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Die Lazarus-Legion

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
624 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am09.01.2017
Unsterbliche Soldaten
Captain Conrad Harris und seine Crew sind im Kampf gegen die außerirdischen Krell schon Hunderte Male gestorben und wieder auferstanden, denn sie gehören einer Elite-Einheit von Weltraumsoldaten an, die ihre Missionen mittels ihrer Avatare ausführen. Ihr neuester Auftrag führt sie in eine weit entfernte Galaxie - zum Damaskus-Graben. Dort soll sich ein uraltes Artefakt befinden, mit dem die Krell angeblich besiegt werden können. Doch auf dem Weg dorthin macht Harris eine Entdeckung, die seine schlimmsten Albträume wahr werden lässt ...

Jamie Sawyer wurde in Newbury, Berkshire geboren. Er studierte Jura an der East Anglia Universität in Norwich und arbeitet heute als Rechtsanwalt für Strafrecht an den Gerichten in und um London und Ostengland. Wenn er nicht gerade arbeitet oder schreibt, verbringt er seine Zeit mit seiner Familie in Essex.
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Produkt

KlappentextUnsterbliche Soldaten
Captain Conrad Harris und seine Crew sind im Kampf gegen die außerirdischen Krell schon Hunderte Male gestorben und wieder auferstanden, denn sie gehören einer Elite-Einheit von Weltraumsoldaten an, die ihre Missionen mittels ihrer Avatare ausführen. Ihr neuester Auftrag führt sie in eine weit entfernte Galaxie - zum Damaskus-Graben. Dort soll sich ein uraltes Artefakt befinden, mit dem die Krell angeblich besiegt werden können. Doch auf dem Weg dorthin macht Harris eine Entdeckung, die seine schlimmsten Albträume wahr werden lässt ...

Jamie Sawyer wurde in Newbury, Berkshire geboren. Er studierte Jura an der East Anglia Universität in Norwich und arbeitet heute als Rechtsanwalt für Strafrecht an den Gerichten in und um London und Ostengland. Wenn er nicht gerade arbeitet oder schreibt, verbringt er seine Zeit mit seiner Familie in Essex.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641195809
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum09.01.2017
ReiheLazarus
Reihen-Nr.2
Seiten624 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2056 Kbytes
Artikel-Nr.1941700
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

GEWALTLANDUNG

Zwei Jahre nach Helios

Der Übergang erfolgte im Orbit um Maru Prime; ein höllisches Drecksloch von Planet irgendwo in der Quarantänezone. Oder besser gesagt in dem Bereich, der noch von der Zone übrig war.

Ich war an Bord einer Wildcat, einer gepanzerten Mannschaftsfähre. Die erste Amtshandlung in diesem neuen Körper war, das Hologramm-Foto in meinem Helm anzuschalten: Elena auf Azur. Das kleine Bild war rechts unten in mein Visier eingelassen. Nachdem ich nun also wieder wusste, für wen ich kämpfte, konnte ich mich ganz der Mission widmen.

»Truppe - melden!«

Die Gesichter von vier Simulaten starrten mich in der Dunkelheit an, schwach erleuchtet von den grünlichen Sicherheitslämpchen im Inneren der Helme.

»Bestätige!«, grölte Jenkins zurück. Kampfname CALIFORNIA; der Name war in den Brustpanzer ihres Kampfanzugs eingraviert.

»Verstanden«, sagte Kaminski. Kampfname BROOKLYN.

»Angekommen«, sagte Martinez. Kampfname CRUSADER. Er hielt einen billigen Rosenkranz aus Plastik umklammert, die Perlen um die gepanzerten Finger geschlungen.

»Bestätige«, kam auch vom letzten - und neuesten - Mitglied meiner Einheit: Gefreite Dejah Mason. Auf ihrer Brust stand NEW GIRL, abgesehen davon hatte sie keine Auszeichnungen oder Rangabzeichen.

»Und ein weiterer erfolgreicher Übergang, Major«, sagte Jenkins und nickte voller Elan.

Ich war immer noch dabei, mich an den neuen Rang zu gewöhnen, und fühlte mich noch nicht ganz wohl dabei, mit Major angesprochen zu werden. Ich war so lange Captain gewesen, dass die neue Anrede irgendwie falsch klang.

»Die anderen Teams sind in Sichtweite«, fügte Jenkins hinzu. »Alle fünf unterwegs wie vorgesehen. Alle in der Zeit. Daten an deinen Anzug weitergeleitet.«

»Verstanden, Sergeant.«

Jenkins grinste übers ganze Gesicht. Im Gegensatz zu mir hatte sie ihren neuen Rang ohne Zögern angenommen.

Die Übertragungen der Kommandanten der anderen Teams rollten über mein Helm-Display. Alle bestätigten erfolgreiche Übergänge und schickten Daten ihrer Anflugvektoren. Ein kompletter Zug. Jedes Team wie unseres an Bord einer Wildcat und unterwegs zur designierten Landezone.

Ich machte mich daran, Arme und Beine zu strecken. Spürte die neue Lebenskraft durch den Übergang in einen Sim. Er war größer, stärker, einfach besser als mein echter Körper. Der hing konserviert in einem Simulator-Tank, sicher verwahrt im Einsatzzentrum an Bord der UAS Mallard.

»Was haben wir zu tun?«, fragte Kaminski. Hinter seinem Visier sah ich ihn Kaugummi kauen; ich war mir nicht sicher, wie er es angestellt hatte, vor unserem Übergang Essen in den schlafenden Sim zu schmuggeln. Ich ließ es ihm durchgehen.

»Hast du die Anweisungen nicht gelesen?«, fragte Mason ungläubig. Sie sprach mit dem rollenden Mars-Akzent, der sich auf dem Roten Planeten aus dem Standard entwickelt hatte.

»Schätzchen, ich lese grundsätzlich keine Anweisungen.«

Kaminski sprach mit geübter Teilnahmslosigkeit, aber ich wusste, dass die nur gespielt war. Seine Biodaten tanzten über meinen Bildschirm: das Nervenkostüm eines Profis. Kaminski arbeitete hart dafür, seine Fassade aufrechtzuerhalten - Klugscheißer durch und durch.

Mason war noch nicht lange Soldatin, vom Sim-Programm ganz zu schweigen, also konnte man schlecht von ihr erwarten, ihn zu durchschauen. Gerade mal zwanzig, mit dem Körper und Gesicht einer Uni-Cheerleaderin. Nicht gerade die Sorte Krieger, die vom Führungsstab der Allianz für Propaganda und Rekrutierungsvideos benutzt wurde. Die Vorstellung, dass eine von Amerikas Besten von Krell-Dornenfeuer zersiebt werden könnte, würde bei den Leuten zu Hause sicher nicht allzu gut ankommen. Mason hatte große Fußstapfen zu füllen und war bereits die sechste Nachfolgerin, die ich eingestellt hatte - da alle fünf vor ihr kläglich daran gescheitert waren, meinen Erwartungen gerecht zu werden. Kurz musste ich an Michael Blake denken - Masons fernen Vorgänger -, unterdrückte die Erinnerung aber so schnell, wie sie gekommen war.

»Wir nähern uns Maru Prime«, sagte ich und aktivierte auf der Recheneinheit am Handgelenk ein knappes Hologramm der Einsatzbesprechung.

Maru Prime war ein grimmiger, roter Planet, der zur Gänze aus flüssiger Lava bestand - sternenhell und selbst auf diese Entfernung eindeutig heiß. Er hatte keine Kruste, sondern wurde von einem Kräftespiel zwischen Gravitation und Gezeiten zusammengehalten, das für Fußvolk wie mich viel zu komplex war, um es begreifen zu können.

In der Umlaufbahn kam ein Gebilde in Sicht, das über die aufgewühlten Ozeane aus Lava hinwegglitt.

»Da ist Far Eye. Das Observatorium.«

Die Einrichtung war eine erschreckend zarte Gitterkonstruktion, eine Ansammlung von gewölbten Kuppeln, Solarflügeln und runden Quartieren. Eine Reihe riesiger Radarschüsseln erstreckte sich entlang des Rückgrats der Station, alle in die Tiefen des Alls gerichtet. Viele Elemente waren sichtlich beschädigt, große Teile der Takelage durchlöchert, und das ganze Gebilde hing in einem heiklen Winkel.

»Vor zehn Tagen«, erläuterte ich, »hat Far Eye angefangen, aus seiner festen Umlaufbahn abzudriften.«

»Da saugt doch einer dran«, sagte Kaminski kichernd. »Oder sie wird weggelutscht, je nachdem, wie man das sehen will.«

Ich ignorierte Kaminski; alles andere würde ihm nur noch mehr Oberwasser geben.

»Die Station hat eine Fehlfunktion in der primären Gravitations-Weiche entwickelt«, sagte ich. »Deswegen neigt sich die Umlaufbahn rapide der Oberfläche entgegen. Der Stab will, dass wir die Besatzung da rausholen. Aber besonders wollen sie diesen Mann.«

Das Porträt eines hageren wissenschaftlichen Offiziers erschien auf allen fünf Visieren. Braun gebrannt; persischer Abstammung. Nach Erdstandard war er Anfang fünfzig. Dunkle Augen, dunkles Haar. Zottiger Bart mit grauen Strähnen.

»Unser HVT ist Professor Ashan Saul.«

HVT: Hochrangiges Ziel. Ich hatte mich über Saul schon eingelesen - wer er war, wo er gedient hatte. Es war durchaus interessante Lektüre gewesen. Trotz iranischer Wurzeln waren seine Vorfahren schon vor langer Zeit auf die Kernwelten ausgewandert. Er war von Beruf Xenolinguist - hatte sich auf die Entschlüsselung der Sprachen fremder Rassen spezialisiert. Dieses besondere Detail hatte mich sofort aufhorchen lassen. Außerdem klafften in Sauls wissenschaftlicher Karriere große Lücken: lange Zeiträume, die in seiner Akte ohne Erklärung fehlten. Und es gab kaum etwas, das mehr nach Geheimdienst stank als rätselhafte, geschwärzte Passagen bei den letzten Verwendungen.

»Also haben die sechs Sim-Teams raus in die Quarantänezone geschickt, um einen Mann zu retten?«, fragte Martinez. »Das klingt ein bisschen nach Overkill.«

»Wie gesagt - wir sollen schon auch den Rest der Besatzung mit nach Hause bringen. Und durch das hier wird das nicht wirklich einfacher.«

Ich justierte die Außenkameras nach, sodass ein größerer Ausschnitt des Raums um Maru Prime sichtbar wurde. Der Sektor wimmelte vor Aktivität. Scharen von Raumjägern schraubten sich zwischen größeren Schiffen hindurch, Einheiten der Allianz stellten lebenden Jagdfliegern der Krell nach.

In großer Höhe über dem Planeten waren drei Kriegsschiffe der Allianz in der Umlaufbahn vor Anker gegangen: die Mallard, die Washington´s Paragon und die Peace of Seattle. Angriffskreuzer mit genug Feuerkraft, um einen kleinen Planeten auszuradieren. Auf der Gegenseite näherten sich sechs unterschiedlich große Schiffe der Krell mit unbekannten Signaturen. Alle Alienraumer waren Spielarten des aquatischen Themas - schwarz wie das All und geformt wie mutierte Mollusken.

Beide Gruppen waren voll auf Konfrontationskurs. Torpedos überall, Railguns und Flakgeschütze unablässig feuernd. Im Umkreis vieler Tausend Kilometer war alles von Plasmabahnen und den kurzen, hohlen Explosionen kleiner Schiffe erleuchtet, die im Vakuum starben. Leuchtspurfeuer brannte über unseren Köpfen: Allianztechnik traf auf das biologische Krell-Pendant. Irgendwo mitten im Gefecht konnte ich die Mallard ausmachen - gleißende Nullschilde und auffächernde Lasersalven. Unsere Schwachstelle waren die eigentlichen Körper im Sim-Einsatzzentrum an Bord der Mallard. Eine verirrte Rakete in die Mallard, eine vergeigte Reaktion seitens der Flugabwehr, und wir wären dem Vakuum ausgeliefert.

Unsere Wildcat raste mitten durchs Getümmel der Station unter uns entgegen.

»Dank der ganzen Scheiße, die da über uns abgeht«, sagte ich, »geht der Stab davon aus, dass wir es schaffen sollten, Professor Saul loszueisen, ohne allzu viel Aufmerksamkeit vom Feind auf uns zu ziehen.«

Martinez zog Luft durch die Zähne. »Wie viel Zeit haben wir?«

Ich zuckte mit den Schultern. »Bis Far Eye vom Planeten verschluckt wird? Siebenundzwanzig Minuten. Aber bis dahin sind wir längst wieder weg. Wir gehen rein, holen die Zivilisten raus und verkrümeln uns.«

»Das klingt alles ein bisschen zu einfach«, warf Jenkins ein. Sarkasmus war noch nie ihre Stärke gewesen. »Wo ist der Haken ...?«

Wie bestellt schlug irgendetwas in die Fähre ein.

In meinem Helm schrillte ein Warnsignal direkt aus dem Bordcomputer: KRITISCHER TREFFER ENTDECKT!

Wir waren hart genug getroffen worden, um die Fähre vom Kurs abzubringen.

Die Wildcat schwenkte um und warf mich in den...

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Jamie Sawyer wurde in Newbury, Berkshire geboren. Er studierte Jura an der East Anglia Universität in Norwich und arbeitet heute als Rechtsanwalt für Strafrecht an den Gerichten in und um London und Ostengland. Wenn er nicht gerade arbeitet oder schreibt, verbringt er seine Zeit mit seiner Familie in Essex.