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Die Krone der Sterne

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
464 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am26.01.20171. Auflage
Ein dramatisches Weltraumabenteuer im Breitwandformat voller Action und Magie von Bestsellerautor Kai Meyer Das galaktische Reich von Tiamande wird von der allmächtigen Gottkaiserin und ihrem Hexenorden beherrscht. Regelmäßig werden ihr Mädchen von fernen Planeten als Bräute zugeführt. Niemand weiß, was mit ihnen geschieht. Als die Wahl auf die junge Adelige Iniza fällt, soll sie an Bord einer Weltraumkathedrale auf die Thronwelt gebracht werden. Ihr heimlicher Geliebter Glanis, der desillusionierte Kopfgeldjäger Kranit und die Alleshändlerin Shara Bitterstern tun alles, um den Plan der Hexen zu vereiteln. Im Laserfeuer gewaltiger Raumschiffe kämpfen sie um ihre Zukunft - und gegen eine kosmische Bedrohung, die selbst die Sternenmagie der Gottkaiserin in den Schatten stellt. ?Die Krone der Sterne? ist eine Space-Fantasy der Extraklasse von Bestsellerautor Kai Meyer (?Die Seiten der Welt?, ?Die Wellenläufer?, ?Die fließende Königin?). Illustriert wird das Buch mit zahlreichen Originalzeichnungen von Jens Maria Weber (?Codex Roboticus?).

Kai Meyer, geboren 1969, ist einer der wichtigsten deutschen Phantastik-Autoren. Er hat über fünfzig Romane veröffentlicht, Übersetzungen erscheinen in dreißig Sprachen. Seine Geschichten wurden als Film, Hörspiel und Graphic Novel adaptiert und mit Preisen im In- und Ausland ausgezeichnet.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
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Produkt

KlappentextEin dramatisches Weltraumabenteuer im Breitwandformat voller Action und Magie von Bestsellerautor Kai Meyer Das galaktische Reich von Tiamande wird von der allmächtigen Gottkaiserin und ihrem Hexenorden beherrscht. Regelmäßig werden ihr Mädchen von fernen Planeten als Bräute zugeführt. Niemand weiß, was mit ihnen geschieht. Als die Wahl auf die junge Adelige Iniza fällt, soll sie an Bord einer Weltraumkathedrale auf die Thronwelt gebracht werden. Ihr heimlicher Geliebter Glanis, der desillusionierte Kopfgeldjäger Kranit und die Alleshändlerin Shara Bitterstern tun alles, um den Plan der Hexen zu vereiteln. Im Laserfeuer gewaltiger Raumschiffe kämpfen sie um ihre Zukunft - und gegen eine kosmische Bedrohung, die selbst die Sternenmagie der Gottkaiserin in den Schatten stellt. ?Die Krone der Sterne? ist eine Space-Fantasy der Extraklasse von Bestsellerautor Kai Meyer (?Die Seiten der Welt?, ?Die Wellenläufer?, ?Die fließende Königin?). Illustriert wird das Buch mit zahlreichen Originalzeichnungen von Jens Maria Weber (?Codex Roboticus?).

Kai Meyer, geboren 1969, ist einer der wichtigsten deutschen Phantastik-Autoren. Er hat über fünfzig Romane veröffentlicht, Übersetzungen erscheinen in dreißig Sprachen. Seine Geschichten wurden als Film, Hörspiel und Graphic Novel adaptiert und mit Preisen im In- und Ausland ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104037264
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum26.01.2017
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten464 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2622 Kbytes
Artikel-Nr.1923211
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Sie trage die Sterne in den Augen, hatte einmal jemand gesagt. Iniza spürte den Sog des Universums, seit sie zum ersten Mal hinauf in die Nacht geblickt hatte. Für sie war der Himmel keine Grenze, sondern ein Tor. Sie hatte den Tag kaum erwarten können, an dem es ihr endlich offen stand.

Doch dann war nichts so gekommen, wie sie es sich vorgestellt hatte. Paladine in blutroten Rüstungen hatten sie die Rampe einer Raumbarke hinaufgeführt. Lange bevor ihre Heimatwelt im Plasmastrom der Triebwerke verblasst war, hatte Iniza gewusst, dass sie an Bord kein Gast, sondern eine Gefangene war.

Man behandelte sie wie eine kostbare Fracht, las ihr die Wünsche von den Lippen ab - Baroness hier, Baroness da -, aber keine Stunde nach dem Start wünschte sie sich zurück in den Palast von Koryantum, von dessen Türmen aus sie schon als Kind das All in seiner ganzen Pracht bewundert hatte.

Hier im Schiff sah sie keine Sterne, nur graue Wände aus Stahl, und so bat sie am zweiten Tag der Reise, dass man sie zu einem Fenster bringe, zu einer der gewölbten Panoramascheiben auf dem Oberdeck der Barke.

Die Hexe Setembra sandte ihr zwei Paladine, bewaffnet mit Blastern und Klingen, die sie aus ihrer Kabine führten und dorthin begleiteten, wo die Gestirne hundertmal heller strahlten als in den klarsten Nächten daheim auf Koryantum.

Stumm vor Ehrfurcht, blickte Iniza ins All hinaus und vergaß beinahe, warum sie wirklich darum gebeten hatte, das Oberdeck aufzusuchen. Dass dies alles Teil des Plans war.

Dort draußen loderten die Feuerschwärme der Galaxis, die Sternenflut des äußeren Spiralarms, quarzweiß und rot wie Rubine, smaragdgrün und aquamarin. Sie erkannte den Kerkes-Nebel, wabernd jenseits der Aschenen Welten, und er erinnerte sie an Erzählungen von Schlachtfeldern auf fernen Monden und halbverglühten Wracks auf vergessenen Umlaufbahnen. Sie sah das Sternbild der Eisenfaust mit den gefallenen Königreichen der Taragantum-Drift, wo die Flotten des Ordens allen Widerstand aus dem All gebrannt hatten. Und dann, als die Barke ihren Kurs korrigierte, füllten die Minenwelten der Marken ihr Blickfeld, die äußere Grenzregion des Reiches, ein Gürtel aus Gewalt und Gesetzlosigkeit, in dem einzig das Geschäft regierte - mit Schürfrechten, Sklaven und dem Schicksal ganzer Kolonien.

Und doch war es die Schönheit des Universums, die Iniza den Atem verschlug, nicht seine Schrecken, ganz gleich, was die Menschen im Schein all dieser Sonnen getan und erlitten hatten. Sie kannte die Geschichte des Reiches und seine Fundamente in der frühen Hegemonie, und sie wusste alles über die Tyrannei des Maschinenherrschers und seinen Sturz durch die Hexen des Kamastraka-Ordens. Aber wenn sie durch diese Scheibe blickte, hinaus auf ein Firmament aus Millionen Sternen, dann sah sie nichts als die maßlose Pracht des Kosmos.

»Schon mal davon geträumt, etwas völlig Verrücktes zu tun?«, fragte sie den Paladin zu ihrer Rechten.

Der Soldat rührte sich nicht, und falls sich sein Gesichtsausdruck unter der roten Helmmaske änderte, blieb das sein Geheimnis. Seine Augen lagen hinter Facettenlinsen, die seinen Blickwinkel um viele Grad erweiterten. Iniza war nicht einmal sicher, ob ihr Bewacher ein Mann war, denn der rote Brustpanzer gab keinen Hinweis auf sein Geschlecht.

»Ich meine«, fuhr sie fort, »etwas, das keiner für möglich hält. Etwas vollkommen Irrwitziges. Auf Kentras Sonnenwinden segeln, zum Beispiel. Oder nachts am Strand der Lavameere von Xusia tanzen.« Sie wandte sich wieder dem Fenster zu und betrachtete das Spiegelbild der Paladine in der Scheibe. »Nicht gerade barfuß.«

Der zweite Soldat, der links von ihr stand, drehte kaum merklich den Kopf in ihre Richtung.

»Du kennst das, oder?«, fragte sie ihn. »Einfach mal anders sein zu wollen als alle anderen.« Ihr war bewusst, dass sie mit jemandem sprach, der jeden Anspruch auf Individualität aufgegeben hatte, als er ein Leben als Paladin gewählt hatte. Er war einer von Millionen, die die rote Rüstung aus Panzerplast trugen, und mit ihren Helmmasken sah einer aus wie der andere. »Mehr sein zu wollen als der ganze Rest«, sagte sie unbeirrt. »Weil man Dinge tut, an die sonst niemand denkt. Und wenn doch, dann traut sie einem keiner zu.«

Er wandte den Kopf noch einen Fingerbreit weiter in ihre Richtung. Mit den Facettenlinsen hatte er sie vermutlich längst vollständig im Blick.

Bevor die Paladine sie abgeholt hatten, hatte sie ihr langes dunkles Haar gebürstet und ein schwarzes Kleid ausgewählt, tailliert, aber nicht eng genug, um zu verraten, dass sie darunter eine Hose trug. Sie hoffte, dass die beiden nichts über die Mode der Baronien wussten, ansonsten hätten sie wohl erkannt, dass die Stiefel unter dem Saum ein schlimmer Fauxpas waren.

»Da draußen sind Milliarden Sonnensysteme, Milliarden Möglichkeiten. Und so viele Träume.« Sie senkte ihre Stimme ein wenig, so als spräche sie nur zu dem linken Soldaten. »Träumt ihr denn niemals unter euren Helmen?«

Der andere sagte: »Wenn Sie hier fertig sind, Baroness, dann begleiten wir Sie zurück zu Ihrer Kabine.«

Sie seufzte. »Du warst bestimmt schon als Kind ein Spielverderber, oder?«

»Baroness«, entgegnete er ruhig, »wir haben Befehl, auf Sie achtzugeben. Provokationen werden daran nichts ändern.«

Es fiel ihr nicht leicht, sich vom Panorama der Galaxis zu lösen, während sie in gespielter Empörung zwei Schritte zurücktrat. Die Panzerplastschalen der Rüstungen scharrten aneinander, als sich die Soldaten zu ihr umwandten. Zu spät entdeckten beide den Stunner, den sie unter dem Kleid hervorgezogen hatte. Die Waffe war winzig, aber äußerst wirkungsvoll. Glanis hatte sie ihr nach dem Start zugesteckt, kurz bevor man Iniza von ihm und dem Rest ihrer Leibgarde getrennt hatte. Seitdem hatte sie Angst um ihn.

Ihr neuer Lieblingspaladin, der linke, war flinker als sein Kamerad, aber der Energiestrahl des Stunners war schneller. Sie feuerte zweimal. Das sollte ausreichen, um die Soldaten für ein paar Minuten auszuschalten - dachte sie. Doch dann stöhnte der linke Paladin am Boden und griff mit stockenden Bewegungen nach seinem Blaster. Er hatte die schwere Waffe verloren, als er zusammengebrochen war, und er würde sie erst auf Betäubung umstellen müssen, ehe er sie auf die kostbare Gefangene richtete. Ebenso gut hätte er sie bitten können, ein wenig abzuwarten, bis er mit allem so weit war.

Glanis hatte sie gewarnt, dass die Rüstungen einen Großteil des Stunnerstrahls abfangen würden. Iniza machte einen Schritt auf den Paladin zu und trat ihm mit aller Kraft gegen den Helm. Dann noch einmal, um sicherzugehen. Als er sich nicht mehr rührte, bückte sie sich und schob die Mündung unter den Helmrand. Sie schoss aus nächster Nähe an seinem Hals hinauf zum Ohr, was ihn womöglich sein Trommelfell kostete. Dann tat sie dasselbe bei dem reglosen zweiten Mann. Ihn hatte sie ohnehin nicht leiden können.

Ganz kurz hielt sie inne und atmete tief durch. Glanis und sie hatten das hier hundertmal durchgesprochen und waren gemeinsam die Gänge eines uralten Wracks im Trümmermoor abgelaufen, um sich jeden Korridor, jeden Lüftungsschacht einer Raumbarke einzuprägen. Diesen Schiffstyp kannte sie in- und auswendig.

Sie hoffte, dass der Zeitplan noch galt. Und dass Glanis und seinen sechs Männern nichts zugestoßen war. Er war mehr als nur der Hauptmann ihrer Leibgarde, und sie fragte sich, ob die Hexe Setembra davon wusste. Zu Hause auf Koryantum hatte niemand etwas geahnt, deshalb standen die Chancen gut, dass auch die Informanten des Ordens keine Kenntnis davon besaßen.

Als Iniza sich aufrichtete, schob sich draußen im All ein gigantischer Umriss vor das Sternenmeer der Marken. Eine Lähmung befiel sie, die nichts mit der Waffe in ihrer Hand zu tun hatte.

»Schwanz der Krone!«, flüsterte Iniza. Ein alberner Fluch, zu altmodisch für eine junge Frau, aber sie hing daran wie an einem abgeliebten Stofftier. Zu Hause im Palast gab es ein Replikat der Krone der Gottkaiserin - jede Baronie hatte vor vielen Generationen eines als Geschenk erhalten -, und Iniza hatte es früher oft bestaunt. Die Krone besaß tatsächlich einen Schweif, denn sie war aus der stählernen Wirbelsäule des Maschinenherrschers geschmiedet worden. Auf der Thronwelt Tiamande lag sie wie gewickelt um Hals und Schultern der Gottkaiserin.

Jenseits des Panoramafensters verdunkelte ein zerklüfteter Umriss die Glutnebel und Sternbilder: Die Raumkathedrale des Hexenordens glich auf den ersten Blick einem Berg, an die dreißig Kilometer hoch und sechzig breit. Die Raumbarke drehte langsam bei, um Kurs auf einen der Hangars der Kathedrale zu nehmen, und so geriet allmählich ein schlammfarbener Planet ins Sichtfeld des Fensters, in kosmischen Maßstäben kaum einen Steinwurf entfernt. Die Kathedrale hing darüber wie eine Spinne auf dem Kokon ihres Geleges.

Das gigantische Flaggschiff des Ordens war annähernd pyramidenförmig, an der Basis breit, nach oben hin schmaler. Hoch über dem Labyrinth aus Aufbauten thronte ein majestätisches Mädchengesicht - das der Gottkaiserin. Vom Kinn bis zur Stirn maß es drei Kilometer. Die Augen starrten blicklos ins All hinaus, der Gesichtsausdruck war ernst und verschlossen. Wann genau diese Antlitze auf den Kathedralen angebracht worden waren, wusste in den Baronien niemand mehr, aber es musste viele Jahrhunderte her sein. Falls die Gottkaiserin noch heute so anmutig aussah, war sie wohl wirklich alterslos und unsterblich, ganz so, wie es der Orden behauptete.

Die aufsteigenden Flanken der Kathedrale waren mit...
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Autor

Kai Meyer, geboren 1969, ist einer der wichtigsten deutschen Phantastik-Autoren. Er hat über fünfzig Romane veröffentlicht, Übersetzungen erscheinen in dreißig Sprachen. Seine Geschichten wurden als Film, Hörspiel und Graphic Novel adaptiert und mit Preisen im In- und Ausland ausgezeichnet.