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Böses Spiel - Myron Bolitar ermittelt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am18.09.2017
Esperanza Diaz ist die Seele von Myron Bolitars Sportagentur, eine wertvolle Geschäftspartnerin und eine seiner besten Freundinnen. Als sie völlig überraschend des Mordes an einem Klienten angeklagt wird, bricht Myron seinen Urlaub ab und stürzt sich Hals über Kopf in die Ermittlungen. Um den wahren Killer zu finden, folgt er einer schwer auszumachenden Fährte, die ihn nicht nur durch düstere Nachtclubs führt, sondern auch auf das gefährliche Terrain gescheiterter Ehen und zerstörter Karrieren. Um am Ende vor der erschreckenden Erkenntnis zu stehen, dass es nur einen anderen wirklichen Verdächtigen gibt: ihn selbst ...

Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde - dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award -, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEsperanza Diaz ist die Seele von Myron Bolitars Sportagentur, eine wertvolle Geschäftspartnerin und eine seiner besten Freundinnen. Als sie völlig überraschend des Mordes an einem Klienten angeklagt wird, bricht Myron seinen Urlaub ab und stürzt sich Hals über Kopf in die Ermittlungen. Um den wahren Killer zu finden, folgt er einer schwer auszumachenden Fährte, die ihn nicht nur durch düstere Nachtclubs führt, sondern auch auf das gefährliche Terrain gescheiterter Ehen und zerstörter Karrieren. Um am Ende vor der erschreckenden Erkenntnis zu stehen, dass es nur einen anderen wirklichen Verdächtigen gibt: ihn selbst ...

Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde - dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award -, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641178420
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum18.09.2017
Reihen-Nr.6
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4214 Kbytes
Artikel-Nr.2151067
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Myron lag ausgestreckt neben einer umwerfenden Brünetten in einem waffenscheinpflichtigen Bikini. Er hatte einen exotischen Drink in der Hand - ohne Schirmchen -, das türkisfarbene Wasser der Karibik umspielte seine Füße, der feine weiße Sand blendete, und der Himmel strahlte in einem so reinen Blau, wie es nur Gottes leere Leinwand konnte. Der Sonnenschein war so kraftvoll und wohltuend, wie es sonst allenfalls eine schwedische Masseurin war, die zur Entspannung ein Glas Cognac servierte - und er fühlte sich unsäglich elend. Sie waren jetzt etwa drei Wochen zusammen in diesem Inselparadies. Myron hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Tage zu zählen. Terese vermutlich auch nicht. Die Insel erinnerte an Gilligan´s Island - und war ebenso abgelegen: kein Telefon, kaum elektrisches Licht, keine Autos, eine Menge Luxus, also ganz anders als bei Robinson Crusoe und, tja, auch keineswegs ursprünglich. Myron schüttelte den Kopf. Man konnte den Menschen den Fernseher nehmen, die Bilder bekam man jedoch nicht aus ihrem Kopf.

Mitten am Horizont erschien die Yacht, schwebte ihnen entgegen, zerschnitt das blaue Wasser und hinterließ einen weißen Saum. Als Myron sie sah, zog sich sein Magen zusammen.

Er wusste nicht genau, wo sie waren, obwohl die Insel tatsächlich einen Namen hatte: St. Bacchanals. Ja, wirklich. Es war ein kleines Fleckchen Erde, das einer dieser Mega-Kreuzfahrtlinien gehörte, die die eine Hälfte der Insel ihren Passagieren zur Verfügung stellte, damit sie dort schwimmen, grillen und einen Tag in ihrem »eigenen, ganz persönlichen Inselparadies« genießen konnten. Ganz persönlich - allein mit den anderen 2500 Turistas auf einem kleinen Streifen Strand. Genau, ganz persönlich und bacchantisch.

Auf dieser Seite der Insel war das allerdings vollkommen anders. Hier gab es nur dieses eine Haus, das einem Geschäftsführer der Kreuzfahrtlinie gehörte, eine Mischung aus Strohhütte und dem Herrenhaus auf einer Plantage. Die einzige Person im Umkreis eines Kilometers war ein Butler. Und die komplette Inselbevölkerung bestand aus ungefähr dreißig Personen, die alle als Bedienstete für die Kreuzfahrtlinie arbeiteten.

Die Yacht glitt mit ausgeschaltetem Motor näher.

Terese Collins nahm ihre Bollé-Sonnenbrille ab und runzelte die Stirn. Drei Wochen lang war mit Ausnahme der riesigen Kreuzfahrtschiffe mit einschlägigen Namen wie Sensation, Ecstasy oder G Spot niemand an ihrem Fleckchen Strand vorbeigekommen.

»Hast du jemandem erzählt, wo wir sind?«, fragte sie.

»Nein.«

»Vielleicht ist es John.«

John war besagter Geschäftsführer der Kreuzfahrtlinie, ein Freund von Terese.

»Eher nicht«, sagte Myron.

Myron hatte Terese erst vor, tja, drei Wochen kennengelernt. Terese machte »Urlaub« von ihrem Job als bekannte Primetime-Moderatorin bei CNN. Genau wie er war sie von wohlmeinenden Freunden genötigt worden, eine Wohltätigkeitsgala zu besuchen, und sie hatten sich sofort zueinander hingezogen gefühlt, als wäre der Schmerz, den sie beide erlitten hatten, magnetisch. Anfangs war es nicht viel mehr als eine verrückte Idee gewesen: Einfach alles stehen und liegen lassen und abhauen. Sich mit jemandem davonmachen, den man attraktiv fand und kaum kannte. Als keiner einen Rückzieher machte, waren sie zwölf Stunden später in St. Maarten und vierundzwanzig Stunden danach hier gewesen. Myron, der in seinem Leben mit insgesamt vier Frauen geschlafen hatte, der One-Night-Stands selbst damals, als sie angesagt und angeblich frei von Krankheiten gewesen waren, nie wirklich ausprobiert hatte, der nie Sex aus reiner körperlicher Begierde und ohne Verwurzelung in Liebe und Hingabe gehabt hatte, kam die Entscheidung zur Flucht überraschend richtig vor.

Er hatte niemandem gesagt, wohin er fuhr und wie lange er wegbleiben wollte - vor allem weil er es selbst nicht wusste. Er hatte Mom und Dad angerufen und ihnen gesagt, sie sollten sich keine Sorgen machen, hätte ihnen aber ebenso gut sagen können, sie sollten sich Kiemen wachsen lassen und unter Wasser atmen. Er hatte Esperanza ein Fax geschickt und ihr die Handlungsvollmacht für MB SportsReps erteilt, die Sportagentur, die sie inzwischen als Partner betrieben. Win hatte er nicht angerufen.

Terese sah ihn an. »Weißt du, wer das ist?«

Myron antwortete nicht. Sein Herz schlug schneller.

Die Yacht kam näher. Vorn öffnete sich eine Kabinentür, und wie Myron befürchtet hatte, trat Win aufs Deck heraus. Panik raubte ihm den Atem. Win kam nicht einfach so auf einen Sprung vorbei. Wenn er herkam, musste irgendetwas richtig aus dem Ruder gelaufen sein.

Myron stand auf. Zum Rufen war es noch zu weit, also winkte er. Win nickte knapp.

»Moment mal«, sagte Terese. »Ist das nicht der Typ, dessen Familie Lock-Horne Securities gehört?«

»Ja.«

»Ich habe ihn mal interviewt. Als die Märkte eingebrochen sind. Sein Name ist ziemlich lang und bombastisch.«

»Windsor Horne Lockwood III«, sagte Myron.

»Genau. Schräger Typ.«

Wenn sie wüsste.

»Sieht verteufelt gut aus«, fuhr Terese fort, »auf diese Country-Club-Art, irgendwie nach Geldadel, mit einem silbernen Golfschläger in der Hand geboren.«

Wie aufs Stichwort fuhr Win sich mit einer Hand durch die blonden Locken und lächelte.

»Ihr habt etwas gemeinsam«, sagte Myron.

»Und das wäre?«

»Ihr glaubt beide, dass er verteufelt gut aussieht.«

Terese musterte Myron. »Du musst zurück?« Ihre Stimme klang leicht besorgt.

Myron nickte. »Sonst wäre Win nicht gekommen.«

Sie nahm seine Hand. Es war der erste intime Moment zwischen ihnen in den drei Wochen seit dem Wohltätigkeitsball. Das klingt zwar merkwürdig - zwei Liebhaber allein auf einer Insel mit reichlich Sex, die sich nie sanft geküsst, gestreichelt oder ein paar zärtliche Worte zugeflüstert haben -, aber ihre Beziehung beruhte auf Vergessen und Überleben: zwei am Boden zerstörte Seelen in den Trümmern ihres bisherigen Lebens, die keinerlei Interesse hatten, irgendetwas wiederaufzubauen.

Terese war viel allein spazieren gegangen, er hatte die Tage am Strand verbracht, hatte Sport getrieben und gelesen. Sie hatten sich zum Essen, zum Schlafen und zum Sex getroffen. Ansonsten hatten sie Abstand gehalten und gehofft, auf diese Weise die Wunden zwar nicht heilen zu können, aber doch zumindest die Blutung zu stillen. Er sah, dass auch in ihr etwas zerbrochen war, dass eine Tragödie sie bis ins Mark getroffen hatte. Er fragte sie jedoch nicht, was passiert war. Und sie fragte ihn auch nicht.

Das war eine unausgesprochene Regel bei ihrer kleinen Liaison.

Die Yacht hielt, und der Anker fiel. Win stieg herunter auf ein motorisiertes Beiboot. Myron wartete. Er trat von einem Fuß auf den anderen, sprach sich Mut zu. Als das Beiboot nah genug am Strand war, schaltete Win den Motor aus.

»Meine Eltern?«, rief Myron.

Win schüttelte den Kopf. »Denen geht´s gut.«

»Esperanza?«

Ein kurzes Zögern. »Sie braucht deine Hilfe.«

Win trat behutsam ins Wasser, fast so, als erwartete er, es würde sein Gewicht tragen. Er kam im weißen Oxford-Hemd mit Button-down-Kragen und bunten Lilly-Pulitzer-Shorts in so schrillen Farben, dass sie Haie abschrecken konnten. Der Yacht-Yuppie. Er war eher schlank gebaut, seine Unterarme wirkten jedoch, als würden sich Schlangen unter der Haut winden.

Terese erhob sich, als Win näher kam. Win bewunderte den Anblick, ohne zu glotzen. Er war einer der wenigen Männer, die Myron kannte, die damit durchkamen. Lebensart. Lächelnd schüttelte er Terese die Hand. Sie tauschten kurz ein paar Höflichkeiten aus, dann ein paar Belanglosigkeiten, die sie mit übertriebener Freundlichkeit quittierten. Myron stand unbewegt daneben und hörte nicht zu. Terese entschuldigte sich und ging zum Haus.

Win ließ sie nicht aus den Augen, als sie davonschlenderte. Dann sagte er: »Weltklasse-Hintern.«

»Meinst du mich?«, fragte Myron.

Win wandte den Blick nicht von seinem, äh, Ziel ab. »Im Fernsehen sitzt sie immer hinter diesem Sprechertisch«, sagte er. »Man würde gar nicht auf die Idee kommen, dass sie so ein Weltklasse-Hinterteil hat.« Er schüttelte den Kopf. »Wirklich jammerschade.«

»Genau«, sagte Myron. »Vielleicht sollte sie während der Sendung gelegentlich aufstehen. Sich ein paar Mal um sich selbst drehen, sich vorbeugen, so etwas in der Art.«

»So ist es.« Win warf Myron einen kurzen Blick zu. »Hast du ein paar Schnappschüsse von der Action gemacht, vielleicht ein Video?«

»Nein, das wäre dann eher dein Stil«, sagte Myron, »oder der eines extrem perversen Rockstars.«

»Schade.«

»Ja, jammerschade. Ich seh´s ein.« Weltklasse-Hintern? »Also, was ist mit Esperanza?«

Schließlich verschwand Terese im Haus. Win seufzte leise und wandte sich an Myron. »In einer halben Stunde ist die Yacht betankt. Dann fahren wir. Darf ich mich setzen?«

»Was ist passiert, Win?«

Er antwortete nicht, setzte sich stattdessen auf eine Liege und lehnte sich zurück. Er legte die Hände hinter den Kopf und schlug die Beine übereinander. »Eins muss man dir lassen. Wenn du ausflippst, machst du es stilvoll.«

»Ich bin nicht ausgeflippt. Ich brauchte eine Auszeit.«

»Mhm.« Win wandte den Blick ab, und Myron schoss ein Gedanke durch den Kopf: Er hatte Wins Gefühle verletzt. Ein verrückter, aber vermutlich wahrer Gedanke. Win mochte ein blaublütiger, aristokratischer Soziopath sein, aber...

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Autor

Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine Thriller wurden bisher in 45 Sprachen übersetzt, erobern regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten und wurden zu großen Teilen verfilmt. Harlan Coben, der als erster Autor mit den drei bedeutendsten amerikanischen Krimipreisen ausgezeichnet wurde - dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem Anthony Award -, gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Familie in New Jersey.