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Das Spiel seines Lebens - Myron Bolitar ermittelt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am16.05.2016
Rasches Handeln ist angesagt für den New Yorker Sportagenten Myron Bolitar: Der Vertrag mit dem Profi-Footballspieler Christian Steele steht kurz vor der Unterzeichnung, da wird Christian verdächtigt, seine Verlobte umgebracht zu haben. Allerdings schwört er, von der spurlos verschwundenen Kathy unlängst noch einen Anruf erhalten zu haben. Auch Kathys Schwester Jessica glaubt nicht an die offizielle Version der Polizei. Sie beauftragt Myron Bolitar, eigene Nachforschungen anzustellen. Und das ist ganz in Myrons Sinne, denn der hat wenig Lust, seinen besten Klienten demnächst im Gefängnis zu besuchen ...

Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde - dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award -, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextRasches Handeln ist angesagt für den New Yorker Sportagenten Myron Bolitar: Der Vertrag mit dem Profi-Footballspieler Christian Steele steht kurz vor der Unterzeichnung, da wird Christian verdächtigt, seine Verlobte umgebracht zu haben. Allerdings schwört er, von der spurlos verschwundenen Kathy unlängst noch einen Anruf erhalten zu haben. Auch Kathys Schwester Jessica glaubt nicht an die offizielle Version der Polizei. Sie beauftragt Myron Bolitar, eigene Nachforschungen anzustellen. Und das ist ganz in Myrons Sinne, denn der hat wenig Lust, seinen besten Klienten demnächst im Gefängnis zu besuchen ...

Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde - dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award -, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641178505
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum16.05.2016
Reihen-Nr.1
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4454 Kbytes
Artikel-Nr.1869437
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Otto Burke, der Großmeister des Schmus, setzte noch eins drauf.

»Na komm schon, Myron«, drängelte er mit neoreligiöser Inbrunst. »Ich bin sicher, dass wir zu einem Arrangement kommen können. Ihr gebt ein bisschen. Wir geben ein bisschen. Die Titans sind ein Team. Ich würde uns alle gerne als Team sehen, im umfassenden Sinne. Dich eingeschlossen. Ein echtes Team. Was hältst du davon, Myron?«

Myron Bolitar legte die Fingerspitzen aneinander. Er hatte irgendwo gelesen, dass Menschen, die ihre Fingerspitzen aneinander legten, geistreich aussahen. Er kam sich albern vor.

»Nichts wäre mir lieber, Otto«, sagte er, und gab damit die untaugliche Vorlage zum zigsten Mal zurück. »Würde ich wirklich sofort tun, aber wir haben alles gegeben, was wir geben können. Jetzt seid ihr an der Reihe.«

Otto nickte begeistert, als hätte er gerade eine philosophische Weisheit sokratischen Zuschnitts vernommen. Er legte den Kopf schräg und sah den Trainer des Teams mit seinem aufgesetzten Lächeln an. »Was sagst du dazu, Larry?«

Auf das Stichwort hin donnerte Larry Hanson seine hamsterartig behaarte Faust auf den Tisch. »Bolitar soll sich zum Teufel scheren!«, rief er und markierte den Aufgebrachten. »Verstanden, Bolitar? Klar? Sie können sich zum Teufel scheren.«

»Ich kann mich zum Teufel scheren«, wiederholte Bolitar nickend. »Ja, das hab ich verstanden.«

»Wollen Sie mich verarschen? Was? Raus damit! Wollen Sie mich verarschen?«

Myron sah ihn an. »Sie haben da ein Mohnkörnchen zwischen den Zähnen.«

»Verdammter Klugscheißer.«

»Sie sind hübsch, wenn Sie sich so aufregen. Ihr ganzes Gesicht strahlt.«

Larry Hansons Augen weiteten sich. Er blickte kurz zu seinem Boss hinüber, sah Myron wieder an und sagte: »Das hier ist eine Nummer zu groß für Sie, Bolitar. Und das wissen Sie auch.«

Myron antwortete nicht. Unglücklicherweise hatte Larry Hanson nicht ganz Unrecht. Eigentlich war die Sache zu groß für ihn. Er war erst seit zwei Jahren Sportagent, der größte Teil seiner Klienten waren Grenzfälle - Jungs, die glücklich darüber waren, dass sie es in die Profiliga geschafft hatten, und für die Mindestgage der Liga anheuerten. Außerdem war Football nicht gerade sein Spezialbereich. Er hatte nur drei NFL-Spieler unter Vertrag, von denen nur einer regelmäßig in der Startaufstellung seiner Mannschaft stand. Jetzt saß Myron dem 31-jährigen Wunderkind Otto Burke, dem jüngsten Teameigner in der National Football League, und Larry Hanson, ehemals Football-Legende und jetzt Starmanager, gegenüber und verhandelte über einen Vertrag, aus dem selbst in seinen unerfahrenen Händen das höchste Anfangsgehalt für einen Rookie in der Geschichte der NFL herausspringen würde.

Jawohl, er - Myron Bolitar - hatte sich den heißesten Neuprofi, den begehrtesten Rookie, Christian Hot Prop Steele unter den Nagel gerissen; den zweimaligen Gewinner der Heismann-Trophy als bester Quarterback aller College-Mannschaften; den Burschen, der drei Mal hintereinander den ersten Platz in der AP und der UPI-Rangliste erreicht hatte; der vier Jahre hintereinander ins All American Team gewählt worden war. Und - als wäre das nicht genug - der Junge war der perfekte Schwiegersohn: ein Einser-Student, gut aussehend, redegewandt, höflich und weiß (natürlich spielte das eine Rolle).

Und das Beste: Er gehörte Myron.

»Das Angebot liegt auf dem Tisch, Gentlemen«, setzte Myron das Gespräch fort. »Wir halten es für mehr als fair.«

Otto Burke schüttelte den Kopf.

»Das ist doch alles Scheiße!«, schrie Larry Hanson. »Sie sind ein gottverdammter Idiot, Bolitar. So geht die Karriere von dem Jungen den Bach runter.«

Myron breitete die Arme aus. »Wie wär´s, wenn wir uns jetzt alle ganz lieb in den Arm nehmen?«

Larry wollte gerade noch einen Kraftausdruck nachlegen, aber Otto unterbrach ihn, indem er eine Hand hob. Als Larry noch spielte, hatten Dick Butkus und Ray Nitzschke ihn mit Körperhaken nicht stoppen können. Jetzt brachte dieser knapp siebzig Kilo schwere Harvard-Abgänger ihn mit einer kurzen Handbewegung zum Schweigen.

Otto Burke beugte sich vor. Er lächelte weiter, gestikulierte weiter und sah Myron weiter ins Gesicht - der Fleisch gewordene Anthony-Robbins-Persönlichkeitsentwicklungs-Werbespot. Höllisch nervig. Otto war ein kleiner, zerbrechlich wirkender Mann mit den winzigsten Fingern, die Myron je gesehen hatte. Er hatte dunkles Haar, das ihm in Heavy-Metal-Länge auf die Schultern fiel. Ein alberner Spitzbart, der aussah wie mit dem Bleistift aufgemalt, zierte sein Milchgesicht. Er rauchte eine sehr lange Zigarette - zumindest sah sie in seinen kurzen Fingern so aus.

»Also, Myron«, sagte Otto, »lass uns vernünftig reden, okay?«

»Vernünftig. Okay.«

»Sehr gut, Myron, so kommen wir weiter. Tatsache ist, dass Christian Steele eine unbekannte, ungetestete Größe ist. Er hat noch nie ein Profitrikot getragen. Er könnte der Flop des Jahrhunderts werden.«

Larry schnaubte. »Mit sowas müssten Sie sich doch auskennen, Bolitar - Spieler, aus denen nichts geworden ist. Spieler, die einfach abkacken.«

Myron beachtete ihn nicht. Das hatte er schon öfter gehört. Solche Beleidigungen prallten von ihm ab. Mit Worten konnte man ihn nicht verletzen. »Wir reden hier vielleicht über das größte Quarterback-Talent aller Zeiten«, wiederholte er gerührt. »Um die Rechte an ihm zu bekommen, habt ihr drei Tauschaktionen durchgeführt und sechs Spieler abgegeben. Das macht ihr doch nicht, wenn ihr davon ausgeht, dass er es nicht packt.«

»Aber dieser Vertragsentwurf« - Otto unterbrach sich, blickte zur Decke, als suche er da nach dem richtigen Wort, »ist schon fast sittenwidrig.«

»Scheiße ist der«, fügte Larry hinzu.

»Er ist unser letztes Wort«, sagte Myron.

Otto schüttelte den Kopf und lächelte ungerührt. »Jetzt sprechen wir das mal in Ruhe durch, okay? Wir gucken uns die Sache noch mal von allen Seiten genau an. Das ist Neuland für dich, Myron. Ein Ex-Sportler, der sich seine Sporen als Agent verdienen will. Ich habe großen Respekt vor sowas. Ein junger Bursche, der sein Glück versucht. Klasse. Ich bewundere das. Ehrlich.«

Myron schluckte seine Antwort hinunter. Er hätte darauf hinweisen können, dass er genauso alt war wie Otto, aber irgendwie stand er einfach auf diese herablassende Art. Ging uns doch wohl allen so.

»Wenn du hier einen Fehler machst«, fuhr Otto fort, »wäre das so eine Geschichte, die dir die Karriere verbauen könnte. Verstehst du, was ich meine? Viele Leute glauben jetzt schon, dass du dem nicht gewachsen bist - einen Klienten von diesem Kaliber zu vertreten. Ich gehöre natürlich nicht dazu. Ich denke, dass du ein wirklich kluger Bursche bist. Scharfsinnig. Aber so wie du dich jetzt verhältst ...« Er schüttelte den Kopf wie ein Lehrer, der von seinem Lieblingsschüler enttäuscht ist.

Larry stand auf und starrte finster auf Myron herab. »Warum geben Sie dem Jungen nicht einen guten Tipp?«, fragte er. »Sagen Sie ihm, er soll sich einen richtigen Agenten suchen.«

Myron hatte mit dieser ganzen Guter-Bulle-Böser-Bulle-Nummer gerechnet. Eigentlich hatte er sogar Schlimmeres erwartet. Bisher hatte Larry Hanson noch kein Wort über die sexuellen Vorlieben irgendwelcher Mütter verloren. Trotzdem war Myron der böse Bulle lieber als der gute. Larry Hanson griff frontal an - Myron sah, was auf ihn zukam und konnte darauf reagieren. Otto Burke war das Minenfeld, in dessen hohem Gras es von Giftschlangen wimmelte.

»Dann hat sich unser Gespräch wohl erst einmal erledigt«, sagte Myron.

»Ich denke, es wäre nicht klug, das aufzuschieben, Myron«, sagte Otto. »Christians blitzsauberes Image könnte Schaden nehmen. Denk an seine Werbeverträge. Und dich könnte das eine Stange Geld kosten. Du willst doch kein Geld verlieren, Myron.«

Myron sah ihn an. »Will ich nicht?«

»Nein, willst du nicht.«

»Das muss ich mir eben aufschreiben.« Er nahm einen Bleistift und notierte: »Will ... kein ... Geld ... verlieren.« Er grinste beide Männer an. »Mann, das sind aber auch wieder Tipps heute.«

Larry grummelte: »Verdammter Klugscheißer.«

Ottos Lächeln war fest auf Autopilot eingestellt. »Mag ja ein bisschen dreist sein«, sagte er, »aber ich glaube, Christian muss sehen, dass er schnell Kasse macht.«

»Ach?«

»Manche Leute haben erhebliche Vorbehalte, was Christian Steeles Zukunft betrifft. Einige glauben« - Otto nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette - »dass er irgendetwas mit dem Verschwinden dieses Mädchens zu tun hat.«

»Ah«, sagte Myron, »das wurde auch langsam Zeit.«

»Was wurde Zeit?«

»Endlich fangt ihr an, ihn in den Dreck zu ziehen. Einen Augenblick lang dachte ich schon, ich hätte nicht genug gefordert.«

Larry Hanson zeigte mit dem Daumen auf ihn. »Kaum zu glauben, was dieses beschissene Stück Entengrütze hier abzieht. Du weist ihn vollkommen zu Recht auf Probleme mit Christians Ex-Schnalle hin, die für dessen Wert als Werbeträger absolut zentral sind -«

»Dumme Gerüchte«, unterbrach Myron ihn. »Das hat nie jemand geglaubt. Wenn überhaupt, haben sie in der Öffentlichkeit Mitleid für Christians Tragödie geweckt. Und nennen Sie Kathy Culver nicht Schnalle.«

Larry hob eine Augenbraue. »Ach je, sind wir nicht ein bisschen empfindlich für einen jämmerlichen Sesselfurzer?«, fragte er.

Myron verzog keine Miene. Er hatte Kathy Culver vor fünf Jahren kennen gelernt, in ihrem zweiten Jahr auf der High School. Schon damals war sie eine...

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Autor

Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde - dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award -, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey.