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Feuriges Verlangen - Shadows of Love

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.08.20171. Aufl. 2017
Ausgerechnet mitten in Arizona bleibt Sadies Auto auf dem Weg zu einem Kunden liegen. Auf der Suche nach Hilfe gelangt sie zu Jakes Haus. Der Einsiedler ist nicht gerade begeistert über den unerwünschten Besuch und bietet ihr nur widerwillig einen Platz zum Übernachten an.
Obwohl einerseits misstrauisch, sind beide voneinander fasziniert. Die Bergung von Sadies Auto schieben sie immer weiter vor sich her. Trotz Jakes Warnung, dass er nicht zu tieferen Gefühlen fähig ist, schlafen sie schließlich miteinander - die Anziehungskraft ist einfach zu groß. Doch danach verhält sich Jake merkwürdig und Sadie versteht die Welt nicht mehr. Sie will wissen, was er verbirgt und stößt auf ein dramatisches Ereignis in seiner Vergangenheit ...

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
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Produkt

KlappentextAusgerechnet mitten in Arizona bleibt Sadies Auto auf dem Weg zu einem Kunden liegen. Auf der Suche nach Hilfe gelangt sie zu Jakes Haus. Der Einsiedler ist nicht gerade begeistert über den unerwünschten Besuch und bietet ihr nur widerwillig einen Platz zum Übernachten an.
Obwohl einerseits misstrauisch, sind beide voneinander fasziniert. Die Bergung von Sadies Auto schieben sie immer weiter vor sich her. Trotz Jakes Warnung, dass er nicht zu tieferen Gefühlen fähig ist, schlafen sie schließlich miteinander - die Anziehungskraft ist einfach zu groß. Doch danach verhält sich Jake merkwürdig und Sadie versteht die Welt nicht mehr. Sie will wissen, was er verbirgt und stößt auf ein dramatisches Ereignis in seiner Vergangenheit ...

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732541881
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum01.08.2017
Auflage1. Aufl. 2017
Reihen-Nr.46
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2396734
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1.

Zum ersten Mal ärgere ich mich darüber, dass mein Auto über keine Zentralverrieglung verfügt, und ich überlege allen Ernstes, ob ich die sorgsam in Luftpolsterfolie verpackte und mit meterweise Klebeband umwickelte Skulptur zurück in meine Wohnung tragen sollte, um sie sicher vor Erschütterungen oder der Gefahr umzukippen in die Kissen meiner Couch zu legen und erst dann den Kofferraum zu öffnen.

Augenverdrehend schüttle ich den Kopf. Langsam habe ich das Gefühl, wahnsinnig zu werden. Auch wenn ich der tollpatschigste Mensch bin, den ich kenne, wird wohl kaum etwas Folgenschweres passieren, wenn ich die Figur für ein paar Sekunden neben das Auto stelle. Immerhin ist niemand in der Nähe, der ihr schaden oder sie gar klauen könnte.

Konzentriert ziehe ich die Brauen zusammen. Sie ist allerdings nicht besonders standfest und könnte umfallen.

Ich bin unentschlossen und sehe erst auf das Auto, dann auf die Haustür und schließlich auf die Skulptur in meinem Arm. Es ist beinahe noch nachts und niemand in der Nähe, der mir oder der wertvollen Ware auch nur im Entferntesten schaden könnte.

»Blödsinn«, schimpfe ich. »Jetzt reiß dich mal zusammen, Sadie Watson! Du sitzt noch nicht mal im Wagen, und wenn du weiter so wenig entscheidungsfreudig bist, wirst du niemals am Ziel ankommen.«

Schließlich gehe ich langsam in die Knie und lege die einige Pfund schwere Tonfigur auf den Boden. Die bereitliegenden Wolldecken im Kofferraum drapiere ich so, dass ich das Kunstobjekt wie ein rohes Ei dort hineinlegen kann. Nach ein paar Minuten bin ich zufrieden, platziere meine kleine Reisetasche daneben und schließe den Deckel.

Ein Navigationssystem habe ich leider nicht, dazu hat sich nie die Notwendigkeit ergeben, aber ich habe im Vorfeld die Karte studiert. Es sollte dank meiner Planung kein Problem sein, noch heute Abend mein Ziel zu erreichen.

Weil ich sowieso noch tanken fahre, besorge ich mir auch gleich einen Kaffee für unterwegs. Wer kann schon sagen, wann ich wieder die Gelegenheit für eine Portion Koffein bekomme. Ausschweifende Pausen sind in meiner Reiseroute leider nicht einkalkuliert, denn sie würden das ganze Unterfangen nur unnötig verzögern.

â¡â¡â¡

Als Mr Sanderson mir den Vorschlag unterbreitet hat, diese Tour zu übernehmen, hielt meine Begeisterung sich in Grenzen. Eine so weite Strecke bin ich noch nie gefahren, erst recht nicht an einem einzigen Tag, doch der Chef der Galerie, für die ich seit zwei Jahren arbeite, ließ sich nicht von der Idee abbringen. Er meinte, die Abwechslung würde mir guttun, und irgendjemand musste ja nun schließlich diese Tour übernehmen. Der Fahrer, der sonst derartige Aufträge annahm, war anderweitig unterwegs. Ich nehme an, dies ist der eigentliche Grund für seine Beharrlichkeit.

Ich liebe mein durchgeplantes und organisiertes Leben, was meiner Schusseligkeit oft positiv entgegenwirkt. Unvorhergesehenes oder Überraschungen liegen mir im Gegensatz dazu überhaupt nicht, und so eine Reise birgt immer einiges, was man nicht im Vorfeld planen kann. Doch ich habe keine Wahl, Anordnung ist nun einmal Anordnung, und ich will keinen Ärger.

Nach meiner Abreise aus Arizona übrigens, also spätestens morgen, beginnt dann auch sofort mein vierwöchiger Urlaub. Mr Sanderson hat darauf bestanden, dass ich den Urlaub der vergangenen beiden Jahre auf der Stelle abbaue. Meine Proteste, dass ich ihn viel lieber aufheben würde, haben ihn nicht interessiert, im Gegenteil, er schimpfte, dass es nicht ginge, über Jahre keine Ferien zu nehmen und sie so lange aufzusparen. Jetzt im Hochsommer herrscht sowieso eine Flaute, die Kundenzahlen sind rückläufig und die Arbeit in der Galerie überschaubar. Offensichtlich hat Mr Sanderson die Zwangspause von der Arbeit - wegen eines grippalen Effektes im letzten Monat - genutzt, um die Urlaubstage seiner Angestellten einmal genau unter die Lupe zu nehmen. Mich hält er wohl für absolut urlaubsreif, denn kaum war er wieder da, trat er mit diesem Anliegen an mich heran.

Seufzend nehme ich einen Schluck von meinem Kaffee und verbrenne mir prompt die Zunge. Mit Tränen in den Augen stelle ich den Becher zurück in den dafür vorgesehenen Halter und starte fluchend den Wagen. Jetzt habe ich also eine Menge Urlaub an der Backe und massig Zeit, um irgendwelche Dinge zu tun, für die ich sonst keine Zeit habe. Natürlich könnte ich mich auch wieder mal intensiver meinem Hobby widmen und malen, aber ich sehe ja selber ein, dass es mehr als schräg ist, niemals für längere Zeit seine Wohnung zu verlassen - außer für den Job.

â¡â¡â¡

In den Mittagsstunden habe ich etwa die Hälfte der Strecke hinter mich gebracht, und beschließe, eine längere Pause einzulegen, um mir ein wenig die Beine zu vertreten, etwas zu essen und die Toilette aufzusuchen. Außerdem tanke ich noch einmal den Wagen voll. Bisher bin ich gut vorangekommen, und ich gehe nicht davon aus, dass mir auf der zweiten Hälfte des Weges irgendwelche Probleme bevorstehen. Zufrieden entspanne ich mich das erste Mal seit Monaten, und ich spüre bereits jetzt, wie der Leistungsdruck und das ewige Bedürfnis, alles richtig zu machen, von mir abfallen. Vielleicht ist die Idee mit dem Urlaub letztendlich doch viel besser als gedacht.

Was genau ich mit der vielen freien Zeit anfangen will, habe ich noch nicht geplant, sondern mir überlegt, von Arizona aus einfach weiterzufahren und mir die Gegend anzusehen, ohne Ziel oder eine genaue Route. Ich bin vorher noch nie weit von Denver weggekommen, und das ist wahrscheinlich für lange Zeit die einzige Gelegenheit, so eine Reise zu unternehmen. Allein der Gedanke daran beunruhigt mich, und die Tatsache, dass ich keinerlei Reservierung für ein Hotel vorgenommen habe, ebenso, aber ich will mir dieses Mal selbst beweisen, dass ich auch spontan sein kann.

Als ich Albuquerque hinter mir lasse, wische ich mir den Schweiß von der Stirn. Ein heruntergekurbeltes Fenster kann in dieser Region leider keine Klimaanlage ersetzen. Ich sollte vielleicht darüber nachdenken, mir langsam ein neues Auto zuzulegen, die beste Zeit hat mein alter Honda schon lange hinter sich.

In Gedanken versunken folge ich der Autobahn, die durch karge Landschaften führt und mir endlos erscheint. Ich überlege, nach diesem Auftrag eventuell weiter nach Kalifornien zu reisen. Ans Meer wollte ich schon immer mal, und wenn ich lange genug suche, werde ich sicher auch eine günstige und gepflegte Unterkunft finden. Und wenn nicht, kann ich einfach weitersuchen. Ich bin allein, unabhängig und habe einiges von meinen Ersparnissen in einem Seitenfach meiner Reisetasche. Konzentriert versuche ich eine Weile, mir diesen Plan, der eigentlich keiner ist, weil im Prinzip alles ungeplant ist, schmackhaft zu machen. Aus diesem Grunde muss ich irgendwann abgelenkt gewesen sein und deshalb eine Abzweigung verfehlt haben, anders kann ich es mir nicht erklären, dass das Gelände zunehmend verlassener und unwegsamer wird. Die Straße ist mittlerweile an manchen Stellen so schmal, dass selbst ein einzelner Pkw Probleme hat, dort entlangzufahren. Ich bete die ganze Zeit darum, dass ich von Gegenverkehr verschont bleibe, und suche fieberhaft nach einer Abfahrt, die es mir ermöglicht, wieder auf meine ursprüngliche Autobahn zu gelangen. Stattdessen gerate ich immer tiefer in die Wildnis. Die Gegend wird zerklüfteter und rauer, aber zugleich auch grüner. Eigentlich kann ich nicht mehr so weit von Sedona entfernt sein, dem nächstgrößeren Ort in der Region, in dem auch der Kunde wohnt, dem ich die Skulptur bringen muss. Es ist wegen der Vegetation und der schönen grünen Gegend, ein beliebtes Urlaubsziel und es befinden sich unzählige National Parks in der Gegend. Leider habe ich jetzt keine Zeit, mir die Umgebung genauer anzusehen. Ich schwitze wie verrückt und ärgere mich nun, an der Tankstelle nicht noch eine Flasche Wasser anstatt des Kaffees gekauft zu haben.

Wo ist bloß diese I-40 W? Ich bin mir ziemlich sicher, Apache County noch passiert zu haben, und das muss ich laut meinem Plan auch. Aber vielleicht irre ich mich auch und will es mir nur selbst einreden.

Ich habe mich tatsächlich verfahren.

In der Hoffnung, irgendwann automatisch wieder eine anständige Straße zu erreichen, fahre ich dennoch weiter geradeaus und lande auf diese Weise immer tiefer in der Wildnis. Zusätzlich beschleicht mich das Gefühl, dass es laufend heißer wird, obwohl die Sonne doch den höchsten Punkt längst erreicht hat. Ich sehne mich wirklich nach einem Schluck kühlen Wassers.

Weil ich so konzentriert darauf bin, die Gegend nach irgendwelchen Menschen abzusuchen, die ich nach dem Weg fragen kann, fallen mir die seltsamen Geräusche aus dem Motorraum erst auf, als es unter der Haube bereits zu qualmen beginnt.

»O nein. Nein, nein, nein. Nicht jetzt. Bitte nicht! Du kannst doch jetzt nicht deinen Dienst aufgeben«, heule ich. Doch da beginnt der Motor auch schon zu stottern und spuckende Geräusche von sich zu geben, die sich alles andere als gesund anhören. Ich schaffe es gerade noch, ihn an die Seite in das hohe, von der Sonne verbrannte Gras zu lenken, bevor der Motor erstirbt.

Erstarrt, beide Hände in das Lenkrad gekrallt und die Stirn darauf abgelegt, bleibe ich einen Augenblick lang sitzen. Ich merke, wie die Panik sich ganz langsam den Weg an die Oberfläche bahnt. Ich bin hier irgendwo im Nirgendwo, und seit Ewigkeiten ist mir keine Menschenseele mehr begegnet. Wie zur Hölle soll ich Hilfe holen?

Irgendwann steige ich aus dem Auto, auch weil ich die Hitze darin nicht mehr aushalte. Aber draußen ist es auch nicht viel besser zu ertragen.

Mit letzter Hoffnung versuche...

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