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Die Jesus-Verschwörung

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
653 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am21.12.20171. Aufl. 2017
Wer die Wahrheit sucht, läuft Gefahr, sie zu finden ...
Nach Überzeugung des Vatikans kann und darf es sie nicht geben: die sterblichen Überreste Jesu Christi. Doch genau danach sucht die Paläographin Ottavia Salina gemeinsam mit ihrem Mann Farag Boswell und ihrem alten Freund Kaspar Glauser-Röist. Die Spur führt das Trio von der Mongolei über Istanbul bis nach Israel. In den Katakomben des Berges Meron erwarten sie neun mörderische Prüfungen, alle mit Bezug auf die Seligpreisungen der Bergpredigt. Wird es Ottavia und ihren Mitstreitern gelingen, bis ins Innerste des Berges vorzudringen? Und was werden sie dort finden?
Ein packender Thriller um das größte Mysterium des Christentums
Platz 1 der spanischen Bestsellerliste
Die lang ersehnte Fortsetzung des internationalen Bestsellers 'Wächter des Kreuzes'



Matilde Asensi, 1962 in Alicante geboren, arbeitete nach dem Journalismusstudium für Rundfunk und Printmedien. Ihr Roman Wächter des Kreuzes aus dem Jahr 2001 entwickelte sich zu einem internationalen Bestseller, der von Kritikern hochgelobt und weltweit 6 Millionen mal verkauft wurde. Mit Die Jesus-Verschwörung hat Matilde Asensi die lang ersehnte Fortsetzung dazu vorgelegt.
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Produkt

KlappentextWer die Wahrheit sucht, läuft Gefahr, sie zu finden ...
Nach Überzeugung des Vatikans kann und darf es sie nicht geben: die sterblichen Überreste Jesu Christi. Doch genau danach sucht die Paläographin Ottavia Salina gemeinsam mit ihrem Mann Farag Boswell und ihrem alten Freund Kaspar Glauser-Röist. Die Spur führt das Trio von der Mongolei über Istanbul bis nach Israel. In den Katakomben des Berges Meron erwarten sie neun mörderische Prüfungen, alle mit Bezug auf die Seligpreisungen der Bergpredigt. Wird es Ottavia und ihren Mitstreitern gelingen, bis ins Innerste des Berges vorzudringen? Und was werden sie dort finden?
Ein packender Thriller um das größte Mysterium des Christentums
Platz 1 der spanischen Bestsellerliste
Die lang ersehnte Fortsetzung des internationalen Bestsellers 'Wächter des Kreuzes'



Matilde Asensi, 1962 in Alicante geboren, arbeitete nach dem Journalismusstudium für Rundfunk und Printmedien. Ihr Roman Wächter des Kreuzes aus dem Jahr 2001 entwickelte sich zu einem internationalen Bestseller, der von Kritikern hochgelobt und weltweit 6 Millionen mal verkauft wurde. Mit Die Jesus-Verschwörung hat Matilde Asensi die lang ersehnte Fortsetzung dazu vorgelegt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732547722
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum21.12.2017
Auflage1. Aufl. 2017
Seiten653 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2457941
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

EINS

Wie hinlänglich bekannt ist, wird die Geschichte von den Siegern geschrieben, und die Sieger erlangen mit der Zeit die Macht, uns glauben zu lassen, was sie geschrieben haben, und uns vergessen zu lassen, was nicht niedergeschrieben wurde, und uns Angst einzuflößen vor dem, was nie hätte geschehen dürfen. Und das alles nur, um weiterhin ihre Macht demonstrieren zu können, sei es religiöse Macht, politische Macht oder wirtschaftliche Macht. Das ist egal. Sie, die Sieger, inte­res­siert die Wahrheit nicht mehr, und uns, die Menschen, auch nicht mehr. Von dem Moment an schreiben wir die Vergangenheit alle zusammen neu, wir machen uns zu Komplizen derjenigen, die uns täuschten, einschüchterten und beherrschten. Aber die Geschichte ist nicht unverrückbar, die Geschichte ist nicht in Stein gemeißelt, es gibt weder eine einzige Version noch eine einzige Interpretation, obwohl man uns das glauben macht und, was noch schlimmer ist, obwohl man uns die Geschichte mit unserem Leben, unserer Hingabe oder unserem Geld rechtfertigen lässt. So entstehen Orthodoxien, große Wahrheiten, aber auch Kriege, Konflikte und Teilungen. Und dann haben sie uns für immer besiegt. Dennoch, sobald wir uns mit Mut wappnen, einen Schritt zurücktreten und die Welt zur Abwechslung einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten, werden wir die wichtigste aller Lektionen erkennen und begreifen: die Ungewissheit. Die Wahrheit wird euch freimachen, sagte Jesus. Schön, aber die Wahrheit schreiben die Sieger, sodass uns nur Ungewissheit, Misstrauen und Zweifel bleiben, um wirklich frei zu sein. Und auch ein kleiner Kunstgriff, den anzuwenden mir lange schwerfiel: sich immer bewusst zu machen, dass die Häretiker - welcher Couleur auch immer, nicht nur die religiösen - ebenso wenig zu leugnen sind wie die Orthodoxien und dass sie außerdem nie versuchten, sich gewaltsam durchzusetzen oder durch Einschüchterung die Oberhand zu gewinnen. Deshalb sind sie die Verlierer.

»Mein Gott! Endlich!«, stöhnte ich an jenem Spätnachmittag, als wir nach Hause kamen, wobei ich meine verhassten Stöckelschuhe von mir schleuderte.

»Schon zurück?«, rief Isabella aus dem Wohnzimmer.

»Ottavia, sie werden gleich da sein«, erinnerte mich Farag klugerweise, als er sein Jackett in den Garderobenschrank hängte.

»Wieso?«, protestierte ich. »Wieso müssen wir nach diesem blöden Fest auch noch Besuch bekommen?«

Farag antwortete nicht. Er kam mit einem geduldigen Lächeln näher und drückte mir energisch einen Kuss auf die Lippen, der eher nach Versiegelung als nach Leidenschaft schmeckte. Ich erwiderte ihn gleichermaßen energisch, und wir mussten lachen. Immerhin ein Kuss, oder?, dachte ich zufrieden, wandte mich mit einem amüsierten Blick von ihm ab und ging ins Wohnzimmer.

Meine unverschämt junge und schöne Nichte Isabella, unerhörte neunzehn Jahre alt und Informatikstudentin der UofT, der Universität von Toronto, an der Farag und ich seit einem knappen Jahr arbeiteten, lümmelte auf dem Sofa und schaute fern. Ich ging um den Tisch herum und stieg über ihre Hausschuhe und eine leere Tüte dieser Schweinereien, die sie ständig in sich hineinstopfte und die sie zu allem Überfluss weder dick machten noch ihr den Appetit verdarben. Sie reckte den Hals, um sich von mir auf die Wange küssen zu lassen, und schob mich dann sanft zur Seite, weil ich ihr den Blick auf den Fernseher verstellte.

»Los, räum das weg und schließ dich in dein Zimmer ein«, sagte ich, als ich mir rasch ihr Tablet, ihr Smartphone und ihre Hausschuhe schnappte. »Gleich kommt Präsident Macalister mit wichtigen Mäzenen der Universität.«

»Aber ihr kommt doch gerade von Macalister?«, fragte sie überrascht, sprang auf und half mir, ihr Chaos zu beseitigen.

Isabella war eine typische Salina, so rebellisch wie gehorsam. Nachdem sie das Abitur gemacht und zum größten Missfallen ihrer Mutter beschlossen hatte, nichts von den Familiengeschäften wissen und auch nicht länger in Sizilien leben zu wollen, war sie letztes Jahr zu uns gezogen. Isabella war - von den fünfundzwanzig Kindern meiner acht Geschwister - von Geburt an meine Lieblingsnichte, und weil sie das ganz genau wusste, war sie eine Expertin darin, mich zu manipulieren und alles von mir zu bekommen, wonach ihr gerade der Sinn stand. Ganz zu schweigen davon, dass sie für ihren Onkel Farag schlichtweg das größte Wunder der Schöpfung, die intelligenteste Hochbegabte und als erwachsene Frau das erlesenste Kunstwerk war (wenngleich auch als Kind die Schönste der Welt).

Während Isabella mit der Fernbedienung den Fernseher ausschaltete, reckte sie erneut den Hals und hielt ihrem Onkel die Wange zum Kuss hin. So war sie eben, ausgesprochen liebevoll, einen Meter achtzig groß und gertenschlank, mit wunderschönen, von langen Wimpern umrahmten schwarzen Augen sowie aufsehenerregendem kastanienbraunen Haar, das sie als Pfer­de­schwanz trug. Mit anderen Worten: Dem Aussehen nach ähnelte sie mir nicht im Geringsten.

»Stimmt, wir kommen von Macalister«, bestätigte ich und drückte ihr den ganzen Krempel samt Hausschuhen in die Arme. »Aber der Herr Präsident hat uns eröffnet, dass er uns Punkt sieben Uhr in Begleitung wichtiger Persönlichkeiten in unserem bescheidenen Heim aufsuchen wird, weil die uns kennenlernen wollen.«

»Schon wieder Konstantin â¦?«, fragte sie gelangweilt und bereits auf dem Weg zur Treppe, die nach oben zu ihrem Zimmer führte.

»Du darfst nicht vergessen«, erwiderte ihr Onkel, als er sich auf den Platz sinken ließ, auf dem Isabella bis eben gesessen hatte, »dass wir die großartigen und berühmten Entdecker des Grabes von Konstantin dem Großen sind. Unser Ruf und unsere Reputation eilen uns voraus.«

»Ist ja gut«, schnaubte sie verächtlich und verschwand im oberen Flur. Obwohl wir von der englischen Sprache umzingelt waren, sprachen wir zu Hause Italienisch. »Viel Spaß, bis morgen.«

»Gute Nacht!«, rief ich und setzte mich zu Farag, der den Arm über meine Schulter legte und mich an sich zog. »Nur über meine Leiche, ich habe keine Lust mehr, von Konstantin dem Großen zu reden«, maulte ich und seufzte resigniert.

»Wie ich schon sagte, Basileia1, unser großer Ruf und unsere Repu⦫

»Oh, sei endlich still, Professor!«, unterbrach ich ihn und biss ihn scherzhaft in den Hals.

»Aua!«

In dem Augenblick klingelte es an der Tür. Wir zuckten zusammen.

»Wie spät ist es?«, fragte Farag mit hektischem Blick auf seine Armbanduhr. »Es ist doch erst zehn vor sieben!«

»Versteck meine Stöckelschuhe« war das Einzige, was mir einfiel, als ich in unser Schlafzimmer flitzte, um flache Schuhe anzuziehen, die gut zu meinem schönen blauen ägyptischen Blazer und dem schwarzen Rock passten.

Ich schaffte es rechtzeitig an die Haustür, um mit strahlendem und freudigem Gesicht den Präsidenten der UofT, Stewart Macalister, und ein reizendes achtzigjähriges (oder neunzigjähriges) Ehepaar mit offenem und sympathischem Lächeln zu begrüßen. Tatsächlich kam mir das Gesicht des Mannes irgendwie bekannt vor, ich wusste aber nicht, woher.

»Guten Abend, Ottavia«, begrüßte mich Macalister. »­Farag â¦ Guten Abend. Erlauben Sie mir, Ihnen Becky und Jake Simonson vorzustellen, alte Freunde von mir und große Förderer unserer Universität.«

»Simonson â¦?«, riefen Farag und ich unisono und blickten das achtzigjährige (oder neunzigjährige) Ehepaar überrascht an, das uns breit anlächelte und von Macalister in unser Haus geschoben wurde.

Jake Simonson, mit weißem Spitzbart und Altersflecken auf der Pergamenthaut, ergriff meine Hand und führte sie mit einer höflichen Verneigung an seine Lippen, während Farag es ihm mit der hageren, eleganten Becky gleichtat.

Wer hatte noch nie von den Simonsons gehört â¦? Es waren Flüsse aus Tinte über sie, ihre Familie und ihren unermesslichen Reichtum vergossen worden; es wurden Bücher geschrieben über ihre Zugehörigkeit zu hochgefährlichen Geheimbünden, über ihr Faible für Verschwörungen, um die Welt zu beherrschen, und über ihre unangefochtene Abstammung von Außerirdischen. Natürlich wirkten sie in meinem Haus in Toronto wie ein ganz gewöhnliches, wohlhabendes altes Ehepaar, und sollten ihre Vorfahren wirklich von einem anderen Planeten stammen, war ihnen das nicht anzusehen. Eine ganz andere Sache war, dass sie die Welt beherrschen wollten; vielleicht stimmte das sogar, aber wozu, wenn sie doch mit ihren Geschäften und Ölkonzernen schon alles besaßen? Jetzt begriff ich, welche Art der Förderung sie der UofT angedeihen ließen: Geldmittel. Und vermutlich in beträchtlichen Mengen.

Als wäre Macalister der Hausherr (was er tatsächlich auch war, denn das Haus gehörte zum Universitätscampus), führte er Becky und Jake zu den Sofas und begann, Getränke einzuschenken (Bourbon für die Herren, Gin für Becky und ein Erfrischungsgetränk für mich, denn für mich schmeckte Alkohol immer nach Medizin). Zum Glück beeilte sich Farag, die Mäntel der Simonsons in die Garderobe zu hängen, und gesellte sich rechtzeitig zu uns, um Macalister die Eiswürfel für die Drinks zu reichen. In den ersten Minuten war das Gespräch ziemlich banal. Becky Simonson erzählte mir, wie traurig sie über die Rückkehr in ihre Heimatstadt Toronto sei, weil dieser Mai so verregnet und bewölkt war, und beklagte sich nebenbei über die Kälte, die in meinem Wohnzimmer herrschte. Es stimmte zwar, dass wir grässliches Wetter hatten, passender zum Winter als zum Frühling in Kanada - bestimmt der Klimawandel -, doch...

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Autor

Matilde Asensi, 1962 in Alicante geboren, arbeitete nach dem Journalismusstudium für Rundfunk und Printmedien. Ihr Roman Wächter des Kreuzes aus dem Jahr 2001 entwickelte sich zu einem internationalen Bestseller, der von Kritikern hochgelobt und weltweit 6 Millionen mal verkauft wurde. Mit Die Jesus-Verschwörung hat Matilde Asensi die lang ersehnte Fortsetzung dazu vorgelegt.
Die Jesus-Verschwörung

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