Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Schwarzwald Hölle

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
248 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am03.02.20162022
»Und was haben wir bisher so getrieben in unserer Dienstzeit?« »Die Bösen gefangen und hinter Schloss und Riegel gebracht.« »Genau. Aber wenn wir mal schneller wären? Wenn wir ein Mal, nur ein einziges Mal verhindern könnten, dass etwas passiert?« Familiendrama am Rande des Nationalparks Schwarzwald: Auf ihrem Bauernhof machen sich Vater und Sohn das Leben zur Hölle. Die Heimat verkaufen? Niemals! Ein heftiger Streit entbrennt. Das Unheil scheint unvermeidbar, aber eine Verwandte will das Schlimmste verhindern. Verzweifelt bittet sie den Karlsruher Kommissar Oskar Lindt um Hilfe. Ist es schon zu spät, oder kann der erfahrene Mordermittler eine Bluttat gerade noch verhindern?

Bernd Leix ist Schwarzwälder durch und durch. 1963 wurde er in Klosterreichenbach geboren, hat Forstwirtschaft studiert und lebt seit Langem in Alpirsbach. Als Revierförster betreute er einige Jahre die von Kriminalität durchdrungenen Wälder des Karlsruher Hardtwaldes. Deshalb machte er die badische Fächerstadt häufig zum Schauplatz seiner Krimis um den behäbigen, Pfeife rauchenden Kommissar Oskar Lindt. In »Mordschwarzwald« thematisierte Bernd Leix die Widerstände gegen den geplanten Nationalpark Schwarzwald und erlangte damit eine hohe Aufmerksamkeit in den Medien. Auch in »Blutspecht« griff er die explosive Stimmung in der Bevölkerung wieder auf und stellt nun mit »Schwarzwald Hölle«, dem zehnten Oskar-Lindt-Krimi, ein Familiendrama im Umfeld des Nationalparks in den Fokus.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR10,99

Produkt

Klappentext»Und was haben wir bisher so getrieben in unserer Dienstzeit?« »Die Bösen gefangen und hinter Schloss und Riegel gebracht.« »Genau. Aber wenn wir mal schneller wären? Wenn wir ein Mal, nur ein einziges Mal verhindern könnten, dass etwas passiert?« Familiendrama am Rande des Nationalparks Schwarzwald: Auf ihrem Bauernhof machen sich Vater und Sohn das Leben zur Hölle. Die Heimat verkaufen? Niemals! Ein heftiger Streit entbrennt. Das Unheil scheint unvermeidbar, aber eine Verwandte will das Schlimmste verhindern. Verzweifelt bittet sie den Karlsruher Kommissar Oskar Lindt um Hilfe. Ist es schon zu spät, oder kann der erfahrene Mordermittler eine Bluttat gerade noch verhindern?

Bernd Leix ist Schwarzwälder durch und durch. 1963 wurde er in Klosterreichenbach geboren, hat Forstwirtschaft studiert und lebt seit Langem in Alpirsbach. Als Revierförster betreute er einige Jahre die von Kriminalität durchdrungenen Wälder des Karlsruher Hardtwaldes. Deshalb machte er die badische Fächerstadt häufig zum Schauplatz seiner Krimis um den behäbigen, Pfeife rauchenden Kommissar Oskar Lindt. In »Mordschwarzwald« thematisierte Bernd Leix die Widerstände gegen den geplanten Nationalpark Schwarzwald und erlangte damit eine hohe Aufmerksamkeit in den Medien. Auch in »Blutspecht« griff er die explosive Stimmung in der Bevölkerung wieder auf und stellt nun mit »Schwarzwald Hölle«, dem zehnten Oskar-Lindt-Krimi, ein Familiendrama im Umfeld des Nationalparks in den Fokus.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839249642
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum03.02.2016
Auflage2022
Reihen-Nr.10
Seiten248 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2431133
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2. Kapitel

»Der Lindt!«, keuchte die rotgesichtige Frau am Eingang des Karlsruher Polizeipräsidiums. »Ich muss zum Lindt.«

Der Uniformierte musterte Lisbeth Wein. »Sie sind nicht von hier.«

»Nein, wieso?«

»Es schwäbelt ein bissel.«

»Ja und? Was dann? Darf ich deswegen nicht rein?« Das Rot in Lisbeths Gesichts wurde noch eine Spur kräftiger. »Sie, ich kenn den Lindt. Der hat sich schon bei uns erholt. Mit seiner Frau.« Sie griff in ihre Handtasche, zog ein schmales grünglänzendes Faltblatt heraus und streckte es dem Beamten hin. »Da! Gästehaus Tannengrund in Baiersbronn. Falls Sie auch mal Urlaub in guter Luft machen wollen. Da draußen â¦« - sie zeigte zur dicken Eingangstür - »â¦ da draußen ist ja ein Mordsgestank.«

»Nur jetzt im Winter und bei Hochnebel, dann drückt s ziemlich.«

»Also was ist jetzt? Lassen Sie mich endlich durch!«

»Net so schnell, gute Frau«, entgegnete ihr der Polizist in breitem Karlsruher Badisch. »Was wolle Sie denn von ihm?«

Entrüstet stemmte Lisbeth die Hände in die Hüften. »Geht Sie doch nix an. Das sag ich nur ihm selbst.« Wieder suchte sie in ihrer Tasche und brachte diesmal eine Visitenkarte mit dem baden-württembergischen Landeswappen zum Vorschein. »Da! Da steht s drauf. Oskar Lindt, Erster Kriminalhauptkommissar. Die Kart hat er mir gegeben, damals. Wenn mal was ist, hat er g sagt.«

»Und jetzt ist was?«, spöttelte der Beamte.

Die Frau zögerte. »Vielleicht â¦ Ich weiß net genau â¦ Vielleicht auch nicht â¦ Hoffentlich.«

Ihr Gegenüber runzelte die Stirn: »Ja was jetzt?«

Lisbeth zuckte die Schultern. »Auf jeden Fall muss ich mit ihm sprechen.«

»So, müssen Sie? Na dann, Sie geben ja doch kei Ruh .«

Er griff zum Telefon: »Herr Lindt, eine Frau, die will Sie unbedingt sprechen, eine aus dem Schwäbischen, vom Schwarzwald droben, Baiersbronn â¦ Moment bitte, wie heißen Sie noch mal?«

»Das hab ich Ihnen ja noch gar net g sagt«, kam die Antwort. »Wein, Lisbeth Wein, sagen Sie ihm, vom Gästehaus Tannengrund, dann weiß er schon.«

Der Uniformierte hatte den Hörer in Richtung der Besucherin gehalten, dann nahm er ihn wieder ans Ohr.

»Ja â¦ ja gut, ich lass sie durch«, sagte er ins Telefon und legte auf. »Er hat s g hört.« Er reichte ihr die Visitenkarte wieder. »Die Zimmernummer stimmt noch. Zweiter Stock. Dort drüben ist der Aufzug.«

Lisbeth Wein riss ihm die Karte aus der Hand und stürmte weiter, nicht ohne halblaut »Ha so ein Seggl« zu murmeln.

Als sich die Lifttür öffnete, wurde sie bereits erwartet. Der stämmige Leiter der Karlsruher Mordkommission kam ihr auf dem Gang entgegen.

»Frau Wein, so eine Überraschung!« Oskar Lindt drückte ihre Hand.

»Was ist denn das für einer da unten am Empfang? Meint der doch, er müsst mich verdummen, bloß, weil ich ein bissle schwäbisch schwätz«, schüttelte Lisbeth den Kopf. »Also wenn wir unsere Gäste so empfangen würden â¦«

Lindt grinste. »Ich hoffe, Sie haben es sich nicht gefallen lassen.«

Sie zwinkerte: »Worauf Sie sich verlassen können.«

»Jetzt bin ich aber gespannt«, meinte der Kommissar, als er seiner Besucherin im Büro einen Stuhl angeboten und sich selbst hinter den ausladenden Schreibtisch gesetzt hatte. »Ohne Grund werden Sie sich ja nicht auf den weiten Weg nach Karlsruhe gemacht haben, in die badische Metropole. Oder ist heute Shopping angesagt?«

»Also ich sag lieber Einkaufen dazu«, antwortete Lisbeth Wein. »Ja vielleicht, wenn noch Zeit bleibt, bis die Bahn wieder fährt.« Dann atmete sie tief durch, kam aber nicht weiter, weil sich die Tür zum Nebenraum öffnete und Paul Wellmann mit einem Tablett hereinkam.

»Milch, Zucker oder schwarz?«, fragte er, stellte drei Tassen und eine Kaffeekanne auf den Tisch.

»Ach der Herr Wellmann, Sie kenn ich doch auch noch«, lächelte Lisbeth und drückte Lindts Partner die Hand.

»Natürlich«, zwinkerte Paul zurück. »Wer uns beiden einmal begegnet ist, der vergisst uns nie mehr.«

»Schließlich haben Sie damals den entscheidenden Tipp gegeben«, meinte Lindt. »Sie und Ihre Kusine.«

Lisbeth nickte, sagte: »Viel Milch und ohne Zucker«, und holte Luft.

»Also ich weiß ja nicht, ob da was dran ist, aber es lässt mir einfach keine Ruh . Ich glaub , bei den zwei Männern im Obertal, da stimmt was nicht.«

Lindt schaute fragend.

»Ja der Hansjörg, mein Neffe, der ist seit einiger Zeit so komisch. Sie können mir glauben, ich merk das. Der Hellste war er ja noch nie, aber schuften tut der wie ein Ochs. Im Wald sind sie sehr zufrieden mit ihm, und die Landwirtschaft macht er ganz alleine. Nur mit seinem Vater, da kommt er einfach nicht aus.«

»Darüber hat er mit Ihnen gesprochen?«, fragte Lindt und goss halb Kaffee, halb Milch in seine große Tasse.

»Nicht direkt«, druckste Lisbeth herum. »Aber ich merk so was. Die Stimmung bei denen â¦ zwei Männer alleine in dem abgelegenen Bauernhaus â¦ die schwätzen ja fast nichts, aber ich bin mir sicher, da ist Feuer unterm Dach!«

»Schon lange?«

»Jahrelang. Und seit die Mutter tot ist, wissen Sie, die Marianne, meine ältere Schwester, also seit die nicht mehr lebt â¦«

»Krank gewesen?«

Lisbeth schüttelte den Kopf. »Nein, ein Unfall im Stall. Von der Kuh an die Wand gedrückt. Der Hansjörg hat sie am Abend gefunden, aber da war es schon lange zu spät.«

Lindt schaute sie nachdenklich an: »Und jetzt machen Sie sich Sorgen? Sorgen um Vater und Sohn?«

Die Besucherin machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ach, der Vater, also bitte, nehmen Sie es mir nicht übel, aber der ist ein echter Kotzbrocken.«

»Oha, so schlimm?«

Die Frau nickte. »Noch schlimmer. Der macht dem Hansjörg das Leben schwer, wo er nur kann. Auch früher schon, als er noch gesund war, hat er nichts getan auf dem Hof. Alles hat meine Schwester machen müssen und dann der Hansjörg. Der Valentin war sich dafür immer zu fein. Im Anzügle ins Büro, das war sein Ding, aber sich bloß nicht die Händ dreckig machen. Und nach dem Unfall, da war s dann ganz aus.«

»Der Unfall Ihrer Schwester mit der Kuh?«

Lisbeth bekam wieder rote Backen: »Nein, nein, den Valentin mein ich, diesen â¦ diesen â¦« Den Kraftausdruck, der ihr auf der Zunge lag, schluckte sie runter. »Mit dem Motorrad ist er immer rumgefahren, anstatt in der Landwirtschaft zu helfen. Meistens ins Badische hinüber, da, wo er herkam, das lange Elend. Entschuldigung, so sagen alle zu ihm. Lang und dünn und bloß nicht anpacken.«

Paul Wellmann legte die Stirn in Falten: »Moment mal. Nur zum Verständnis. Dieser Valentin, also Ihr Schwager, wenn ich das recht verstanden habe, der hat in einen Bauernhof eingeheiratet, aber dort nie was gearbeitet.«

»Genau«, ereiferte sich Lisbeth aufs Neue. »Hab ich nie verstanden, was meine Schwester an dem gefunden hat. Geht mich ja nichts an â¦ eigentlich â¦ aber der Hof ist halt auch meine Heimat. Wenn man da jahrelang zuschauen muss, macht man sich halt so seine Gedanken.«

Lindt nickte: »Kann ich gut verstehen, dass Sie das nicht kalt lässt. Aber wie war das mit dem Unfall? Motorrad?«

»Ja, hoch zum Ruhestein. Sie kennen doch die Kurven. Eine nach der anderen. Da erwischt es jedes Jahr ein paar Verrückte mit ihren schweren Maschinen. So auch den Valentin. An seinem 50. Anstatt mit der Familie zu feiern, ist er los. Rauf auf den Bock und Gas gegeben. Im Beruf immer mehr als korrekt, ja richtig steif und trocken. Aber auf der Maschine, da hat er die Sau rausgelassen. Meine Schwester und der Hansjörg haben das Heu heimgebracht, und er war unterwegs. Spritztour. Nie hat er gesagt, wohin, aber oft den Ruhestein hoch, da haben ihn einige erkannt. Immer geheizt wie verrückt. Wir wissen nicht, wohin er gefahren ist, aber â¦«

»Aber?«, fragte Lindt.

»Na ja, man macht sich halt so seine Gedanken.«

»Ob da eine andere im Spiel ist?«, sagte Paul Wellmann.

Lisbeth nickte. »Was würden Sie denn denken, wenn einer ein paar Mal in der Woche nach Feierabend abdüst und erst mitten in der Nacht zurückkommt?«

»Und dann der Unfall«, knüpfte Lindt wieder an.

»Aus der Kurve geflogen, unter die Leitplanke, voll gegen einen Pfosten. Nur knapp mit dem Leben davongekommen. Aber sein Bein, das konnten sie nicht mehr retten.«

»Schluss mit Motorradfahren«, konstatierte Paul.

»Ein ganzes Jahr war er krank. Die Wunde wollte erst nicht recht heilen, wahrscheinlich auch, weil er Zucker hat. Schon jahrelang, aber nie hat er sich drum gekümmert. Erst nach dem Unfall kam s raus.«

»Hat er wieder gearbeitet?«

»Nach und nach ging s so mit der Prothese, und er konnte auch wieder autofahren, Automatik natürlich, aber er war so oft krank und in Kur, dass schließlich sein Rentenantrag durchging. Frührentner mit 52.«

»Keine gute Perspektive«, nickte Lindt. »Wann starb die Frau?«

»Das ist passiert, solange der Valentin in Reha war. Und jetzt wird das Elend immer schlimmer. An Weihnachten war ich dort, auf dem Hof, aber der Kerl wollte mich gar nicht sehen. Nur mit dem Hansjörg hab ich eine Zeitlang in der Küche gesessen. Irgendwie war der ganz verstört. Völlig durch den Wind, wie man so sagt, aber ich hab nicht rausgefunden, wieso.«

Lindt schaute die Besucherin...

mehr

Autor

Bernd Leix ist Schwarzwälder durch und durch. 1963 wurde er in Klosterreichenbach geboren, hat Forstwirtschaft studiert und lebt seit Langem in Alpirsbach. Als Revierförster betreute er einige Jahre die von Kriminalität durchdrungenen Wälder des Karlsruher Hardtwaldes. Deshalb machte er die badische Fächerstadt häufig zum Schauplatz seiner Krimis um den behäbigen, Pfeife rauchenden Kommissar Oskar Lindt. In »Mordschwarzwald« thematisierte Bernd Leix die Widerstände gegen den geplanten Nationalpark Schwarzwald und erlangte damit eine hohe Aufmerksamkeit in den Medien. Auch in »Blutspecht« griff er die explosive Stimmung in der Bevölkerung wieder auf und stellt nun mit »Schwarzwald Hölle«, dem zehnten Oskar-Lindt-Krimi, ein Familiendrama im Umfeld des Nationalparks in den Fokus.