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Fischerkönig

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
311 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am05.02.20142023
Ein lauer Sommerabend am Asbacher Weiher. Im Fischerheim prüft der Fischerkönig Walter Siegler nochmals die Kasse. Was er nicht weiß: Auf dem Weg zum Parkplatz lauert bereits sein Mörder. Wenig später wird seine Leiche gefunden. Das hohenlohisch-westfälische Ermittlerteam Lisa Luft und Heiko Wüst findet schnell heraus, dass nicht nur viele Angelfreunde Siegler gern am Haken hätten zappeln sehen. Und welche Rolle spielt Sieglers blutjunge und schöne Ehefrau Irina?

Wildis Streng, geboren 1978 in Crailsheim, hat in Karlsruhe Germanistik und Kunst studiert. Die überzeugte Hohenloherin wohnt seit 2012 wieder in Crailsheim und unterrichtet am Privatgymnasium 'Schloss-Schule' in Kirchberg an der Jagst. Sie fühlt sich in ihrer Heimat tief verwurzelt und liebt den Dialekt sowie die etwas verschrobene Mentalität. Mit 'Ohrenzeugen' gab sie 2011 ihr Romandebüt im Gmeiner-Verlag. Der zweite Fall des hohenlohischen Ermittlerduos Wüst und Luft heißt 'Trauerweiden', jetzt folgt der Anglerkrimi 'Fischerkönig'. Neben Krimis verfasst Wildis Streng Kurzgeschichten; eine Auswahl wurde 2012 im Baier-Verlag veröffentlicht. Außerdem ist sie als Malerin und Fotografin tätig. www.wildisstreng.de
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextEin lauer Sommerabend am Asbacher Weiher. Im Fischerheim prüft der Fischerkönig Walter Siegler nochmals die Kasse. Was er nicht weiß: Auf dem Weg zum Parkplatz lauert bereits sein Mörder. Wenig später wird seine Leiche gefunden. Das hohenlohisch-westfälische Ermittlerteam Lisa Luft und Heiko Wüst findet schnell heraus, dass nicht nur viele Angelfreunde Siegler gern am Haken hätten zappeln sehen. Und welche Rolle spielt Sieglers blutjunge und schöne Ehefrau Irina?

Wildis Streng, geboren 1978 in Crailsheim, hat in Karlsruhe Germanistik und Kunst studiert. Die überzeugte Hohenloherin wohnt seit 2012 wieder in Crailsheim und unterrichtet am Privatgymnasium 'Schloss-Schule' in Kirchberg an der Jagst. Sie fühlt sich in ihrer Heimat tief verwurzelt und liebt den Dialekt sowie die etwas verschrobene Mentalität. Mit 'Ohrenzeugen' gab sie 2011 ihr Romandebüt im Gmeiner-Verlag. Der zweite Fall des hohenlohischen Ermittlerduos Wüst und Luft heißt 'Trauerweiden', jetzt folgt der Anglerkrimi 'Fischerkönig'. Neben Krimis verfasst Wildis Streng Kurzgeschichten; eine Auswahl wurde 2012 im Baier-Verlag veröffentlicht. Außerdem ist sie als Malerin und Fotografin tätig. www.wildisstreng.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839243787
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum05.02.2014
Auflage2023
Reihen-Nr.3
Seiten311 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2430128
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Montag, 11. August 2014

Die beiden Kommissare saßen zusammen mit Simon im Büro. Mit dem kleinen Schwaben hatten sie, neben Uwe, am meisten zu tun. Denn Simon war Kriminalobermeister und ihnen somit quasi unterstellt. Simon wurde von den beiden mit diversen Laufjobs betraut, was ihm meistens so gar nicht passte und erheblich an seinem Stolz kratzte. Trotzdem verstanden sich die drei sehr gut, vor allem, seit Simon aufgehört hatte, Lisa hinterherzutrauern, die er ja immerhin auch gerne gehabt hätte. Nun war er seit einem knappen Jahr mit Regina liiert, die weder Heiko noch Lisa jemals zu Gesicht bekommen hatten, mit der er aber durchaus glücklich zu sein schien. Jedenfalls leuchteten seine Augen, wenn er von ihr redete. »Der Uwe hat bestimmt schon was für euch«, gab Simon zu bedenken und nippte an seinem Automatenkaffee. Das Büro der beiden Kommissare war nicht ungemütlich. Aber im Vergleich zu den Büros der Kollegen war es deutlich individueller  statt der üblichen Gummibäume und Fici Benjamini schmückte die Fensterbank nämlich einerseits Heikos Mineraliensammlung und andererseits eine Auswahl von Lisas Orchideen, die sie hegte und pflegte. In letzter Zeit hatten die beiden jungen Beamten auch versucht, Simon etwas stärker in die Arbeit als Kommissar einzuführen, da sich der 40. Geburtstag des Kriminalobermeisters näherte, was wiederum automatisch zu seiner Beförderung zum Kommissar führen würde. Deshalb hatte Schorsch angeordnet, dass die zwei ihn ein bisschen unter ihre Fittiche nehmen sollten. Und so hatte Heiko ihm die bisherigen Ermittlungsergebnisse mitgeteilt.

Kurze Zeit später befanden sich die drei Polizisten ein Stockwerk höher in den Räumen der Spurensicherung. Uwe strich sich gerade über die frisch rasierte Glatze, während er mehrere Süßstofftabletten in seinen Kaffeebecher fallen ließ. Heiko fragte sich immer, wie man eine solch pappige Brühe trinken konnte. Naja. Uwe stand darauf. So, wie er auch auf Lisas beste Freundin Eva stand, seit sie Lisa zum ersten Mal besucht hatte. Seither hatten Eva und Uwe eine etwas seltsam geartete On-Off-Beziehung, bei der man nie wusste, woran man gerade war, wahrscheinlich wussten es die beiden selbst nicht so genau. Mal hatte man den Eindruck, es sei aus, dann wiederum glaubte man, es gäbe bald eine Hochzeit, Tage später konnten die beiden schon wieder vorgeben, sie hätten nur eine Affäre, vernünftigerweise, da man ja doch zu weit voneinander entfernt wohne etc. etc. Trotzdem schienen sie sich miteinander wohlzufühlen, Eva besuchte ihren Uwe mindestens einmal im Monat, und Uwe fuhr einmal hin.

»So, ihr wollt also jetzt schon was wissen«, begann Uwe und sah theatralisch auf die Uhr. Heiko seufzte. Wie immer ließ sich sein Kollege gern bitten. Lisa klimperte mit den Wimpern. »Du hast doch bestimmt schon was, mein kompetenter Kollege, oder?«, schmalzte sie. Uwe grinste. »Natürlich.« Nach einer weiteren Kunstpause legte er einen orangeglitzernden Gegenstand im Zellophantütchen auf den Tisch. »Was ist das denn?«, fragte Lisa und beugte sich interessiert über das Ding, das ein bisschen wie Modeschmuck aussah. »Das ist ein Blinkerfischchen«, erläuterte Heiko.

»Ein was?«

»Ein Blinkerfischchen. Das benutzt man beim Angeln.«

»Damit man weiß, wo die Schnur ist?«, vermutete Lisa.

»Nein. Damit sich die Fische angezogen fühlen. Raubfische wie Hecht, Barsch, Zander, Forelle und Wels denken dann, es handelt sich um einen verletzten Fisch, und fallen auf den Köder herein.«

»So.«

»Das ist ja übrigens auch der Grund, warum man nicht mit Schmuck in den Badesee soll.«

»Hm?«

»Na, wegen der Raubfische. Stell dir vor, einer badet nackt im See, und da kommt ein Hecht und hält sein Intimpiercing für einen verletzten Fisch.« Lisa verdrehte die Augen. »Also Heiko«, tadelte sie und schnalzte mit der Zunge. Simon wechselte elegant das Thema. »Dann müssen wir also einen Angler suchen?« Heiko wiegte den Kopf. »Vielleicht. Aber wenn du mich fragst, ist das Ganze etwas seltsam.«

»Wieso?«, wollte Simon wissen.

»Naja. Der Kerl hätte ja genauso gut eine Visitenkarte hinlegen können. Zumindest wissen wir, dass er bei den Anglern ist. Oder wir sollen es wissen.« Der kleine Schwabe nickte langsam. »Du meinst, es könnte auch eine bewusst falsche Fährte sein?« Heiko stimmte zu. »Die Möglichkeit müssen wir in Betracht ziehen, ja.«

»Das denke ich auch«, schaltete sich Lisa ein und nahm das Tütchen in die Hand. »Wer verliert schon so ein blinkendes  wie heißt das noch?«

»Blinkerfischchen!«, belehrte Heiko.

»Genau. Wo habt ihr es überhaupt gefunden?« Uwe nahm wieder einen Schluck Kaffee. Nach ausgiebigem Schlucken meinte er: »In der Nähe der Leiche, am Waldrand. Das ist wohl auch der Tatort. Die Leiche wurde anschließend im Wald abgelegt. Und der Mörder hat den Mann getragen, nicht geschleift, denn sonst hätten wir deutlichere Spuren gefunden.«

»Scheiden also Frauen aus?«

Uwe schnalzte mit der Zunge. »Der Kerl war ja nicht schwer. Eine halbwegs kräftige Frau hätte ihn durchaus huckepack nehmen können.«

»Aber warum hat einer ein Blinkerfischchen dabei?«, überlegte Simon laut.

»Nun, angeln war der Mörder wohl nicht. Er setzt sich kaum erst mal drei Stunden an den Weiher, damit ihn auch ja jeder sieht, und bringt dann einen um«, antwortete Uwe und fuhr dann fort: »Siehst du das kleine Kettchen?« Er zeigte Lisa einige Kettenglieder, an denen das Blinkerfischchen hing. »Ich vermute, dass es sich gar nicht um einen richtigen Blinker handelt.«

»Sondern?«

»Um einen Schlüsselanhänger.«

Heiko nickte. Das machte Sinn. »Sind irgendwelche Spuren darauf?«

»Ich hab bisher nichts gefunden. An der Mordwaffe auch nicht.« Uwe wies auf die Kette, die sorgfältig drapiert auf dem Tisch lag. Lisa sog scharf die Luft ein, als sie an die Kette dachte und an die Einschnürung, die sie verursacht hatte.

»Keine Fingerabdrücke, nur die des Opfers. Dafür Latexspuren.«

»Vom Sado-Maso?«, vermutete Simon.

»Nein. Der Täter trug diese Aidshandschuhe. Damit ist man so ziemlich auf der sicheren Seite.«

»Umso unwahrscheinlicher, dass der Kerl einen blinkenden Schlüsselanhänger verliert«, konstatierte Heiko.

»Aber immerhin möglich«, meinte Lisa. »Wir werden sehen.«

»Und übrigens auch auf diesem Kassenheft: Nichts Spektakuläres, nur Sieglers Abdrücke.« Die Überlegungen der vier Kriminalbeamten wurden durch energisches Handyklingeln unterbrochen. Heiko nahm das Gespräch an und unterhielt sich kurz. Dann legte er auf und sagte: »Die Hegenbacherin ist aufgewacht. Und sie kommt durch.«

Heiko und Lisa betraten nur Minuten später das Klinikum Crailsheim, das ja vom Polizeirevier lediglich gute 200 Meter entfernt war. Heiko hasste die Klinikatmosphäre. Sie erinnerte ihn immer an den Tod seines Opas, den er wirklich sehr gern gehabt hatte. Seine Oma lebte noch und erfreute sich, den Umständen entsprechend, guter Gesundheit. Sie wohnte zusammen mit seinem Onkel Sieger in Cröffelbach.

Sie hatten von dem Anrufer auch die Nummer des Zimmers erfahren, in dem Lilli Hegenbach lag. Die Ermittler bestiegen den Aufzug und standen kurz darauf vor der Zimmertür. Auf ihr Klopfen hin wurde matt Antwort gegeben. Heiko und Lisa waren in jenem Moment beide erleichtert, diese Stimme zu hören, obwohl sie sie eigentlich gar nicht kannten. Die Tür schwang auf, und sie sahen Frau Hegenbach im Bett liegen, hinfällig und schwach wirkend, aber nicht mehr so blass und schlaff wie gestern. »Sie sind die Kommissare«, stellte die zierliche Frau mit schleppender Stimme fest. »Und Sie sind schuld, dass es mich noch gibt.« Während Heiko einfach in der Tür stehen blieb, unfähig, darauf zu reagieren, zog Lisa sich einen Stuhl zum Bett und griff nach der schmalen linken Hand, die, anders als die rechte, frei von Infusionsschläuchen war. Ein weiterer Schlauch führte von einem Schwämmchen, das in der Nase der Patientin steckte, zu einer Öffnung in der Wand, und ein zischendes Geräusch verriet, dass es sich dabei wohl um Sauerstoff handeln musste. »Sagen Sie doch so etwas nicht, Frau Hegenbach. Man bringt sich doch nicht um.« Auch sie fühlte sich nun etwas hilflos und warf Heiko einen suchenden Blick zu, der aber mit dieser Art von Themen definitiv hoffnungslos überfordert war. »Sie haben schon selbst  ich meine  oder hat jemand  Sie wissen schon.« Der zierliche Kopf drehte sich leicht nach links und rechts. »Ich wollte es«, wisperte die Frau, und ihr Blick wurde von Tränen getrübt. »Es ist nicht mehr schön ohne ihn.« Lisa nickte und erkannte, dass es wenig Sinn hatte, die Frau in ihrem Zustand mit irgendwelchen Theorien zu belasten, wonach sie die Mörderin sein könnte. »Ich kann nachvollziehen, was Sie sagen, auch, wenn ich Ihren Schritt nicht verstehen kann.«

»Haben Sie schon einmal so geliebt?«, fragte die Frau und klammerte sich regelrecht an Lisas Blick. Lisa schluckte. Ja. Stefan. Erst Stefan und dann Heiko. Sie liebte ihn, mehr, als sie jemals jemanden zuvor geliebt hatte. Es war keine Liebe, die man sich eingestand. Es war vielmehr eine Liebe, die vorhanden war, tief und fest, und die spürbar war, sobald sich ihre Blicke trafen, sobald sie sich sahen. Lächelnd wies sie auf Heiko. »Den da liebe ich«, bekannte sie freimütig. Lilli Hegenbach schien Heiko erst jetzt richtig wahrzunehmen. »Sie haben schöne Augen«, stellte sie in seine Richtung fest. Heiko lächelte unbeholfen und bedankte sich dann murmelnd...

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Autor

Wildis Streng, geboren 1978 in Crailsheim, hat in Karlsruhe Germanistik und Kunst studiert. Die überzeugte Hohenloherin wohnt seit 2012 wieder in Crailsheim und unterrichtet am Privatgymnasium "Schloss-Schule" in Kirchberg an der Jagst. Sie fühlt sich in ihrer Heimat tief verwurzelt und liebt den Dialekt sowie die etwas verschrobene Mentalität. Mit "Ohrenzeugen" gab sie 2011 ihr Romandebüt im Gmeiner-Verlag. Der zweite Fall des hohenlohischen Ermittlerduos Wüst und Luft heißt "Trauerweiden", jetzt folgt der Anglerkrimi "Fischerkönig". Neben Krimis verfasst Wildis Streng Kurzgeschichten; eine Auswahl wurde 2012 im Baier-Verlag veröffentlicht. Außerdem ist sie als Malerin und Fotografin tätig. www.wildisstreng.de