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Abgeblockt - Myron Bolitar ermittelt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am17.04.2017
Brenda Slaughter ist schon zu Lebzeiten eine Basketball-Legende, ein großer Star. Und sie braucht dringend einen Beschützer. Denn irgendjemand bedroht ihr Leben. Myron Bolitar, Sportagent und erfolgreicher Privatermittler, übernimmt den Job zuerst aus beruflicher Neugier - und dann aus wachsendem privatem Interesse: Myron fühlt sich nicht nur seltsam zu Brenda hingezogen, er findet auch heraus, dass sie eine gemeinsame Vergangenheit teilen. Und ausgerechnet diese Vergangenheit scheint ein düsteres Geheimnis zu bergen. Für das einige bereit sind, über Leichen zu gehen ...

Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde - dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award -, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextBrenda Slaughter ist schon zu Lebzeiten eine Basketball-Legende, ein großer Star. Und sie braucht dringend einen Beschützer. Denn irgendjemand bedroht ihr Leben. Myron Bolitar, Sportagent und erfolgreicher Privatermittler, übernimmt den Job zuerst aus beruflicher Neugier - und dann aus wachsendem privatem Interesse: Myron fühlt sich nicht nur seltsam zu Brenda hingezogen, er findet auch heraus, dass sie eine gemeinsame Vergangenheit teilen. Und ausgerechnet diese Vergangenheit scheint ein düsteres Geheimnis zu bergen. Für das einige bereit sind, über Leichen zu gehen ...

Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde - dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award -, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641178499
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum17.04.2017
Reihen-Nr.5
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3531 Kbytes
Artikel-Nr.2151195
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

30. August

Myron zog die Schultern hoch und nuschelte: »Ich bin kein Babysitter. Ich bin Sportagent.«

Norm Zuckerman sah ihn ein wenig gequält an. »Soll das Bela Lugosi sein?«

»Der Elefantenmensch«, sagte Myron.

»Dann war es furchtbar schlecht. Und wer hat was von einem Babysitter gesagt? Habe ich das Wort Babysitter oder babysitten oder irgendeine Form des Verbs oder Substantivs oder überhaupt das Wort Baby oder sit oder ...«

Myron hob die Hand. »Schon verstanden, Norm.«

Sie saßen im Madison Square Garden unter einem Basketballkorb auf zwei dieser Regiestühle aus Stoff und Holz, auf denen hinten der Name des Stars steht. Die Stühle standen auf einem hohen Podest, dass das Netz des Basketballkorbs beinahe Myrons Haare berührte. In der Platzmitte fand ein Modelshooting statt. Zwischen den Leuchten der Fotografen mit ihren weißen, regenschirmartigen Reflektoren, den Stativen und großen, knochigen Frauen mit kindlichem Aussehen liefen schnaufende und wichtigtuerische Gestalten herum. Myron wartete darauf, dass ihn jemand für ein Model hielt, worauf er wohl noch lange warten konnte.

»Eine junge Frau könnte in Gefahr sein«, sagte Norm. »Ich brauche deine Hilfe.«

Norm Zuckerman ging auf die Siebzig zu. Als Geschäftsführer von Zoom, einem Mega-Sportartikelkonglomerat, besaß er mehr Geld als Donald Trump. Vom Aussehen her glich er allerdings mehr einem Beatnik, der in einem LSD-Horrortrip gefangen war. Retro, hatte Norm Myron vor Kurzem erklärt, wäre angesagt. Norm war auf den Zug aufgesprungen und trug einen psychedelischen Poncho, eine gebrauchte Army-Hose, bunte Perlenketten und einen Ohrring mit einem baumelnden Peace-Zeichen. Groovy, Mann. Sein schwarzgrauer struppiger Bart sah aus wie eine Brutstätte für Käferlarven, und sein seit Neuestem lockiges Haar schien einer schlechten Produktion des Musicals Godspell entsprungen zu sein. Che Guevara lebte und trug jetzt Dauerwelle.

»Du brauchst nicht mich«, sagte Myron. »Du brauchst einen Leibwächter.«

Norm winkte ab. »Zu auffällig.«

»Warum?«

»Darauf würde sie sich nie einlassen. Also, Myron, was weißt du über Brenda Slaughter?«

»Nicht viel«, sagte Myron.

Er wirkte überrascht. »Was meinst du mit nicht viel?«

»Welches Wort hast du nicht verstanden, Norm?«

»Herrgott nochmal, du warst selbst Basketballspieler.«

»Na und?«

»Und Brenda Slaughter ist womöglich die beste Basketballspielerin aller Zeiten. Eine Pionierin in ihrem Sport - und außerdem natürlich das Pin-up-Girl, entschuldige die politisch unkorrekte Ausdrucksweise, für meine neue Liga.«

»So viel weiß ich.«

»Und Folgendes musst du außerdem wissen: Ich mache mir ihretwegen Sorgen. Wenn Brenda Slaughter etwas passiert, könnte die gesamte WPBA - und damit auch meine beträchtlichen Investitionen - den Bach runtergehen.«

»Na ja, wenn es sich um humanitäre Gründe handelt.«

»Schön, ich bin ein gieriges Kapitalistenschwein. Aber du, mein Freund, bist Sportagent. Es gibt keine Lebensform, die gieriger, widerlicher, schleimiger und kapitalistischer ist.«

Myron nickte. »Versuch ruhig, dich einzuschmeicheln«, sagte er. »Das hilft.«

»Du hast mich nicht ausreden lassen. Ja, du bist Sportagent. Aber ein verdammt guter. Sogar der beste. Zusammen mit deiner spanischen Schickse macht ihr eine unglaublich gute Arbeit für eure Klienten. Ihr holt alles für sie raus. Mehr, als sie eigentlich verdient hätten. Wenn du mit mir fertig bist, komme ich mir immer vor, als wäre ich vergewaltigt worden. So verdammt gut bist du. Du kommst in mein Büro, reißt mir die Klamotten vom Leib und machst mit mir, was du willst.«

Myron verzog das Gesicht. »Lass gut sein.«

»Aber ich kenne das Geheimnis deiner FBI-Vergangenheit.«

Tolles Geheimnis. Myron hoffte immer noch, irgendwo auf der Welt mal jemanden zu treffen, der noch nichts davon gehört hatte.

»Hör mir mal einen Moment zu, Myron, okay? Pass auf. Brenda ist ein nettes Mädchen, eine wunderbare Basketballspielerin - aber auch ein Stachel in meinem Allerwertesten. Sie kann gar nichts dafür. Wenn ich mit so einem Vater aufgewachsen wäre, wäre ich auch ein Stachel in meinem Allerwertesten.«

»Also ist ihr Vater das Problem?«

Norm drehte abwägend die Hand. »Gut möglich.«

»Dann besorgt euch eine einstweilige Verfügung«, sagte Myron.

»Schon erledigt.«

»Wo ist dann das Problem? Nehmt euch einen Privatdetektiv. Wenn er sich ihr weniger als hundert Meter nähert, ruft ihr die Polizei.«

»So einfach ist das nicht.« Norm blickte auf den Platz. Die am Fotoshooting beteiligten Personen wirbelten herum wie eingeschlossene Partikel, die plötzlicher Hitze ausgesetzt wurden. Myron nippte an seinem Kaffee. Gourmet Kaffee. Bis vor einem Jahr hatte er keinen Kaffee getrunken. Dann hatte er angefangen, bei einer dieser neuen Kaffeebars zu halten, die sich vermehrten wie schlechte Filme im Kabelfernsehen. Inzwischen stand Myron keinen Vormittag ohne seine Gourmet-Kaffeedröhnung durch.

Es ist ein schmaler Grat zwischen einer Kaffeepause und einer Opiumhöhle.

»Wir wissen nicht, wo er ist«, sagte Norm.

»Wie bitte?«

»Ihr Vater«, sagte Norm. »Er ist verschwunden. Brenda blickt ständig nervös hinter sich. Sie hat Angst.«

»Und du glaubst, ihr Vater ist eine Gefahr für sie?«

»Der Typ ist der Große Santini auf Anabolika. Er hat auch selbst gespielt. In der Pacific-10, glaube ich. Er heißt ...«

»Horace Slaughter«, sagte Myron.

»Du kennst ihn?«

Myron nickte sehr langsam. »Ja«, sagte er. »Ich kenne ihn.«

Norm musterte sein Gesicht. »Du bist zu jung, um mit ihm gespielt zu haben.«

Myron sagte nichts. Norm hatte den Hinweis nicht verstanden. Das tat er so gut wie nie.

»Also, woher kennst du Horace Slaughter?«

»Spielt keine Rolle. Erzähl mir, warum du glaubst, dass Brenda Slaughter in Gefahr ist.«

»Sie wurde bedroht.«

»Womit?«

»Mit dem Tod.«

»Kannst du das etwas näher ausführen?«

Der Fotoshooting-Wahnsinn tobte weiter. Models präsentierten die neueste Zoom-Kollektion und zeigten dabei sämtliche Haltungen und Mienenspiele einschließlich Schmollmündern und vorgestülpten Lippen. Come on and vogue. Jemand rief nach Ted, wo zum Teufel steckte Ted, diese Primadonna, warum war Ted noch nicht umgezogen, ich schwöre, Ted bringt mich noch ins Grab.

»Sie hat Anrufe bekommen«, sagte Norm. »Ein Auto ist ihr gefolgt. Solche Sachen.«

»Und was genau soll ich tun?«

»Auf sie aufpassen.«

Myron schüttelte den Kopf. »Selbst wenn ich ja sagen würde - was ich nicht tue -, du hast gesagt, sie will keinen Bodyguard.«

Norm lächelte und tätschelte Myrons Knie. »Jetzt kommt die Stelle, wo ich dich ködere, wie einen Fisch an den Haken.«

»Originelle Analogie.«

»Brenda Slaughter hat zurzeit keinen Agenten.«

Myron sagte nichts.

»Hat´s dir die Sprache verschlagen, mein Hübscher?«

»Ich dachte, sie hätte einen großen Ausrüster-Vertrag mit Zoom?«

»Sie stand kurz davor, als ihr alter Herr verschwunden ist. Er war ihr Manager. Aber sie ist ihn losgeworden. Jetzt ist sie auf sich allein gestellt. Sie vertraut meinem Urteilsvermögen, bis zu einem gewissen Grad. Das Mädchen ist nicht dumm, glaub mir. Mein Plan sieht folgendermaßen aus: Brenda kommt in ein paar Minuten. Ich empfehle dich ihr. Sie sagt Hallo. Du sagst Hallo. Dann haust du sie mit dem berühmten Bolitar-Charme vom Hocker.«

Myron zog eine Augenbraue hoch. »Das volle Programm?«

»Um Himmels willen nein. Ich will ja nicht, dass das arme Mädchen sich die Kleider vom Leib reißt.«

»Ich habe einen Eid geschworen, meine Kräfte nur für das Gute einzusetzen.«

»Das hier ist gut, Myron, glaub mir.«

Myron war nicht überzeugt. »Selbst wenn ich diesem ziemlich lausigen Plan zustimme, was ist nachts? Erwartest du, dass ich sie rund um die Uhr im Auge behalte?«

»Natürlich nicht. Da wird Win dir helfen.«

»Win hat Besseres zu tun.«

»Sag dem gojischen Lustknaben, dass er es für mich tut«, sagte Norm. »Win liebt mich.«

Ein aufgeregter Fotograf mit pseudoeuropäischer Affektiertheit kam hastig auf sie zu. Er hatte einen Ziegenbart und stacheliges blondes Haar wie Sandy Duncan an einem freien Tag. Duschen schien für ihn keine Priorität zu haben. Er seufzte wiederholt, um sicherzugehen, dass alle in der Nähe mitbekamen, dass er gleichermaßen wichtig wie auch verärgert war. »Wo ist Brenda?«, winselte er.

»Gleich hier.«

Myron drehte sich zu einer Stimme um, die wie warmer Honig auf sonntägliche Pfannkuchen rann. Mit langen, entschlossenen Schritten - nicht mit dem scheuen Mädchen-Gang der zu groß Geratenen oder dem unangenehmen Stolzieren der Models - rauschte Brenda Slaughter heran wie ein Hochdruckgebiet auf einer animierten Wetterkarte. Sie war sehr kräftig gebaut, mindestens ein Meter fünfundachtzig groß, und ihre Haut hatte die Farbe von Myrons Starbucks-Mokka Java mit einem kräftigen Schuss Magermilch. Sie trug verwaschene Jeans, die sich wunderschön und keinesfalls obszön an sie schmiegten, und einen Skipulli, dessen Anblick den Wunsch weckte, in einer schneebedeckten Blockhütte zu...

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Autor

Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde - dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award -, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey.