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Küstentod

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.12.20171. Auflage
Ein Ostseeküsten-Krimi mit dem beliebten Kieler Ermittlerteam. Lisa Sanders von der Kieler Mordkommission und ihre Kollegen ermitteln in einem Fall von besonderer Brisanz, bei dem drei Richter einem Tötungsdelikt zum Opfer fielen. Zunächst sieht alles danach aus, als stamme der Täter aus dem beruflichen Umfeld der Toten, da alle drei häufig wegen ihrer milden Urteile in der Kritik standen. Doch als Lisa im Privatleben der drei Richter eine weitere verstörende Gemeinsamkeit entdeckt, gerät plötzlich eine Person ins Visier, die einer an den Ermittlungen beteiligten Polizeibeamtin viel zu nahe steht ... Von Seiten der Staatsanwaltschaft hat Thomas von Fehrbach den Fall übernommen. Er ahnt nicht, dass er unter Beobachtung von Jegor Stepanow steht, dem Mann, dessen Bruder Lew er während seiner Dienstzeit in Frankfurt hinter Gitter gebracht und der ihm bei seiner Verhaftung Rache geschworen hat. Die Ostsee-Krimis von Angelika Svensson mit Kommissarin Lisa Sanders sind in folgender Reihenfolge erschienen: Band 1 - Kiellinie Band 2 - Kielgang Band 3 - Wassersarg Band 4 - Küstentod Band 5 - Küstenzorn Band 6 - Küstenrache

Angelika Svensson ist das Pseudonym der Krimiautorin Angelika Waitschies.Die Autorin wurde in Hamburg geboren und lebt heute in Schleswig-Holstein. Nach der Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin begann sie 1972 ihre berufliche Tätigkeit beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg. Ihre Stationen innerhalb des NDR führten sie in unterschiedliche Bereiche, so auch in die Abteilung Unterhaltung/Fernsehspiel, wo sie auf Produktionsseite an der Entstehung vieler Shows und Krimis mitgewirkt hat. Mittlerweile ist die Autorin freiberuflich tätig. Angelika Svensson ist Mitglied im »Syndikat« und bei den »Mörderischen Schwestern«.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextEin Ostseeküsten-Krimi mit dem beliebten Kieler Ermittlerteam. Lisa Sanders von der Kieler Mordkommission und ihre Kollegen ermitteln in einem Fall von besonderer Brisanz, bei dem drei Richter einem Tötungsdelikt zum Opfer fielen. Zunächst sieht alles danach aus, als stamme der Täter aus dem beruflichen Umfeld der Toten, da alle drei häufig wegen ihrer milden Urteile in der Kritik standen. Doch als Lisa im Privatleben der drei Richter eine weitere verstörende Gemeinsamkeit entdeckt, gerät plötzlich eine Person ins Visier, die einer an den Ermittlungen beteiligten Polizeibeamtin viel zu nahe steht ... Von Seiten der Staatsanwaltschaft hat Thomas von Fehrbach den Fall übernommen. Er ahnt nicht, dass er unter Beobachtung von Jegor Stepanow steht, dem Mann, dessen Bruder Lew er während seiner Dienstzeit in Frankfurt hinter Gitter gebracht und der ihm bei seiner Verhaftung Rache geschworen hat. Die Ostsee-Krimis von Angelika Svensson mit Kommissarin Lisa Sanders sind in folgender Reihenfolge erschienen: Band 1 - Kiellinie Band 2 - Kielgang Band 3 - Wassersarg Band 4 - Küstentod Band 5 - Küstenzorn Band 6 - Küstenrache

Angelika Svensson ist das Pseudonym der Krimiautorin Angelika Waitschies.Die Autorin wurde in Hamburg geboren und lebt heute in Schleswig-Holstein. Nach der Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin begann sie 1972 ihre berufliche Tätigkeit beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg. Ihre Stationen innerhalb des NDR führten sie in unterschiedliche Bereiche, so auch in die Abteilung Unterhaltung/Fernsehspiel, wo sie auf Produktionsseite an der Entstehung vieler Shows und Krimis mitgewirkt hat. Mittlerweile ist die Autorin freiberuflich tätig. Angelika Svensson ist Mitglied im »Syndikat« und bei den »Mörderischen Schwestern«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426450093
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum01.12.2017
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1179 Kbytes
Artikel-Nr.2359389
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Donnerstag, 23. Oktober

Martina Falkner war erst gegen Morgen in einen unruhigen Schlaf gefallen, durch den wilde Träume geisterten. Immer wieder war ihr das Gesicht des Toten erschienen, zu einer Fratze verzerrt, die sie anbleckte und irgendwann schweißgebadet hochfahren ließ. Im ersten Moment wusste sie nicht, wo sie sich befand, dann gewöhnten sich ihre Augen an das Dunkel und nahmen die vertrauten Umrisse ihres Schlafzimmers wahr. Der Digitalwecker zeigte zwei Uhr fünfunddreißig.

Sie schwang die Beine aus dem Bett und erhob sich, immer noch völlig benommen von dem Alptraum. Ihr Mund war wie ausgedörrt, sie brauchte jetzt dringend etwas zu trinken. Schlaftrunken tapste sie über den Flur. Als sie an der Tür zu Hendriks Arbeitszimmer vorbeikam, stutzte sie. Die Tür war einen Spaltbreit geöffnet, ein schwacher Lichtschimmer drang auf den Flur. Arbeitete ihr Vater etwa noch? Sie stieß die Tür auf, aber der Stuhl vor dem Schreibtisch war leer. Die kleine Lampe neben dem zusammengeklappten Notebook war heruntergedimmt, und als sie sie ausstellen wollte, fiel ihr Blick auf die Computermaus, die auf einem Mousepad mit dem Schriftzug FBI lag, das Hendrik bei einem Lehrgang in Quantico als Abschiedsgeschenk erhalten hatte. Das Mausrad leuchtete blau, ein Zeichen, dass das Notebook nicht heruntergefahren war.

Martinas Herz begann zu rasen, ihr Mund wurde noch trockener. Wie hypnotisiert starrte sie auf das Notebook und war sich der Chance, die sich hier gerade bot, mehr als bewusst. Hendrik hatte sich mit Sicherheit in den aktuellen Fall verbissen und versuchte jetzt Zusammenhänge zu dem ersten Tötungsdelikt herauszufinden. In solchen Zeiten konnte ihr Vater auch nachts nicht abschalten und hockte häufig stundenlang vor dem Computer, in der Hoffnung, der Lösung näher zu kommen. Offensichtlich hatte ihn jetzt aber doch die Müdigkeit übermannt, und er war zu Bett gegangen. Aber warum hatte er dann das Notebook angelassen?

Auf Zehenspitzen schlich sie in den Flur zurück und näherte sich mit äußerster Vorsicht Hendriks geschlossener Schlafzimmertür. Sie legte ihr Ohr an das Holz und malte sich für einige schreckliche Sekunden aus, dass Hendrik im nächsten Moment die Tür aufreißen und sie ertappen würde. Aber nichts dergleichen geschah, nur ein gleichmäßiges und tiefes Schnarchen war zu vernehmen.

Tu es, feuerte Martina sich innerlich an, diese Chance bekommst du nie wieder. Pfeif auf die Skrupel, versuch herauszufinden, was es mit den beiden Fällen, die Hendrik und sein Team jetzt bearbeiten, auf sich hat. Vielleicht findest du etwas, womit du ihnen weiterhelfen kannst. Sehr witzig, tönte da eine Stimme in ihr, eine fiese und ziemlich gemeine Stimme, ausgerechnet du kleines Licht wirst den entscheidenden Hinweis finden. Selten so gelacht.

Martina straffte die Schultern. Nein, sie war kein kleines Licht. Sie war intelligent und hatte ihre Ausbildung mit Bestnoten abgeschlossen. Selbst ihr Bärenführer, der nie ein Wort zu viel gesagt, geschweige denn einmal ein Lob von sich gegeben hatte, hatte bei der Verabschiedung gemeint: »Deern, aus dir wird noch mal was.« Dieser Satz war ihr mehr wert gewesen als alle Lobhudeleien, die sie von ihren Ausbildern zu hören bekommen hatte.

Es dauerte nur wenige Sekunden, das Notebook neu zu starten. Martina hatte sich auf die äußerste Kante des Schreibtischstuhls gehockt, bereit, jederzeit aufzuspringen, falls irgendein Geräusch ihr signalisieren sollte, dass Hendrik aufgewacht war und zurückkam.

Eine Excel-Tabelle sprang ihr ins Auge. In der obersten Reihe waren in Fettdruck zwei Namen nebeneinander vermerkt: Klaus Harmsen und Raimund Egner. Darunter zwei Todesdaten: 14. Oktober und 21. Oktober. In den Zeilen darunter war notiert, auf welche Weise Harmsen ums Leben gekommen war und was das K1 bisher zusammengetragen hatte. Die Angaben bei Egner waren noch sehr spärlich.

Beim hastigen Durchblättern weiterer Dateien stieß sie auf Hendriks Vermutung, dass für die beiden Tötungsdelikte möglicherweise ein und dieselbe Person verantwortlich zeichnete, aber einen direkten Hinweis, dass dem wirklich so war, fand sie nicht.

Sie überlegte fieberhaft. Es würde dauern, bis sie das ganze Material durchgearbeitet hätte. Jetzt war dafür keine Zeit, denn die Gefahr, dass ihr Vater aufwachen und sie beim Herumspionieren erwischen würde, war einfach zu groß. Und so beschloss sie kurzerhand, die Dateien auf einen USB-Stick zu kopieren, um sie zu einem späteren Zeitpunkt in Ruhe durchsehen zu können. Sie schlich in ihr Zimmer zurück und kramte in der Schublade ihres Schreibtisches herum. Licht zu machen traute sie sich nicht. Schließlich fand sie den gesuchten Gegenstand und huschte wieder in Hendriks Arbeitszimmer, wo sie mit dem Kopieren der Dateien begann. Hätte sie nicht so unter Strom gestanden, hätte sie herzhaft gelacht, erinnerte sie diese Situation doch an zahlreiche Fernsehkrimis, wo sich Held oder Heldin in genau einer solchen Lage befand, bis in die Zehenspitzen angespannt, weil der Kopiervorgang schier endlos dauerte, während sich der Unhold - natürlich nur für den Zuschauer sichtbar - unaufhaltsam dem Zimmer näherte.

Als nach wenigen Minuten alles erledigt war, stieß sie einen erleichterten Seufzer aus. Sie ging auf die Excel-Tabelle zurück und vergewisserte sich, dass der Cursor an genau der Position stand, die er zu Beginn ihrer verwegenen Aktion eingenommen hatte, bevor sie das Notebook wieder zusammenklappte. Unwahrscheinlich, dass Hendrik vor Beendigung seiner Arbeit darauf geachtet hatte, aber man wusste ja nie. Nicht auszudenken, dass er ihr auf die Schliche kam. Sein Donnerwetter würde fürchterlich sein. Was ja auch verständlich wäre, denn das, was sie da gerade begangen hatte, war ein Vertrauensbruch. Dementsprechend mies fühlte sie sich, jetzt, da alles vorüber war. Ihr Gewissen plagte sie, aber die Neugierde und der brennende Wunsch, an diesen Fällen beteiligt zu sein, hatten überwogen. Keep cool, Baby, redete sie sich gut zu. Falls du wirklich etwas herausfinden solltest, wird Hendrik zwar tüchtig mit dir schimpfen, aber im Grunde seines Herzens superstolz auf dich sein.

Viel Schlaf sollte sie in dieser Nacht nicht mehr finden, zum einen, weil sie damit begonnen hatte, sich durch die kopierten Dateien zu arbeiten, zum anderen, weil das schlechte Gewissen ob ihrer unerlaubten Aktion sie nach wie vor plagte. Schließlich waren ihr dann doch die Augen zugefallen. Als der Wecker um sechs Uhr klingelte, hatte sie bohrende Kopfschmerzen, die sich auch mit einer heißen Dusche nicht vertreiben ließen. Sie streckte ihrem Spiegelbild die Zunge raus und versuchte die Schatten unter den Augen mit Abdeckstift und Make-up zu kaschieren. Das Ergebnis fiel allerdings nicht zu ihrer Zufriedenheit aus. »Du siehst scheiße aus, Baby«, murmelte sie, bevor sie mit der Bürste durch die blonde Kurzhaarfrisur fuhr und sich dann auf den Weg in die Küche machte.

Ihr Vater war bereits damit beschäftigt, den Tisch zu decken. Der Duft von frisch gemahlenem Kaffee erfüllte den Raum. Im ersten Moment fuhr sie erschrocken zurück, da sie davon ausgegangen war, dass er noch schlief. Ruhe bewahren, ermahnte sie sich, er kann nichts von deiner Aktion mitbekommen haben. Der Blick in sein Gesicht zeigte ihr, dass auch er nicht allzu viele Stunden Schlaf abbekommen hatte. »Moin«, sagte sie und fand, dass ihre Stimme etwas zu munter klang.

»Moin, mein Schatz«, erwiderte er, beugte sich zu ihr herüber und drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor er die Tassen füllte und sich an den Tisch setzte.

Martina nahm ihm gegenüber Platz und musterte ihn unauffällig. Hendrik hatte sein Tablet zur Hand genommen, und sie vermutete, dass er gerade im Internet abcheckte, was über das aktuelle Tötungsdelikt mittlerweile im Umlauf war. Sie ahnte, welchem Druck er und seine Kollegen jetzt ausgesetzt sein würden.

»Ich treffe mich heute Abend mit einer Freundin und übernachte dann auch bei ihr«, sagte Martina und bestrich ein Schwarzbrot mit Butter. Sie hatte nichts dergleichen geplant, und auch die Frage, ob Lars heute Abend Zeit oder Lust haben würde, interessierte sie im Moment nicht die Bohne. Sie wollte noch einmal in die Wohnung in Schönberg, die sie ins Auge gefasst hatte und deren Schlüssel sie erst in ein paar Tagen wieder beim Eigentümer abgeben musste. Nur da hatte sie die nötige Ruhe, um die kopierten Dateien durchzuackern. Ganz abgesehen davon, dass da auch niemand ihr illegales Treiben bemerken würde.

Ihr Vater sah nach ihren Worten nur kurz hoch. Er wirkte abwesend. »Alles klar. Ich wünsch dir viel Spaß.«

»Danke.«

Das Frühstück zog sich wortlos hin. Schließlich stand er auf und verließ die Küche. Martina hörte ihn im Flur herumhantieren. Einen Augenblick später erschien er mit dem geschulterten Rucksack in der Tür. »Tut mir leid, Schatz, aber ich muss los. Kümmerst du dich?« Sein Blick streifte das Geschirr auf dem Tisch.

»Klar.« Dieses Verhalten kannte Martina schon. Wenn ihr Vater in einem solchen Zustand war, kam niemand mehr an ihn heran. Dann bewegte er sich durch die Welt, als gäbe es kein rechts und links mehr, sondern nur noch seinen Fall. Sie hatte sich daran gewöhnt, denn sie ahnte, dass es bei ihr ganz genauso sein würde, wenn sie endlich mal an einem wirklich großen Fall dran wäre.

Aber das war sie ja jetzt. Ihr Herzschlag beschleunigte sich.

 

Auf der Dienststelle in Schönberg herrschte dicke Luft. Beim Betreten des Büros, das Martina mit Lars teilte, bekam sie gerade noch mit, wie Siebert mit gefährlich leiser Stimme sagte: »Das ist eine Dienstanweisung, Nölting.« Dann fiel die Tür des Dienststellenleiters mit einem Knall hinter ihm ins...
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Angelika Svensson ist das Pseudonym der Krimiautorin Angelika Waitschies.Die Autorin wurde in Hamburg geboren und lebt heute in Schleswig-Holstein. Nach der Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin begann sie 1972 ihre berufliche Tätigkeit beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg. Ihre Stationen innerhalb des NDR führten sie in unterschiedliche Bereiche, so auch in die Abteilung Unterhaltung/Fernsehspiel, wo sie auf Produktionsseite an der Entstehung vieler Shows und Krimis mitgewirkt hat. Mittlerweile ist die Autorin freiberuflich tätig.Angelika Svensson ist Mitglied im »Syndikat« und bei den »Mörderischen Schwestern«.
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