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Gassenfest

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Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am10.07.20242024
Lisa und Heiko hatten sich so auf das gemeinsame Wochenende in Eberbach und das kultige Gassenfest gefreut - doch dann durchkreuzt ein skrupelloser Mörder ihre romantischen Pläne. Mitten auf dem Festivalgelände bricht die Eberbacherin Angelika Röder leblos zusammen. Das wundert allerdings keinen - denn die Geli war bekannt dafür, sich mit den Richtigen und auch mit den Falschen anzulegen. Statt die Nächte durchzufeiern, stürzt sich das hohenlohisch-westfälische Ermittlerteam im Dorf in ein Dickicht aus toxischen Liebschaften und Intrigen.

Wildis Streng ist in Crailsheim geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte sie in Karlsruhe Germanistik und Malerei. Nach einem längeren Aufenthalt im Badischen lebt sie wieder in ihrer Heimat und unterrichtet heute in Crailsheim Deutsch und Bildende Kunst an einem Gymnasium. In ihrer Freizeit widmet sich die überzeugte Hohenloherin der Malerei, der Fotografie und dem Schreiben. Mit ihrer beliebten Krimiserie rund um das sympathische hohenlohisch-westfälische Ermittlerduo Lisa Luft und Heiko Wüst feiert sie als Autorin große Erfolge. Mehr Informationen unter: www.wildisstreng.de
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
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Produkt

KlappentextLisa und Heiko hatten sich so auf das gemeinsame Wochenende in Eberbach und das kultige Gassenfest gefreut - doch dann durchkreuzt ein skrupelloser Mörder ihre romantischen Pläne. Mitten auf dem Festivalgelände bricht die Eberbacherin Angelika Röder leblos zusammen. Das wundert allerdings keinen - denn die Geli war bekannt dafür, sich mit den Richtigen und auch mit den Falschen anzulegen. Statt die Nächte durchzufeiern, stürzt sich das hohenlohisch-westfälische Ermittlerteam im Dorf in ein Dickicht aus toxischen Liebschaften und Intrigen.

Wildis Streng ist in Crailsheim geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte sie in Karlsruhe Germanistik und Malerei. Nach einem längeren Aufenthalt im Badischen lebt sie wieder in ihrer Heimat und unterrichtet heute in Crailsheim Deutsch und Bildende Kunst an einem Gymnasium. In ihrer Freizeit widmet sich die überzeugte Hohenloherin der Malerei, der Fotografie und dem Schreiben. Mit ihrer beliebten Krimiserie rund um das sympathische hohenlohisch-westfälische Ermittlerduo Lisa Luft und Heiko Wüst feiert sie als Autorin große Erfolge. Mehr Informationen unter: www.wildisstreng.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783734931222
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum10.07.2024
Auflage2024
Reihen-Nr.11
SpracheDeutsch
Dateigrösse1489 Kbytes
Artikel-Nr.14440900
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Gassenfest-Freitag

Lisa lag auf dem Bett und telefonierte. Sie fühlte sich wie einer dieser weiblichen Teenager aus amerikanischen Highschool-Komödien, wie sie in ihrem knappen gelben Sommerkleidchen auf der Matratze fläzte und kichernd mit ihrer besten Freundin plapperte.

»Das hat er wirklich gesagt?«, fragte Eva nun schon zum zweiten Mal.

»Natürlich! Pack für ein romantisches Wochenende! «, wiederholte Lisa die Worte ihres Verlobten, bevor er vor ein paar Stunden in die Stadt verschwunden war, um noch eigene Besorgungen für ihren Trip zu machen, was auch immer er dafür brauchte. Vielleicht einen neuen Anzug ...

Gleichzeitig entfuhr es den beiden Freundinnen: »Paris!«, und Eva fügte hinzu: »Hach, Paris, da würde ich auch gerne mal wieder hin!«

Lisa streichelte gedankenverloren das Fell ihres schnurrenden roten Katers Garfield, der sich bogenförmig neben sie aufs Bett gelegt hatte. Sita, der Rauhaardackel des Hauses, hatte sich ins Wohnzimmer verzogen, wo Alfred, der Deutsche Riesenschecke, und Birka, ein kleines Rhönkaninchen, in einem großen Luxusgehege wohnten.

»Ich war erst zweimal da, ist echt wunderschön!«, kam Lisa ins Schwärmen.

»Dass dein stoffeliger Hohenloher doch einigermaßen romantisch ist ...«

»Du kennst doch die Hohenloher inzwischen ganz gut, der Uwe ist doch auch ein Lieber!«

»Total! Und als Ehemann macht er sich recht gut. Nach Paris hat er mich allerdings noch nicht mitgenommen.«

»Schlag´s ihm halt vor!«

»Vielleicht kriegst du dort endlich deinen Ring!«, spekulierte Eva unbeirrt weiter. »Ich kenne keinen Kerl, der einen Heiratsantrag ohne Ring gemacht hätte.«

Lisa schnaubte. »Das glaube ich sofort. Für Heikos Verhältnisse war es schon hochromantisch, überhaupt einen Antrag zu machen.«

»Ihr müsst unbedingt in den Louvre und bei Nacht auf den Eiffelturm!«

»Machen wir sicher. Und knutschen auf den Champs-Élysées.«

Wieder Gekicher, diesmal simultan auf beiden Seiten der Leitung.

»Hast du schöne Sachen eingepackt?«

»Ach, er hat ja gesagt, ich soll was Hübsches einpacken, da hab ich das dunkelblaue Abendkleid mit den silbernen Pailletten und passende High Heels mitgenommen, vielleicht gehen wir in die Oper. Sonst casual, trotzdem chic, und reichlich Schminke. Passend zu allem.«

»Super! Ich beneide dich, ehrlich!«

»Danke!«, seufzte Lisa. »Und weißt du ...«

»Lisa?«, tönte es durchs Haus, und es war nicht Heikos Stimme, sondern diejenige von Doris, ihrer Schwiegermutter in spe. Gleichzeitig setzte Hundegebell ein, weil Sita offenbar ihre Oma begrüßte.

»Ich muss Schluss machen«, wisperte Lisa ins Telefon.

»Alles klar, melde dich, wenn ihr gut angekommen seid!«

Lisa beendete das Gespräch und erhob sich vom Bett, damit Heikos Mutter sie nicht dabei ertappte, wie sie auf dem Bett herumlungerte, das wäre ihr etwas peinlich gewesen. Sie ging die wenigen Schritte in den Flur, wo hinter Doris soeben Heiko zur Tür hereinkam.

»Ich soll das Haus hüten und nach den Tieren schauen, wenn ihr euren kleinen Ausflug macht!«, verkündete Doris, und Lisa lächelte entspannt.

Heiko hatte tatsächlich an alles gedacht.

»Den Schlüssel hast du, Muadr?«, vergewisserte sich ihr Verlobter.

»Klar, Bua. Fahrt beruhigt los, das habt ihr euch wirklich verdient!«

Heiko wandte sich an Lisa. »Hast du alles?«

Lisa berührte mit der Fußspitze den mittelgroßen roten Lacktrolley, den sie in Windeseile gepackt hatte.

»Hey, es sind nur zwei Tage«, amüsierte sich Heiko und griff nach seiner deutlich kleineren Reisetasche aus Leder.

Lisa zuckte mit den Achseln.

»Frauen brauchen mehr als eine Hose und zwei T-Shirts«, verteidigte Doris die Verlobte ihres Sohnes.

Heiko seufzte und ging nach draußen, um den Wagen zu beladen.

Zehn Minuten später waren sie bereits unterwegs, auf der Landstraße nach Kirchberg, wo sie auf die Autobahn fahren würden, wie Lisa vermutete.

Allerdings lenkte Heiko den BMW M3, nachdem sie Erkenbrechtshausen und Lobenhausen passiert hatten und in Kirchberg angekommen waren, nicht kurz vor der Tankstelle Botsch nach links, um nach zweieinhalb Kilometern auf die Autobahn zu fahren. Vielmehr nahm er die scharfe Linkskurve, um sich Richtung Lendsiedel zu halten. Bereits kurz vor dem Ortsausgang bog er in eine kleine Straße ein, die kaum breiter als ein Feldweg war und an der unmöglich zwei Fahrzeuge nebeneinander vorbei passten.

Lisa runzelte die Stirn. »Hast du dich jetzt nicht verfahren, Bärchen?«

»Nö, wieso?«, tönte es vom Fahrersitz. Heiko wirkte irritiert.

»Na, zur Autobahn wäre es doch da langgegangen«, gab Lisa zu bedenken.

»Wieso Autobahn?«

»Fahren wir etwa nicht nach Paris?«

Heiko gluckste vor Lachen. »Du dachtest, wir fahren nach Paris?«

»Pack für ein romantisches Wochenende!«, wiederholte Lisa und klang schwer frustriert.

»Romantisch wird es schon, allerdings nicht in Paris.«

»Och, Heiko!«

»Tut mir leid, wenn du was anderes erwartet hast. Aber glaub mir, es wird schön.«

Lisa grübelte, während sie soeben ein Dorf namens Eichenau durchfuhren, das wirklich sehr idyllisch aussah. Tatsächlich hatte ihr Verlobter kein Wort von Paris gesagt, und er hatte sich Mühe gegeben, sie zu überraschen. Sie sollte versöhnlich sein. Die Geste war süß, und nur das zählte. Sie schluckte und gab sich Mühe, ihre Enttäuschung zu verbergen.

»Wohin fahren wir denn nun?«

»Nach Eberbach, zum Gassenfest.«

»Zum was?«

Lisa wirkte konsterniert.

»Zum Gassenfest! Ein original hohenlohisches Festival.«

Das Abendkleid und die High Heels hatte sie wohl umsonst eingepackt.

»Und wo ist Eberbach?«

»Bei Mulfingen.«

Damit konnte Lisa nicht wirklich was anfangen. »Aha. Und da hast du ein Zimmer gebucht?«, erkundigte sie sich, darum bemüht, ihre Frustration zu zügeln.

»So ähnlich«, erwiderte Heiko grinsend, »wart´s ab!«

»Auf, Markus, vom bleed Glotza wirsch koa Bierkeenich!«, rief Angelika, und Markus hasste sie im selben Augenblick dafür.

»Wie kommst du jetzt darauf, dass ich Bierkönig werden will? Möge der Beste gewinnen!«, versetzte er.

Angelika grinste und hob zu einer Erwiderung an, wurde jedoch von Dieter, dem altgedienten Hüttenfreund, der schon seit 1983 an der Gassenfest-Organisation beteiligt war, davon abgehalten.

»Ihr härt ezt uff mit demm dumma Gschwätz, des kou mer etz net braucha, etz wird gschafft!«, ging er dazwischen.

Noch eine Stunde, bis die ersten Bands anfangen würden zu spielen, und dann würden sie drei Tage und Nächte durchackern müssen. Anders wäre die Arbeit nicht zu stemmen. Alle engagierten sich ehrenamtlich, doch immerhin wurde der Fleißigste, der, der sich am besten angestellt hatte, etwa vier Wochen nach dem Fest zum Bierkönig gekrönt. Und es ärgerte Markus maßlos, dass Geli mit ihrer Bemerkung voll ins Schwarze getroffen hatte. Er wollte nämlich unbedingt die Auszeichnung erhalten. Aber nicht wegen des goldenen Bademantels, des goldenen Saugglockenzepters und der Franken-Bräu-Krone. Vielmehr hatte er gehört, dass der nächste Bierkönig aufs Franken-Bräu-Etikett durfte, und das wäre schon was, das würde Publicity bringen! Immerhin sah er ganz gut aus, die Jungs hatten ihn schon spöttisch mit einem dieser Surfer-Jungs aus dem Fernsehen verglichen. Gerade deshalb musste er sehr aufpassen, nicht als Schönling verschrien zu werden, denn dann wäre seine Chance auf den Titel weg. Er musste männlich wirken, auch und vor allem bei den Kerlen. Er hatte schon öfters versucht, im Modelbusiness Fuß zu fassen - im letzten Italienurlaub hatte er bei der »Mister-Marina-di-Venezia-Wahl« den zweiten Platz belegt, immerhin, mit einer Woche Gratis-
Camping-Urlaub im folgenden Jahr. Und eines Tages würde er es schaffen, er war erst 27, da blieb noch Zeit.

Er beschloss, so hart zu arbeiten, wie es ihm möglich war. Auch hatte er schon hie und da in Gesprächen einfließen lassen, wie viele Kästen Bier er pro Monat verbrauchte - obwohl er das ein oder andere Mal übertrieben hatte. Der Bierkönig musste nicht nur fleißig, sondern darüber hinaus trinkfest sein. Es ärgerte ihn, dass Angelika, wie allgemein bekannt, als Mutter des amtierenden Titelträgers ein Mitspracherecht bei der Auswahl des nächsten Königs hatte. Worauf sich die alte Schachtel seiner Meinung nach gehörig etwas einbildete, und er fürchtete, dass dieser Umstand seine Ambitionen arg verkomplizieren würde. Eigentlich war das nicht okay, Kai sollte als Amtsinhaber frei über seine Nachfolge entscheiden, und zwar nur er, ohne Einflussnahme von außen. Aber die Angelika war eine Resolute und hatte Kai und seinen Bruder Patrick eisern im Griff.

»Ein Pils«, riss eine weibliche Stimme ihn aus seinen Gedanken, und seine Aufmerksamkeit wandte sich der jungen, etwas reizlosen Dame zu, die die Bestellung aufgegeben hatte.

Er würde bei allen weiteren Schichten schaffen wie ein Brunnenputzer - und beim Abbau. Und wenn alle Stricke reißen sollten, hatte er immer noch diese kleine, feine Geschichte über Patrick in der Hinterhand. Seinem Bruder und dem alten Reff bliebe kaum etwas anderes übrig, als sich für ihn zu entscheiden.

Lisa hatte ungläubig die Wegstrecke verfolgt, die...

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Wildis Streng ist in Crailsheim geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur studierte sie in Karlsruhe Germanistik und Malerei. Nach einem längeren Aufenthalt im Badischen lebt sie wieder in ihrer Heimat und unterrichtet heute in Crailsheim Deutsch und Bildende Kunst an einem Gymnasium. In ihrer Freizeit widmet sich die überzeugte Hohenloherin der Malerei, der Fotografie und dem Schreiben. Mit ihrer beliebten Krimiserie rund um das sympathische hohenlohisch-westfälische Ermittlerduo Lisa Luft und Heiko Wüst feiert sie als Autorin große Erfolge.
Mehr Informationen unter: www.wildisstreng.de