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Engelsstaub

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
287 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am07.05.20151. Auflage, Digital Original
Ein echtes Muss für alle Engel-Fans! **Zwischen Himmel und Erde liegt nur ein Flügelschlag...** »Einfach himmlisch.« »Verzaubernd.« »Klar zu empfehlen!« (Leserstimmen auf Amazon) Jade Brooks ist ein Nerd, wie sie im Buche steht. Ihr Herz gehört der Wissenschaft und mit Partys oder süßen Jungs hat sie nicht gerade viel am Hut. Zumindest bis sie auf den vermeintlichen Bad Boy und Rockmusiker Caspar Sinclair trifft. Doch bevor es zwischen dem ungleichen Paar ernsthaft zu knistern beginnt, hat Jade einen Unfall und findet sich plötzlich buchstäblich im Himmel wieder. Ausgerechnet sie soll von nun an als Liebesengel dienen. Und ihr erster Auftrag lautet, den Mann zu verkuppeln, für den ihr eigenes Herz schlägt: Caspar Sinclair.   //»Engelsstaub« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//

Anne-Marie Jungwirth, Jahrgang 1978, ist studierte Betriebswirtin und im Finanzbereich tätig. Den Zahlen gehört ihr Kopf, dem Schreiben ihr Herz. Ihre Leibspeise sind romantisch-fantastische Jugendbücher. Mit einer ihrer Kurzgeschichten konnte sie jüngst den Literaturwettbewerb der Mitteldeutschen Buchmesse gewinnen. Die Autorin lebt mit Mann und Sohn in ihrer Wahlheimat Österreich.
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Produkt

KlappentextEin echtes Muss für alle Engel-Fans! **Zwischen Himmel und Erde liegt nur ein Flügelschlag...** »Einfach himmlisch.« »Verzaubernd.« »Klar zu empfehlen!« (Leserstimmen auf Amazon) Jade Brooks ist ein Nerd, wie sie im Buche steht. Ihr Herz gehört der Wissenschaft und mit Partys oder süßen Jungs hat sie nicht gerade viel am Hut. Zumindest bis sie auf den vermeintlichen Bad Boy und Rockmusiker Caspar Sinclair trifft. Doch bevor es zwischen dem ungleichen Paar ernsthaft zu knistern beginnt, hat Jade einen Unfall und findet sich plötzlich buchstäblich im Himmel wieder. Ausgerechnet sie soll von nun an als Liebesengel dienen. Und ihr erster Auftrag lautet, den Mann zu verkuppeln, für den ihr eigenes Herz schlägt: Caspar Sinclair.   //»Engelsstaub« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//

Anne-Marie Jungwirth, Jahrgang 1978, ist studierte Betriebswirtin und im Finanzbereich tätig. Den Zahlen gehört ihr Kopf, dem Schreiben ihr Herz. Ihre Leibspeise sind romantisch-fantastische Jugendbücher. Mit einer ihrer Kurzgeschichten konnte sie jüngst den Literaturwettbewerb der Mitteldeutschen Buchmesse gewinnen. Die Autorin lebt mit Mann und Sohn in ihrer Wahlheimat Österreich.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646601459
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum07.05.2015
Auflage1. Auflage, Digital Original
Seiten287 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3616 Kbytes
Artikel-Nr.1674821
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL


Tonight's special - Caspar Sinclair war an die Tür des All The Lost Souls plakatiert. Ich sah hinüber zu Angela und verdrehte demonstrativ meine Augen. »Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?«

»Jade, du solltest mich gut genug kennen, um zu wissen, dass das mein voller Ernst ist.«

Ich zögerte. Caspar Sinclair. Mir war schleierhaft, was alle an ihm fanden. Vielleicht war ich einfach immun gegen diesen Bad-Boy-Charme.

»Komm schon, Jade«, sagte Linda schließlich. »Du hast uns heute den ersten Sieg in der Mannschaftsgeschichte gegen die Oakland Wildcats beschert. Das muss gefeiert werden.«

»Die Oakland Wildcats«, drang es aus unterschiedlichen Richtungen in mein Ohr. Es war ein vor Ehrfurcht triefendes Echo. Und es war natürlich maßlos übertrieben. Die Annalen unseres Hockey-Teams reichten gerade einmal fünf Jahre zurück. Dabei von einem historischen Angstgegner zu sprechen schien mir statistisch nicht haltbar. Zwanzig Augenpaare ruhten erwartungsvoll auf mir. Ich hatte schon mindestens ein Dutzend Mal eingewandt, dass ich keine Party-Maus sei, ohne dass jemand Notiz davon nahm. Ein weiteres Mal würde vermutlich auch nicht helfen. Außerdem - was waren die Alternativen? Nach Hause zu meiner vor Wut schäumenden Mutter zu fahren? Nein. Ich war noch nicht bereit mich wieder ihren vorwurfsvollen Blicken auszusetzen. Und ich hatte keine Lust, mir anzuhören, ich solle mich in ihre Lage versetzen. Mehr aus Verzweiflung als aus Überzeugung stieß ich die Tür auf. »Lasst uns feiern, Mädels.«

»Woo hoo«, schallte es mir im Chor entgegen.

Das All The Lost Souls war nur spärlich beleuchtet, vermutlich um von der heruntergekommenen Inneneinrichtung abzulenken. Es mag Zeiten gegeben haben, in denen schwarzes Holz und roter Samt der letzte Schrei waren, aber mit sechzehn war ich zu jung, um sie miterlebt zu haben. So oder so, kaum hatten wir den Laden betreten, wäre ich am liebsten schon wieder rückwärts rausgegangen. Der Duft von billigem Parfüm drang mir in die Nase und unter meinen Füßen knirschte das Glas zerbrochener Bierflaschen. Die Bar war voll mit Mädchen, die ganz offensichtlich nicht wegen ihres Intellekts bewundert werden wollten. Das Konzert - falls man das so nennen konnte hatte bereits begonnen. Keine namhafte Band, sondern wie der Aushang schon verkündet hatte, Caspar Sinclair aus der Abschlussklasse, auf einem Barhocker, mit einer Gitarre unter dem Arm. Meine Mitspielerinnen starrten wie hypnotisiert auf die Bühne und lauschten seiner rauchigen Stimme. Wäre er nicht erst siebzehn, man hätte meinen können, er würde zu viel Whiskey trinken. Mit geschlossenen Augen und schmerzverzerrtem Gesicht performte er einen Song nach dem anderen. Ich wünschte mir, Coach Jenkins wäre mitgekommen. Dann gäbe es jetzt wenigstens eine Person im Raum, mit der man ein normales Gespräch führen könnte. Er hatte abgewunken. Kluger Mann.

Angela wandte ihren Blick kurz von Caspar ab und sah mich kopfschüttelnd an. »Jetzt zieh endlich dieses hässliche Ding aus«, sagte sie und zeigte auf meinen verwaschenen National-Science-Fair-Kapuzenpullover.

Ich legte immer großen Wert darauf, neben meiner übergroßen Hornbrille immer mindestens ein weiteres Teil zu tragen, das mich zweifelsfrei als Nerd klassifizierte. Das war zwar oft einfach aus Gewohnheit, hatte aber auch System. Denn es entband mich pauschal von dem oberflächlichen und kindischen Wer-ist-die-Schönste-der-ganzen-Schule-Wettbewerb. Wozu Energie in ein aussichtsloses Unterfangen stecken?

Ich zog die Vorderseite meines Pullovers glatt und dachte an das Projekt der solarbetriebenen E-Bike-Ladestationen, das ich gemeinsam mit meinem Dad entwickelt hatte. Unser letztes Projekt. »Dieses hässliche Ding ist zufällig mein Lieblingspulli.«

Angela seufzte theatralisch. »Ich weiß, das macht ihn trotzdem nicht schöner.«

Schön hin, schön her. Es war warm und stickig im All The Lost Souls und ich schälte mich unter Angelas wachsamen Augen aus meinem Pullover. Sie betrachtete mich prüfend und ehe ich es verhindern konnte, hatte sie mir schon den Pferdeschwanz gelöst und meine Haare mit ihren Fingern so verwuschelt, dass mir einige granatrote Strähnen ins Gesicht fielen. »Wow, Jade. Du siehst ja richtig heiß aus so.« Ich sah an mir herab und konnte ihre Äußerung überhaupt nicht nachvollziehen. Schließlich hatte ich nur meinen Pullover ausgezogen. Ich trug immer noch den Jeansrock von heute Morgen und die braunen Booties. Der Rock war zwar nicht sonderlich lang, aber keinesfalls zu kurz und das weiße Baumwoll-Tanktop, da war ich mir sicher, verwandelte mich jetzt auch nicht in eine Femme fatale. Ich sollte das auch nicht überbewerten. Schließlich war es Angela, die das gesagt hatte. Und Angela fand eigentlich in allen Dingen irgendwas Anzügliches.

»Fehlt nur noch eines«, sagte Angela und wollte sich an meiner Brille zu schaffen machen.

»Denk nicht einmal dran«, sagte ich und klopfte ihr leicht auf die Finger.

Angela zuckte mit den Schultern. »Bleibt mehr für mich.«

»Ist der nicht süß«, sagte Linda und starrte zu Caspar auf die Bühne.

»Caspar ist nicht süß. Er ist heiß«, sagte Angela. »Meinst du, er hat Tattoos?«

Vielleicht war das des Rätsels Lösung. Mädchen, die auf Tattoos standen, standen auch auf Caspar. »Ich gehe mir etwas zu trinken holen«, rief ich den beiden zu und verschwand an die Bar. Es wäre der ideale Abend für meinen ersten Rausch gewesen, aber der Gedanke, nicht klar bei Verstand zu sein, blieb mir einfach fremd. Also bestellte ich mir eine Cola und ging, während ich sie mit einem Strohhalm schlürfte, zu den anderen zurück.

Ich blickte auf die Bühne und wunderte mich einmal mehr über das Geheimnis von Caspars Anziehungskraft. Meine Mutter hätte vermutlich gesagt, er sehe aus wie ein Junkie. Und so ungern ich auch mit ihr einer Meinung war, in diesem Punkt hätte ich ihr uneingeschränkt Recht gegeben. Sein betont heruntergekommenes Outfit, seine unter dem weit ausgeschnittenen T-Shirt hervortretenden Schlüsselbeine, das kantige Gesicht mit den Schatten unter den Augen. Das alles sprach eine sehr eindeutige Sprache. Und in meinem persönlichen Übersetzungsprogramm bedeutete es: Lass besser die Finger von mir.

***

Caspar machte eine kurze Pause und fuhr sich durch seine blonde, verwuschelte Mähne. Als er den Raum mit einer Unschuldsmiene scannte, die so gar nicht zu ihm passen wollte, streiften sich unsere Blicke für den Bruchteil einer Sekunde. »Und jetzt einen Song für alle Mädchen hier im Raum«, sagte er sein nächstes Stück an, das er dann erst nach einigen bedeutungsschweren Atemzügen begann. Für alle Mädchen im Raum? Im Publikum befanden sich nicht mehr als eine Handvoll Jungen. Und das waren wahrscheinlich die Einzigen, die wirklich wegen der Musik gekommen waren. Obwohl die Songs, die er spielte, gar nicht schlecht klangen, war ich froh, als er sein Konzert endlich beendete. Schließlich bestand nun die reelle Chance, wieder ein einigermaßen normales Gespräch zu führen. Kaum hatte er die Gitarre abgelegt, wimmelte es schon von Mädchen an der Bühne. Groupies. Ganz vorne dabei auch Angela, die es geschafft hatte ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Die beiden kamen zu uns herüber und reihum bekundeten alle, wie großartig sein Gig gewesen sei. Sogar Meredith. Breitbeinig und mit verschränkten Armen sah sie zu Caspar hinüber, formte mit ihren Lippen eine anerkennende Geste und sagte schließlich: »Das war der Hammer.« Meredith? Ich hätte schwören können, dass sie eher an einer der Mitspielerinnen interessiert war als an Jungs. Der Sieg musste allen den Verstand geraubt haben.

Plötzlich spürte ich, wie sein Blick auf mir ruhte. Ich war die Einzige, die noch nichts gesagt hatte. Ohne mich davon beeindrucken zu lassen musterte ich ihn. Er trug eine enge Jeans, schwarze Boots und ein graues T-Shirt, das so aussah, als hätten schon die Motten daran geknabbert. Aber vielleicht trug man das ja auch so. Was verstand ich schon von Mode? Neben einem kleinen, fast femininen Nasenring erregten vor allem seine Hände meine Aufmerksamkeit. Er hatte lange feingliedrige Finger, doch das war es nicht, was mir auffiel. Es waren seine Fingernägel. Sie waren etwas länger, als man es für einen Jungen erwarten konnte und seine beiden Zeigefinger - und nur die waren schwarz lackiert.

»Ich kann dir das Nagelstudio meiner Mutter wärmstens empfehlen, falls du mit deinem unzufrieden bist«, sagte ich, ohne genau zu wissen warum.

»Das wäre reizend«, sagte er ruhig. »Und was machst du hier, Brooks? Sind dir zu Hause die Knobelaufgaben ausgegangen?«

»Nein, eigentlich hatte ich ein Experiment vor. Ich wollte testen, wie viel ich trinken muss, um deine Musik und dein Gequatsche zu ertragen.«

»Brooks, du trinkst Cola.«

»Ich heiße Jade.«

»So was - ich dachte, du magst deinen Vornamen nicht.«

»Woher weißt du das?«

»Sollten wir nicht an die Bar gehen und ein Bier trinken?«, fragte er, während er mich süffisant anlächelte. »So wird das ja nichts mit deinem Experiment.«

»Nein, danke. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich gar nicht genug trinken kann, um ...«

Noch ehe ich meinen Satz beendet hatte, wandte er sich von mir ab und ging zu einem Mädchen an die Bar. Sie trug Hotpants und Overkneestiefel und war bestimmt auch nur wegen der Musik hier. Eine Glasscherbe klebte an meiner Sohle. Eine von der widerspenstigen Sorte, die sich partout nicht abstreifen lassen wollte. Ich spürte eine leichte Wut in...
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Autor

Anne-Marie Jungwirth, Jahrgang 1978, ist studierte Betriebswirtin und im Finanzbereich tätig. Den Zahlen gehört ihr Kopf, dem Schreiben ihr Herz. Ihre Leibspeise sind romantisch-fantastische Jugendbücher. Mit einer ihrer Kurzgeschichten konnte sie jüngst den Literaturwettbewerb der Mitteldeutschen Buchmesse gewinnen. Die Autorin lebt mit Mann und Sohn in ihrer Wahlheimat Österreich.