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Exodus Towers

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
672 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am25.08.20171. Auflage
In der actionreichen Dystopie von Bestseller-Autor Jason M. Hough geht es für die Menschheit um alles... Die letzten Überlebenden der Erde schöpfen neue Hoffnung: In Brasilien wurde ein zweiter Weltraumaufzug entdeckt, dessen geheimnisvolle Alien-Technologie Schutz vor der verheerenden Seuche bietet, die die Welt entvölkert hat. Eine weitere Kolonie wird gegründet, doch die fruchtbare Gegend lockt auch eine marodierende Söldnertruppe an und weckt das Interesse der Sekte, die in Darwin City die Macht übernommen hat. Bald ist Skyler Luiken in mehr Kämpfe verwickelt, als er gewinnen kann - während gleichzeitig die Rückkehr jener Aliens naht, die die Menschheit entweder retten oder endgültig vernichten könnten. Die Fortsetzung des Science Fiction-Erfolgs 'Darwin City'

Jason M. Hough, geboren 1972 in Illinois, wuchs im kalifornischen San Diego auf. Er ist Science Fiction-Fan, seit er als Sechsjähriger 'Star Wars' gesehen hat, und hat viele Jahre in der Computerspielebranche gearbeitet. Hough lebt mit seiner Familie in Seattle.
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Produkt

KlappentextIn der actionreichen Dystopie von Bestseller-Autor Jason M. Hough geht es für die Menschheit um alles... Die letzten Überlebenden der Erde schöpfen neue Hoffnung: In Brasilien wurde ein zweiter Weltraumaufzug entdeckt, dessen geheimnisvolle Alien-Technologie Schutz vor der verheerenden Seuche bietet, die die Welt entvölkert hat. Eine weitere Kolonie wird gegründet, doch die fruchtbare Gegend lockt auch eine marodierende Söldnertruppe an und weckt das Interesse der Sekte, die in Darwin City die Macht übernommen hat. Bald ist Skyler Luiken in mehr Kämpfe verwickelt, als er gewinnen kann - während gleichzeitig die Rückkehr jener Aliens naht, die die Menschheit entweder retten oder endgültig vernichten könnten. Die Fortsetzung des Science Fiction-Erfolgs 'Darwin City'

Jason M. Hough, geboren 1972 in Illinois, wuchs im kalifornischen San Diego auf. Er ist Science Fiction-Fan, seit er als Sechsjähriger 'Star Wars' gesehen hat, und hat viele Jahre in der Computerspielebranche gearbeitet. Hough lebt mit seiner Familie in Seattle.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426439920
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum25.08.2017
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten672 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1495 Kbytes
Artikel-Nr.2359000
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

Belém, Brasilien


27.4.2283

Die junge Frau tanzte vor einem Publikum aus Geistern.

Ihre langsame, anmutige Drehung versetzte das makellos weiße Kleid, das sich an ihre geschmeidige Gestalt schmiegte, in Wellenbewegungen. Ihre ausgestreckten Arme glitten so selbstsicher und beherrscht durch die feuchte Luft, wie Skyler es seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.

Sie hatte ihn noch nicht bemerkt. Sie war eine Fata Morgana in der hellen Sonne, und er hatte sich in die Schatten am Rande des abgeschiedenen Platzes geschmiegt. Sie war ganz auf ihre Bewegung und Schrittfolge konzentriert. Das Kopfsteinpflaster unter ihren bloßen Füßen war gesprungen und uneben, wie alles in Belém. Abgesehen von Skylers regloser Gestalt lagen noch zwei Skelette in einer Ecke des Hofes, verbunden in einer ewigen Umarmung, während Gras durch ihre hohlen Brustkörbe wuchs. Auch ihnen schenkte sie keine Aufmerksamkeit. Alles nur Geister.

Die ausgeplünderten Überreste einiger Boutiquen trennten den Platz von der breiten Straße dahinter. Skyler hatte ihn nur betreten, weil er auf der Suche nach einem leicht zu verteidigenden, stillen Ort gewesen war, an dem er sein Mittagessen zubereiten konnte. Ob das vor einer oder vor zehn Minuten gewesen war, wusste er nicht mehr. Fürs erste stand er da, still und leise unter einem stuckverzierten Vordach, das im hiesigen Wechselbad aus grellem Sonnenschein und sintflutartigem Regen etwas Erholung gewährte. Säulen, die einst weiß und elegant gewesen waren, stützten den Dachabschnitt. Inzwischen waren sie so gut wie eingeschlossen von blühenden Ranken, genauso wie die Wände und umliegenden Dächer. Sogar die Statue, die über die junge Frau wachte, hatte sich der Umarmung der urwaldgrünen Tentakel ergeben. In ein paar Jahrzehnten würden sie die gesamte Stadt eingenommen haben, dachte Skyler. Genau wie überall sonst.

Außer in Darwin natürlich. Diese Stadt verschlang eine ganz andere Plage.

Er lehnte sich an die nächstbeste Säule, völlig eingenommen von den fließenden Bewegungen der jungen Frau. Sie war nicht hübsch, nicht im klassischen Sinne. Nicht wie Tania. Sie hatte kurzes, kastanienbraunes Haar, das ebenso dramatisch flog wie ihr Kleid, aber es war dreckig und verfilzt. Auf der tiefbraunen Haut ihrer Unterarme waren Narben sichtbar. Wenn sich ihr Rock bei einer überschwenglicheren Drehung bauschte, sah Skyler Striemen und Kratzer auf ihren durchtrainierten Beinen. Trotz ihrer kunstvollen Bewegungen und ihrer Tänzerinnenfigur war sie eine Überlebende.

Sie war immun.

Sehr vorsichtig zog Skyler ein Handfunkgerät aus dem Gürtel. Bei seinen Erkundungen hatte er es immer ausgeschaltet, damit ihn die häufigen aufgeregten Nachrichten aus dem Basiscamp nicht an die bedrohliche Wildnis um ihn herum verrieten. An jedem anderen Tag hätte er auf seine Rückkehr ins Lager gewartet, um von seinen Funden zu berichten, aber dass er eine Immune gesehen hatte, war es seiner Ansicht nach wert, das Muster zu durchbrechen.

Skyler schaltete das Gerät ein.

»... es ist dringend!«, dröhnte eine hektische Stimme aus dem Lautsprecher. In einem Wimpernschlag war die friedliche Stimmung auf dem Hof wie weggeblasen.

Skyler hatte die Lautstärke während des letzten Regengusses voll aufgedreht und vergessen, das wieder zu ändern. Der Höllenlärm hallte von den Mauern wider und ließ drei Papageien von den Ranken unter dem Vordach aufflattern. Die junge Frau kam ins Stolpern und fing sich gerade noch. Ihr Blick traf auf Skyler, und sie riss die Augen auf.

Er wollte die Hände heben, das universelle Zeichen für noble Absichten, aber er hatte sich kaum von der Säule gelöst, da drehte das Mädchen sich schon um und rannte weg.

»Camp Exodus an Skyler. Kommen!«, ertönte Karls Stimme aus dem Funkgerät.

Skylers Hand griff hektisch nach dem Gerät und riss es sich dabei vom Gürtel. Mit lautem Plastikgeklapper fiel es zu Boden. Er kniete sich hin, hob es auf und drehte die Lautstärke in derselben Bewegung auf null zurück.

Als er wieder hochschaute, war der Hof leer. »Warte!«, rief er. Sie war in einen offenen Bogengang auf der anderen Seite des Platzes gehuscht, und dorthin lief er, ohne sich die Mühe zu machen, seine Maschinenpistole von der Schulter gleiten zu lassen.

Er bog um die Ecke in den Säulentunnel, und sie blies ihm fast den Schädel weg.

Das Krachen der Pistole übertönte alle anderen Geräusche. Die Kugel ging so nah an seinem Ohrläppchen vorbei, dass Skyler ein Kitzeln spürte. Er kam schlitternd zum Stillstand und hechtete dorthin zurück, woher er gekommen war, wobei er gerade noch rechtzeitig um die Ecke kam, ehe ein weiterer Schuss knallte und nur Zentimeter von seinen Füßen entfernt Splitter aus dem Kopfsteinpflaster aufspritzen ließ.

»Feuer einstellen!«, rief er und hörte sich selbst kaum, so laut pfiff es in seinen Ohren.

Sie tat es. Stille senkte sich über den Hof.

»Ich will dir nichts Böses«, rief er. »Entspann dich.«

Keine Antwort. Vorsichtig steckte er den Kopf um die Ecke, nur so weit, dass er mit einem Auge sah. Der Gang dahinter war leer. »Verdammt«, murmelte er und schnellte hoch. Er rannte weiter, die Maschinenpistole, die er inzwischen instinktiv in die Hand genommen hatte, auf den Boden fünf Meter vor ihm gerichtet. Er knipste die am Lauf angebrachte Lampe an und tauchte den Gang in einen blassblauen Lichtstrahl, der sich kurz darauf zu einem wärmeren Weiß abschwächte, sobald die Lampe richtig leuchtete.

Ihre nackten Füße hinterließen auf den verschmierten Bodenkacheln gut sichtbare Abdrücke. Sie war abgebogen, dann noch einmal, hatte sich um eine dicke Wurzel manövriert, die sich durch einen Spalt heraufschlängelte, und war über einen Bereich mit zerbrochenem Glas gesprungen. Skyler folgte ihrem Weg und fragte sich beiläufig, wie lange sie schon hier lebte und wie oft sie vorher schon in der Mittagssonne getanzt hatte, ohne sich die geringsten Gedanken zu machen.

Oft, bis ich ankam, dachte er.

Am Ende des Ganges stieß er auf eine Schlafstätte. Ihr fließendes, weißes Gewand lag zusammengeknüllt am Türpfosten, ein Teil des Rockes hing an einem fiesen Splitter, der aus dem Holzrahmen hervorstand. Sie war aus dem Kleid geschlüpft und hatte es zurückgelassen wie sinnlosen Tand, und nichts anderes war es auch.

Das Fenster in der gegenüberliegenden Wand stand weit offen, und darunter sah er die breiten, brodelnden Wasser des Pará.

In einer anderen Ecke bemerkte er eine grüne Isomatte, die ordentlich zusammengerollt und aufrecht hingestellt worden war. Eine Laterne stand daneben auf dem Boden.

In seinen Ohren klingelte es nach wie vor wegen des gescheiterten Versuchs der Frau, ihm das Gesicht wegzuschießen. Selbst falls sie ihn dort draußen brüllend verspottet hätte, hätte er es wohl nicht gehört. Trotzdem wagte er einen Blick aus dem Fenster.

Die junge Frau sprintete über einen Parkplatz auf eine Reihe Hütten zu, die direkt an dem reißenden Fluss standen. Bis auf ein Paar Wanderstiefel an den Füßen war sie nackt. In einer Hand schlenkerte sie ihre Pistole, mit der anderen umklammerte sie einen schweren, olivgrünen Rucksack. Während er zusah, ließ sie sich den vollen Ranzen über eine Schulter gleiten, dann die andere, bevor sie aus seinem Sichtfeld verschwand.

Sie schaute kein einziges Mal zurück.

Skyler seufzte. »Meinetwegen musst du dir am wenigsten Sorgen machen, meine Liebe.«

Ihm fiel das Funkgerät wieder ein, und er schaltete es ein und hörte sofort Karls aufgebrachte Stimme.

»... melden. Dringend!«

»Was? Was?«, knurrte Skyler ins Mikrofon. Alles war immer dringend. Das Wort besaß keine Bedeutung mehr. »Du hast gerade eine ...«

»Skyler, Gott sei Dank. Ein paar Kolonisten sind verschwunden, zusammen mit einem Turm.«

Er schloss die Augen und zwang sich, sich zu entspannen. »Sie haben ihn gestohlen?«

»Nein. Gott, nein. Sie waren auf dem Gelände des Wasserspeichers beschäftigt und haben berichtet, sie hätten im Regenwald etwas gehört. Seither gab es keinen Kontakt mehr.«

»Was haben sie gehört?«

»Ihr Anführer sagte, es klinge wie ein Chor.«

»Ein Chor. Also was mit Gesang?«

»So hat er es gesagt.«

Skyler drückte fest auf seinen Nasenrücken, um die Kopfschmerzen zu unterdrücken, die sich anbahnten. »Haben sie erwähnt, ob sie irgendwelche Pilze gegessen haben oder zu weit von ihrem Auraturm wegmarschiert sind, oder so was in der Art?«

»Ich weiß, wie das klingt«, sagte Karl, »aber das ist eine zuverlässige Gruppe, die die Barrikade in diesem Bereich seit zwei Wochen aufbaut.«

»Na schön, na schön«, antwortete Skyler. »Ich mache mich auf den Weg. Wie lange melden sie sich schon nicht mehr?«

»Seit zwei Stunden.«

Skyler fluchte. »Das erzählst du mir jetzt erst?«

»Du hattest den Funk aus!«

Skyler warf einen Blick auf das Gerät. »Punkt für dich. Also gut, äh, schick ein Team, das dort zu mir stößt. Leute, die schießen können ...«

Karl fiel ihm ins Wort. »Tut mir leid, mein Freund. Tania will keinen weiteren Turm riskieren.«

»Ach, Scheiße aber auch.« Sein Ärger über den spärlichen Einsatz der Auratürme stieß auf taube Ohren, wenn er nicht mit Tania allein sprach - ein Szenario, zu dem es in den letzten beiden Monaten nur sehr selten gekommen war. Nach einer anfänglichen wundersamen Woche, in der sie die absonderlichen Alientürme erkundet hatte, hielt sie sich meist im Orbit auf. Die Organisation ihres Überlebens hatte Vorrang, und das konnte Skyler ihr nicht übelnehmen. Dennoch wäre ein...
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Autor

Jason M. Hough, geboren 1972 in Illinois, wuchs im kalifornischen San Diego auf. Er ist Science Fiction-Fan, seit er als Sechsjähriger "Star Wars" gesehen hat, und hat viele Jahre in der Computerspielebranche gearbeitet. Hough lebt mit seiner Familie in Seattle.