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Tödliche Ferien

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
350 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am05.07.20172017
Während der documenta wird im Bereich der Fuldaaue eine Frau von ihrem Fahrrad gerissen, in ein Gebüsch gezerrt und brutal ermordet. Hauptkommissar Thilo Hain und seine neue Kollegin Pia Ritter übernehmen den Fall. Die Tote hieß Evelyn Schürmann und war als Lehrerin bei Kollegen und Schülern sowie Eltern verhasst. Als Hain und Ritter Schürmanns Mutter aufsuchen, um ihr die Nachricht über den Tod ihrer Tochter zu übermitteln, finden sie auch diese ermordet auf. Schwieriger könnte sich der erste Fall für Hain und Ritter kaum gestalten.

Matthias P. Gibert, 1960 in Königstein im Taunus geboren, lebt seit vielen Jahren mit seiner Frau in Nordhessen. Nach einer kaufmännischen Ausbildung baute er ein Motorradgeschäft auf. 1993 stieg er komplett aus dem Unternehmen aus und orientierte sich neu. Seit 1995 entwickelt und leitet er Seminare in allen Bereichen der Betriebswirtschaftslehre. Mit seiner Frau erarbeitete er ein Konzept zur Depressionsprävention und ist mit diesem seit 2003 sehr erfolgreich für mehrere deutsche Unternehmen tätig. Seit 2009 ist er hauptberuflich Autor.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
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E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextWährend der documenta wird im Bereich der Fuldaaue eine Frau von ihrem Fahrrad gerissen, in ein Gebüsch gezerrt und brutal ermordet. Hauptkommissar Thilo Hain und seine neue Kollegin Pia Ritter übernehmen den Fall. Die Tote hieß Evelyn Schürmann und war als Lehrerin bei Kollegen und Schülern sowie Eltern verhasst. Als Hain und Ritter Schürmanns Mutter aufsuchen, um ihr die Nachricht über den Tod ihrer Tochter zu übermitteln, finden sie auch diese ermordet auf. Schwieriger könnte sich der erste Fall für Hain und Ritter kaum gestalten.

Matthias P. Gibert, 1960 in Königstein im Taunus geboren, lebt seit vielen Jahren mit seiner Frau in Nordhessen. Nach einer kaufmännischen Ausbildung baute er ein Motorradgeschäft auf. 1993 stieg er komplett aus dem Unternehmen aus und orientierte sich neu. Seit 1995 entwickelt und leitet er Seminare in allen Bereichen der Betriebswirtschaftslehre. Mit seiner Frau erarbeitete er ein Konzept zur Depressionsprävention und ist mit diesem seit 2003 sehr erfolgreich für mehrere deutsche Unternehmen tätig. Seit 2009 ist er hauptberuflich Autor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839254769
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum05.07.2017
Auflage2017
Reihen-Nr.17
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2431608
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

Hauptkommissar Thilo Hain ließ das kleine Mazda-Cabriolet in der Parklücke ausrollen, stellte den Motor ab und sah hinauf in den perfekt wolkenlosen, azurblauen Sommerhimmel. Der Kloß in seinem Hals wollte einfach nicht verschwinden, und seine Hände fühlten sich schwitzig und verklebt an. Eine Minute später stand er am Klingelbrett, legte den Finger auf den Taster und betrat nach dem Ertönen des bekannten Tons den angenehm kühlen Hausflur. Im dritten Stock wurde er von einer rothaarigen, etwa 55-jährigen Frau empfangen, die ihm wie immer die Hand entgegenstreckte, ihn freundlich begrüßte und dann vorausging. Der Hauptkommissar streifte sich die Schuhe von den Füßen und folgte ihr. Über eine geschwungene Treppe gingen sie in das Obergeschoss der großzügig geschnittenen Wohnung, und kurz darauf saßen sich die beiden, getrennt durch einen niedrigen Holztisch, in bequemen Sesseln gegenüber.

»Wie geht es Ihnen, Herr Hain?«, wollte die Frau wissen.

»Na ja, ging schon besser«, erwiderte der Polizist ein wenig gedrückt.

»Woran liegt es?«

Er schüttelte entrüstet den Kopf und riss dabei die Augen auf. »Sie fragen mich das nicht wirklich ernsthaft, oder?«

Die Frau fing sanft an zu lächeln. »Also konstatiere ich, dass es damit zusammenhängt, dass wir uns hier und heute zum zunächst letzten Mal sehen? Liege ich damit richtig?«

Nun fing auch Hain an zu grinsen. »Damit liegen Sie aber so was von richtig, Frau Schmers.«

»Und ich konstatiere weiter, dass Ihre Trauer und Ihre Wehmut mehr gespielt sind als den Tatsachen geschuldet.«

»Die Wahrheit liegt, wie immer, wahrscheinlich in der Mitte.«

Er wurde ernst.

»Klar geht es mir auf den Keks, dass ich mich in Zukunft nicht mehr bei Ihnen ausheulen kann. Dass ich ab jetzt mit meinem bescheuerten Boss allein klarkommen muss. Und dass ich mich über den Kollegen, den er mir heute als neuen Partner vor die Nase setzen wird, und der vermutlich der letzte Vollidiot sein dürfte, nicht mal bei Ihnen beschweren kann.«

»Vielleicht ist der neue Kollege ja jemand, mit dem Sie, ganz entgegen Ihrer jetzigen Erwartungshaltung, sehr entspannt und professionell zusammenarbeiten können«, gab sie zu bedenken.

»Ja, genau, so wie die letzten beiden auch, oder was?«

Er holte tief Luft.

»Ich weiß, Frau Schmers, dass wir nicht ewig und drei Tage mit diesen Sitzungen weitermachen können, aber wenigstens noch bis zum Ende des Jahres. Wollen Sie nicht noch einmal darüber nachdenken? Mir wäre es echt wichtig. Ehrlich.«

Die Psychotherapeutin sah ihn lange an.

»Wir haben eine Vereinbarung, Herr Hain. Ich habe Ihnen sehr klar auseinandergesetzt, dass wir am vorläufigen Ende Ihrer Psychotherapie angekommen sind. Wir haben ausführlich darüber gesprochen, dass auch eine Psychotherapie zu einer Abhängigkeit führen kann und dass wir dieses Risiko nicht eingehen sollten. Außerdem â¦« Sie griff zum vor ihr auf dem Tisch stehenden Wasserglas und trank einen Schluck. »Außerdem waren wir uns darüber einig, dass wir alle Sie belastenden Aspekte, die mit dem Tod Ihres Kollegen zu tun haben, bearbeitet haben.«

»Es fühlt sich trotzdem an, als würde ich von Ihnen ziemlich brutal ins kalte Wasser geworfen. Brutal und herzlos.«

Wieder huschte ein leichtes Grinsen über ihr Gesicht. »Auch wenn es sich im Augenblick für Sie so anfühlt, was ich Ihnen allerdings nicht wirklich glaube, so wissen Sie, dass Sie sich im Fall einer Krise auch in Zukunft an mich wenden können.«

Ich kann die Krise praktisch schon fühlen, hätte Thilo Hain am liebsten erwidert, doch ein Blick über den Tisch und in ihre Augen brachte ihn davon ab.

Eine Stunde darauf saß er in seinem Büro und erledigte den Papierkram zu jenem Fall, der ihn in den letzten zwei Monaten vorrangig beschäftigt hatte. Gerade als er sich den abschließenden Sätzen widmen wollte, klingelte das Telefon auf seinem Schreibtisch.

»Ja, Hain«, meldete er sich.

»Ich bin s, Herbert.«

Hain freute sich, die Stimme von Kriminalrat Herbert Schiller, dem Leiter der Kriminalinspektion, zu hören.

»Klasse. Ich dachte schon, es sei der von mir so geliebte erste Hauptkommissar Vogler, der mir den neuen Kollegen aufs Auge drücken will.«

»Der von dir so geliebte erste Hauptkommissar Vogler ist wegen einer Familiensache heute Vormittag abwesend, weswegen wir beide uns mit der Sache beschäftigen müssen, Thilo.«

»Der Kollege Vogler ist erstens ein Arschloch, wie ich schon des Öfteren zu Protokoll gegeben habe, und zweitens hat er vermutlich keine Lust, sich schon wieder mit mir rumärgern zu müssen, weswegen er eine Familiensache vorschiebt. Oder vortäuscht, was weiß ich.«

»Und drittens ist er der Erste Hauptkommissar der Mordkommission, und damit dein direkter Vorgesetzter. Und wenn du noch einmal in der Form von gerade erwähnst, was du von ihm hältst, lass ich dich abmahnen.«

Hain lachte laut auf. »Erzähl keinen Scheiß, Herbert. Du willst ihn doch lieber heute als morgen loswerden, weil du ihn selbst für die größte Flachpfeife unter der Sonne hältst. Also erzähl mir nichts vom Pferd.«

»Ich werde nie mehr in meinem Leben mit dir einen trinken gehen, Thilo. Nie mehr. Und jetzt setz deinen Arsch in Bewegung und schaff ihn hier her, es gibt Neuigkeiten im Fall deines neuen â¦ Partners.«

»Wie du das sagst, haben sie mir vermutlich einen ganz jungen Frischling direkt nach der Ausbildung aufs Auge gedrückt. Muss das wirklich sein, Herbert.«

»Nun hör auf, mir die Ohren vollzuheulen, und trab hier an.«

Es knackte und das Gespräch war beendet.

»Familiensache«, presste Hain kaum hörbar heraus. »Am Arsch hängt der Hammer.«

Herbert Schiller empfing den Hauptkommissar hinter seinem Schreibtisch sitzend, wie immer mit einem Bleistift zwischen den Zähnen, auf dem er genussvoll herumkaute.

»Irgendwann wirst du an einer verdammten Bleivergiftung sterben«, brummte Hain.

»Quatsch«, winkte der Kriminalrat ab. »Das, was auf jeden Fall nicht in modernen Bleistiften drin ist, ist Blei.«

»Egal. Gesund wird es trotzdem nicht sein.«

»Aber es beruhigt. Speziell, wenn man mit Menschen wie dir zu tun hat.«

Der junge Polizist sah sich in dem Zimmer um. »Ich dachte, du willst mir meinen neuen Schatten vorstellen. Wo ist er denn?«

Schiller lehnte sich in seinem Stuhl zurück, kippelte ein wenig und grinste feist. »Zuerst wollte ich dir eigentlich einen 120-Kilo-Frischling vom Land zuweisen, aber dazu mag ich dich doch ein bisschen zu sehr. Also bin ich in mich gegangen.«

»Mann, Mann, du willst es heute aber spannend machen, Herbert.«

»Notwendigerweise, ja. Viel mehr Chancen haben wir nicht mehr, Thilo, nachdem die letzten beiden Versuche ja mit Pauken und Trompeten gescheitert sind.«

»Was nun wirklich nicht allein an mir lag«, startete Hain einen hoffnungslosen Versuch der Rechtfertigung.

»Geschenkt«, winkte Schiller ab. »Dieses Thema diskutiere ich nun wirklich nicht mehr mit dir, mein Lieber.«

Es klopfte. Die beiden Männer drehten den Kopf und starrten Richtung Tür.

»Einen kleinen Moment noch, bitte«, rief Schiller und wandte sich wieder Thilo Hain zu. »Ich hab getan, was ich konnte, um dich aus der Schusslinie zu holen, Thilo. Aber das jetzt darfst du nicht wieder versauen. Jetzt musst du liefern. Hab ich mich klar und deutlich ausgedrückt?«

Hain nickte demütig. »Hast du, ja.«

»Das heißt, dass du diesem neuen Kollegen nicht wieder eine schmieren wirst?«

Ein erneutes Nicken.

»Und du lässt ihn auch nicht wieder im Winter nachts allein im Wald stehen? Dort, wo man mit seinem Super-Hightech-Smartphone nicht mal telefonieren kann?«

»Mach ich nicht mehr, versprochen.«

»Wir alle wissen, was du nach Pauls Tod durchgemacht hast, aber so langsam musst du wieder in die Spur kommen, Thilo. Sonst kriegen wir ernsthaft Probleme miteinander.«

»Ich verspreche dir, dass ich mich wirklich anstrengen werde.«

Schiller holte tief Luft und ließ seinen Stuhl nach vorn kippen. »Wenn du davon sprichst, dass du dich anstrengen willst, klingt das irgendwie wie eine Drohung.«

Damit wandte er sich zur Tür.

»Kommen Sie jetzt bitte herein, Frau Ritter.«

Die Tür wurde geöffnet und eine junge Frau betrat den Raum. Sie nickte dem völlig perplex dastehenden Hain im Vorübergehen zu und schüttelte dem Kriminalrat die Hand.

»Kriminaloberkommissarin Pia Ritter meldet sich zum Dienst«, sagte sie förmlich.

»Schön«, erwiderte Herbert Schiller mit einem matten Lächeln.

Thilo Hain war der Szene ebenso erstaunt wie schweigend gefolgt. »Ich will mich jetzt wirklich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber vielleicht gibt es ja doch einen Gott«, brummte er kopfschüttelnd.

*

Hain hielt seiner neuen Kollegin die Tür auf und bat sie in das ab sofort gemeinsame und ein wenig stickige Büro.

»Wusstest du eigentlich schon länger, dass wir beide in Zukunft zusammenarbeiten werden?«, wollte er noch immer überrascht von den Ereignissen wissen, während er die Kaffeemaschine in Gang setzte.

»Seit ungefähr einer Woche, ja«, erwiderte sie grinsend. »Aber Schiller hat mich dringend davor gewarnt, dir etwas davon zu erzählen.«

»Was für eine Kumpelsau.«

»Quatsch. Er wollte nur verhindern, dass du etwas dagegen sagen...

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Autor

Matthias P. Gibert, 1960 in Königstein im Taunus geboren, lebt seit vielen Jahren mit seiner Frau in Nordhessen. Nach einer kaufmännischen Ausbildung baute er ein Motorradgeschäft auf. 1993 stieg er komplett aus dem Unternehmen aus und orientierte sich neu. Seit 1995 entwickelt und leitet er Seminare in allen Bereichen der Betriebswirtschaftslehre. Mit seiner Frau erarbeitete er ein Konzept zur Depressionsprävention und ist mit diesem seit 2003 sehr erfolgreich für mehrere deutsche Unternehmen tätig. Seit 2009 ist er hauptberuflich Autor.