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Queen of Our Times

von
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
558 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am13.09.20221. Aufl. 2022
Das Pflichtbewusstsein der Queen war legendär, ihr Leben stand 70 Jahre lang im Dienst der Krone. Sie repräsentierte das Ende des Kolonialzeitalters, die Werte einer langen Partnerschaft, stille Zuversicht in herausfordernden Zeiten und vieles mehr. Was wird ihr Vermächtnis sein? Robert Hardman legt mit Queen of Our Times ein ebenso umfangreiches wie intimes Porträt vor, taucht tief in die jüngere englische Geschichte und das Leben von Elizabeth II. ein. Das Insiderwissen des englischen Hofexperten findet international Beachtung, er steht persönlich mit den Royals in Verbindung und zählt zum inneren Kreis des Palasts. Eine Jahrhundertbiografie, auf die Fans schon lange gewartet haben!


Robert Hardman (* 1965) ist ein vielbeachteter Autor, Dokumentarfilmer, Journalist und Adelsexperte. Innerhalb der letzten 25 Jahre hat sich ein intimes Verhältnis zwischen ihm und dem englischen Hof entwickelt, und Hardman genießt das Vertrauen der royalen Familie. Seine Arbeit ist preisgekrönt, sein Insiderwissen ist international gefragt - zuletzt erschienen Beiträge u. a. bei FOCUS, DIE ZEIT oder TAGESSCHAU.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR28,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR24,99

Produkt

KlappentextDas Pflichtbewusstsein der Queen war legendär, ihr Leben stand 70 Jahre lang im Dienst der Krone. Sie repräsentierte das Ende des Kolonialzeitalters, die Werte einer langen Partnerschaft, stille Zuversicht in herausfordernden Zeiten und vieles mehr. Was wird ihr Vermächtnis sein? Robert Hardman legt mit Queen of Our Times ein ebenso umfangreiches wie intimes Porträt vor, taucht tief in die jüngere englische Geschichte und das Leben von Elizabeth II. ein. Das Insiderwissen des englischen Hofexperten findet international Beachtung, er steht persönlich mit den Royals in Verbindung und zählt zum inneren Kreis des Palasts. Eine Jahrhundertbiografie, auf die Fans schon lange gewartet haben!


Robert Hardman (* 1965) ist ein vielbeachteter Autor, Dokumentarfilmer, Journalist und Adelsexperte. Innerhalb der letzten 25 Jahre hat sich ein intimes Verhältnis zwischen ihm und dem englischen Hof entwickelt, und Hardman genießt das Vertrauen der royalen Familie. Seine Arbeit ist preisgekrönt, sein Insiderwissen ist international gefragt - zuletzt erschienen Beiträge u. a. bei FOCUS, DIE ZEIT oder TAGESSCHAU.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751742627
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum13.09.2022
Auflage1. Aufl. 2022
Seiten558 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse13417 Kbytes
Artikel-Nr.9768565
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Einleitung
»Sie lebt im Hier und Heute«

Selbst für einen nobelpreisgekrönten Staatsführer der freien Welt war es einer der großartigsten Abende seines Lebens gewesen. Zurück in seiner Suite im Buckingham Palace wollte Barack Obama den Moment einfach nur genießen. Ihm zu Ehren hatte Queen Elizabeth II. soeben ein Staatsbankett gegeben. Doch was diesen Abend zu einem so einmaligen Erlebnis gemacht hatte, war nicht etwa die Zurschaustellung des goldenen und silbernen Tafelgeschirrs aus der Grand-Service-Sammlung von George IV. oder die exklusive Qualität des Échézeaux Grand Cru 1990 Romanée-Conti. Nein, es war das innige Verhältnis, das er mit seiner Gastgeberin aufgebaut hatte, die kenntnisreich über viele seiner Vorgänger zu erzählen wusste. Obama hatte sich prächtig amüsiert, doch die Queen war schließlich müde geworden und wollte ins Bett. Sie nahm ihren Schatzkanzler zur Seite und bat ihn, den Präsidenten möglichst diskret darauf hinzuweisen, dass es Zeit sei, ins Bett zu gehen. »Ich sagte nur: Ja, Ma am «, erinnert sich George Osborne. »Ich blickte zu ihm rüber, sah ihn fröhlich plaudernd mit einem Glas in der Hand und dachte: Wie soll ich das denn anstellen? Ich konnte ihn doch nicht einfach unterbrechen nach dem Motto Verzeihung, aber die Queen will, dass Sie schlafen gehen. «1

Zum Glück rettete ihn der Privatsekretär der Queen, der das Bankett galant beendete.

Aufgekratzt wie er war, lud der Präsident seine beiden engsten Mitarbeiter zu einer bescheidenen After-Party in die Belgische Suite, in der die Queen all ihre Staatsgäste beherbergt. Es gab noch einiges zu tun. Schon morgen sollte Obama als erster US-Präsident in der Geschichte vor beiden Kammern des britischen Parlaments sprechen. Während sich die First Lady, Michelle Obama, im angrenzenden Schlafraum, dem Orleans Room, für die Nacht zurechtmachte, saß der Präsident mit seinen Beratern im Salon, der als Eighteenth Century Room bekannt ist, und feilte noch am letzten Schliff seiner großen Rede.

»Obama wollte mit einer umfassenden Verteidigung der westlichen Werte aufwarten«, schrieb sein Hauptredenschreiber Ben Rhodes später, »aber erst einmal wollte er - wie alle, die soeben im Buckingham Palace gespeist hatten - über den Abend sprechen.«

Vor allen Dingen über seine Gastgeberin. »Ich liebe die Queen wirklich sehr«, sinnierte Obama. »Sie ist wie Toot, meine Großmutter. Zuvorkommend. Geradeheraus. Bei allem, was sie denkt. Sie hat was gegen Dummköpfe.«2

In diesem Moment gab es eine kleine Unterbrechung. Ein Palast-Butler kam herein und informierte über einen Eindringling. »Verzeihen Sie, Mr. President«, flüsterte der Mann im Frack. »Da ist eine Maus.« Ohne mit der Wimper zu zucken erwiderte der Präsident: »Verraten Sie das bloß nicht der First Lady.« Der Butler beteuerte ihm, alles würde getan werden, um den ungebetenen kleinen Gast zu fangen. »Schon gut, solange Sie es bloß nicht der First Lady erzählen«, wiederholte Obama. »Es störte ihn überhaupt nicht, bis auf die Tatsache, dass Michelle Obama Angst vor Mäusen hatte«, erinnert sich Rhodes weiter.3

Tatsächlich trug die Mäusejagd nur zu der prunkvollen, surrealen Atmosphäre bei. »Vielleicht geht das Empire ja doch langsam unter«, sagte Rhodes. Obama lachte: »Nein, hier ist noch eine ganze Menge los. Haben Sie den Klunker der Queen gesehen?« Er ließ seinen Blick schweifen, betrachtete die Gemälde an den Wänden des Eighteenth Century Room - »Diana und Actaeon« von Thomas Gainsborough, ein paar Canalettos, Amerikas alten Feind »George III.«, ein Porträtgemälde von Johann Zoffany. Dabei wurde ihm die Beständigkeit der Monarchie gegenüber der Flüchtigkeit der Politik des 21. Jahrhunderts bewusst. »Es ist gerade mal ein paar Jahre her, da saß ich im Senat des Staates Illinois«, scherzte der Präsident, »und lebte in einer Etagenwohnung.«

Zeitig ins Bett geschickt und in einem Haus mit Ungeziefer hätte man Obama wohl kaum verübelt, wenn er seinen Aufenthalt im Palast eher als Enttäuschung empfunden hätte.

Tatsächlich aber bestärkte diese Erfahrung seine Hochachtung für eine der eindrucksvollsten führenden Persönlichkeiten der Welt, die er während seiner gesamten Präsidentschaft getroffen hatte. Zum ersten Mal waren sich die beiden ein Jahr zuvor begegnet, wo die Queen und Michelle Obama sich im Rahmen eines Empfangs bei einer Plauderei über schmerzende Füße vom langen Stehen sichtlich nähergekommen waren - »Wir waren einfach nur zwei müde Frauen, deren Schuhe drückten«, kommentierte die First Lady der USA diesen Moment später.4 Es war das erste von vielen weiteren Treffen. In ihren Memoiren spricht Michelle Obama liebevoll von »unserer Freundin, der Queen«, von der sie eine Lektion fürs Leben gelernt hat: »Während vieler Besuche zeigte sie mir, dass Menschlichkeit wichtiger ist als Protokolle oder Formalitäten.«5

Ähnlich empfand das der Präsident. »Sie entwickelten eine echte Verbundenheit. Er sah, wie die Queen alles tat, damit ein schwarzer amerikanischer Präsident sich willkommen fühlte. Sie behandelte ihn sehr viel besser als jeden anderen Staatsführer, das können Sie mir glauben«, sagt Rhodes, ohne Namen zu nennen. »Das war richtig stark von ihr. Sie und Prinz Philip - zwei, die in puncto Alter und Ethnie von den Obamas nicht verschiedener hätten sein können - versuchten wirklich alles, um eine echte Freundschaft aufzubauen. Obama war hin und weg. Sie konnte ihm Aufschluss geben über all jene Leute, mit denen er zu tun haben und zusammenarbeiten würde. Und sie wusste über jeden US-Präsidenten etwas zu erzählen, bis zu Eisenhower.«6

Im Jahr 2016 wurde Präsident Obama als Hauptredner zur Trauerfeier für den verstorbenen israelischen Staatspräsidenten und Premierminister Schimon Peres nach Jerusalem eingeladen. Er würdigte ihn als einen der »Giganten des 20. Jahrhunderts, die ich die Ehre hatte kennenzulernen«, und sah ihn in einer Reihe mit Nelson Mandela und Queen Elizabeth. Sie seien, so Obama weiter, »Staatsoberhäupter, die so viel erlebt und gesehen haben, deren Leben so bedeutsame Epochen umspannt, dass sie es nicht nötig haben, sich zu profilieren, oder ihr Handeln danach auszurichten, was gerade populär ist; Menschen, die mit Tiefgang und Wissen sprechen und sich nicht auf Phrasen verlegen. Umfragewerte oder kurzlebige Trends interessieren sie nicht.«

Und dies erklärt, warum auch heute, in ihrem zehnten Lebensjahrzehnt, von einer Queen-Dämmerung keineswegs die Rede sein kann. Vielmehr erscheint sie im Zenit ihrer Größe und Macht, während ihre Regentschaft zugleich Eingang in die Rekord- und Geschichtsbücher findet. »Ich denke, das liegt daran, dass Ihre Majestät in einer sehr fragmentierten Medien-, Nachrichten- und Prominentenlandschaft eine Konstante ist«, sagt Simon Lord McDonald, ehemaliger Chef des Diplomatischen Dienstes. »Jeder hat eine sehr frühe Erinnerung an die Queen. Sie ist verlässlich und ehrwürdig, und damit will man sich gerne verbunden sehen.« Er denkt zurück an seine ersten Tage als neuer britischer Botschafter in Berlin und an ein Treffen mit dem damaligen BILD-Chefredakteur. »Seine erste Frage war: Wann beehrt uns denn Ihre Majestät wieder? Es ist schon fast zehn Jahre her. Da wird es doch Zeit! «

*

Es war lange Zeit Usus, die Regentschaft als eine Reihe großer Umbrüche zu kartieren. Und verständlicherweise richten Biografen und Dokumentarfilmer ihr Interesse auf die Schlüsseldramen ihrer sieben Jahrzehnte als Queen: auf Princess Margarets verbotene Romanze mit Oberst Peter Townsend, auf die Suez-Krise, den Mord an Lord Mountbatten, auf königliche Hochzeiten oder die Zwistigkeiten mit Mrs. Thatcher, auf das Feuer von Windsor Castle, auf royale Scheidungen und den Tod von Diana, Princess of Wales, gefolgt vom Verlust von Princess Margaret und der Königinmutter sowie neuerdings auch auf das Verschwinden von Prince Andrew, dem Duke of York, und Prince Harry, dem Duke von Sussex, von der royalen Bühne.

Aber die Queen hat auch zahlreiche Kritiker. Es gab von jeher einen Teil der britischen Bevölkerung (der sich irgendwo zwischen einem Fünftel und einem Viertel bewegt), der sie durch ein gewähltes Staatsoberhaupt ersetzt sehen will. Darüber hinaus hat die Queen auch viel an harscher persönlicher Kritik einstecken müssen. Seit Lord Altrinchams Angriff auf ihre »höfische Oberschicht«-Haltung und ihr »Schülersprecherinnen«-Gehabe Ende der fünfziger Jahre wurde sie auch für ihren Modestil, ihre Personalauswahl, ihr Finanzgebaren oder auch ihre Kindererziehung attackiert. Vor allem in den 1990er-Jahren wurde sie wegen ihrer öffentlich wahrgenommenen Passivität angesichts fortlaufender Familiendramen kritisiert. Sogar ihre wohlwollende Biografin Elizabeth Longford bemerkte, dass sie zwar »nie einen Fehltritt begangen, aber auch nie einen Fuß vorwärts gesetzt« habe.7 Im Jahr 2015, als Queen Elizabeth II. dabei war, Queen Victoria, die bis dahin dienstälteste Monarchin der britischen Geschichte, zu überrunden, beschrieb Guardian-Kolumnistin Polly Toynbee sie als eine »veraltete Herrin des Nichts«,8 und der Historiker Dr. David Starkey erzählte den Lesern der britischen Programmzeitschrift Radio Times: »Sie hat nichts getan oder gesagt, an das sich später einmal irgendwer erinnern wird. Ihrem Zeitalter wird man später...

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Autor

Robert Hardman (* 1965) ist ein vielbeachteter Autor, Dokumentarfilmer, Journalist und Adelsexperte. Innerhalb der letzten 25 Jahre hat sich ein intimes Verhältnis zwischen ihm und dem englischen Hof entwickelt, und Hardman genießt das Vertrauen der royalen Familie. Seine Arbeit ist preisgekrönt, sein Insiderwissen ist international gefragt - zuletzt erschienen Beiträge u.a. bei Focus, Die Zeit oder Tagesschau.
Queen of Our Times