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Ostseehexe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
279 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am06.07.20162021
Sommer, Sonne, Meer. Sophie Sturm, Klatschreporterin eines Hamburger Hochglanzmagazins, genießt das Fest bei ihrer Freundin Tina auf Fehmarn. Doch kaum zurück in Hamburg erhält sie von einem unbekannten Verfasser namens 'Joringel' eine verwirrende E-Mail: Tinas neue Kinderfrau soll eine Zuhälterin und Mörderin gewesen sein. Sophie glaubt an einen schlechten Scherz und ignoriert die Nachricht. Aber schnell wird klar, wie ernst die Lage wirklich ist: Der Unbekannte beginnt zu morden und er findet dabei offenbar einen grausamen Gefallen an den Märchen der Gebrüder Grimm.

Anke Clausen lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Hamburg. Nach 20 Jahren in der Fernsehwelt als Kamerafrau und regieführende Bildmischerin für Nachrichten, Magazine und Talkshows arbeitet sie heute als freie Autorin. Mit dem Kriminalroman »Ostseegrab« startete sie im Herbst 2007 ihre Serie um die ebenso hübsche wie neugierige Hamburger Klatschreporterin Sophie Sturm. Hauptschauplatz der Verbrechen ist die Ostsee-Insel Fehmarn, ein Ort, an dem Anke Clausen nicht nur aus Recherchegründen gerne Zeit verbringt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSommer, Sonne, Meer. Sophie Sturm, Klatschreporterin eines Hamburger Hochglanzmagazins, genießt das Fest bei ihrer Freundin Tina auf Fehmarn. Doch kaum zurück in Hamburg erhält sie von einem unbekannten Verfasser namens 'Joringel' eine verwirrende E-Mail: Tinas neue Kinderfrau soll eine Zuhälterin und Mörderin gewesen sein. Sophie glaubt an einen schlechten Scherz und ignoriert die Nachricht. Aber schnell wird klar, wie ernst die Lage wirklich ist: Der Unbekannte beginnt zu morden und er findet dabei offenbar einen grausamen Gefallen an den Märchen der Gebrüder Grimm.

Anke Clausen lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Hamburg. Nach 20 Jahren in der Fernsehwelt als Kamerafrau und regieführende Bildmischerin für Nachrichten, Magazine und Talkshows arbeitet sie heute als freie Autorin. Mit dem Kriminalroman »Ostseegrab« startete sie im Herbst 2007 ihre Serie um die ebenso hübsche wie neugierige Hamburger Klatschreporterin Sophie Sturm. Hauptschauplatz der Verbrechen ist die Ostsee-Insel Fehmarn, ein Ort, an dem Anke Clausen nicht nur aus Recherchegründen gerne Zeit verbringt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839250884
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum06.07.2016
Auflage2021
Reihen-Nr.3
Seiten279 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2431293
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Freitag

Sophie Sturm lehnte sich satt und zufrieden zurück. Sie saß auf ihrer Terrasse und genoss den wunderbaren Abend. Robert hatte eine köstliche Lachslasagne mit Spinat zubereitet. Nun war er in der Küche und kümmerte sich um das dreckige Geschirr. Es war ein heißer Tag gewesen. Nun war ein leichter Wind aufgekommen, und die Temperatur war auf angenehme 25 Grad zurückgegangen. Sophie streckte ihre braun gebrannten Beine aus und beobachtete das Geschehen in ihrem Garten. Ihre junge Podenco Ibicenco Hündin Ronja forderte den müden Königspudel Alexander zum Spiel auf. Sophie musste grinsen. Aus dem noch vor einem Jahr perfekt getrimmten Alexander war ein kleiner Hippie geworden. Sein Fell war zu lang für einen Pudel. Sie musste ihn dringend wieder trimmen lassen. Der Pudel gehörte Roberts Mutter. Da die mittlerweile im »Augustinum« lebte, einer sehr exklusiven Seniorenresidenz direkt an der Elbe, kümmerten sich Sophie und Robert um den Hund. Robert kam mit zwei Espressi zurück auf die Terrasse.

»Hier, mein Schatz«, sagte er und reichte ihr die kleine Tasse. Sophie warf ihm eine Kusshand zu und stellte lächelnd fest, dass sich nicht nur der Königspudel verändert hatte, auch Robert trug das Haar länger. Zudem war er mit Cargoshorts und T-Shirt bekleidet. Noch vor Kurzem hatte Robert höchstens zum Joggen Oberteile ohne ordentlichen Kragen an.

»Alles in Ordnung?«, fragte Robert irritiert nach. »Du guckst so komisch.«

»Ich habe nur gerade gedacht, was für einen attraktiven Freund ich doch habe.«

»Ich habe die Küche bereits aufgeräumt. Du musst mir also keinen Honig ums Maul schmieren. Oh, schau!« Robert deutete auf die Elbe. Ein Kreuzfahrtschiff zog majestätisch vorbei. Sophie liebte den Blick auf den Strom. Seit einem guten Jahr wohnte sie in der Villa in Othmarschen zur Miete. Ihre Vermieterin Misses Hamilton verbrachte ihren Lebensabend in ihrem Geburtsland, dem heutigen Malaysia. Sophie hatte die Villa für sich, auch wenn sie nur das Erdgeschoss bewohnte. Im oberen Stockwerk befanden sich noch immer die Möbel der alten Dame. Robert stellte seine leere Tasse ab und lächelte geheimnisvoll.

»Ich muss da was mit dir besprechen.«

Sophie nickte und schlug nach einer Mücke. »Was ist denn los?«

»Wir sollten den nächsten Schritt machen. Ich denke, es ist der richtige Zeitpunkt«, begann Robert. Er schenkte Wein nach und sah sie erwartungsvoll an.

»Ich verstehe kein Wort. Wovon sprichst du?« Sophie war irritiert.

»Sophie, die Umstände haben sich geändert. Mutter wird nicht wieder in ihr Haus zurückkehren. Sie fühlt sich ausgesprochen wohl in ihrer Seniorenwohnung. Es gibt Fahrstühle und keine schmalen Treppen. Ich bin froh, mir keine Sorgen mehr machen zu müssen, dass sie sich bei einem weiteren Sturz nicht nur den Oberschenkel, sondern gleich das Genick bricht.«

Sophie runzelte die Stirn. »Schatz, ich kann dir gerade nicht folgen.«

»Das ist doch ganz einfach. Es ist unlogisch, dass ich ein Appartement bewohne, dass ich nur noch als Schrank nutze. Du lebst in einer halben Villa, die zugegeben sehr charmant ist, aber für uns beide auf Dauer zu klein. Ich habe jetzt ein Traumhaus am Elbstrand zur Verfügung. Lass uns dort zusammenleben.«

Sophie frage sich, ob sie ihn richtig verstanden hatte. »Wir sollen zusammen in das Haus deiner Mutter ziehen?«

Robert nickte begeistert. »Genau. Das ist die einzig vernünftige Lösung.« Er lächelte sie breit an. »Das wird super.«

Sophie stellte ihre Tasse heftig zurück auf den Tisch »Nein!«

»Nein?« Robert sah sie ungläubig an. Das Lächeln erstarb in seinen Gesicht.

»Ich will nicht schon wieder umziehen. Ich habe hier fast ein Jahr herumgebastelt. Nun ist es genauso, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich liebe diese Wohnung.«

»Und ich liebe dich.«

Sophie seufzte. »Das weiß ich, Robert. Aber es geht mir zu schnell. Nur weil deine Mutter dir ein hübsches Haus vererbt, bin ich nicht automatisch bereit, jetzt plötzlich mein Leben so entscheidend zu verändern. Wir sind noch viel zu kurz zusammen. Wir wissen doch gar nicht, wo die Reise hingeht.« Robert Feller strich sich das Haar zurück und schüttelte ungläubig den Kopf. Sophie bekam fast ein schlechtes Gewissen. »Robert, wir wollten es langsam angehen lassen. Ich mag es so, wie es jetzt ist. Schatz bitte, verstehe mich doch. Ich brauche mein eigenes Reich, zumindest noch eine Weile.«

Robert nickte und sah dabei sehr unzufrieden aus. Sie wusste, dass er sich eine andere Reaktion gewünscht hätte, doch sie war noch nicht bereit für einen so großen Schritt. Es gab für sie auch keinen Grund dazu. Es ging ihnen doch gut. Sie wohnten nah beieinander, und wenn sie mal nicht die Nacht zusammen verbrachten, trafen sie sich morgens mit den Hunden zum Joggen. Sie machten viel gemeinsam, trotzdem hatten sie beide die Möglichkeit, sich auch mal zurückzuziehen.

»Ich dachte, es wäre schön zusammenzuleben.«

Sophie streichelte Roberts Arm. »Natürlich wäre das schön. Du darfst mich aber nicht so überrumpeln. Jetzt mach wieder ein freundliches Gesicht. Morgen ist das Sommerfest bei Tina auf Fehmarn. Das wird bestimmt super.«

Robert rollte mit den Augen. »Ja, ich freu mich total, mit meinem Vorgesetzten Kommissar Sperber am Grill zu stehen.«

Sophie kicherte leise. »Ihr versteht euch doch eigentlich ganz gut. Was soll ich denn sagen? Wie lange wird es diesmal dauern, bis Stefan und ich uns in die Haare kriegen?«

Robert zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, fünf Minuten?«

Sophie stöhnte auf. Es war leider eine Tatsache, dass Stefan und sie sich verstanden wie Hund und Katz. Es war zwar schon etwas besser geworden zwischen ihnen, aber es kam immer wieder zu hässlichen Auseinandersetzungen, die besonders Tina, ihrer besten Freundin und Stefans Frau, sehr zusetzten. »Ich werde versuchen, brav zu sein«, versprach sie lächelnd.

»Es wird bei dem Versuch bleiben«, entgegnete Robert trocken. »Wenn ich dir aber einen guten Tipp geben darf, misch dich einfach nicht in seine Polizeiarbeit ein. Richtig wütend wird Stefan nämlich eigentlich nur, wenn du rumschnüffelst, der Meinung bist, alles besser zu wissen, und dich am Ende selbst in tödliche Gefahr bringst.«

Olga Solowjowa stieg aus der Wanne und wickelte sich in ein Handtuch. Sie hatte sich ein heißes Bad gegönnt und gehofft, so ein wenig entspannen zu können. Als sie in den Spiegel blickte, starrte eine zarte dünne Frau sie aus dunklen Höhlen an. Ihr langes rotblondes Haar ließ ihre Haut unnatürlich blass aussehen. Ihre Schlüsselbeine standen stark hervor, und ihre Arme waren zu dünn. Sie musste aufpassen, dass sie nicht noch mehr Gewicht verlor. Zu knochige Models waren nicht mehr gefragt. Die letzten Wochen hatten ihr zugesetzt. Olga versuchte, Ruhe zu bewahren, doch mit der Dämmerung kam die Angst zurück. Erst vor ein paar Monaten war sie in die hübsche Zweizimmeraltbauwohnung in der Hamburger Schanze gezogen und hatte sich sofort zu Hause gefühlt. Jetzt war alles anders. Olga putzte sich die Zähne und schlüpfte in den Minnie-Maus-Pyjama. Bevor sie in ihr kleines Schlafzimmer ging, kontrollierte sie nochmals das Schloss an der Haustür und verriegelte alle Fenster. Sie würde jetzt einfach ins Bett gehen und schlafen. Was sollte denn geschehen? Ihre Wohnungstür hatte einen Riegel, die Fenster lagen zu hoch, als das jemand einsteigen konnte, und außerdem wohnte sie in einem Mehrfamilienhaus. Wenn jemand mit der Axt auf die Tür eindrosch, würde einer der Nachbarn doch sicher die Polizei rufen. Wahrscheinlich hatte sie einfach zu viel Fantasie. Olga seufzte. Die Situation war schrecklich und machte ihr wirklich zu schaffen. Mittlerweile geriet sie ständig in Panik. Auf der Straße drehte sie sich dauernd um. Sie fühlte sich immer verfolgt. Olga schaltete die Nachttischlampe an und kuschelte sich in ihr Bett. Sie schob noch eine CD der »Fünf Freunde« in den Player und lauschte dem Hörspiel. Dabei hatte sie schon als Kind gut einschlummern können. Olga war endlich in tiefen Schlaf gefallen, als ihr Telefon klingelte. Erschöpft setzte sie sich auf. War er es wieder? Sie musste wissen, was der Irre von ihr wollte. »Ja?«, meldetet sie sich kurz.

»Entschuldige, dass ich dich so spät noch störe, aber du siehst so süß aus in deinem Pyjama. Minnie Maus, oder?« Olga begann zu zittern. Wie konnte er wissen, was sie anhatte? »Du bist krank. Warum tust du mir das an? Ich werde die Polizei verständigen.«

Er lachte leise. »Mach das. Aber sei mir nicht böse, wenn ich dir jetzt schon sage, dass es die Bullen gar nicht interessieren wird. Die kommen doch erst, wenn etwas passiert ist. Und bis jetzt ist ja noch gar nichts passiert.«

Olga drückte das Gespräch weg und ärgerte sich sofort. Sie hätte cool bleiben und ihn weiter sprechen lassen müssen. Vielleicht hätte er sich verplappert, und sie wäre dahintergekommen, wer sie stalkte. Olga begann zu weinen. Seit Wochen ging das schon so. Ständig Anrufe, ein toter Vogel auf ihrer Fußmatte, Blumen vor der Tür, über die sie sich längst nicht mehr freute. Und anscheinend wusste er immer alles über sie. Sogar, welchen kindischen Pyjama sie gerade trug. Sie hätte gerne ihren Freund Max angerufen, aber der war nach Venedig geflogen, um einem Fotografen bei einem Modeshooting zu assistieren. Max nahm sie allerdings sowieso nicht richtig ernst, und sie konnte es ihm nicht einmal übel nehmen. Wenn Max bei ihr übernachtete, blieb es meist ruhig. Nur zwei Mal hatte nachts das Telefon geklingelt, und der Anrufer hatte sofort aufgelegt, als er seine Stimme gehört hatte. Olga putzte sich...

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Anke Clausen lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Hamburg. Nach 20 Jahren in der Fernsehwelt als Kamerafrau und regieführende Bildmischerin für Nachrichten, Magazine und Talkshows arbeitet sie heute als freie Autorin. Mit dem Kriminalroman »Ostseegrab« startete sie im Herbst 2007 ihre Serie um die ebenso hübsche wie neugierige Hamburger Klatschreporterin Sophie Sturm. Hauptschauplatz der Verbrechen ist die Ostsee-Insel Fehmarn, ein Ort, an dem Anke Clausen nicht nur aus Recherchegründen gerne Zeit verbringt.