Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die Nacht des Dämons

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
672 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am19.03.2018
Der grandiose Abschluss der opulenten High-Fantasy-Trilogie.
Ein junger Magier voller Selbstzweifel. Eine Seherin, die ihre eigene Zukunft fürchtet. Eine Kriegerin, deren einzige Schwäche ihr gebrochenes Herz ist. Und ein König, der sein Reich verloren hat. Sie alle sind Kinder des dunklen Gottes Daemron, der die Welt ins Chaos zu stürzen droht. Doch die vier Geschwister haben eine Waffe gegen ihn: Einzig vier uralte Talismane können ihren dämonischen Erzeuger aufhalten - wenn sie sich in den richtigen Händen befinden. Im Kampf um Callastan wird sich entscheiden, wer siegen wird: die Brut des Feuers über den Vater - oder das Dämonische in seinen Kindern?

Drew Karpyshyn arbeitet als Videospiel-Entwickler und Autor. Er war maßgeblich an der Entwicklung von Spielen wie 'Baldur's Gate II: Shadows of Amn, Throne of Bhaal', oder 'Star Wars: Knights of the Old Republic' beteiligt und hat außerdem bereits zwei Romane verfasst. 'Darth Bane - Schöpfer der Dunkelheit' ist sein erster Roman im Star-Wars-Universum.
mehr

Produkt

KlappentextDer grandiose Abschluss der opulenten High-Fantasy-Trilogie.
Ein junger Magier voller Selbstzweifel. Eine Seherin, die ihre eigene Zukunft fürchtet. Eine Kriegerin, deren einzige Schwäche ihr gebrochenes Herz ist. Und ein König, der sein Reich verloren hat. Sie alle sind Kinder des dunklen Gottes Daemron, der die Welt ins Chaos zu stürzen droht. Doch die vier Geschwister haben eine Waffe gegen ihn: Einzig vier uralte Talismane können ihren dämonischen Erzeuger aufhalten - wenn sie sich in den richtigen Händen befinden. Im Kampf um Callastan wird sich entscheiden, wer siegen wird: die Brut des Feuers über den Vater - oder das Dämonische in seinen Kindern?

Drew Karpyshyn arbeitet als Videospiel-Entwickler und Autor. Er war maßgeblich an der Entwicklung von Spielen wie 'Baldur's Gate II: Shadows of Amn, Throne of Bhaal', oder 'Star Wars: Knights of the Old Republic' beteiligt und hat außerdem bereits zwei Romane verfasst. 'Darth Bane - Schöpfer der Dunkelheit' ist sein erster Roman im Star-Wars-Universum.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641218126
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum19.03.2018
Reihen-Nr.3
Seiten672 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1646 Kbytes
Artikel-Nr.2363693
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Keegans Magen knurrte, aber er bemühte sich, so gut er konnte, es zu ignorieren. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen, während er unaufhörlich nach Westen marschierte, über das karge Buschland, das sich vor ihm erstreckte, so weit das Auge reichte. Nach Norrs Tod war ihre Zahl auf drei zusammengeschmolzen: Jerrod, Scythe und er selbst. Ein erbärmliches Trio, das langsam über die Tundra des Eisigen Ostens schlurfte.

Er stützte sich schwer auf Rexols Zauberstab mit dem geschnitzten Gorgonenhaupt als Griff und reduzierte dieses mächtige Artefakt so auf einen einfachen Gehstock, mit dem er sich unterwegs behelfen konnte. Er verlagerte das Gewicht des Rucksacks auf seiner Schulter und nahm dabei wahr, wie leicht er geworden war. Sie hatten ihre Nahrungsmittel rationiert, seit sie vor über einer Woche die eisigen Gipfel des Gebietes des Wächters verlassen hatten. Sie hatten gehofft, mit ihren Vorräten bis in die Südlande gelangen zu können.

Und was dann?, fragte sich der junge Magus.

Von dem Wächter hatten sie erfahren, dass Cassandra, die junge Frau, die ihnen unbeabsichtigt dabei geholfen hatte, aus dem Monasterium zu entkommen, jetzt die Krone des Dämonen bei sich führte. Sie hatte das Artefakt gestohlen und war erneut nach Süden geflüchtet, in Richtung der Hafenstadt Callastan, verfolgt von Feinden, die noch gefährlicher waren als Raven, die vogelköpfige Frau, die sie angegriffen hatte, um in den Besitz von Daemrons Schwert zu gelangen.

Aber selbst wenn wir sie vor ihnen finden, warum sollte sie uns helfen?

Nach Ravens Angriff hatte Jerrod erneut seine Interpretation der Prophezeiung revidiert, der er angeblich diente. Als er sah, wie Scythe dieses Schwert benutzte, hatte er akzeptiert, dass es tatsächlich drei Erlöser gab, von denen jeder an einen der Talismane von Daemron gebunden war. Wenn der Schlächter zurückkehrte, hatte der Mönch ihnen erklärt, dann mussten Keegan, Scythe und Cassandra gemeinsam gegen ihn kämpfen, um ihn zu besiegen. Sie mussten sich der Macht des Rings, des Schwertes und der Krone bedienen.

Keegan war nicht ganz davon überzeugt, ob er ihm diese neue Theorie abkaufen sollte. Und er war sich fast sicher, dass Cassandra das nicht tun würde. Der Wächter hatte sie ursprünglich als eine Bedrohung wahrgenommen; angesichts dessen, was im Monasterium geschehen war, würde sie das vermutlich ebenfalls tun. Ob Jerrod überhaupt die Chance bekam, sie davon zu überzeugen, dass er recht hatte, bevor sie die Macht der Krone gegen sie einsetzte?

Allerdings hatte er nicht die geringste Vorstellung, was die Krone genau vermochte. Aber sie war mächtig genug gewesen, um Rexol zu vernichten, Keegans ehemaligen Meister, als dieser versucht hatte, sich ihrer Macht zu bedienen.

Werden wir stark genug sein, um sie zu besiegen? Oder die Feinde, die sie jagen? Sind die Feinde stark genug?

Jerrods Neuinterpretation der Prophezeiung war nicht das Einzige, was Keegan Sorgen bereitete. Auch wenn er es nicht zugab, der Mönch kämpfte ganz offensichtlich immer noch mit der sonderbaren doppelten Sicht, mit der Raven ihn bestraft hatte. Ironischerweise hatte ausgerechnet das Schwert ihn vor den tödlichen Zaubersprüchen des Knechts gerettet, als er gegen sie kämpfte, aber es hatte nicht vermocht, sie davon abzuhalten, ihn von dieser mystischen Blindheit zu befreien, die alle Mitglieder des Ordens befallen hatte. Der graue Schleier, der einst seine Pupillen und seine Iris überzogen hatte, war verschwunden und hatte zwei ganz gewöhnliche braune Augen enthüllt. Ohne dieses Merkmal wirkte Jerrod nicht mehr wie jemand vom Orden. Stattdessen ähnelte er eher einem recht durchtrainierten, aber ansonsten vollkommen unauffälligen Mann mittleren Alters.

Das Einzige, was die Leute an ihnen auffällig finden würden, wenn sie erst die Südlande erreichten, war vermutlich ihre Garderobe, stellte sich Keegan vor. Sie alle drei trugen noch die einfachen Hosen und Hemden, die sie der Patrouille der Danaan abgenommen hatten, als sie auf Vaaler getroffen waren. Sie hatten eine Extraschicht Felle darübergezogen, wie sie die Clans im Osten benutzten, um die Kälte abzuwehren.

Jerrod hatte nicht darüber geredet, was er gerade durchmachte, aber Keegan konnte sich gut vorstellen, wie schwierig es für den Mönch sein musste. Nachdem er sein normales Augenlicht wieder hatte, war seine übernatürliche Wahrnehmung jetzt einem ständigen Bombardement aus Licht, Formen und Farben ausgesetzt. Jerrod bewegte sich nicht mehr mit der akkuraten Präzision, an die Keegan sich bei ihm gewöhnt hatte. Stattdessen schien er zu zögern und vorsichtig zu sein, während sein Verstand immer noch versuchte, mit diesem Übermaß an Reizen klarzukommen. Er hatte seinen Kampf mit Raven zwar überlebt, aber er hatte einen Verlust erlitten, von dem er sich vielleicht nie wieder ganz erholen würde.

Und Scythe ist auch nicht mehr sie selbst.

Die junge Insulanerin folgte dem Mönch dichtauf. Die Waffe, für deren Besitz ihr Geliebter sich geopfert hatte, trug sie auf den Rücken geschnallt. Wie die anderen hatte auch sie einen kleinen Beutel über eine Schulter geschlungen.

Auf den ersten Blick wirkte sie wie immer: eine kleine, schlanke junge Frau mit olivfarbener Haut, mandelförmigen Augen und glattem schulterlangem schwarzen Haar. Das Schwert wirkte fast zu groß für sie, aber das Gewicht schien sie nicht zu behindern. Sie bewegte sich immer noch mit der Anmut eines Raubtieres, ihre Muskeln waren stets gespannt und sprungbereit. Im Gegensatz zu Jerrod waren Scythes Wunden mental, nicht körperlich.

Ravens Angriff hatte sie aus ihrem katatonischen Zustand der Trauer gerissen, aber seit ihr Verstand wieder funktionierte, hatte sie Norrs Tod kein einziges Mal erwähnt. Sie schien zumindest Jerrod nicht mehr länger für ihren Verlust verantwortlich zu machen, denn sie zeigte keinerlei Anzeichen von Interesse an Vergeltung oder Rache. Genau genommen war sie an so gut wie gar nichts interessiert. Sie sprach zwar wieder, aber nur wenn es unbedingt notwendig war. Wenigstens stellte sie nicht jede Entscheidung infrage, die Jerrod traf, sondern schien bereit zu sein, einfach dem Pfad zu folgen, den der Mönch einschlug.

Das sieht ihr gar nicht ähnlich. Früher hat sie schon aus Prinzip immer widersprochen.

Keegan hatte mehrmals versucht, sie aus ihrem Schneckenhaus hervorzulocken, aber sie hatte sich nicht darauf eingelassen. Jedes Mal, wenn er versuchte, ein Gespräch zu beginnen, hörte sie zu, antwortete aber höchstens mit ein oder zwei Worten.

Wenn sie früher allein gelassen werden wollte, dann hat sie mich mit scharfen, schnellen Worten zum Schweigen gebracht. Jetzt macht es fast den Eindruck, als wäre es ihr gleichgültig.

Auch wenn Keegan gelernt hatte, ihre Wutausbrüche zu fürchten, waren sie immer noch weit besser gewesen als ihre derzeitige Apathie. Das Einzige, was er noch nicht versucht hatte, war, mit ihr über das zu reden, was Norr zugestoßen war. Wenn irgendetwas Emotionen in ihr auslösen könnte, dann ganz gewiss das.

Aber was sollte ich ihr schon dazu sagen?

Er wusste aus Erfahrung, dass Allgemeinplätze keinen Trost boten. Als sein Vater getötet worden war, waren Klischees darüber, dass er sich an seine Erinnerungen halten sollte, so ziemlich das Letzte, was er hatte hören wollen.

Aber das ist nur ein Vorwand. In Wirklichkeit bist du ein erbärmlicher Feigling. Du hast nur Angst davor, dass sie die Wahrheit erkennt!

Norr war sein Freund gewesen, aber in einer dunklen finsteren Ecke von Keegans Psyche war er immer schon eifersüchtig auf diesen Hünen gewesen. Etwas in mir wollte, dass Norr aus dem Weg geräumt wird. Etwas in mir wollte, dass er verschwindet, damit ich eine Chance bei Scythe bekomme.

Natürlich hatte er nicht gewollt, dass Norr starb. Im besten Fall hatte Keegan gehofft, dass er vielleicht zu seinem eigenen Volk zurückkehren würde. Und selbst diese Hoffnung war von der Erkenntnis gedämpft worden, dass es nur eine närrische, egoistische Fantasie war. Das heldenhafte Opfer des Hünen hatte ihm nur übermäßig deutlich gemacht, wie erbärmlich und beschämend Keegans Gefühle für Scythe tatsächlich waren ... aber auch das konnte sie nicht verdrängen.

Aus Respekt Norr gegenüber hatte Keegan sich geschworen, niemals aufgrund seiner Gefühle zu handeln. Aber Scythe wusste bereits, dass er in sie verknallt war. Wenn sie jetzt einen Versuch, sie zu trösten, als einen ungeschickten Versuch sah, ihr Herz zu gewinnen, jetzt, nachdem sein Rivale tot war? Oder wenn sie ihn als Raubtier sah, das versuchte, ihren emotional verletzlichen Zustand auszunutzen?

Im Moment ist sie kalt und distanziert, aber Apathie ist trotzdem besser als Hass und Verachtung.

Jerrod vor ihnen hob seine Hand und bedeutete ihnen, stehen zu bleiben.

»Wir machen hier eine Pause und essen zu Mittag, dann marschieren wir weiter. Wir nähern uns den Südlanden. Wenn wir Glück haben, dann könnten wir in den nächsten Tagen auf eine der Grenzfarmen stoßen.«

Zu Keegans Bestürzung reagierte Scythe nicht auf seine Worte. Sie widersprach nicht, und sie stritt nicht. Sie nickte nicht einmal. Sie setzte sich einfach nur hin, öffnete ihre Tasche und nahm ein dünnes Stück Dörrfleisch heraus, kaum mehr als ein paar Bissen.

Mit einem unhörbaren Seufzer setzte sich Keegan auf den kalten Boden neben ihr und stützte sich dabei auf Rexols Stab. Sie ignorierte ihn vollkommen, als er seine eigene Ration...

mehr

Autor

Drew Karpyshyn arbeitet als Videospiel-Entwickler und Autor. Er war maßgeblich an der Entwicklung von Spielen wie "Baldur's Gate II: Shadows of Amn, Throne of Bhaal", oder "Star Wars: Knights of the Old Republic" beteiligt und hat außerdem bereits zwei Romane verfasst. "Darth Bane - Schöpfer der Dunkelheit" ist sein erster Roman im Star-Wars-Universum.