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Iacobus

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
471 Seiten
Deutsch
beTHRILLEDerschienen am08.11.20171. Aufl. 2017
Eine fesselnde Schatzsuche auf dem wichtigsten Pilgerweg des Mittelalters!

Frankreich, im Jahr 1317: Drei der mächtigsten Männer Frankreichs sind tot. Starben sie eines natürlichen Todes, oder ließ der jüngst verbotene Tempelritterorden sie aus Rache ermorden? Diese Frage lässt Papst Johannes XXII. keine Ruhe - und es gibt nur einen, der Licht ins Dunkel bringen kann: Ritter Galcerán de Born, einer der klügsten Köpfe und tapfersten Ritter seiner Zeit. Was Galcerán nicht ahnt: Er soll vor allem das wertvolle Gold der Tempelritter aufspüren, das seit der Zerschlagung des Ordens verschwunden ist. Alle Spuren führen ihn auf den Jakobsweg, doch die Suche des Ordensritters bleibt nicht unbemerkt ... Wird seine Zeit reichen, um die Rätsel der Templer zu entschlüsseln?

Dieser herausragende historische Thriller verwebt spannende Fakten mit einer packenden Handlung vor mystisch mittelalterlicher Kulisse! Jetzt endlich wieder als eBook erhältlich!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



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Produkt

KlappentextEine fesselnde Schatzsuche auf dem wichtigsten Pilgerweg des Mittelalters!

Frankreich, im Jahr 1317: Drei der mächtigsten Männer Frankreichs sind tot. Starben sie eines natürlichen Todes, oder ließ der jüngst verbotene Tempelritterorden sie aus Rache ermorden? Diese Frage lässt Papst Johannes XXII. keine Ruhe - und es gibt nur einen, der Licht ins Dunkel bringen kann: Ritter Galcerán de Born, einer der klügsten Köpfe und tapfersten Ritter seiner Zeit. Was Galcerán nicht ahnt: Er soll vor allem das wertvolle Gold der Tempelritter aufspüren, das seit der Zerschlagung des Ordens verschwunden ist. Alle Spuren führen ihn auf den Jakobsweg, doch die Suche des Ordensritters bleibt nicht unbemerkt ... Wird seine Zeit reichen, um die Rätsel der Templer zu entschlüsseln?

Dieser herausragende historische Thriller verwebt spannende Fakten mit einer packenden Handlung vor mystisch mittelalterlicher Kulisse! Jetzt endlich wieder als eBook erhältlich!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



Details
Weitere ISBN/GTIN9783732553075
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum08.11.2017
Auflage1. Aufl. 2017
Seiten471 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2502974
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
EINS

Kaum war ich von der robusten sizilianischen Galeere an Land gegangen, auf der ich die lange und erschöpfende Reise von Rhodos hierher zurücklegte - unterwegs hatten wir zudem die Häfen von Zypern, Athen, Sardinien und Mallorca angelaufen -, und hatte meine Schreiben in der Komturei meines Ordens in Barcelona vorgelegt, ließ ich auch schon eiligst die Stadt hinter mir, um meine Eltern aufzusuchen, die ich seit zwölf Jahren nicht mehr gesehen hatte. Obwohl ich gern einige Tage bei ihnen geblieben wäre, konnte ich doch nur wenige Stunden dort verweilen, da mein eigentliches Ziel, das ich möglichst bald erreichen wollte, das Mauritiuskloster von Ponç de Riba war, welches zweihundert Meilen weiter südlich in einer Gegend lag, die noch bis vor nicht allzu langer Zeit in den Händen der Mauren gewesen war. Ich hatte an jenem Ort etwas sehr Wichtiges zu erledigen, etwas so Vordringliches, dass es meine Abreise von der Insel, das Verlassen meines Heims und meiner Arbeit rechtfertigte, obgleich ich offiziell nur nach Spanien zurückgekehrt war, um einige Jahre dem gewissenhaften Studium einer Reihe von Büchern zu widmen, die sich im Besitz des Klosters befanden und die mir dort dank des Einflusses und des Ersuchens meines Ritterordens zur Verfügung gestellt werden sollten.

Mein Pferd, ein schönes Tier mit kräftiger Vorder- und Hinterhand, strengte sich wahrhaft an, um dem Rhythmus gerecht zu werden, den ihm meine Unrast aufzwang, während wir durch die Weizen- und Gerstenfelder galoppierten und dabei rasch zahlreiche Dörfer und Weiler hinter uns ließen. 1315 war kein gutes Jahr für die Ernte, und die Hungersnot breitete sich wie die Pest über alle christlichen Reiche aus. Dennoch ließ mich die lange fern meiner Heimat verbrachte Zeit alles wie mit den Augen eines blind Verliebten betrachten, so dass mir die Gegend so herrlich und fruchtbar wie eh und je vorkam.

Schon sehr bald erspähte ich die ausgedehnten Besitztümer der Mauritiusbrüder in der Nähe der Ortschaft Tora und gleich darauf die hohen Mauern der Abtei mit den spitzen Türmen ihrer schönen Kirche. Ohne den geringsten Zweifel wage ich zu behaupten, dass Ponç de Riba, vor rund 150 Jahren gegründet von Ramón Berenguer IV., eine der größten und erhabensten Klosteranlagen ist, die ich jemals gesehen habe. Seine ansehnliche Bibliothek ist im Abendland einzigartig, denn sie besitzt nicht nur die außergewöhnlichsten geistlichen Codices der Christenheit, sondern auch fast die gesamten wissenschaftlichen jüdischen und arabischen Schriften, die von der kirchlichen Hierarchie verdammt worden waren, hatten sich die Mönche des heiligen Mauritius doch glücklicherweise immer dadurch ausgezeichnet, einen für jegliche Art von Reichtum aufgeschlossenen Geist zu besitzen. In den Archiven von Ponç de Riba habe ich unglaubliche Dinge zu Gesicht bekommen: hebräische chartularia, Papstbullen und Briefe muslimischer Herrscher, die selbst den unerschütterlichsten Gelehrten beeindruckt hätten.

Ein Ritter des Hospitaliterordens ist an einem solch ehrwürdigen, dem Studium und Gebet geweihten Ort ganz offensichtlich fehl am Platz. Doch mein Anliegen war außergewöhnlich, denn - sah man einmal von dem tatsächlichen, geheimen Grund ab, der mich nach Ponç de Riba geführt hatte - mein Orden zeigte besonderes Interesse daran, sich zum Allgemeinwohl unserer Spitäler Wissen über die schrecklichen, fieberhaften Blattern anzueignen, die von den arabischen Medizi so ausgezeichnet beschrieben worden waren, sowie Kenntnisse über die Zubereitung von Sirupen, alkoholischen Essenzen, Pomaden und Salben zu gewinnen, von denen wir in den Jahren unserer Gegenwart im Königreich Jerusalem gelegentlich gehört hatten.

Im Besonderen verspürte ich einen glühenden Eifer, den Atarrif des Albucasis von Córdoba zu studieren, ein Werk, das nach seiner Übersetzung ins Lateinische durch Gerardo de Cremona auch unter dem Titel Methodus medendi bekannt war. Aber eigentlich war es mir einerlei, in welcher Sprache die Abschrift des Klosters verfasst worden war, da ich etliche fließend beherrsche, gleichwie all jene Kreuzritter, die in Syrien und Palästina kämpfen mussten. Ich hoffte, bei der Lektüre dieses Buches hinter das Geheimnis der schmerzlosen Inzisionen bei lebendigem Leib und der in Kriegszeiten so wichtigen Kauterisation zu kommen und alles über das wunderbare medizinische Instrumentarium der persischen Ärzte zu erfahren, das vom großen Albucasis so minutiös beschrieben worden war, um es nach meiner Rückkehr auf Rhodos bis ins kleinste Detail nachbauen zu lassen. Deshalb würde ich also an jenem besagten Tag Wams, Kettenhemd und meinen schwarzen Mantel mit dem weißen lateinischen Kreuz ablegen und Helm, Schwert und Wappen durch Schreibfeder, Tinte und scrinium ersetzen.

Gleichwohl dies durchaus ein fesselndes Vorhaben war, so bildete es, wie ich bereits erwähnte, nicht den eigentlichen Grund, weshalb ich in das Kloster gekommen war; der wahre Grund, der mich dorthin geführt hatte - eine höchst persönliche Angelegenheit, die der Seneschall von Rhodos von Anfang an gebilligt hatte, war, dass ich an jenem Ort jemand sehr Wichtigen treffen musste, über den ich allerdings nicht das Geringste wusste; weder wie er hieß, noch wer er war oder wie er aussah ⦠nicht einmal ob er zu jenem Zeitpunkt noch dort lebte. Trotzdem vertraute ich auf mich und auf die göttliche Vorsehung, dass mir bei solch heikler Mission Erfolg beschieden war. Nicht umsonst nennt man mich Perquisitore, den Spurensucher.

Im Schritt ritt ich durch das Klostertor und stieg bedächtig von meinem Pferd, um ja nicht einen ungestümen Eindruck an jenem Hort des Friedens zu erwecken. Bruder Cellerarius, der über mein Kommen unterrichtet war, eilte mir entgegen - später erfuhr ich, dass ein Novize stets die unmittelbare Umgebung vom Turm der Kirche aus überwachte, ein Brauch, den man dort noch aus den nicht allzu fernen Zeiten der maurischen Herrschaft bewahrt hatte. Begleitet vom kleinwüchsigen cellerarius führte ich dann mein Pferd am Halfter in den Klosterhof, wobei mir die mustergültige Aufteilung des Klosterkomplexes bewusst wurde, um dessen großen Kreuzgang herum die unterschiedlichen Bauten vortrefflich angeordnet waren. Ferner war noch ein kleinerer und wesentlich älterer Kreuzgang, das claustrum minus, links von einem kleinen Gebäude zu sehen, welches das Spital zu sein schien.

Schließlich blieben wir vor der Hauptpforte der Abtei stehen, wo mich der Subprior höflich empfing. Der junge, ernsthafte Mönch von vornehmem Äußeren und unbestritten hoher Abkunft, wie ich aus seinen Umgangsformen schließen konnte, führte mich augenblicklich zum schönen Haus des Abts. Auch dieser und der Prior hießen mich respektvoll willkommen; man merkte, dass sie hochgestellte Persönlichkeiten waren, gewohnt, illustre Gäste zu empfangen, doch sie zeigten sich noch weitaus gastfreundlicher und liebenswürdiger, als sie mich wieder aus meiner Gastzelle treten sahen, bekleidet mit einem Habit, das dem der Brüder des heiligen Mauritius so ähnlich schien, wie sie es nur finden konnten, ohne ihren Ordensregeln zuwiderzuhandeln: Ich trug nun einen weißen Talar mit Mantel, jedoch ohne Skapulier und Gürtel, und an den Füßen ein paar ungefärbte Ledersandalen, die sich von ihren geschlossenen schwarzen deutlich unterschieden. Als ich danach durch den Kreuzgang schritt, stellte ich fest, dass diese Gewänder sehr gut gegen die Kälte schützten und viel wärmer hielten als mein Wams mit den weiten Ärmeln und mein Chorhemd, so dass meine schwielige Haut, die an alle Unbilden der Witterung gewöhnt war, sich schnell mit der Aufmachung abfand, die von nun an mein Habit sein sollte.

Der Winter näherte sich, und obwohl in Ponç de Riba Schneefälle nicht ungewöhnlich waren, so war jenes Jahr doch unbeschreiblich hart, nicht nur für das Land und die Ernte, sondern auch für die Menschen. Der Heilige Abend überraschte uns Bewohner des Klosters mit einer unendlichen weißen Schneedecke, die alles verbarg.

Während der folgenden Wochen versuchte ich mich so weit wie möglich von dem Leben und den Intrigen des Klosters fernzuhalten. Obwohl von anderer Wesensart, so kam es selbst in den Ordenshäusern der Hospitaliter gelegentlich zu gespannten Situationen, und auch dort aus fast immer nichtigen Gründen ⦠Ein guter Abt oder Prior - wie ein guter Großmeister oder Seneschall - zeichnet sich gerade durch die Autorität aus, die er gegenüber der Gemeinschaft besitzt, um solche Schwierigkeiten zu umgehen.

Trotzdem konnte ich mich nicht vollkommen vom klösterlichen Leben distanzieren, da ich als Mönchsritter den gemeinschaftlichen Gottesdiensten beizuwohnen hatte und in meiner Eigenschaft als Arzt einige Stunden des Tages im Spital an der Seite der kranken Brüder verbrachte. Natürlich - und ich überspringe hier das, was nur meine privaten Angelegenheiten waren - war ich keineswegs dazu verpflichtet, irgendetwas zu tun, was nicht meinen Neigungen entsprach. Laudes, Prima, Tertia, Sexta, Nona, Vesper und Komplet bestimmten meine täglichen Studien, die Mahlzeiten,...
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