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Summer Girls 1: Matilda und die Sommersonneninsel

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am01.07.2016Auflage
Sommer am Meer, Surfen und die erste Liebe: Matilda, Emmy, Johanna und Merit leben auf der Insel. Sie sind die 'Summer Girls' und treffen sich meist bei Matilda, deren Vater eine Surfschule betreibt. Es ist Ferienbeginn, zahlreiche Anmeldungen flattern der Surfschule ins Haus. Es ist der erste Sommer, in dem die Mädchen die Jungs im Auge haben, die sie vor wenigen Monaten noch rundweg blöd fanden ...

Martina Sahler studierte Germanistik und Anglistik in Köln und arbeitete viele Jahre als Lektorin für verschiedene Verlage, bevor sie herausfand, dass ihr das Ausdenken und Schreiben von Geschichten noch viel mehr Spaß macht als das Bearbeiten von Manuskripten. Seit vielen Jahren veröffentlicht sie Jugendbücher und Romane. Mit ihrer Familie und zwei Katzen lebt sie im Bergischen Land. Mehr über sie unter www.martinasahler.de
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Produkt

KlappentextSommer am Meer, Surfen und die erste Liebe: Matilda, Emmy, Johanna und Merit leben auf der Insel. Sie sind die 'Summer Girls' und treffen sich meist bei Matilda, deren Vater eine Surfschule betreibt. Es ist Ferienbeginn, zahlreiche Anmeldungen flattern der Surfschule ins Haus. Es ist der erste Sommer, in dem die Mädchen die Jungs im Auge haben, die sie vor wenigen Monaten noch rundweg blöd fanden ...

Martina Sahler studierte Germanistik und Anglistik in Köln und arbeitete viele Jahre als Lektorin für verschiedene Verlage, bevor sie herausfand, dass ihr das Ausdenken und Schreiben von Geschichten noch viel mehr Spaß macht als das Bearbeiten von Manuskripten. Seit vielen Jahren veröffentlicht sie Jugendbücher und Romane. Mit ihrer Familie und zwei Katzen lebt sie im Bergischen Land. Mehr über sie unter www.martinasahler.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646928754
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum01.07.2016
AuflageAuflage
Reihen-Nr.1
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2365 Kbytes
Artikel-Nr.1871160
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Hey, das wird ein Supersommer!

Josy fiel Matilda um den Hals. Matilda streckte die Arme von sich. In der linken Hand flatterten ausgefüllte Anmeldebögen für die Surfkurse im Sunny Beach, in der rechten hielt sie drei leere Cola-Flaschen, die nun klimpernd gegeneinanderschlugen.

Einige der Gäste auf dem mit Lampions und Fackeln geschmückten Bossenhof sahen zu den beiden herüber und lächelten.

Zieh nicht so ein Gesicht und sei mal happy, Matilda! Josy packte sie an den Schultern und schüttelte sie. Die Flaschen klirrten lauter.

Matilda grinste. Wenn Josy sich freute, erfuhr das in der nächsten Sekunde die ganze Welt. Ob die Welt das wollte oder nicht. Trotzdem trat Matilda einen Schritt aus der Gefahrenzone, bevor noch etwas zu Bruch ging.

Sechs Wochen Ferien, das Wetter soll supergut bleiben! Und das Beste: Wir haben dieses Jahr die coolsten Gäste ever auf der Insel! Josy sah mit blitzenden Augen zu dem Tisch, von dem sie aufgesprungen war, um sich Matilda in den Weg zu werfen.

Sehe ich auch so. Matilda hob die Arme, bevor Josy die nächste Knuddelattacke starten konnte. Aber um alle Neuen kennenzulernen, brauche ich noch ein paar Tage. Bis dahin bin ich hier voll verplant. Sie ließ die Flaschen klackern und wedelte mit dem Papier in der anderen Hand. Die Surfkurse sind diese Saison fast komplett ausgebucht. Der Wahnsinn. Deine Jungs wollten sich allerdings nicht anmelden. Sie nickte zu Josys Tisch hinüber.

Die sind ja auch keine Wassersportler , sagte Josy, als hätte Matilda das mit einem Blick erkennen müssen. Das sind englische Fußballer. Wir haben uns gerade kennengelernt. Ganz zufällig. Die brauchen nur einen Sportplatz.

Ganz zufällig, nee, is´ klar. Und dich brauchen sie als Inselführerin, oder wie? Matilda grinste wieder.

Josy legte den Kopf schräg. Kann schon sein. Einer ist dabei, der ist wirklich süß.

Den schaue ich mir später an , versprach Matilda. Ich muss jetzt weitermachen.

Die Leute um sie herum hatten sich zwischen den Festbänken und der Bar versammelt, tanzten im chilligen Rhythmus der Musik und versprühten Urlaubslaune.

Tja. Sommer, Sonne, Inselleben. Klang nach jeder Menge Spaß.

War es aber nicht. Zumindest nicht immer. Und nicht für jeden. Die anderen machten hier Urlaub. Matilda und ihre Freundinnen wohnten hier.

Josy flitzte schon wieder zurück zu ihrem Platz. Setz dich später noch zu uns, okay? , rief sie über die Schulter.

Eher nicht. Ich mache hier wahrscheinlich als Letzte das Licht aus. Lass uns morgen schreiben, um was auszumachen. Dann bequatschen wir alles.

Josy hob den Daumen. Ich bin bis halb sieben beim Strandkorbverleih eingeteilt. Aber danach geht´s. Sie quetschte sich zwischen zwei Fußballer, die sie mit großem Hallo begrüßten und sich hinter ihrem Rücken knufften und boxten, um so dicht wie möglich neben ihr sitzen zu können. Kein Wunder. Josy war eine echte Inselschönheit: groß, schlank und mit schwarzen Haaren, die sie an den Seiten ziemlich kurz und oben auf dem Kopf lang trug. Extrem cool.

Zahlreiche Hotels boten an den Sonntagen im Juli und August Begrüßungscocktails und Lounge-Musik an, allen voran das gigantische Seaside - aber die angesagte Willkommensparty stieg auf dem Bossenhof. Immer.

Viele Urlauber kamen Jahr für Jahr wieder. Manche der Stammgäste nickten Matilda zu, als sie in Richtung des reetgedeckten Haupthauses eilte. Dort befand sich das Büro des Bossenhofs.

Rechts und links rahmten zwei Anbauten den Hof ein. An normalen Tagen füllten die metallenen Kunstwerke den Innenhof, die Tante Maike mit einem Schweißgerät aus Schrott fabrizierte. Heute wies nur ein Tier mit Teelichtern in Gurkengläsern als Augen auf das Atelier in der Scheune hin. War das ein Seehund? Oder ein Wal? Tante Maike nahm sich als Künstlerin da alle Freiheiten. Manche ihrer Werke verstand nur sie selbst.

Normalerweise hielt Hofhund Sleeper vor der Scheune Wache. Bei den Partys verkrümelte er sich aber immer in eine ruhige Ecke, wo ihn niemand beim Dösen störte. Von wegen Wachhund.

Vom Meer her wehte eine salzige Brise über den Hof. Das Rauschen der Brandung mischte sich mit den entspannten Beats aus den Boxen.

Matilda blieb stehen und lauschte für einen Moment auf das ewige Rollen des Meeres an den Strand. Das war ihre Begleitmusik.

Ein Leben ohne das Rauschen der See? Niemals.

Sie beeilte sich, die Flaschen an der Bar abzuliefern. Dazu musste sie sich an den top gestylten Girlies vor der Theke vorbeizwängen. Matildas Cousin Jan, der Getränkedienst schob, zog die Mädels an wie ein toter Fisch die Möwen.

Mit den halblangen blonden Haaren und den azurblauen Augen sah Jan aber auch umwerfend gut aus. Er war groß, durchtrainiert und mit seinen 17 Jahren ein echter Surferboy. Seit einigen Wochen ließ er sich einen Vollbart wachsen. Der wirkte zwar noch etwas mickerig, trug aber absolut zu seiner Attraktivität bei.

Dass er nicht der hellste Leuchtturm an der Küste war - na und? Die Feriengirls hofften auf einen heißen Flirt, nicht auf Nachhilfe in Mathe oder Deutsch. Jan jedenfalls konnte sich die Mädchen aussuchen, die ihm gefielen, und das tat er auch regelmäßig.

Machst du mir bitte sechs Fassbrausen und vier Energydrinks für Tisch zwölf? , rief Matilda ihm zu. Jan winkte und nickte grinsend, bevor Matilda mit den Anmeldungen ins Haus lief.

Sechs neue Kursteilnehmer, alles Anfänger. Außer den Frischlingen hatten sich noch einige andere für den Fortgeschrittenenkurs angemeldet, und zwei Familien schickten ihre Kids zu den Minis. Also direkt zu ihr.

An der Innentür im Büro hing ein runder Spiegel, in den Matilda nun einen schnellen Kontrollblick warf. Am Morgen waren auf ihrer Stirn zwei Alarmpickel aufgeblüht. Einmal im Monat bekam sie die jedes Mal an genau dieser Stelle. Zum Verzweifeln. Sie hatte sie mit Pickelcreme betupft und eine leicht getönte Tagescreme aufgetragen, die auch ihre Sommersonnenpunkte überdeckte, wie Papa sie nannte. Früher hatte er die Sommersprossen gezählt, indem er jede einzelne mit der Fingerspitze berührt hatte. Beim letzten Mal, vor einem Jahr, waren es 24 gewesen.

An den Pickeltagen wünschte sich Matilda, sie hätte Ponyfransen wie Emmy. Dann könnte sie die nervigen Pusteln einfach darunter verstecken. Aber Matilda trug ihre langen hellblonden Haare mit Seitenscheitel und meistens im Zopf oder zu einem lockeren Knoten geschlungen. Tante Maike nannte ihre Haare Pferdemähne , weil sie so dicht und dick waren, aber von anderen bekam Matilda nur Komplimente dafür. Die blaugrünen Augen hatte sie von ihrem Vater geerbt. Sie veränderten ihre Farbe wie das Meer, je nach Matildas Stimmung. Heute waren sie dunkelgrün wie die See an den tiefsten Stellen.

Matilda legte die Bögen auf ihren Stapel auf dem Schreibtisch, wo ihr Vater sie später finden würde. Sie streckte die Finger nach den beiden anderen Stapeln aus - Emmys und Valeries -, zog sie aber wieder zurück.

Es hatte sich im Lauf der Zeit zu einem Wettbewerb zwischen den Cousinen entwickelt, wer an Abenden wie diesem die meisten Anmeldungen ablieferte. Matildas Vater und ihr Onkel hielten nicht wirklich viel davon, aber ausreden konnten sie es den Mädchen nicht.

Die Stapel sahen gleich hoch aus.

Wer mochte diesmal vorn liegen? Morgen würde sie es erfahren.

Matilda schwang herum, um wieder zur Party zu flitzen ... und stieß fast gegen Valerie.

Schau dir das an! Valerie wedelte mit ein paar Bögen über ihrem Kopf. Beim Grinsen zeigte sie ihre leicht vorstehenden Zähne, die ihr den Spitznamen Seepferd eingebracht hatten. Alles süße Kiddies für dich! Sie schüttelte ihre kinnlangen dunkelblonden Haare, die sie mit viel Schaumfestiger aufzuplustern versuchte. Vergebens. Sie erinnerten auch heute nur an verwelkten Schnittlauch.

Valerie war 16 und damit zwei Jahre älter als Matilda, aber fies wie eine Strandkrabbe, die einem von hinten in die Fersen zwickte.

Ja, Matilda liebte die Arbeit mit den Minis, aber sie war auch selbst ein Ass auf dem Brett. In ihrer Freizeit schoss sie am liebsten über meterhohe Wellen dahin und genoss dabei den Wind in den Haaren. Sie hatte auf jeden Fall das Zeug dazu, auch die Fortgeschrittenen zu unterrichten. Leider traute ihr das innerhalb der Familie niemand zu.

Valerie wusste genau, wie sehr Matilda das nervte.

Ja, krass, ich freu mich! Matilda lächelte zuckersüß. Leg nur alle hin. Linker Haufen.

Netter Versuch. Valerie legte die Papiere auf den rechten, ihren eigenen Stapel und verzog bedauernd das Gesicht. Tut mir sooo leid, dass du dieses Jahr wieder nur die Minis trainieren darfst. Aber bei uns Besseren ist das Level schon extrem hoch, weißt du?

Weiß ich. Deshalb ist ja auch jeder kleine Fehler blöd. Du zum Beispiel solltest beim nächsten spin out das Gewicht näher zum Mastfuß verlagern. Zieh das Heck mit dem hinteren Fuß ran, dann kommst du wieder auf Kurs und musst nicht dauernd absteigen.

Mit diesem Kommentar ließ Matilda Valerie stehen und beeilte sich, nach draußen zu flüchten.

Über dem Hof lag mittlerweile ein purpurner Schimmer. Hinter den Dünen versank die Sonne im Meer. Dort herrschte bei diesem Licht eine magische Atmosphäre - vor allem in Matildas...


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Autor

Martina Sahler studierte Germanistik und Anglistik in Köln und arbeitete viele Jahre als Lektorin für verschiedene Verlage, bevor sie herausfand, dass ihr das Ausdenken und Schreiben von Geschichten noch viel mehr Spaß macht als das Bearbeiten von Manuskripten. Seit vielen Jahren veröffentlicht sie Jugendbücher und Romane. Mit ihrer Familie und zwei Katzen lebt sie im Bergischen Land. Mehr über sie unter martinasahler.deHeiko Wolz, Jahrgang 1977, war Buchhändler und Mitarbeiter in einem Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung, bis seine Frau und die vier Kinder ihn zum Hausmann erklärten. Seine skurril-witzigen Romane und Erzählungen schreibt er nun zwischen Herd und Papa-Taxi. Heiko Wolz lebt mit seiner Familie, zu der auch ein Weißer Schweizer Schäferhund sowie eine Katze unbestimmter Herkunft gehören, in Unterfranken auf dem Land.