Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

These Broken Stars. Jubilee und Flynn (Band 2)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
496 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am25.11.2016Auflage
Jubilee und Flynn hätten einander nie begegnen sollen. In einem Krieg, der schon seit Generationen andauert, stehen sie auf verschiedenen Seiten. Denn Lee ist Kommandantin der Armee-Einheit, die die Rebellen auf dem Planeten Avon bekämpfen soll, Flynn deren Anführer. Als er sich ins Militärlager einschleicht, wird er von Lee gestellt. Sein einziger Ausweg ist, sie gefangen zu nehmen. Doch dann fordern die anderen Rebellen ihren Tod und Flynn trifft eine Entscheidung, die ihrer beider Leben für immer verändern wird. Alle Bände der Serie »These Broken Stars«: These Broken Stars ? Lilac und Tarver These Broken Stars ? Jubilee und Flynn These Broken Stars ? Sofia und Gideon Die Serie ist abgeschlossen.

Amie Kaufman wuchs in Australien und Irland auf und hatte als Kind das Glück, in der Nähe einer Bücherei zu wohnen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Hund Jack in Melbourne und schreibt Science-Fiction- und Fantasy-Romane für Jugendliche. Sie liebt Schokolade und Schlafen, hat eine riesige Musiksammlung und einen ganzen Raum voller Bücher.
mehr

Produkt

KlappentextJubilee und Flynn hätten einander nie begegnen sollen. In einem Krieg, der schon seit Generationen andauert, stehen sie auf verschiedenen Seiten. Denn Lee ist Kommandantin der Armee-Einheit, die die Rebellen auf dem Planeten Avon bekämpfen soll, Flynn deren Anführer. Als er sich ins Militärlager einschleicht, wird er von Lee gestellt. Sein einziger Ausweg ist, sie gefangen zu nehmen. Doch dann fordern die anderen Rebellen ihren Tod und Flynn trifft eine Entscheidung, die ihrer beider Leben für immer verändern wird. Alle Bände der Serie »These Broken Stars«: These Broken Stars ? Lilac und Tarver These Broken Stars ? Jubilee und Flynn These Broken Stars ? Sofia und Gideon Die Serie ist abgeschlossen.

Amie Kaufman wuchs in Australien und Irland auf und hatte als Kind das Glück, in der Nähe einer Bücherei zu wohnen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Hund Jack in Melbourne und schreibt Science-Fiction- und Fantasy-Romane für Jugendliche. Sie liebt Schokolade und Schlafen, hat eine riesige Musiksammlung und einen ganzen Raum voller Bücher.

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Jubilee

Vom anderen Ende der Theke aus sieht mich jemand an. Ich merke es nur, weil ich mich mit den Ellbogen auf dem Tresen immer so weit vorbeuge, dass ich zu beiden Seiten an den Köpfen der anderen vorbeischauen kann. Wenn ich in den Spiegel hinter der Bar sehe, habe ich den ganzen Raum im Blick. Der Typ am anderen Ende der Theke macht es genauso.

Er ist neu. Erstens kenne ich ihn nicht und zweitens hat er diesen bestimmten Gesichtsausdruck. Definitiv ein Rekrut, der noch was beweisen will. Er ist wachsam, passt auf, nicht mit den anderen zusammenzustoßen, er kennt sie noch nicht. Er trägt ein Uniform-T-Shirt, Jacke und Tarnhose, aber die Sachen passen ihm nicht, sie sind ihm ein bisschen zu eng. Was vielleicht daran liegt, dass man ihm die Kleidung noch nicht in seiner Größe bestellt hat. Oder es ist gar nicht seine Uniform.

Trotzdem wissen selbst die Neuen spätestens nach einer Woche, dass man Captain Chase nicht anbaggert, auch nicht, wenn sie im Molly Malone´s ist. Ich bin an so was nicht interessiert. Mit achtzehn bin ich zwar eigentlich noch zu jung mich selbst vom Markt zu nehmen, aber es ist nun mal sicherer, allen vom ersten Tag an klarzumachen, was Sache ist.

Dieser Typ allerdings ... hat was. Da könnte ich meine Vorsätze glatt vergessen. Dunkle, gewellte Haare, dichte Augenbrauen, gefährlich schöne Augen. Ein sinnlicher Mund, den ein heimliches Lächeln umspielt. Der Mund eines Dichters. Künstlerisch und ausdrucksstark.

Irgendwie kommt mir der Typ bekannt vor. Ich greife nach meinem Glas, das von außen ganz beschlagen ist. Nein, wenn ich ihn vorher schon mal gesehen hätte, würde ich mich an ihn erinnern.

»Alles in Ordnung?« Der Barkeeper lehnt sich auf den Tresen und blickt mich an. Diese beschissene Bar an einer beschissenen provisorischen Straße trägt den wehmütigen Namen Molly Malone´s. Sie ist nach irgendeiner Gruselgeschichte irischen Ursprungs benannt, auf den sich der spezielle Menschenschlag der hiesigen Terraformierungsgemeinde beruft. »Molly« ist in diesem Fall ein schätzungsweise hundertfünfzig Kilo schwerer, glatzköpfiger Chinese mit Chrysanthemen-Tattoo am Hals. Seit ich hier gelandet bin, bin ich einer seiner Lieblingsgäste, und das nicht nur, weil ich dank meiner Mutter zu den wenigen Leuten gehöre, die mehr als ein oder zwei Worte Mandarin sprechen.

Ich hebe eine Augenbraue. »Du willst mich wohl betrunken machen.«

»Ich gebe die Hoffnung nicht auf, Herzchen.«

»Vielleicht ein andermal, Molly.« Ich sehe wieder in den Spiegel, beobachte den Typen. Diesmal bemerkt er es und erwidert ungeniert meinen Blick. Ich widerstehe dem Drang wegzuschauen und beuge mich weiter zu Molly vor. »Hey, Mol, wer ist der Neue am Ende der Theke?«

Molly ist so clever sich nicht nach ihm umzudrehen. Stattdessen fängt er an die Gläser zu spülen. »Du meinst den Hübschen?«

»Hmhm.«

»Er hat gesagt, er ist neu hier und versucht ein Gefühl für den Ort zu bekommen. Stellt ´ne Menge Fragen.«

Seltsam. Normalerweise kommt das Frischfleisch in Herden, ganze Züge blauäugiger, nervöser Jungs und Mädels, die sich herumkommandieren lassen. Eine leise Stimme in meinem Kopf weist mich darauf hin, dass das nicht fair ist, dass auch ich vor gerade mal zwei Jahren noch Frischfleisch war. Aber sie sind so erschreckend unvorbereitet auf das Leben hier, dass ich gegen meine Gedanken nichts tun kann.

Dieser Typ allerdings ist anders - und er ist allein. Es kribbelt in meinem Nacken. Ich sollte besser aufpassen. Hier auf Avon bedeutet anders normalerweise gefährlich.

»Danke, Molly.« Ich schnippe mit dem Kondenswasser von meinem Glas nach ihm und er weicht grinsend zurück, bevor er sich um seine anspruchsvolleren Gäste kümmert.

Der Typ sieht mich immer noch an. Sein Lächeln ist jetzt offensichtlicher. Ich weiß, dass ich ihn anstarre, aber das ist mir egal. Wenn er wirklich Soldat ist, kann ich sagen, dass ich ihn aus dienstlichen Gründen gemustert habe, um auf Warnsignale zu achten. Dass ich nicht im Dienst bin, heißt ja nicht, dass ich meine Verantwortung nicht ernst nehmen würde. Man kann schließlich nie wissen, bei wem der Furor als Nächstes zuschlägt.

Er sieht nicht viel älter aus als ich, das heißt, auch wenn er sich an seinem sechzehnten Geburtstag gemeldet hat, wird er nicht mehr als zwei Jahre Wehrdienst hinter sich haben. Genug, um sich was darauf einzubilden - nicht genug, um zu wissen, dass er endlich mal mit dem Grinsen aufhören sollte. Aber nach ein paar Wochen auf Avon wird ihm das Lachen schon vergehen. Er hat ein so schön geschnittenes Gesicht, dass ich ihm am liebsten einen Kinnhaken verpassen würde. Der leichte Schatten seiner Bartstoppeln betont die perfekten Linien nur noch. Solche Typen stellen sich letztendlich immer als Arschlöcher heraus, aber aus der Ferne ist er einfach wunderschön. Als wäre er von einem Künstler erschaffen worden.

Wenn ich solche Menschen sehe, könnte ich tatsächlich an Gott glauben.

So schöne Menschen sollten die Missionare rekrutieren, bevor das Militär sie ihnen wegschnappt. Um Leute zu erschießen, muss man schließlich nicht besonders gut aussehen. Aber wenn man andere bekehren will, ist es sicher ganz hilfreich.

Den Blick weiter auf den Spiegel gerichtet deute ich ihm mit einer Kopfbewegung an, zu mir zu kommen. Er versteht den Wink, lässt sich mit seiner Reaktion aber Zeit. In einer gewöhnlichen Bar auf einem gewöhnlichen Planeten würde das bedeuten, dass er nicht interessiert ist oder sich rarmachen will. Aber da ich nicht auf das aus bin, worauf Leute in gewöhnlichen Bars aus sind, lässt mich sein Zögern stutzen. Entweder weiß er nicht, wer ich bin, oder es ist ihm egal. Und Ersteres kann nicht sein - jeder auf diesem Planeten kennt Captain Lee Chase, egal wie neu. Doch wenn es Letzteres ist, dann ist er kein gewöhnlicher Rekrut.

Vielleicht ist er vom Kommandozentrum und kleidet sich wie wir, um nicht aufzufallen? Oder er wurde von Terra Dynamics geschickt und soll überprüfen, ob das Militär auch ordentlich aufpasst, dass es keine Rebellion gibt? Die Terraform-Unternehmen schicken gern mal Spione, um sicherzugehen, dass die Regierung sich an die Vereinbarungen hält. Was uns die Arbeit nur noch erschwert. Die Unternehmen üben ständig Druck aus, um endlich eigene Söldner anheuern zu können, aber da der Galaktische Rat die Vorstellung von Privatarmeen nicht gerade prickelnd findet, müssen sie sich mit uns Regierungstruppen begnügen. Vielleicht ist er auch selbst vom Galaktischen Rat und stellt heimlich Nachforschungen für die planetarische Prüfung an, die in ein paar Monaten stattfinden soll?

Doch ganz gleich wer er ist, es kann nichts Gutes für mich bedeuten. Warum können die mich nicht einfach meine Arbeit machen lassen?

Der Typ nimmt sein Bier und kommt auf mich zu. Er gibt sich ganz schüchtern, tut überrascht, dass ich ihn herausgepickt habe, aber ich durchschaue ihn sofort. »Hey«, sagt er zur Begrüßung. »Ich will Ihnen ja keine Angst machen, aber Ihr Drink sieht irgendwie blau aus.«

Es ist eine von Mollys Kreationen, die er mir manchmal für lau gibt, um auch mal richtige Drinks zu mixen, statt immer nur Bierkrüge zu füllen.

Schnell treffe ich eine Entscheidung. Wenn er flirten will, dann tue ich das auch. Er ist nicht gerade unattraktiv und ich bin neugierig - ich will wissen, was passiert, wenn ich mitspiele. Ernsthaft für mich interessieren kann er sich nicht. Jedenfalls nicht auf die Art, wie er es vorgibt.

Ich fische das pinkfarbene Plastikschwert mit den Cocktailkirschen aus dem Martiniglas und lutsche sie eine nach der anderen ab. Der Typ starrt wie gebannt auf meine Lippen, was mich mit einer gewissen Befriedigung erfüllt. Molly hat nicht oft die Gelegenheit, Drinks zu mixen - und ich habe nicht oft die Gelegenheit zu flirten.

Lächelnd beuge ich mich zu ihm vor. »Ich mag ihn blau.«

Er öffnet den Mund, um etwas zu erwidern, doch dann muss er sich erst lange räuspern.

»Schon mit dem Sumpfbazillus infiziert?« Ich gebe mich besorgt. »Molly wird sich darum kümmern. Seine Drinks heilen alles, von Liebeskummer bis zu Blinddarmentzündung.«

»Ach ja?« Seine Stimme ist wieder da, genauso wie sein Lächeln. Und hinter der Fassade des schüchternen neuen Jungen sehe ich etwas aufblitzen: Freude. Er hat Spaß hieran.

Na, du ja wohl auch, sagt eine abfällige Stimme in meinem Kopf. Ich ignoriere sie. »Wenn Sie einen Moment warten, können wir herausfinden, ob meine Zunge auch blau wird.«

»Ist das eine Einladung zur Leibesvisitation?«

Ich sehe ein paar Leute von meinem Zug an einem Tisch weiter hinten, die mich und den neuen Typen beobachten und zweifellos darauf warten, dass hier noch etwas Aufregendes passiert. »Wenn Sie es nicht verbocken.«

Lachend lehnt er sich an die Theke. Es ist eine kleine Kapitulation, eine Pause in unserem Spiel. Ich habe den Eindruck, er versucht mir eher auf den Zahn zu fühlen, als dass er mich anbaggert.

Ich stelle meinen Drink neben die in den Tresen geritzten Initialen. Sie stammen noch aus der Zeit, bevor ich zum ersten Mal im Molly´s war, und ihr Besitzer ist schon lange fort. »Das ist jetzt eigentlich der Teil, wo Romeo sich vorstellt.«

»Um meine geheimnisvolle Aura zu zerstören?« Der Typ hebt die dichten Augenbrauen. »Romeo hat seine Maske garantiert aufbehalten, als er Jubilee kennenlernte.«

»Julia«, korrigiere ich ihn und versuche mir nichts anmerken...


mehr

Autor

Amie Kaufman wuchs in Australien und Irland auf und hatte als Kind das Glück, in der Nähe einer Bücherei zu wohnen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Hund Jack in Melbourne und schreibt Science-Fiction- und Fantasy-Romane für Jugendliche. Sie liebt Schokolade und Schlafen, hat eine riesige Musiksammlung und einen ganzen Raum voller Bücher.Meagan Spooner wuchs in Washington, D.C., auf. Sie las und schrieb schon als Kind in jeder freien Minute, träumte damals aber noch von einer Karriere als Archäologin, Meeresbiologin oder Astronautin. Heute lebt sie ihre Abenteuerlust beim Schreiben und beim Reisen aus. In ihrer Freizeit spielt sie Gitarre, Videospiele und mit ihrer Katze.