte er es geglaubt und sich gedanklich schon mit seinem Reichtum angefreundet. Dass er davon dann doch ein Drittel abgeben musste, war ihm bitter aufgestoßen, und er nahm es seinem Bruder noch immer übel. Es war die Schuld ihres Vaters, der seinen Sohn aus zweiter Ehe manipuliert und ihm vermutlich allerhand Lügen über ihn erzählt hatte. Frédéric war noch zu jung, um das zu durchschauen. Er hatte seinen Vater abgöttisch geliebt und ließ keine Kritik an ihm zu. Duval gab sich einen Ruck. Na gut, einen Versuch wäre es wert.

»Frédéric? Léon hier. Wie geht´s dir?«

»Léon! Was willst du? Noch mehr Geld?«

»Frédéric, lass uns vernünftig miteinander reden, bitte. Ich wollte hören, wie es dir geht, wir sind immerhin Halbbrüder. Ich lebe in Cannes seit Mai.«

»Hab ich gehört, ja.«

»Hast du Lust, dass wir mal zusammen essen gehen?«

»Hm. Wann?«

»Wann es dir passt.«

»Ich überlege mal. Ich ruf dich an.«

»O.k. Fred - eins noch ...«

»Was?«

»Hast du von Vater noch Fotoalben? Also mit alten Familienfotos von früher, Fotos von den Großeltern und Urgroßeltern vielleicht?«

»Was willst du denn mit dem alten Scheiß?«

»Nur ansehen. Ich habe bei mir im Haus eine Kiste mit alten Fotos gefunden und weiß überhaupt nicht, wer das alles ist. Da ist nichts beschriftet. Ich weiß, dass Vater früher Fotoalben angelegt hat. Ich würde sie einfach gern sehen.«

»Muss mal schauen. Ich melde mich.«

»O.k., Fred. Bis dann.«

Duval öffnete die Tür des kleinen Etablissements des Goldankäufers. Eilfertig erhob sich ein Mann hinter dem Tresen und kam auf ihn zu. Duval zeigte seinen Ausweis, und der Mann führte ihn in ein winziges fensterloses Büro hinter dem Ladengeschäft, in dem sich ein Tischchen, zwei Stühle und ein lächerlich großer Tresor befanden.

»Bitte, Monsieur le Commissaire, setzen Sie sich. Möchten Sie einen Kaffee?«

Duval schüttelte den Kopf und blieb stehen. »Sie haben uns angerufen, Monsieur Galvez?!«

»Ja. Wissen Sie, einen Cartier-Ring sehe ich nicht jeden Tag. Ich war erstaunt, dass der Junge diesen Ring einfach so aus seiner Hosentasche zog. Ich dachte sofort, da ist was faul. Der Junge sah nicht so aus, als hätte er eine Großmutter, die ihm ein solches Stück vererbt hat. Er hatte aber kein einziges gültiges Ausweisdokument bei sich, daher sind wir sowieso nicht ins Geschäft gekommen.«

»Das hat er gesagt? Dass er den Ring geerbt hätte?«

»Ja. Ich habe ihm natürlich nicht gesagt, dass ich ihm das nicht glaube. Ich sagte nur, dass es schade sei, so einen Ring einzuschmelzen und dass ich ihm für den Stein nichts geben könne, nur für den Gegenwert des Goldes. Und dass er bei einem Juwelier oder einem Auktionshaus für einen Cartier-Ring dieser Art deutlich mehr Geld bekäme. Wissen Sie, wir sind sehr seriös, wir sagen unseren Kunden natürlich, wenn sie woanders mehr Geld bekommen können.«

Duval lächelte amüsiert. »Natürlich.«

Monsieur Galvez nickte bestätigend. Er spielte die Rolle des beflissenen, seriösen Händlers. »Ich spürte, dass er enttäuscht war. Er wollte sofort viel Geld haben. Immerhin bieten wir das an.« Der Mann wies auf das große Schild am Eingang, das den Ankauf von Gold und eine sofortige Auszahlung anbot. Das Schild war sogar für Leseunkundige verständlich. Eine Abbildung von Goldschmuck führte via Pfeil zu einem überdimensionalen Euro-Symbol. »Aber er hat nicht insistiert. Er wirkte nervös, als ich ihn um ein Ausweisdokument bat. Ich habe dann natürlich gleich die Polizei angerufen.«

»Natürlich«, wiederholte Duval ironisch.

»Ja, sicher.« Der Mann nickte und sah aus, als erwarte er dafür Lob.

»Können Sie mir den Ring beschreiben?«

»Natürlich!« Jetzt war der Mann in seinem Element. Eifrig beeilte er sich, eine perfekte Beschreibung zu liefern: »Ein klassischer Solitär. Elegant, zeitlos. Ein 750er Gelbgoldring mit einem etwa einkarätigen Brillanten. Rundschliff in feinem Weiß, mit kaum sichtbaren Einschlüssen. Sehr schönes Stück. Sehr gut erhalten, obwohl sichtbar viel getragen.«

»Das haben Sie alles gesehen?«

»Natürlich! Ich muss so etwas erkennen. Was denken Sie?« Der Mann schien in seiner Ehre gekränkt. »Was man mir hier alles zeigt! Vor allem so viel Blech, und die Leute glauben, sie hätten etwas Echtes, das sie zu Geld machen könnten. Außerdem war der Ring gestempelt.«

Duval legte eine Fotografie auf den Tisch. »Könnte das der Ring sein?«

Der Verkäufer nahm die Fotografie in die Hand, hielt sie unter die Schreibtischlampe, besah sie lange und nickte dann. »Doch, doch, ich denke schon. Das müsste man natürlich genauer sehen, aber es ist auf jeden Fall diese Art Ring. Habe ich also recht gehabt? Ein Ring aus einem Diebstahl?«, fragte der Mann sensationslüstern.

»Sie verstehen, dass ich Ihnen das natürlich nicht sagen kann«, antwortete Duval und steckte die Fotografie wieder ein.

»Natürlich, ich verstehe.«

»Können Sie den Mann beschreiben, der Ihnen diesen Ring angeboten hat?«

»Ein Araberjunge. Er hatte einen starken Akzent und eine dunkle Hautfarbe.«

»Natürlich«, sagte Duval trocken.

»Bitte?« Der Schmuckankäufer wirkte irritiert.

»Sie meinen, er war Maghrebiner?«

»Ja natürlich, Maghrebiner, wenn Sie so wollen, aber wenn ich Araber sage, wissen Sie doch, was ich meine, oder? Ein ganz junger Kerl mit Jogginganzug und Laufschuhen. So ein typischer Vorstadtjunge. Er machte aber auf sehr männlich, trug eine Sonnenbrille und spielte die ganze Zeit mit seinem Gebetskettchen. Also, er wirkte nicht so, als hätte er eine Großmutter mit Cartier-Schmuck.«

»Ja, das sagten Sie bereits. Ein junger Mann also. Wie alt etwa?«

»Sehr jung. Höchstens zwanzig. Oder jünger. Ich kann das nicht so genau einschätzen, und er trug so eine verspiegelte Sonnenbrille. Ein eher mageres Kerlchen, nicht sehr groß.«

»Hat er Ihnen noch etwas anderes angeboten?«

»Nein.«

»Und er trug einen Jogginganzug?«

»Ja. So einen glänzenden Anzug, also eine Hose und eine Jacke, ich glaube dreifarbig. Weiß und zwei Blautöne. Alles ein bisschen zu groß, wenn Sie mich fragen. Aber vielleicht trägt man das so?!«

»Ein Oberteil mit Kapuze?«

»Nein, ich glaube nicht.«

»Irgendeine Kopfbedeckung?«

»Nein«, er überlegte kurz, »nein«, bestätigte er dann, »ich...
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