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Träume, die ich uns stehle

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am26.10.20171. Auflage
'Träume, die ich uns stehle' von Lily Oliver ist eine berührende Geschichte über zwei junge Menschen zwischen Traum und Wirklichkeit und über die Magie einer Liebe, die selbst die tiefsten Wunden heilen kann. Lara kann nicht aufhören zu reden. Ein Zwang treibt die an Amnesie leidende junge Frau dazu, ihre Erinnerungslücken mit Worten zu füllen. Längst hört ihr keiner mehr zu, außer in den Therapiestunden, die sie als Patientin der Psychiatrie bekommt. Bis sie Thomas findet. Lara weiß, es ist falsch, ihre Verzweiflung über ihre Amnesie auf ihn abzuladen, denn Thomas liegt im Koma. Dennoch schleicht sie sich immer wieder zu ihm und bemerkt bald, dass er auf ihre Stimme reagiert. Lara beschließt, Thomas eine Geschichte zu erzählen: eine Liebesgeschichte zwischen ihr und ihm, die bald für beide realer wird als ihr Dasein im Krankenhaus. Ein Traum von Liebe, an den sich beide klammern und der die Kraft hätte, nicht nur Thomas aus der Dunkelheit zu holen, sondern auch Lara. Doch beide ahnen nicht, was für eine erschütternde Wahrheit in den Tiefen von Laras Geschichte auf sie wartet ... 'Träume, die ich uns stehle' ist nach 'Die Tage, die ich dir verspreche' der neue große Liebesroman von Erfolgsautorin Lily Oliver.

Lily Oliver ist das Pseudonym der Autorin Alana Falk, die mit sechzehn einige Monate eine Highschool besuchte und dabei ihre Liebe für die USA entdeckte. Ihre Reisen an Sehnsuchtsorte wie New York und Neuseeland bereichern ihr Schreiben. Mit ihrem Roman Cursed Kiss erreichte sie die SPIEGEL-Bestsellerliste.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext'Träume, die ich uns stehle' von Lily Oliver ist eine berührende Geschichte über zwei junge Menschen zwischen Traum und Wirklichkeit und über die Magie einer Liebe, die selbst die tiefsten Wunden heilen kann. Lara kann nicht aufhören zu reden. Ein Zwang treibt die an Amnesie leidende junge Frau dazu, ihre Erinnerungslücken mit Worten zu füllen. Längst hört ihr keiner mehr zu, außer in den Therapiestunden, die sie als Patientin der Psychiatrie bekommt. Bis sie Thomas findet. Lara weiß, es ist falsch, ihre Verzweiflung über ihre Amnesie auf ihn abzuladen, denn Thomas liegt im Koma. Dennoch schleicht sie sich immer wieder zu ihm und bemerkt bald, dass er auf ihre Stimme reagiert. Lara beschließt, Thomas eine Geschichte zu erzählen: eine Liebesgeschichte zwischen ihr und ihm, die bald für beide realer wird als ihr Dasein im Krankenhaus. Ein Traum von Liebe, an den sich beide klammern und der die Kraft hätte, nicht nur Thomas aus der Dunkelheit zu holen, sondern auch Lara. Doch beide ahnen nicht, was für eine erschütternde Wahrheit in den Tiefen von Laras Geschichte auf sie wartet ... 'Träume, die ich uns stehle' ist nach 'Die Tage, die ich dir verspreche' der neue große Liebesroman von Erfolgsautorin Lily Oliver.

Lily Oliver ist das Pseudonym der Autorin Alana Falk, die mit sechzehn einige Monate eine Highschool besuchte und dabei ihre Liebe für die USA entdeckte. Ihre Reisen an Sehnsuchtsorte wie New York und Neuseeland bereichern ihr Schreiben. Mit ihrem Roman Cursed Kiss erreichte sie die SPIEGEL-Bestsellerliste.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426438169
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum26.10.2017
Auflage1. Auflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1200 Kbytes
Artikel-Nr.2358997
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1



Lara


Es war ein silbernes Auto ohne Fahrer. Sie haben mich gefragt, ob ich gefahren bin, aber ich habe keinen Führerschein.«

Ich erwarte, dass Martin überrascht die Augenbrauen hochzieht, stattdessen schiebt er sich nur die Brille wieder etwas höher auf die Nase und sieht mich mit seinem verständnisvollen Seelenklempner-Blick an. Versteht er denn nicht, wie wichtig diese Info ist?

»Das bedeutet, ich kann gar nicht gefahren sein.«

Seit zwei Wochen komme ich zu ihm, zweimal die Woche, so, wie der Arzt es bei der Einlieferung in die Klinik verordnet hat. Trotzdem ist da nichts Vertrautes in Martins Gesicht, die Lachfältchen an seinen Augen überraschen mich jedes Mal wieder, genau wie das Grau, das sich an den Schläfen zwischen seine blonden Haare mogelt. Vielleicht liegt es auch an seinem Büro. Es ist irgendwie zu groß, die Worte haben darin zu viel Platz, und die Fensterfront lässt zu viel herein. Und hinaus. Zwei Fotos stehen auf seinem Schreibtisch. Das eine zeigt Martin Arm in Arm mit einem schwarzhaarigen Mann, von dem anderen grinst mir ein kleines Mädchen zahnlückig entgegen. Die Fotos wirken wie ein Versuch, etwas Wärme in den Raum zu bringen. Ein ziemlich armseliger, nutzloser Versuch. Ich schlinge mir die Arme um die Schultern.

»Was bedeutet es für dich, dass du keinen Führerschein hast?«, fragt Martin, ohne erkennen zu lassen, was er darüber denkt. Dabei muss er doch eine Meinung haben. Sicher wundert er sich, denkt vielleicht, ich hatte nicht genug Geld für die Fahrstunden.

»Na ja, es ist schon komisch für jemanden in meinem Alter. Klar hat man mit neunzehn normalerweise schon den Führerschein, die anderen haben alle einen gemacht, nur ich nicht. Auf jeden Fall kann ich das Auto nicht gefahren sein. Es muss einen anderen Grund gehabt haben, dass ich dort war. Nur welchen?« Ich zermartere mir das Hirn. Wenn ich nur irgendwo in den Windungen meiner Gedanken die richtige Erinnerung finden könnte. Sie ist nicht gelöscht, das hat Martin mir erklärt. Ich kann nur nicht darauf zugreifen. Es macht mich wahnsinnig.

»So ein teures Auto überhaupt anzufassen, käme mir komisch vor, und es fahren? Nie im Leben. Ich glaube eher, dass ich dem Fahrer vors Auto gelaufen bin. Ich hoffe, ihm ist nichts passiert.« Ich sehe Martin bittend an, aber er schüttelt wie immer den Kopf. Natürlich dürfen sie mir nichts über den Fahrer sagen. Datenschutz. »Ich verstehe das ja«, rede ich weiter. »Aber es würde die Sache für mich einfacher machen, wenn ich wüsste, dass es ihm gutgeht.«

Ich krampfe die Hände in meinem Schoß zusammen. Was, wenn sie mir nur nichts sagen, weil er tot ist, und sie mich nicht damit belasten wollen? Das Auto war wirklich schlimm zugerichtet. Unfassbar, wie kaputt ein nagelneues Auto aussehen kann. Mühsam halte ich die Tränen zurück. Aber die Worte kann ich nicht zurückhalten. Sie fließen einfach aus mir heraus. Wie gestern und am Tag davor. »Es muss doch einen Grund haben, dass ich dort auf der Straße war, gerade als der Unfall passiert ist«, flüstere ich. »Vielleicht wollte ich noch schnell irgendwas einkaufen. Es ist doch die Straße mit der Tankstelle.«

Ich weiß, dass Martin mir helfen möchte, deswegen lässt er mich reden. Er hat es mir erklärt. Er will mir nichts einreden, will das, was ich sage, nicht bewerten, sondern mir die Gelegenheit geben, es selbst zu tun. Aber das macht das Chaos in meinem Kopf noch größer und die Worte, die aus mir heraussprudeln, noch drängender.

»Unsere Zeit ist bald um«, erinnert Martin mich freundlich. »Wie wäre es, wenn wir ...?«

»Es war bestimmt etwas Dringendes, sonst wäre ich ja nicht im Pyjama rausgegangen«, sage ich schnell. »Aber man merkt sowieso nicht, dass es ein Pyjama ist.« An der schwarzen Hose nicht und auch nicht an dem rosa Oberteil. Es könnten auch normale Anziehsachen sein. »Deswegen habe ich mich wohl nicht umgezogen. Wenn ich mich nur erinnern könnte, was ich kaufen wollte. Man geht doch nicht einfach so zur Tankstelle. Wahrscheinlich war es so dringend, dass ich nicht auf den Verkehr geachtet habe, und der Fahrer wollte bestimmt tanken. Er hat versucht zu bremsen, und weil es so glatt war, ist er weggerutscht und in die Altglascontainer gekracht. Das klingt doch logisch, oder?« Ich suche in meinem Kopf nach Hinweisen, dass es wirklich so gewesen sein könnte. Aber da ist nichts, nur Leere. Schwarze, klebrige Leere, in der meine Erinnerungen feststecken wie in heißem Teer. »Aber ich laufe doch nicht einfach so auf die Straße. Das habe ich noch nie gemacht.« Selbst nachts, wenn keiner da ist, bleibe ich an jeder roten Ampel stehen. »Vielleicht war der Fahrer auch abgelenkt. Was, wenn er gerade auf sein Handy geschaut hat? Er hat mich angefahren und ist dann in die Altglascontainer gekracht.«

»Es tut mir leid, Lara, aber unsere Zeit ist gleich um.«

»Dann wäre nicht ich schuld, sondern er.« Ich starre Martin an. »Vielleicht war ja auch noch jemand Drittes da, oder niemand ist schuld, irgendetwas ist aufgeblitzt und hat den Fahrer abgelenkt, so dass er mich gestreift hat.« Mein Atem klingt laut in meinen Ohren. »Ich will einfach nur wissen, warum es gerade mich erwischt hat. Es muss einen Grund haben, dass ich um diese Uhrzeit im Pyjama an der Straße stand. Alles hat einen Grund. Ich muss ihn nur finden, Martin.« Meine Worte hallen in dem viel zu großen Zimmer wider. »Ich bin kurz davor, mich zu erinnern. Das spüre ich. Irgendwo in meinem Kopf ist alles da, ich muss nur ...«

»Lara.« Martins ruhige Stimme reißt mich aus dem Redeschwall. »Merkst du, dass es wieder passiert?«, fragt er sanft.

Ich mustere sein Gesicht, suche nach Anzeichen von Wut. Aber nein, er ist noch nie wütend geworden. Er nicht. Noch nicht. »Was soll ich merken?«, frage ich vorsichtig.

»Denk darüber nach, was du gerade machst.«

»Ich ... rede?« Ich suche in seinem Gesicht nach Bestätigung und finde keine. »Das soll man doch. Das mache ich immer so.« Wenn in meinem Kopf Chaos ausbricht, dann muss ich so lange reden, bis dort wieder Ruhe herrscht. Seit meiner Kindheit mache ich das so. Meine Mutter hat es gehasst. »So kriege ich meine Gedanken in den Griff.«

Martin sieht mich prüfend an. »Wirklich?«

Meine Wangen werden heiß. Ich denke daran, wie lange ich schon versuche, meine wenigen Erinnerungen an die Unfallnacht zu sortieren. Zwei Wochen. Besonders weit bin ich noch nicht gekommen. »Manchmal dauert es eben etwas länger.«

Martin kommentiert es nicht weiter. »Wie fühlst du dich, wenn du so unkontrolliert redest wie gerade eben?«

»Ich ... ich weiß nicht.«

»Versuch mal, in dich reinzuspüren. Tut dir der Magen weh, rast dein Herz? Ist dir vielleicht schwindelig?«

»Wozu?«

»Das sind Anzeichen, auf die du achten kannst, um herauszufinden, wie du dich fühlst. Angst, Verzweiflung, Verwirrung ... das wären einige Möglichkeiten.« Er sieht mich abwartend an.

»Du denkst, ich rede, weil ich mich schlecht fühle?«

»Das ist Teil deiner Krankheit. Du redest, um deine Gefühle zu übertönen.« Er schiebt sich die Brille wieder etwas höher. »Versuch mal, dich daran zu erinnern, wie oft sich deine Krankheit vor dem Unfall so geäußert hat.«

Ich zucke mit den Schultern. »Weiß nicht.« Natürlich weiß ich es, aber ich will es nicht sagen. Mehrmals pro Woche, nein, mehrmals am Tag. »Auf jeden Fall nicht so oft wie jetzt.«

»Könnte es sein, dass du dich gerade besonders schlecht fühlst wegen des Unfalls und weil du dich kaum daran erinnerst? Und deshalb kannst du im Moment gar nicht mehr aufhören zu reden?«

Ich schlucke schwer. Natürlich fühle ich mich schlecht. Ich hatte einen Unfall. Eine hübsche Platzwunde ziert meine Stirn. Fünf Stiche. Und ich weiß fast gar nichts mehr.

Trotzdem. Was er da sagt, ist Blödsinn. »Ich muss darüber reden, um herauszufinden, was passiert ist, das hilft mir beim Nachdenken. Wenn ich nur wüsste, warum ich zur Tankstelle wollte ...«

»Lara.« Er plaziert es ruhig und unüberwindlich wie einen Staudamm vor meine Worte. »Lass mich dir zeigen, wie ...«

»Nein, du hast doch gesagt, wir haben nicht mehr viel Zeit, und das mit der Tankstelle ...«

»Ja, gerade deshalb.«

»Ich bin so kurz davor, mich zu erinnern, was genau geschehen ist. Bitte, lass mich bleiben, bis ich es wieder weiß. Nur noch zehn Minuten, ich bin ganz sicher.«

Er lässt nichts durchblicken, kein Mitleid, keinen Ärger. Nur Ruhe und Freundlichkeit. »Mein nächster Patient wartet schon. Es wäre nicht fair, das verstehst du doch? Wir haben aber noch drei Minuten, da könnte ich dir noch erklären, wie ...«

Ich rutsche nach vorn, auf die Kante der Couch, bis ich fast herunterfalle. »Ich sehe es jetzt vor mir, das Auto. Ich war dort, weil ich etwas kaufen wollte, bitte, ich bin zum ersten Mal so weit gekommen ...«

Martin schüttelt den Kopf. »Gestern haben wir an der gleichen Stelle aufgehört.«

Ich starre ihn an. »Aber da wusste ich das mit dem Pyjama noch nicht.«

»Der mit dem rosa Oberteil?«, fragt er.

Ich beiße mir auf die Lippen. Weiß genauso gut wie er, dass ich das nicht laut gesagt habe. Nicht heute. »Bitte, ich will doch nur reden ...«

»Du solltest lernen, deinen Redefluss zu stoppen, damit wir an deiner Krankheit arbeiten können.«

Er sagt es, als ob er wüsste, was ich habe. Aber niemand weiß das. Nur dass ich zu viel quatsche und dass das nicht normal ist, das wissen sie.

Sie ist nicht normal. Sie kann nicht aufhören zu reden.

Die Worte meiner Mutter...

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Autor

Lily Oliver ist das Pseudonym der Autorin Alana Falk, die mit sechzehn einige Monate eine Highschool besuchte und dabei ihre Liebe für die USA entdeckte. Ihre Reisen an Sehnsuchtsorte wie New York und Neuseeland bereichern ihr Schreiben. Mit ihrem Roman Cursed Kiss erreichte sie die SPIEGEL-Bestsellerliste.