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The Best Goodbye - Ganz nah

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
272 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am01.03.20161. Auflage
Die Adoptiveltern von River »Captain« Kipling haben ihn stets spüren lassen, dass sie lieber eine Tochter gehabt hätten und dass er nur die zweite Wahl war. Als eines Tages Addison bei ihnen einzog, war das Familienglück perfekt. Oder zumindest hätte es das sein sollen. Denn schon bald war das junge Mädchen nicht mehr die langersehnte Tochter, sondern nur mehr eine weitere Last für die Eltern. Von diesem Tag an setzte Captain alles daran, Addison zu beschützen. Trotzdem lief sie von zu Hause weg, und nur Captain wusste, warum. Er hat sie danach nicht mehr gesehen. Bis heute.

Abbi Glines, 1977 in Birmingham (Alabama) geboren, steht für die ganz großen Gefühle. Mit ihren »New Adult«-Romanen gelang ihr der internationale Durchbruch, und auf die Frage, wie viele Bücher sie insgesamt geschrieben hat, hält die Bestsellerautorin meist kurz inne und beginnt, an ihren Fingern abzuzählen. Wenn sie nicht gerade schreibt, liest sie, schleicht sich ins Kino und hört sich die alltäglichen Dramen ihrer Teenager-Kinder an, während sie sich überlegt, welche sie davon später in ihren Büchern verwenden wird. Heute lebt die erfolgreiche Bestsellerautorin mit ihrer Familie in Fairhope/Alabama.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR8,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextDie Adoptiveltern von River »Captain« Kipling haben ihn stets spüren lassen, dass sie lieber eine Tochter gehabt hätten und dass er nur die zweite Wahl war. Als eines Tages Addison bei ihnen einzog, war das Familienglück perfekt. Oder zumindest hätte es das sein sollen. Denn schon bald war das junge Mädchen nicht mehr die langersehnte Tochter, sondern nur mehr eine weitere Last für die Eltern. Von diesem Tag an setzte Captain alles daran, Addison zu beschützen. Trotzdem lief sie von zu Hause weg, und nur Captain wusste, warum. Er hat sie danach nicht mehr gesehen. Bis heute.

Abbi Glines, 1977 in Birmingham (Alabama) geboren, steht für die ganz großen Gefühle. Mit ihren »New Adult«-Romanen gelang ihr der internationale Durchbruch, und auf die Frage, wie viele Bücher sie insgesamt geschrieben hat, hält die Bestsellerautorin meist kurz inne und beginnt, an ihren Fingern abzuzählen. Wenn sie nicht gerade schreibt, liest sie, schleicht sich ins Kino und hört sich die alltäglichen Dramen ihrer Teenager-Kinder an, während sie sich überlegt, welche sie davon später in ihren Büchern verwenden wird. Heute lebt die erfolgreiche Bestsellerautorin mit ihrer Familie in Fairhope/Alabama.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492971218
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum01.03.2016
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.13
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3991 Kbytes
Artikel-Nr.1706174
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Er ertrug mein Lachen nicht, na, oder vielleicht war es auch nur der Klang meiner Stimme. Erkannte er sie? War es das? Hasste er das Mädchen, das abgehauen war und ihn allein zurückgelassen hatte? Denn so musste es für ihn ja ausgesehen haben. Erinnerte ich ihn an eine Lebensphase, die er vergessen wollte?

Ich trat ins Freie, atmete tief ein und wartete, bis der Schmerz in meiner Brust nachließ. In Captains Nähe vergrößerte er sich immer. Die Erinnerungen, denen ich hatte entfliehen können, klopften nun kräftig an meine Tür. Inzwischen hatten sie Eingang in meine Träume gefunden. Manchmal bekam ich keine Luft mehr.

Was glaubte er wohl, was mir vor all den Jahren zugestoßen war? Ich hatte mich ruck, zuck entscheiden müssen und dabei nur eines im Kopf gehabt: ihn zu schützen. Ich hatte schon genug Probleme verursacht, und wäre ich geblieben, wären wir am Ende nur auseinandergerissen worden. Dafür hätte meine Pflegemutter gesorgt. Eine andere Möglichkeit hatte sie mir nicht gelassen. Ich hatte getan, was ich tun musste.

Es war deutlich zu merken, dass Captain auf mein Lachen reagierte. Er sah mich dann immer prüfend an, und angesichts seines kalten Blicks verging es mir sofort.

Sogar Brad war es heute beim Probeessen aufgefallen. Er hatte sich zu mir gebeugt und mir zugeraunt, Elle würde ja kaum von den Gerichten probieren, und als ich daraufhin leise auflachte, hatte River mich mit seinem Blick förmlich durchbohrt. Woraufhin Brad verärgert dreingeschaut und leise gemurmelt hatte: »Was geht denn da ab?«

Wenn Captain mein Lachen erkannte, musste ich vorsichtiger sein. Ich war noch nicht bereit, reinen Tisch mit ihm zu machen. Immerhin hatte er inzwischen auch mal eine freundliche Seite gezeigt, und einen Augenblick lang hatte ich hinter der kalten Fassade den Jungen von einst gesehen. Doch das genügte mir noch nicht, um ihn in Frannys Leben zu lassen.

Elles wütender Blick, wann immer sie in meine Richtung sah, erinnerte mich daran, was damit verbunden wäre. Wenn Elle der Typ Frau war, auf den River abfuhr, dann war er für Franny nicht gut genug. Ich traute ihm ganz einfach nicht.

»Na, auf dem Weg nach Hause?«, hörte ich Brad fragen, als ich meinen Wagen erreicht hatte. Ich war so in Gedanken versunken gewesen, dass ich ihn gar nicht bemerkt hatte.

»Ja, meine Tochter wartet sicher schon auf mich«, erwiderte ich mit einem Lächeln. Er war in Flirtlaune, das merkte ich. Im Laufe der Jahre hatten so einige Männer probiert, sich an mich heranzumachen. Mit einigen hatte ich mich auch getroffen, aber es war nie von Dauer gewesen, da sie mit dem Umstand nicht klarkamen, dass Franny für mich an erster Stelle stand. Zuallererst einmal war ich Mutter.

»Hättest du Lust, dass wir zusammen mit Franny in ein Strandlokal Pizza essen gehen?«

Seine Frage überraschte mich, und ich sah von meiner Handtasche auf, in der ich gerade nach dem Wagenschlüssel suchte. »Wie bitte?«, fragte ich, obwohl ich ihn sehr wohl verstanden hatte.

Brad grinste so, dass sich in seiner linken Wange beinahe ein Grübchen gebildet hätte. Auch tolle, weiße Zähne hatte er. Und ein freundliches Lächeln. »Ich weiß, beruflich bin ich für Gourmetgerichte zuständig, aber eine gute Pizza mit viel Käse ist keineswegs zu verachten. Es gibt da ein Lokal am Grayton Beach, das direkt am Wasser liegt.«

Ich sah ihn entgeistert an. Noch nie hatte jemand gefragt, ob ich und Franny mit ihm ausgehen würden. Sobald sie von Franny hörten, hatten die meisten Typen irgendwelche Ausreden parat und zogen sich zurück. Brad dagegen blieb angesichts der Tatsache, dass ich eine neunjährige Tochter hatte, völlig cool.

»Äh, na ja ⦠ja, klar. Franny liebt Pizza.« Ich hörte selbst die Überraschung in meiner Stimme.

Brad lachte auf und wies mit dem Kopf zu einem weißen Ford Pick-up. »Wir holen Franny ab. Ich fahre dir einfach hinterher.«

Er wirkte rundum zufrieden, und ich nickte.

Brad war ein paar Jahre älter als ich. Er war groß, hatte dunkles Haar und haselnussbraune Augen, und seiner Figur nach zu urteilen verbrachte er eine Menge Zeit im Fitnessstudio. Im Restaurant gab es sieben Kellnerinnen: jung, megahübsch und allesamt Singles. Warum war er ausgerechnet hinter mir her? Zwei der Mädchen waren in ihn verknallt, das wusste ich - immerzu erfanden sie irgendwelche Gründe, warum sie in die Küche gehen und mit ihm reden mussten. Er war durchaus höflich zu ihnen, aber er ging nicht auf ihre Flirtversuche ein. Ich hatte daraus gefolgert, dass er in festen Händen sei, sprich: eine Freundin oder vielleicht Verlobte hätte. Aber es ging mich nichts an, deshalb fragte ich auch nicht.

»Bis gleich«, meinte er mit einem Augenzwinkern, wandte sich um und marschierte zu seinem Wagen.

Okay, vielleicht wollte er sich auch nur mit mir anfreunden, so unter Kollegen. Ich meine, schließlich hatte er Franny eingeladen, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Und in der letzten Zeit, als wir die große Eröffnung vorbereitet hatten, hatten wir uns einfach super verstanden.

Endlich entdeckte ich am Boden meiner Handtasche den Schlüsselbund. Ich hatte den Wagen bereits aufgeschlossen und wollte gerade einsteigen, als ich aus dem Augenwinkel etwas wahrnahm. Ich warf einen Blick zurück und sah, wie River mit Elle aus der Tür trat. Sie hatte die Arme um seine Taille geschlungen, und seine Hand ruhte auf ihrer Hüfte. Ich konnte sehen, wie sie ihn anlachte.

Das war nicht mehr mein River. Je länger ich mich in seiner Nähe aufhielt, desto mehr trauerte ich dem Jungen nach, den ich geliebt hatte. Irgendetwas hatte ihn zu diesem Mann gemacht. Zu einem schönen Mann, der aber im Grunde hart und abweisend wirkte. Ich wollte nicht, dass meine Laune kippte. Daher fuhr ich los, ohne mich auch nur einmal umzuschauen.

Dreizehn Jahre zuvor

Mom, wo ist Addy?«, fragte River. Ich konnte ihn von der kleinen Kammer aus hören, in die ich eingesperrt worden war. Es war dunkel, und ich hätte dringend aufs Klo gemusst, aber ich wusste, dass ich mich besser mucksmäuschenstill verhielt. Sonst hätte sie mich nur noch länger hier eingesperrt.

»Addison sitzt gerade ihre Strafe ab. Geh und wasch dir fürs Abendessen die Hände. Heute Abend ist Daddy da. Er hat angerufen und versprochen heimzukommen. Es wird also ein Familienessen geben.« Angesichts der überdrehten Stimme meiner Pflegemutter lief es mir kalt den Rücken herunter. Ich hatte Angst vor dieser Stimme.

»Warum wird Addy bestraft? Wo ist sie, Mom?« River klang wütend.

Seine Mutter seufzte laut. »Das geht dich überhaupt nichts an. Du wäschst dir jetzt brav die Hände.«

»Ich bin dreizehn Jahre alt. Also rede nicht mit mir, als wäre ich fünf. Ich bin erwachsen, Mom! Und jetzt sag, wohin du Addy gesteckt hast. Auf der Stelle!« Den letzten Satz brüllte er, und ich kniff fest die Augen zu und betete, dass sie ihn nicht schlagen möge. Zurückschlagen würde er nicht. Das tat er nie. Er ließ sich von ihr schlagen, bis sie sich abreagiert hatte. Dann würde sie in ihr Zimmer rennen, und er würde mich finden.

»Sie heißt Addison. Addy klingt doch dämlich. Und brüll mich gefälligst nicht an.« Besonders glücklich klang sie noch immer nicht. »Dein Vater wird jede Minute hier sein. Lass uns nicht streiten. Wenn sie aus dem Weg ist, können wir unser Essen genießen.«

Ein lautes Poltern war zu hören, und ich drückte mich an die Wand. »Verdammt, wenn du mir nicht sagst, wo sie ist, dann zertrümmere ich jeden einzelnen Teller in dieser Küche!« Rivers Stimme klang viel älter als die eines Dreizehnjährigen.

»Bitte, Gott, mach, dass er ihr nichts tut«, flüsterte ich und fragte mich, ob Gott zuhörte, wenn ich für eine andere Person betete. Wenn ich es für mich selber tat, dann brachte das gar nichts, das wusste ich aus Erfahrung.

Ein lauter, schriller Schrei ertönte, und mein Herz zog sich zusammen. »Lass meinen Arm los!«

»Nein, ich lasse mich von dir nicht hauen, und ich lasse auch nicht zu, dass du Addy einsperrst. Wo ist sie?«

»Bitte, bitte, bitte, lieber Gott!«, flehte ich leise im Dunkeln. River trieb es eindeutig zu weit.

»Au!«, kreischte meine Pflegemutter. »Du tust mir am Handgelenk weh!«

»Dann sag mir, wo Addy ist!«

»In der kleinen Kammer.« Sie stieß ein zorniges Knurren aus. »Aber wenn du sie da rausholst, sperr ich dich auf dem Dachboden ein!«

»Nein!«, stieß ich leise hervor. Auf dem Dachboden war es so heiß und schmutzig. Jedes Mal, wenn sie mich dort oben einsperrte, hatte ich noch Tage danach Albträume.

»Du sperrst mich nirgends ein. Sonst erzähle ich es Dad«, sagte River. Dann hörte ich seine Schritte, die eilig näher kamen.

Ich wünschte, er würde mich einfach hier drinlassen. Später würden wir beide dafür büßen. Sie würde garantiert etwas Schreckliches tun.

Der Türknauf drehte sich, und ich blinzelte ins Licht, das nun hereinfiel. River war so groß, und mit seinem grimmigen Gesichtsausdruck kam es mir in diesem Moment so vor, als wäre er mein Engel. Vielleicht hatte Gott mich ja doch erhört und mir River geschickt.

Er fiel auf die Knie und streckte mir eine Hand entgegen. »Alles ist in Ordnung, Addy. Ich bin da.« Seine Stimme klang sanft. Ganz anders als im Wortgefecht mit seiner Mutter.

»Wenn du sie aus der Kammer rausholst, dann rufe ich beim Jugendamt an und lasse sie abholen.« Seine Mutter war ihm...
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Autor

Abbi Glines, 1977 in Birmingham (Alabama) geboren, schrieb zahlreiche erfolgreiche Fantasy- und Jugendbücher, bevor ihr mit ihren "New Adult"-Romanen der internationale Durchbruch gelang. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern in Fairhope (Alabama).