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Falkenspur

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
249 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am03.02.20162016
Aus einer Galerie werden Bilder der Offenbacher Künstlerin Claudia Jansen gestohlen. Der Privatdetektiv Herbert Falke erhält den Auftrag, die Gemälde zu suchen. Doch alle Spuren führen ins Leere. Gleichzeitig sorgt sich Falke um seine Enkelin Franziska. Ein Stalker lauert ihr immer wieder auf, bricht sogar in ihre Wohnung ein. Und auch Claudia Jansen fühlt sich verfolgt. Gemeinsam mit Franziska macht sich Herbert Falke daran, die Fälle zu lösen.

Bernd Köstering, geboren 1954 in Weimar, ist ein Krimiautor der leisen Töne. Seine Romane und Kurzgeschichten zeigen ein feines Gespür für die Beweggründe der handelnden Menschen. Er entwickelte zusammen mit dem Gmeiner-Verlag das Genre des Literaturkrimis, in dem ein bekanntes Werk der Weltliteratur den jeweiligen Fall auslöst oder auflöst. Seine Goethekrimis um den Privatermittler Hendrik Wilmut haben unter Fans inzwischen Kultcharakter. Er wohnt mit seiner Familie in Offenbach am Main und veröffentlichte bisher vier Romane, zahlreiche Kurzgeschichten und Krimirätsel. Besuchen Sie den Autor unter www.literaturkrimi.de
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
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E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
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Produkt

KlappentextAus einer Galerie werden Bilder der Offenbacher Künstlerin Claudia Jansen gestohlen. Der Privatdetektiv Herbert Falke erhält den Auftrag, die Gemälde zu suchen. Doch alle Spuren führen ins Leere. Gleichzeitig sorgt sich Falke um seine Enkelin Franziska. Ein Stalker lauert ihr immer wieder auf, bricht sogar in ihre Wohnung ein. Und auch Claudia Jansen fühlt sich verfolgt. Gemeinsam mit Franziska macht sich Herbert Falke daran, die Fälle zu lösen.

Bernd Köstering, geboren 1954 in Weimar, ist ein Krimiautor der leisen Töne. Seine Romane und Kurzgeschichten zeigen ein feines Gespür für die Beweggründe der handelnden Menschen. Er entwickelte zusammen mit dem Gmeiner-Verlag das Genre des Literaturkrimis, in dem ein bekanntes Werk der Weltliteratur den jeweiligen Fall auslöst oder auflöst. Seine Goethekrimis um den Privatermittler Hendrik Wilmut haben unter Fans inzwischen Kultcharakter. Er wohnt mit seiner Familie in Offenbach am Main und veröffentlichte bisher vier Romane, zahlreiche Kurzgeschichten und Krimirätsel. Besuchen Sie den Autor unter www.literaturkrimi.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839249444
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum03.02.2016
Auflage2016
Reihen-Nr.2
Seiten249 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2431124
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Dienstag 14. Juli

Kamilla Beskow parkte ihren Wagen im Innenhof der Heyne-Fabrik. Die Sonne stand bereits hoch über Offenbach, doch die Frische der Nacht war noch zu spüren. Kamilla Beskows Wohlempfinden war extrem vom Wetter abhängig. Ein klarer Sommermorgen, der einen heißen Tag ankündigte, war genau das, was sie heute brauchte. Mit schwingendem Schritt ging sie auf die Eingangstür ihrer Galerie zu. Sie wollte gerade den Zahlencode eingeben, als sie erstarrte. Die Tür stand eine Handbreit offen. An Türblatt und Rahmen befanden sich zahlreiche Kratzer und Dellen, offensichtlich Spuren von Einbruchwerkzeug. Sie streckte die Hand aus, zögerte. Der Dieb konnte noch in den Räumen der Galerie sein. Sie nahm ihr Mobiltelefon aus der Handtasche und wählte die 110. »â¦ Galerie Beskow, ehemalige Heyne-Fabrik â¦ Genau, Ludwigstraße 180, ist ausgeschildert.« Dann versteckte sie sich einige Meter entfernt hinter einem Trafohäuschen und behielt die Tür im Blick. Mit zitternden Fingern zündete sie sich eine Zigarette an. Nichts rührte sich. Als der Streifenwagen um die Ecke bog, hatte sie die Zigarette noch nicht einmal zu Ende geraucht, sie warf den Rest zu Boden und trat die Glut aus.

Zwei Uniformierte stiegen aus. »Frau Beskow?«

»Ja.«

»Polizeioberkommissar Neumann vom 2. Revier. Das ist Polizeikommissarin Schmied.«

Kamilla Beskow nickte. Sie zeigte auf die Tür. Ihr blonder Pagenkopf bewegte sich aufgeregt hin und her. »Ich habe nichts angefasst.«

»Gut so«, sagte Neumann.

»Ich hatte â¦ Also, ich dachte, es könnte ja noch jemand drin sein.«

Neumann nickte und gab seiner Kollegin ein Zeichen. Beide zogen ihre Dienstwaffe und liefen auf die Tür zu. Die Polizistin schob die Tür langsam mit dem Fuß auf, während ihr Kollege bereitstand, die Waffe im Anschlag. Keine Reaktion aus dem Inneren. Schritt für Schritt, sich gegenseitig sichernd, drangen sie in das Gebäude ein. Nach endlos erscheinenden Minuten kamen sie zurück. »Keiner drin!«

»Ich muss nachsehen, was gestohlen wurde«, sagte Kamilla Beskow.

»Gut, aber fassen Sie bitte nichts an, die Spurensicherung ist unterwegs.«

Kamilla Beskow ging durch den schmalen Gang, wollte schon die Bürotür öffnen, zog dann aber ihre Hand zurück und folgte dem Gang weiter bis in die große Ausstellungshalle. Die rohen Wände waren weiß getüncht, auf dem Boden lag helles Parkett, die hohen Fenster der ehemaligen Fabrik ließen die Morgensonne hereinfluten. Kamilla Beskows Blick tastete die Wände ab. Sie kannte jedes Objekt. »Hier fehlt nichts!«, sagte sie.

Eine Treppe führte ins Obergeschoss, zum Dachatelier. Der Raum maß ungefähr 200 Quadratmeter, eine Wand war in Dunkelblau gehalten, die anderen in Weiß. Das gesamte Dach bestand aus alten Industriefenstern, mit bulligen Stegen. Teilweise war der Fensterkitt abgebröckelt. Trotz der frühen Tageszeit war der Raum bereits gut aufgeheizt. Und mitten auf der blauen Wand fehlte ein Bild.

Kamilla Beskow fühlte ihre Knie weich werden. Zum Glück bemerkte die Polizistin ihr Schwanken und schob ihr schnell einen Stuhl hin. Sie ließ sich fallen. »Wieder ein Jansen!«

»Ein Bild von Claudia Jansen? Das fehlt?«, fragte Neumann.

Sie nickte.

»Warum sagen Sie wieder ?«

»Bereits das dritte.«

Der Polizeioberkommissar sah sie fragend an.

»Letztes Jahr wurde schon ein anderes Bild von ihr gestohlen, hier, aus dem gleichen Raum. Daraufhin habe ich eine Stahltür mit Alarmsystem einbauen lassen. Zuvor war ich mit der Galerie in Seligenstadt, in einem Altbau, schlecht gesichert, kein Kunststück, da einzubrechen. Dort wurde das erste Jansen-Bild gestohlen.«

»Haben Sie einen Strafantrag gestellt?«

»Sie meinen Anzeige erstattet, ja natürlich, können Sie alles nachlesen, die Bilder sind bis jetzt nicht wieder aufgetaucht.«

Die Polizistin inspizierte die blaue Wand. »Hier hängt ein kleines Schild: Verkauft . Galt das für das gestohlene Bild?«

»Ja.«

»Wenn ich mal fragen darf, was kostet denn so ein Gemälde?«

»Ein Jansen liegt zwischen 5.000 und 10.000 Euro, je nach Größe und Technik.«

Kamilla Beskow hörte Oberkommissar Neumann leise durch die Zähne pfeifen. »Dieses hier«, ergänzte sie, »also das gestohlene, Blumen im Nordwind , das habe ich für 8.000 Euro verkauft.«

»An wen?«, fragte Neumann.

»Muss ich das beantworten?«

»Ich sag s mal so: Sie müssen als Zeugin auf jeden Fall die Wahrheit sagen.«

»Also gut, es sollte an die Familie Schneider gehen.«

»Adresse, Telefonnummer? Wir müssen mit den Leuten sprechen.«

»Horst und Konstanze Schneider.«

»Der Oberbürgermeister und seine Frau?«

»Ja.«

»Gut, wir werden das â¦ diskret behandeln«, sagte Neumann.

»Danke!« Kamilla Beskow nickte ihm freundlich zu.

»Sagen Sie, gibt es eine Erklärung dafür, dass ausgerechnet drei Bilder von Frau Jansen gestohlen wurden?«

»Claudia Jansen ist derzeit die aufstrebende Künstlerin im Rhein-Main-Gebiet, sie ist sehr gefragt und ich mache gute Geschäfte mit ihren Exponaten. Die anderen Bilder, die unten hängen, sind â¦ na ja, eher Durchschnitt. Und die drei gestohlenen Werke gehören sicher zu Claudias Prunkstücken.«

»Gut, danke für die Auskünfte. Bitte kommen Sie morgen früh um 9 Uhr auf das 2. Revier in der Berliner Straße, wir müssen Ihre Aussage aufnehmen.«

Die Beamten vom Kriminaldauerdienst betraten die Galerie. Polizeioberkommissar Neumann hatte sich schon zum Gehen gewandt, da drehte er sich noch einmal um: »Frau Beskow, eine letzte Frage: Die beiden anderen Bilder, waren die vor dem Diebstahl auch schon verkauft?«

»Das erste nicht, aber das zweite.«

»An wen?«

»Äh â¦«

»Bitte!«

»Ich sag s mal so: an einen Wiesbadener Minister, der in Offenbach wohnt.«

*

Auch wenn die Sitzplätze im Kurssystem nicht so fest verteilt waren wie früher im Klassenverband, hatten sich doch Gewohnheiten eingeschlichen. Franziska saß im Mathekurs üblicherweise neben Mia-Sophie, damit diese von ihren Mathematikfähigkeiten profitierten konnte, während sie im Deutschkurs wiederum neben Jacky saß, wegen deren guter Deutschkenntnisse. Um den Kreis zu schließen, so dachte Franziska, hätte Jacky eigentlich noch von Mia-Sophies Schwerpunkt etwas abbekommen müssen, aber der war Sport, und Jacky war selbst eine gute Sportlerin. Sie betrieb asiatischen Kampfsport. Für Franziska selbst war Sport eher zweitrangig, sie begeisterte sich schon immer für Zahlen. Bereits im Kindergartenalter hatte ihre Erzeugerin - sie vergaß die selbst auferlegte Muttersperre nur selten - ihr Kopfrechnen beigebracht.

Die heutige Mathematikstunde bei Frau Fischer-Dübel war durchaus interessant, jedenfalls für Franziska. Mia-Sophie hingegen konnte mit Differenzialrechnung und Kurvendiskussionen wenig anfangen. Ein paar Nachhilfestunden mussten da wohl Abhilfe schaffen.

In der großen Pause trafen sie Jacky in der Cafeteria der Leibnizschule. Sie saß am Stammtisch der Freundinnen direkt am Fenster zum Sportplatz und aß ein Salamibrötchen. Mia-Sophie holte sich ein Schokocroissant, Franziska konnte so früh noch nichts essen, sie nahm einen Milchkaffee. Das Essen und Trinken wurde umrahmt vom profanen Geplauder über das Alltägliche, Schulhefte drängten sich zwischen Teller und Tassen, an den Hausaufgaben wurden letzte Korrekturen vorgenommen.

Jacky griff in ihre Tasche und holte eine CD heraus. »Hier Franzi, die neue von Laith Al-Deen!«

»Wow, danke!« Sie betrachtete die Titelliste. »Geil, ich freu mich tierisch auf das Konzert nächste Woche!«

»Na ich erst!«, grinste Jacky.

Aus einer anderen Ecke der Cafeteria klangen französische Laute herüber.

»Ah, die Franzosen sind da«, sagte Mia-Sophie, »wieder vom Lycée George-Sand in Puteaux. Wie immer die Stufe 10.«

»Zum Glück haben wir mit denen dieses Jahr nichts zu tun«, sagte Franziska.

»Hat deine Schwester nicht eine Austauschschülerin?«, fragte Jacky in Richtung Mia-Sophie.

»Ja, stimmt, eine Madeleine Richard, ist ganz okay.«

»Gut, dass dieser blöde Duc Isère diesmal nicht dabei ist«, sagte Franziska.

»Na ja«, meinte Mia-Sophie, »so blöd fand ich den gar nicht.«

»Also hör mal«, fiel Jacky ein, »der hat Franzi doch so hirnrissig angebaggert â¦«

»Ist ja gut Mädels!«, unterbrach Franziska. Sie erinnerte sich noch genau an Ducs Satz: »Hey, bist du ne geile Alte!« Ein Satz, der es nicht wert war, noch einmal ausgesprochen zu werden. »Das sagen doch alle!«, hatte Duc noch entschuldigend hinterhergeworfen.

Die Schulklingel unterbrach das Gespräch der drei Freundinnen. Während sie das Geschirr wegbrachten, sagte Jacky: »Es gibt übrigens eine Neuigkeit. Ich weiß, wen wir als Deutschlehrer bekommen!«

»Na endlich«, sagte Franziska, »ständig diese wechselnden Aushilfslehrer, das war echt ätzend.«

»Er kommt von einer anderen Schule und heißt Ernst Hoffmann. Nächsten Montag fängt er schon an.«

»Ernst Hoffmann«, meinte Mia-Sophie, »was für ein Uralt-Name!«

»Egal«, sagte Franziska, »immer noch besser als unser letzter Deutschlehrer.«

Jacky und Mia-Sophie nickten, nahmen Franziska in ihre Mitte und verließen die Cafeteria.

In der nächsten Pause schaltete Franziska kurz ihr Handy ein...

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Bernd Köstering, geboren 1954 in Weimar, ist ein Krimiautor der leisen Töne. Seine Romane und Kurzgeschichten zeigen ein feines Gespür für die Beweggründe der handelnden Menschen. Er entwickelte zusammen mit dem Gmeiner-Verlag das Genre des Literaturkrimis, in dem ein bekanntes Werk der Weltliteratur den jeweiligen Fall auslöst oder auflöst. Seine Goethekrimis um den Privatermittler Hendrik Wilmut haben unter Fans inzwischen Kultcharakter. Er wohnt mit seiner Familie in Offenbach am Main und veröffentlichte bisher vier Romane, zahlreiche Kurzgeschichten und Krimirätsel.Besuchen Sie den Autor unter www.literaturkrimi.de