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Nur zusammen ist man nicht allein

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
350 Seiten
Deutsch
Insel Verlag GmbHerschienen am12.12.2017Deutsche Erstausgabe
Nur zusammen ist man nicht allein erzählt von Tom und seinen Töchtern Evie, 13, und Lola, 8, die sich nach einem Schicksalsschlag als Familie neu erfinden müssen. Ein bittersüßer und warmherziger Roman über einen Vater und zwei Töchter, die sich auf die Suche nach einem Neuanfang begeben und es schließlich wagen, wieder an das Glück zu glauben. Denn: Nur zusammen ist man nicht allein.

Seit dem Tod seiner Frau ist Tom nicht mehr derselbe. Er schafft es weder, sich um seine Mädchen, noch um den täglich chaotischer werdenden Familienalltag zu kümmern. Zum Glück gibt es Linda, Toms Schwiegermutter, die einspringt und die Fäden zusammenhält. Doch die Mädchen brauchen ihren Vater mehr denn je, und so trifft Linda eine radikale Entscheidung: Sie fährt nach Australien, Rückkehr ungewiss. Allein auf sich gestellt, bleibt Tom nichts anderes übrig, als sich seiner Trauer zu stellen und seine Familie zu retten. Und so stürzen sich Tom, Evie und Lola gemeinsam ins Abenteuer zu dritt - Stolperfallen und emotionale Achterbahnfahrten inklusive.



Mike Gayle, 1970 in Birmingham geboren und aufgewachsen, studierte an der Universität Salford Soziologie und schrieb als Journalist u. a. für Sunday Times Style und Cosmopolitan. Der Autor mehrerer erfolgreicher Romane lebt - nach Abstechern in Manchester und London - mit seiner Frau, seinen zwei Kindern und einem Kaninchen in Birmingham.
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Produkt

KlappentextNur zusammen ist man nicht allein erzählt von Tom und seinen Töchtern Evie, 13, und Lola, 8, die sich nach einem Schicksalsschlag als Familie neu erfinden müssen. Ein bittersüßer und warmherziger Roman über einen Vater und zwei Töchter, die sich auf die Suche nach einem Neuanfang begeben und es schließlich wagen, wieder an das Glück zu glauben. Denn: Nur zusammen ist man nicht allein.

Seit dem Tod seiner Frau ist Tom nicht mehr derselbe. Er schafft es weder, sich um seine Mädchen, noch um den täglich chaotischer werdenden Familienalltag zu kümmern. Zum Glück gibt es Linda, Toms Schwiegermutter, die einspringt und die Fäden zusammenhält. Doch die Mädchen brauchen ihren Vater mehr denn je, und so trifft Linda eine radikale Entscheidung: Sie fährt nach Australien, Rückkehr ungewiss. Allein auf sich gestellt, bleibt Tom nichts anderes übrig, als sich seiner Trauer zu stellen und seine Familie zu retten. Und so stürzen sich Tom, Evie und Lola gemeinsam ins Abenteuer zu dritt - Stolperfallen und emotionale Achterbahnfahrten inklusive.



Mike Gayle, 1970 in Birmingham geboren und aufgewachsen, studierte an der Universität Salford Soziologie und schrieb als Journalist u. a. für Sunday Times Style und Cosmopolitan. Der Autor mehrerer erfolgreicher Romane lebt - nach Abstechern in Manchester und London - mit seiner Frau, seinen zwei Kindern und einem Kaninchen in Birmingham.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783458750017
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum12.12.2017
AuflageDeutsche Erstausgabe
Reihen-Nr.4616
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2566 Kbytes
Artikel-Nr.2369347
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe




1

Ich würde ja gern mehr Zeit
mit euch verbringen



Tom


Es war schon spät, als ich von der Arbeit nach Hause kam.

»Zu Hause«, das ist ein Haus mit vier Schlafzimmern in Reigate, Surrey. Laura hat es damals aufgetan. Ich glaube, es war noch gar nicht offiziell auf dem Markt, als sie mich mitgenommen hat, um es uns anzusehen. Die Vorbesitzerin hatte ihr ganzes Leben in diesem Haus verbracht und war, wie man uns sagte, friedlich im Schlaf verstorben. Sie hatte kein Testament hinterlassen, und so war eine dieser Erbenermittlungs-Firmen auf den Plan getreten, die für eine angemessene Provision eine Buchhalterin mittleren Alters in Llanelli darüber informierte, dass sie gerade von ihrer Großtante, die sie bis dato nicht gekannt hatte, ein Haus geerbt hat. Und da die Dame keinerlei Neigung verspürte, in einen Vorort von London zu ziehen, beauftragte sie einen Makler auf der High Street damit, das Haus für sie zu verkaufen. Der hatte den Hörer noch gar nicht ganz aufgelegt, als Laura bei ihm hineinmarschiert kam, hochschwanger und fest entschlossen, nie wieder Miete zu zahlen. Noch am selben Abend sahen wir uns das Haus an, und Laura war sofort über beide Ohren verliebt. Am nächsten Morgen überredete sie mich, ein Angebot über den gesamten geforderten Preis abzugeben, auch wenn das Haus von oben bis unten renoviert werden musste. Es war ein ziemliches Glücksspiel, aber es hatte sich ausgezahlt, denn nun wohnten wir in einem Haus, das wir uns später, nachdem die Immobilienpreise in die Höhe geschossen waren, im Traum nicht mehr hätten leisten können. Aber das war typisch Laura: Alles, was sie anfasste, wurde zu Gold.

Jedenfalls: Ich war gerade von der Arbeit nach Hause gekommen - oder genauer gesagt von einem Dinner mit ein paar Agenten, die den ganzen Abend lang ihre Künstler in den höchsten Tönen gepriesen hatten, damit ich sie in einer meiner Shows auftreten ließ. Ich bin Fernsehproduzent, hauptsächlich im Entertainment-Bereich, also für die Sendungen, die die Leute samstagabends so sehen wollen. Ein Artikel im Broadcast Magazine hatte mir sogar einmal den Namen »Mr Saturday Night« verpasst.

Im Haus war es ruhig, und das hatte ich zu dieser Uhrzeit auch nicht anders erwartet. Wenn man es den Kindern überlassen würde, zu entscheiden, wann sie ins Bett gingen, würden sie Zirkus machen, bis ihnen die Augen aus dem Kopf fielen, aber zum Glück hatten sie Linda. Und Linda hatte sie. Ein perfektes Arrangement für alle Beteiligten. Und das Beste an Linda war: Sie ging in der Regel früh schlafen. Wenn sie es verhindern konnte, war sie selten nach zehn im Bett, was bedeutete, dass ich, wenn ich es richtig abpasste - also an den meisten Abenden -, das Erdgeschoss für mich allein hatte. Heute allerdings nicht. Ich stand gerade in der Küche, die Weinflasche in der einen, ein leeres Glas in der anderen Hand, als meine Schwiegermutter in ihrem flauschigen blauen Pünktchenbademantel im Türrahmen erschien.

»Guter Tag?«

»Langer Tag.« Ich seufzte und stellte die Flasche und das leere Glas zurück auf den Küchentresen. »Kannst du nicht schlafen?«

»Ehrlich gesagt, habe ich auf dich gewartet. Hast du einen Augenblick Zeit? Es gibt etwas, über das ich dringend mit dir sprechen muss, und ... nun, du scheinst meine Nachrichten nicht bekommen zu haben.«

Mir sank das Herz. Alles, woran ich während der gesamten Taxifahrt nach Hause hatte denken können, war die folgende Stunde meines Lebens: Wie ich mir ein großes Glas Wein einschenken, ein wenig Musik auflegen und mich im Halbdunkel auf dem Küchensofa ausstrecken würde, um an möglichst gar nichts zu denken. Aber dank Linda würde es dazu nun nicht kommen.

Wir setzten uns aufs Sofa, auf dem ich, wie gesagt, eigentlich mein Glas Wein hatte genießen wollen. Ich sah Linda an. Kennen Sie diesen Moment, wenn Sie jemanden ansehen und Ihnen klar wird, dass dieser jemand überhaupt nicht so aussieht, wie Sie ihn sich vorstellen? In meinem Kopf war ein Bild von Linda als junggebliebener Sechsundsechzigjährigen. Klar, sie hatte graue Haare und ein paar Fältchen im Gesicht, aber was sie eigentlich auszeichnete, war ein stetes Funkeln in den Augen und ein gewisser Schwung in ihren Schritten. Und dazu ein wundervoll lautes Lachen. Die Frau allerdings, die gerade neben mir saß, sah aus, als wollte sie für die Rolle einer alten Dame in einer Comedy-Sendung vorsprechen. Noch nicht ganz Halbmondbrille und Gehstock, aber allzu weit davon entfernt war sie auch nicht. Sie wirkte alt. Ernsthaft alt. Alt in dem Sinne, dass man, würde sie jetzt sterben, sagen würde: Sie hat ihr Leben wirklich gelebt. Dabei ist sechsundsechzig heutzutage doch wirklich kein Alter. Oder sollte es zumindest nicht sein. Ich fragte mich, ob sie in letzter Zeit vielleicht auch nicht besonders gut schlief. Ein paar schlaflose Nächte können hier und da schnell ein paar Jahre dazuaddieren. Ich überlegte kurz, ob ich ihr ein paar von den Schlaftabletten anbieten sollte, die ich von meiner letzten Dienstreise aus den USA mitgebracht hatte, aber sie wartete eindeutig darauf, dass ich sie fragte, worüber sie mit mir reden wollte, und so tat ich ihr den Gefallen - auch wenn es mich einige Überwindung kostete.

»Es geht um übernächstes Wochenende.« Sie blickte mir forschend in die Augen, um zu sehen, ob mir die Bedeutung dieses Datums bewusst war. Als glaubte sie tatsächlich, dass ich so etwas vergessen könnte. »Die Mädchen und ich haben darüber gesprochen, was sie gerne machen möchten, und sie haben gesagt, sie würden gerne nach Southwold fahren. Und ... nun ja, ich finde, das ist eine großartige Idee. Du weißt, wie sehr Laura Southwold geliebt hat.«

Linda hatte recht. Laura hatte Southwold wirklich geliebt. Es war ihr Zufluchtsort gewesen, wann immer sie eine Auszeit aus dem Alltag gebraucht hatte, auch schon vor der Geburt der Mädchen. Sie hatte oft davon gesprochen, später einmal dort hinzuziehen, wenn wir nicht mehr arbeiten müssten, und mit unseren Enkelkindern am Strand spazieren zu gehen. Southwold und Laura gehörten zusammen, und es war der beste Ort, um sich an sie zu erinnern. Ich war voll und ganz einverstanden.

»Das ist eine schöne Idee. Du solltest unbedingt mit den Mädchen hinfahren. Gönnt euch was richtig Schönes, sie haben es verdient.«

»Was ist mit dir?«

»Mit mir? Ich würde gern mitkommen, Linda, wirklich, aber im Büro brennt im Moment die Luft - wir haben zwei Sendungen in Produktion und mehr in der Entwicklung, als wir eigentlich bewältigen können. Ich kann jetzt unmöglich freinehmen. Du weißt selbst, wie wenig ich in der letzten Zeit am Wochenende zu Hause war.«

»Ja, das habe ich allerdings bemerkt«, sagte Linda spitz. »Man könnte fast denken, du wohnst im Büro, so viel Zeit, wie du da verbringst. Musst du wirklich so viel arbeiten? Die Mädchen vermissen dich. Sehr.«

»Und ich sie«, antwortete ich. »Sobald es etwas ruhiger wird, machen wir alle zusammen Ferien, du, die Kinder und ich, irgendwas Besonderes. Ich sehe es schon vor mir: Die Mädchen toben im Pool, während du dich im Bikini in der Sonne rekelst und einen Cocktail schlürfst.«

Noch vor ein paar Jahren hätte sie jetzt ihr Lachen hören lassen und eine entsprechende Antwort gegeben, aber heute kommt gar nichts. Null. Tatsächlich scheint sie ernsthaft wütend zu sein.

»Du denkst, das ist alles nur ein Witz, oder?«

»Ganz im Gegenteil.«

»Die Mädchen brauchen dich, Tom. Sie brauchen ihren Vater, und im Moment bist du einfach nie da.«

»Ich habe dir doch gesagt, Linda, ich muss arbeiten. Ich würde ja gern mehr Zeit mit ...



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Autor

Mike Gayle, 1970 in Birmingham geboren und aufgewachsen, studierte an der Universität Salford Soziologie und schrieb als Journalist u. a. für Sunday Times Style und Cosmopolitan. Der Autor mehrerer erfolgreicher Romane lebt - nach Abstechern in Manchester und London - mit seiner Frau, seinen zwei Kindern und einem Kaninchen in Birmingham.