Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Mit Vollgas ins Verderben

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
124 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am27.10.20171. Auflage
Wenn bei einer Flugzeugentführung ehemalige Luftwaffenpiloten die Hand im verbrecherischen Spiel haben, rollt der Coup ab wie eine Generalstabsübung. So rechnet Kapitän Dude zynisch - und behält recht. Doch dann, als er mit der Millionenbeute und gefangenen Frauen in der Wüste landen muß, entbrennt der Kampf: ein Kampf ums Geld, um Sex und schließlich um das nackte Überleben ... (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Lionel White (1905-1985) war ein US-amerikanischer Journalist und Autor. Er arbeitete auch unter dem Pseudonym L. W. Blanco. White war zunächst Polizeireporter, bis er sich erfolgreich dem Verfassen von Kriminalgeschichten widmete. Einige seiner Werke wurden verfilmt, darunter ?The Snatchers?, das unter dem Titel ?The Night of the Following Day? mit Marlon Brando in der Hauptrolle in die Kinos kam.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR3,99

Produkt

KlappentextWenn bei einer Flugzeugentführung ehemalige Luftwaffenpiloten die Hand im verbrecherischen Spiel haben, rollt der Coup ab wie eine Generalstabsübung. So rechnet Kapitän Dude zynisch - und behält recht. Doch dann, als er mit der Millionenbeute und gefangenen Frauen in der Wüste landen muß, entbrennt der Kampf: ein Kampf ums Geld, um Sex und schließlich um das nackte Überleben ... (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

Lionel White (1905-1985) war ein US-amerikanischer Journalist und Autor. Er arbeitete auch unter dem Pseudonym L. W. Blanco. White war zunächst Polizeireporter, bis er sich erfolgreich dem Verfassen von Kriminalgeschichten widmete. Einige seiner Werke wurden verfilmt, darunter ?The Snatchers?, das unter dem Titel ?The Night of the Following Day? mit Marlon Brando in der Hauptrolle in die Kinos kam.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783105619063
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum27.10.2017
Auflage1. Auflage
Seiten124 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1046 Kbytes
Artikel-Nr.2501452
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Es lag nicht am Wetter. Es lag an einer unbedeutenden Störung im Triebwerk Nummer eins, die Kenny Savo, der Bordmechaniker, bei einer letzten Überprüfung entdeckte.

Flug Nummer vierundsechzig von Los Angeles nach Chicago, mit einer kurzen Zwischenlandung in Denver, hatte eine und dreiviertel Stunden Verspätung.

Vierzehn Passagiere, Mitglieder einer Reisegesellschaft, hatten ihre Buchungen streichen lassen. Mindestens ein weiteres Dutzend Streichungen waren schon am frühen Abend eingegangen, in der Hauptsache wegen der schlechten Wettervorhersagen. Wegen der Jahreszeit, es war die erste Novemberwoche, und der geplanten Abflugzeit, morgens um ein Uhr fünfzehn, war die Boeing 707 mit ihren vier Triebwerken, die mehr als hundert Passagiere aufnehmen konnte, nur sehr schwach besetzt.

Zwei Stewardessen, die erfahren hatten, daß die Maschine fast leer war, meldeten sich krank, völlig unabhängig voneinander. Und niemand hielt es für nötig, sie ersetzen zu lassen.

Captain Arch Winter besaß zwei Eigenschaften, die ihn trotz einiger kleinerer Fehler - seiner Liebe zum Alkohol und seiner Phantasielosigkeit - zu einem ausgezeichneten Piloten machten: Das waren seine Zuverlässigkeit und seine Gewissenhaftigkeit.

Stewart MacPherson, der mit seinen fünfunddreißig Jahren gute sieben Jahre jünger war als der Captain, saß im Sitz des Kopiloten. Er mochte den älteren Kollegen nicht besonders gern, aber er mußte die kühle Konzentration bewundern, mit der Arch Winter die riesige Maschine über die Rollbahn lenkte. MacPherson glaubte an absolute Vollkommenheit und konnte nie verstehen, wie ein Mann, den er nicht für besonders intelligent hielt und außerdem für einen Säufer und Frauenhelden, so ausgezeichnete Fähigkeiten entwickeln konnte, wenn er diese komplizierte Maschine zu bedienen hatte, die sie mit mehr als sechshundert Meilen in der Stunde an ihr Ziel bringen sollte. Was ihn am meisten ärgerte, war die Gelassenheit und die offensichtliche Mühelosigkeit, mit der Arch Winter seine Aufgabe erfüllte.

MacPherson war selbst ein ausgezeichneter Pilot. Aber er mußte sich anstrengen. Bei ihm ging nichts von selbst.

Die fast zwei Stunden, die sie warten mußten, während die Maschine überprüft wurde, hatte Captain Winter damit verbracht, mit den Stewardessen und ein paar gutaussehenden weiblichen Passagieren zu flirten. MacPherson hatte die Wetterkarten studiert und die Arbeiten überwacht, die am Backbordtriebwerk Nummer eins ausgeführt wurden.

Er machte sich Sorgen. Er machte sich immer Sorgen. Es schien ziemlich sicher, daß sie nach dem Start irgendwo in ein Schneegestöber geraten würden, bevor sie hoch genug waren, um die Bergkette von San Bernardino zu überfliegen. Wenn sie in den Schnee gerieten, würde wahrscheinlich die Funkverbindung mit der Bodenstation abreißen. Es bestand sogar die Möglichkeit, daß sie auf dem Radarschirm der Bodenkontrolle überhaupt nicht mehr auszumachen waren.

Mit dem Verstand sagte sich MacPherson, daß das zu dieser Jahreszeit und bei diesen Wetterbedingungen nicht ungewöhnlich war. Aber es entsprach nicht der üblichen Routine, und alles, was von der Regel abwich, beunruhigte ihn.

Arch Winter als Captain hätte sich auch Gedanken machen sollen. Aber Captain Winter hatte sich die Zeit damit vertrieben, aus einem Pappbecher Cola zu trinken, von dem Mac-Pherson hätte schwören können, daß er mit verbotenem Whisky angereichert war, und mit allen erreichbaren Frauen zu flirten.

Bei einem anderen Captain hätte MacPherson vielleicht den Vorschlag gemacht, den Kopiloten mit dem Start zu betrauen. Aber bei Winter war er fest überzeugt, daß er die Situation völlig beherrschen würde. Und das verwirrte ihn. Unruhig drehte er sich auf seinem Sitz um und sah zu Savo, dem jungen Bordmechaniker, hinüber.

MacPherson mochte Captain Winter ablehnen, aber Kenny Savo haßte er buchstäblich. Er haßte ihn wegen seiner Jugend - Savo war Mitte Zwanzig - und wegen der anziehenden Häßlichkeit seines offenen Gesichts, das auf Frauen anscheinend unwiderstehlich wirkte. Er haßte ihn wegen seiner leichten sorglosen Art, mit der er es ablehnte, irgend jemand oder irgend etwas ernst zu nehmen.

Winter war wenigstens in der Luft gewissenhaft und konzentriert. Aber Savo blieb immer ein verantwortungsloser und uninteressierter Junge. Es war unvorstellbar aufreizend, wenn der Bordmechaniker sagte:

»Laß doch die dreckige Kiste auseinanderfallen. Man stirbt nur einmal.«

Bei solchen Bemerkungen hätte MacPherson ihn am liebsten auf der Stelle erschlagen. Und was es noch schlimmer machte - Savo meinte, was er sagte. Savo machte sich wirklich nichts daraus.

Jill Grunsky war dreiundzwanzig; mit ihrem jungen sinnlichen Körper und ihrer blonden slawischen Schönheit, mit ihren großen blauen Augen und dem weichen Kindergesicht konnte sie jeden Mann reizen, und meist tat sie es auch. Sie ging dabei ganz offen vor und versuchte die Tatsache nicht zu verheimlichen, daß sie nur aus dem Grund Stewardess geworden war, um ein ergiebiges Feld für die Jagd nach reichen Ehemännern zu haben. Während sie noch suchte, flirtete sie ohne Scham mit jedem männlichen Wesen, und MacPherson war sicher, daß sie mit jedem schlief, dem es eine Einladung zum Essen und einen Drink wert war.

Er wußte, daß sie ein Verhältnis mit Winter gehabt hatte, und er war ganz sicher, daß sie auch mit dem kleinen Savo schlief, wenn sonst gerade niemand erreichbar war.

Trotz seiner puritanischen Einstellung hätte MacPherson seinen rechten Arm geopfert, um auch mit ihr zu schlafen. Er wußte nur nicht, wie er es anstellen sollte.

Der Kopilot runzelte die Stirn und zwang sich, an seine Arbeit zu denken. Jetzt war nicht die Zeit, sein Versagen als Don Juan zu bejammern.

Kenny Savo dachte auch an Jill Grunsky. Er fragte sich, wie er es anstellen sollte, nach der Landung in Chicago ein Abenteuer mit ihr zu vermeiden, denn sie hatten ein Treffen in einem Motel verabredet.

Nun hatte sich Kennys Einstellung gegenüber der Stewardess nicht geändert, er fand sie auch nicht plötzlich weniger anziehend. Aber er hatte eine andere Frau gefunden, die ihm noch anziehender erschien und die ebenfalls zur Verfügung stand.

Sis hätte ihm sagen sollen, daß sie diese Maschine benutzen wollte. Er hätte sich nie mit Jill verabredet, wenn er das vorher gewußt hätte.

Es gehörte eigentlich nicht zu seinen Pflichten als Bordmechaniker, aber Kenny sah sich immer die Passagierlisten an. Er machte ein Spiel daraus. Auch Jill Grunsky spielte dieses Spiel, aber aus anderen Gründen. Sie sah die Passagierliste durch wie ein Buchhalter. Sie suchte nach reichen unverheirateten Männern. Kenny suchte nur nach Frauen und interessierte sich nicht für ihre finanzielle Lage. Er hatte eine Schwäche für Berühmtheiten - junge weibliche Berühmtheiten -, aber er suchte keine Partnerin für eine spätere Ehe. Die Ehe war für ihn das letzte.

Die Liste war mager auf diesem Flug, aber trotzdem vielversprechend. Da war die bekannte französische Schauspielerin, die verdammt gut aussah, obwohl sie schon ziemlich lange im Geschäft war und beim Film und Fernsehen international bekannt sein sollte.

Dann war da die verwöhnte kleine Millionenerbin Dianne Rhinhardt, der Liebling des Jet Set.

Und dann stieß er auf den Namen von Celeste Carr, die er vor vier oder sechs Wochen als Sis kennengelernt hatte. Sis Carr, eine frühere Hostess der TWA. Er wußte, daß Captain Winter viel gegeben hätte, um mit ihr zu schlafen, und Savo hatte versucht, sich an sie heranzumachen, seit er sie damals in Jills Apartment in Santa Monica zum ersten Mal gesehen hatte.

Savo fand seine Lage schwierig, aber nicht hoffnungslos. Vielleicht war es am besten, mit Jill während der Zwischenlandung in Denver einen Streit anzufangen und die Beziehungen ein für allemal abzubrechen.

Das würde wenigstens die gute Mills glücklich machen. Mary Mills, die erste Stewardess, kümmerte sich wie eine Mutter um ihn. Sie war eine gute Haut, aber beschränkt und bigott wie MacPherson.

Der Mann auf Platz 34 war betrunken.

Nach zehnjähriger Erfahrung als Stewardess konnte Mary Mills Schwierigkeiten auf viele Kilometer wittern. Sie stand an der Tür, als der Mann an Bord kam, und wie er den Mittelgang entlangging und in jeder Hand eine Aktentasche hielt, wie zwei Schachteln mit Eiern, wußte sie, daß etwas nicht stimmte.

Natürlich hatte sie den schalen Whiskygeruch gerochen, aber das war nicht ungewöhnlich. Es war der merkwürdig leere Ausdruck seiner Augen und der vorsichtige Gang, was sie warnte.

Sie sah noch einmal in die Passagierliste. Er hieß Herbert Weems. Flugziel Chicago. Er hatte kein Gepäck außer den Aktentaschen, und als sie sich erbot, sie ihm abzunehmen, weigerte er sich energisch, sie herzugeben.

Im Laufe der Jahre hatte Mary mit Betrunkenen ihre Erfahrungen gesammelt, und obwohl Weems nichts angestellt hatte, machte sie sich Sorgen. Die lärmenden Typen, die lustig und schwatzhaft wurden, machten ihr niemals Kummer. Denn sie wußte, daß sie meistens nach kurzer Zeit einschliefen. Aber die stillen, undurchschaubaren ...

Zum Glück war die Zahl der Passagiere ungewöhnlich niedrig. Sie konnte sich nicht erinnern, daß sie jemals mit weniger besetzten Plätzen gestartet waren. Und noch ungewöhnlicher war der hohe Prozentsatz an Berühmtheiten und wichtigen Leuten unter den wenigen Passagieren.

Wieder ließ Mary Mills den Blick über die Liste gleiten, und ab und zu hob sie den Kopf, um die Namen mit den besetzten Plätzen zu vergleichen.

Auf der anderen Seite des Ganges saß Gary Gibbons, der bekannte...
mehr

Autor

Lionel White (1905-1985) war ein US-amerikanischer Journalist und Autor. Er arbeitete auch unter dem Pseudonym L. W. Blanco. White war zunächst Polizeireporter, bis er sich erfolgreich dem Verfassen von Kriminalgeschichten widmete. Einige seiner Werke wurden verfilmt, darunter >The SnatchersThe Night of the Following Day