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Und niemand soll dich finden

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am25.04.2017
Fünf Jahre ist es her, dass Amanda Pierce unmittelbar vor ihrer Hochzeit verschwand - und nie mehr auftauchte. Hatte sie plötzlich Angst vor der Ehe bekommen, oder wurde sie Opfer eines Verbrechens? Amandas Mutter ist überzeugt davon, dass der Bräutigam sie auf dem Gewissen hat. Auf ihr Drängen hin nimmt sich Laurie Moran, die sich als TV-Journalistin auf Cold Cases spezialisiert hat, des Falls an. Und sticht mit ihren Recherchen in ein Wespennest: Denn nicht nur der Bräutigam ist suspekt. Auch seine jetzige Ehefrau, ausgerechnet Amandas frühere beste Freundin und Trauzeugin, benimmt sich merkwürdig. Und was hat die Schwester zu verbergen, die offensichtlich zerrissen war vor Eifersucht? Je tiefer Laurie sich in den Fall gräbt, desto mehr Verdächtige tauchen auf. Nur Amanda bleibt verschwunden ...

Mary Higgins Clark (1927-2020), geboren in New York, lebte und arbeitete in Saddle River, New Jersey. Sie zählt zu den erfolgreichsten Thrillerautoren weltweit. Ihre große Stärke waren ausgefeilte und raffinierte Plots und die stimmige Psychologie ihrer Heldinnen. Mit ihren Büchern führte Mary Higgins Clark regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten an. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den begehrten Edgar Award. Zuletzt bei Heyne erschienen: »Denn du gehörst mir«.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextFünf Jahre ist es her, dass Amanda Pierce unmittelbar vor ihrer Hochzeit verschwand - und nie mehr auftauchte. Hatte sie plötzlich Angst vor der Ehe bekommen, oder wurde sie Opfer eines Verbrechens? Amandas Mutter ist überzeugt davon, dass der Bräutigam sie auf dem Gewissen hat. Auf ihr Drängen hin nimmt sich Laurie Moran, die sich als TV-Journalistin auf Cold Cases spezialisiert hat, des Falls an. Und sticht mit ihren Recherchen in ein Wespennest: Denn nicht nur der Bräutigam ist suspekt. Auch seine jetzige Ehefrau, ausgerechnet Amandas frühere beste Freundin und Trauzeugin, benimmt sich merkwürdig. Und was hat die Schwester zu verbergen, die offensichtlich zerrissen war vor Eifersucht? Je tiefer Laurie sich in den Fall gräbt, desto mehr Verdächtige tauchen auf. Nur Amanda bleibt verschwunden ...

Mary Higgins Clark (1927-2020), geboren in New York, lebte und arbeitete in Saddle River, New Jersey. Sie zählt zu den erfolgreichsten Thrillerautoren weltweit. Ihre große Stärke waren ausgefeilte und raffinierte Plots und die stimmige Psychologie ihrer Heldinnen. Mit ihren Büchern führte Mary Higgins Clark regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten an. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den begehrten Edgar Award. Zuletzt bei Heyne erschienen: »Denn du gehörst mir«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641204778
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum25.04.2017
Reihen-Nr.3
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1701 Kbytes
Artikel-Nr.2150828
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


4

Die Braut, die sich nicht traut. Laurie erinnerte sich sofort an den Fall. Amanda Pierce, die schöne blonde Braut, die einen attraktiven Anwalt heiraten wollte, den sie auf dem College kennengelernt hatte. Alles war für ein äußerst exklusives, rauschendes Fest in Palm Beach, Florida, vorbereitet, doch dann war sie einen Tag vor dem großen Ereignis einfach verschwunden.

Hätte sich die Geschichte zu einem anderen Zeitpunkt in Lauries Leben zugetragen, hätte sie wahrscheinlich nicht nur Amanda Pierce auf dem Foto, sondern sogar deren Mutter Sandra sofort erkannt. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte die Geschichte einer jungen Braut, die sich so kurz vor ihrer Traumhochzeit scheinbar in Luft auflöste, auf jeden Fall ihr Interesse geweckt. Immerhin erinnerte sie sich noch an die Spekulationen, die sich um den Vorfall rankten. Manche meinten, Amanda habe kalte Füße bekommen und ein neues Leben begonnen, irgendwo weit weg von ihrer erdrückenden Familie, möglicherweise sogar mit einem heimlichen Liebhaber. Andere glaubten, sie und der Bräutigam hätten sich am Vorabend gestritten, was in einer gewalttätigen Auseinandersetzung geendet hatte, und es sei »nur noch eine Frage der Zeit, bis ihre Leiche auftaucht«.

Obwohl die Geschichte alles besaß, was normalerweise ihre Aufmerksamkeit erregte, hatte Laurie den Fall nicht weiterverfolgt. Denn nur wenige Wochen vor Amanda Pierces Verschwinden war ihr eigener Mann Greg im Beisein ihres damals dreijährigen Sohnes Timmy erschossen worden. Und während Amandas Geschichte die Medien beschäftigte, war Laurie von der Arbeit freigestellt und hatte nicht viel mitbekommen, was außerhalb der eigenen vier Wände vor sich ging.

Sie erinnerte sich noch, damals den Fernseher angemacht und sich gedacht zu haben, dass der Braut - falls sie nicht doch im letzten Moment Reißaus genommen hatte - etwas Schreckliches zugestoßen sein musste. Sofort fühlte sie sich der Familie sehr nahe und glaubte zu wissen, was diese jetzt durchmachte.

Ihr Blick ging wieder zum Bild auf ihrem Schreibtisch, und unweigerlich musste sie an den schrecklichen Tag denken: Greg war mit ihrem Sohn zum Spielplatz aufgebrochen, und als er sich mit Timmy auf den Schultern von ihr verabschiedete, hatte sie ihn noch schnell geküsst - das letzte Mal, dass sie seine warmen Lippen gespürt hatte.

Zufällig sollte Amanda Pierces Hochzeit im Grand Victoria Hotel gefeiert werden. Laurie hatte mit Greg dort einmal einige Tage verbracht. Trotz ihres lachenden Protests, dass das Wasser doch viel zu kalt sei, war sie damals von ihm ins Meer gezogen worden.

Es klopfte an der Tür, gleich darauf kam Grace herein. Auf ihrem Tablett befanden sich zwei Tassen Kaffee und einige der von Laurie im Bouchon erstandenen Gebäckteile. Lächelnd sah Laurie zu Grace, als sie bemerkte, dass diese ihr absolutes Lieblingsteilchen - das Mandelcroissant - Mrs. Pierce anbot.

»Kann ich sonst noch etwas bringen?« Grace hatte es nicht unbedingt mit den Konventionen, aber wenn es darauf ankam, zeigte sie ganz altmodische Umgangsformen.

»Nein, danke.« Sandra Pierce lächelte verhalten.

Nachdem Grace wieder fort war, wandte sich Laurie an Sandra. »Ich muss gestehen, ich habe in letzter Zeit nichts über das Verschwinden Ihrer Tochter gehört oder gelesen.«

»Ich auch nicht, und genau das ist das Problem. Sogar damals, gleich nach dem Vorfall, hatten wir den Eindruck, dass die Polizei den Fall nicht recht ernst nimmt. Es gab keinerlei Hinweise auf eine tätliche Auseinandersetzung in Amandas Zimmer. Auch auf dem Gelände des Resorts wurden keine ungewöhnlichen Vorfälle bemerkt. Außerdem wäre man doch nirgends sicherer gewesen als im Grand Victoria - dort hätte die Hochzeit stattfinden sollen. Ich habe es ja selbst miterlebt, wie die Polizisten immer wieder auf ihre Uhr und ihr Handy sahen, als gingen sie davon aus, dass Amanda jeden Moment zu Hause in New York auftauchen und eingestehen würde, dass ihr wegen der Hochzeit mulmig geworden ist.«

Hatte Sandra Vorbehalte gegen die Polizei? Laurie konnte sich erinnern, sogar in den kurzen Fernsehausschnitten Freiwillige gesehen zu haben, die das Hotelgelände nach Spuren der vermissten Braut abgesucht hatten. »Wenn ich mich recht erinnere, wurde damals doch einiges unternommen, um sie zu finden«, sagte Laurie. »Der Fall war wochenlang Thema in den Nachrichten.«

»Ja, sicher, es wurde alles abgehakt, was seitens der Behörden in einem Vermisstenfall offiziell zu tun ist«, entgegnete Sandra verbittert. »Und wir standen jeden Tag vor den Kameras und flehten die Öffentlichkeit an, uns zu helfen.«

»Wer ist wir ?« Laurie ging zu ihrem Schreibtisch und nahm einen Notizblock zur Hand. Sie spürte, wie Sandras Geschichte sie zunehmend in ihren Bann zog.

»Mein Mann Walter. Mein jetziger Exmann, Amandas Vater. Und ihr Verlobter Jeff Hunter. Eigentlich war die ganze Hochzeitsgesellschaft beteiligt. Meine beiden anderen Kinder Charlotte und Henry, zwei Collegefreundinnen von Amanda, Meghan und Kate, und zwei Collegefreunde von Jeff, Nick und Austin. Wir haben überall in der Gegend Flyer verteilt. Zunächst hat sich die Suche auf das Hotelgelände konzentriert, dann haben wir sie ausgeweitet. Es hätte mir fast das Herz zerrissen, als ich gesehen habe, wie abgelegene Landstriche, Kanäle, Baustellen und die Sümpfe entlang der Küste abgesucht wurden. Nach einem Monat ist die Suche dann aber eingestellt worden.«

»Sandra, was ich nicht verstehe: Warum wurde Ihre Tochter als die Braut, die sich nicht traut, bezeichnet? Ich kann nachvollziehen, dass die Polizei zunächst davon ausging, dass sie ihre Meinung geändert hatte. Aber später müssen die Behörden Ihre Bedenken doch geteilt haben. Warum meinten sie trotzdem, Ihre Tochter wäre davongelaufen?«

Sandra zögerte, also hakte Laurie nach. »Sie sagten, es habe keine Auseinandersetzung in ihrem Zimmer gegeben. Wurde ihr Koffer vermisst? Ihre Handtasche?« Anhand dieser Gegenstände konnte man meistens erkennen, ob sich jemand bloß auf und davon gemacht hatte oder ob Schlimmeres passiert war. Ohne Geld und Ausweispapiere kam man nicht weit.

»Nein«, antwortete Sandra. »Es schien nur eines aus ihrer Brieftasche zu fehlen, nämlich ihr Führerschein. Alles andere, Kleidung, Handtasche, Schminkset, Kreditkarten, Handy - das alles war noch in ihrem Zimmer. Abends hatte sie oft nur eine winzige Handtasche mit der Magnetkarte für das Hotelzimmer und einem Schminkset bei sich. Diese Tasche ist nie gefunden worden. Sie hätte leicht ihren Führerschein dazupacken können, falls sie vorhatte, den Wagen zu benutzen. Sie und Jeff hatten einen am Flughafen gemietet. Soweit wir wissen, hatte Amanda ihn als Letzte gefahren, als sie mit ihren Freundinnen am Morgen beim Einkaufsbummel war. Auf dem Hotelgelände gibt es einen Parkplatz, dort war er immer abgestellt.«

Oder, dachte Laurie, sie hat ihren Führerschein und einiges Bargeld mitgenommen und sich mit jemandem getroffen. Allmählich dämmerte Laurie, warum damals so viele gemutmaßt hatten, Amanda wäre aus freien Stücken verschwunden. Aber sie hatte noch eine andere Frage: »Und der Mietwagen - der stand auf dem hoteleigenen Parkplatz?«

»Nein. Man fand ihn drei Tage später hinter einer aufgelassenen Tankstelle, etwa acht Kilometer vom Hotel entfernt.«

Sandras Lippen wurden schmal, ihre Wut war nicht zu übersehen.

»Die Polizei beharrte darauf, Amanda hätte sich mit jemandem bei dieser alten Tankstelle getroffen und wäre dort in einen anderen Wagen gestiegen. Am nächsten Morgen, als ihr Verschwinden bekanntgegeben und ihr Foto im Fernsehen gezeigt wurde, behauptete eine Frau aus Delray Beach, Amanda gegen Mitternacht in einem weißen Mercedes-Cabrio an einer Ampel gesehen zu haben. Es war angeblich während einer lang anhaltenden Rotphase, daher will sie sie ganz deutlich erkannt haben. Amanda soll auf dem Beifahrersitz gesessen haben. Zum Fahrer konnte die Frau allerdings keine Angaben machen, außer dass er angeblich groß war und eine Mütze aufhatte. Die Frau war eine Verrückte, ganz eindeutig. Sie hatte es bloß auf Publicity abgesehen. Sie konnte es kaum erwarten, vor eine Kamera zu kommen.«

»Und Sie meinen, die Polizei hat ihr geglaubt?«

»Die meisten Polizisten schon. Vor der Polizeidienststelle bekam ich einmal zufällig mit, was sich zwei Beamte erzählten. Sie lehnten an ihrem Streifenwagen, rauchten eine Zigarette und redeten über meine Tochter, als wäre sie irgendeine Figur aus einer Fernsehsendung. Einer der beiden war überzeugt, dass sie einen heimlichen Liebhaber hat - natürlich einen russischen Milliardär, mit dem sie sich auf eine Insel abgesetzt hätte. Der andere schüttelte bloß den Kopf, und ich dachte schon, er würde jetzt Amanda verteidigen. Aber dann sagte er - und das werde ich nie vergessen: Ich wette mit dir um zehn Mücken, dass wir ihre Leiche demnächst aus dem Atlantik fischen. «

Sandra rang mit den Tränen.

»Das tut mir leid«, sagte Laurie. Sie wusste nicht, was sie sonst sagen sollte.

»Oh, glauben Sie mir, die beiden haben was von mir zu hören bekommen. Eine Polizistin, Marlene Henson, ist immer noch offiziell mit dem Fall betraut. Eine nette Frau, aber natürlich geschieht nichts mehr. Verzeihen Sie, wenn ich persönlich werde, Ms. Moran, aber ich bin aus einem ganz bestimmten Grund zu Ihnen gekommen. Sie wissen, wie es ist, wenn man einen geliebten Menschen verliert. Und wenn man jahrelang nicht weiß, was mit ihm geschehen ist oder wer dafür verantwortlich ist.«

Greg war durch einen Schuss in die Stirn getötet worden,...

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Autor

Mary Higgins Clark (1927-2020), geboren in New York, lebte und arbeitete in Saddle River, New Jersey. Sie zählt zu den erfolgreichsten Thrillerautoren weltweit. Ihre große Stärke waren ausgefeilte und raffinierte Plots und die stimmige Psychologie ihrer Heldinnen. Mit ihren Büchern führte Mary Higgins Clark regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten an. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den begehrten Edgar Award. Zuletzt bei Heyne erschienen: »Denn du gehörst mir«.