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Küsse am Wiener Kongress

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
300 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am01.11.20181. Auflage
Napoleon ist geschlagen und hat sich ins Exil auf die Insel Elba zurückgezogen. Zahlreiche gekrönte Häupter und Vertreter der Spitzendiplomatie reisen 1814 nach Wien, um über die Zukunft Europas zu verhandeln. So auch Bertram Barnett, der junge Viscount of Panswick, der den verwitweten Herzog of Landmark als Adjutant begleitet. Auch Bertrams Cousine Agatha will dringend nach Wien, da sie hofft, dort ihre verschwundene Schwester wiederzufinden. Sie begleitet die beiden Herren, um an der Tafel des Herzoges als Gastgeberin zu fungieren und sich auch um dessen dreizehnjährige Tochter Lizzy zu kümmern. Ob sie dem wohl auch zugestimmt hätte, hätte sie gewusst, dass sie sich mit Landmark vom ersten Tag der Reise an, in den Haaren liegen würde? Er ist voller Standesdünkel und in alten Traditionen verhaftet, sie selbstbewusst, weitgereist und gebildet. Da bittet sie der Herzog, aus rein praktischen Überlegungen, um ihre Hand und Agatha, die sich längst in ihn verliebt hat, beschließt, Bedingungen zu stellen und ihn zappeln zu lassen. Auch Bertram hört die Hochzeitsglocken klingen. Hanni ist reizend, doch leider nicht standesgemäß. Aus Liebe ist er bereit, es nicht nur mit der entrüsteten Gesellschaft, sondern auch mit seiner gestrengen Mutter aufzunehmen. Damit steht die Familie Barnett vor einem Skandal, der alle bisherigen bei weitem in den Schatten stellt.

Sophia Farago liebt England und nennt die englische Geschichte des beginnenden 19. Jahrhunderts ihre Zeit. Nachdem sie als junges Mädchen die Regency-Romane von Jane Austen und Georgette Heyer verschlungen hatte, begann sie die Hintergründe genau zu recherchieren und Berge von Büchern zusammenzutragen: alles über das Königshaus, Mode, Gepflogenheiten, Städte, Fächer, Kutschen, Grabsteine... Mehr als fünfzig Reisen führten sie durch London und die gesamte Insel. 2001 hat sie stilecht über dem Amboss in Gretna Green geheiratet. Als vor nunmehr 25 Jahren imaginäre Heldinnen und Helden in ihrem Kopf zu sprechen begannen, schrieb sie ihren ersten Roman 'Die Braut des Herzogs'. Inzwischen sind dreizehn weiter dazugekommen. Sie erklomm damit höchst erfolgreich die Bestsellerlisten und zählt zu den erfolgreichsten Regency-Autorinnen im deutschsprachigen Raum.
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Verfügbare Formate
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR6,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR14,99

Produkt

KlappentextNapoleon ist geschlagen und hat sich ins Exil auf die Insel Elba zurückgezogen. Zahlreiche gekrönte Häupter und Vertreter der Spitzendiplomatie reisen 1814 nach Wien, um über die Zukunft Europas zu verhandeln. So auch Bertram Barnett, der junge Viscount of Panswick, der den verwitweten Herzog of Landmark als Adjutant begleitet. Auch Bertrams Cousine Agatha will dringend nach Wien, da sie hofft, dort ihre verschwundene Schwester wiederzufinden. Sie begleitet die beiden Herren, um an der Tafel des Herzoges als Gastgeberin zu fungieren und sich auch um dessen dreizehnjährige Tochter Lizzy zu kümmern. Ob sie dem wohl auch zugestimmt hätte, hätte sie gewusst, dass sie sich mit Landmark vom ersten Tag der Reise an, in den Haaren liegen würde? Er ist voller Standesdünkel und in alten Traditionen verhaftet, sie selbstbewusst, weitgereist und gebildet. Da bittet sie der Herzog, aus rein praktischen Überlegungen, um ihre Hand und Agatha, die sich längst in ihn verliebt hat, beschließt, Bedingungen zu stellen und ihn zappeln zu lassen. Auch Bertram hört die Hochzeitsglocken klingen. Hanni ist reizend, doch leider nicht standesgemäß. Aus Liebe ist er bereit, es nicht nur mit der entrüsteten Gesellschaft, sondern auch mit seiner gestrengen Mutter aufzunehmen. Damit steht die Familie Barnett vor einem Skandal, der alle bisherigen bei weitem in den Schatten stellt.

Sophia Farago liebt England und nennt die englische Geschichte des beginnenden 19. Jahrhunderts ihre Zeit. Nachdem sie als junges Mädchen die Regency-Romane von Jane Austen und Georgette Heyer verschlungen hatte, begann sie die Hintergründe genau zu recherchieren und Berge von Büchern zusammenzutragen: alles über das Königshaus, Mode, Gepflogenheiten, Städte, Fächer, Kutschen, Grabsteine... Mehr als fünfzig Reisen führten sie durch London und die gesamte Insel. 2001 hat sie stilecht über dem Amboss in Gretna Green geheiratet. Als vor nunmehr 25 Jahren imaginäre Heldinnen und Helden in ihrem Kopf zu sprechen begannen, schrieb sie ihren ersten Roman 'Die Braut des Herzogs'. Inzwischen sind dreizehn weiter dazugekommen. Sie erklomm damit höchst erfolgreich die Bestsellerlisten und zählt zu den erfolgreichsten Regency-Autorinnen im deutschsprachigen Raum.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955307769
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum01.11.2018
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten300 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2509334
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Südlich von Limburg, im Herzogtum Nassau

August 1814

Der stämmige Wandergeselle war von den hinter ihm auftauchenden Gespannen so überrascht, dass er einen lauten Schrei ausstieß, sein Bündel mit den Habseligkeiten, das er an einem Stock über der Schulter getragen hatte, in die Wiese warf und dann geistesgegenwärtig hinterhersprang. Schon brausten mehrere Wagen an ihm vorbei. Der erste war ein eleganter Landauer mit geschlossenem Verdeck, zwei Livrierte auf dem Kutschbock. Davon führte einer die Zügel, während der andere gut sichtbar ein großes Gewehr in beiden Händen hielt. Sollte sich jemand erdreisten, die Kutsche überfallen zu wollen, würde der Mann ohne Zweifel davon Gebrauch zu machen wissen.

Der Wandergeselle war weit davon entfernt, irgendjemanden ausrauben zu wollen. Er war nur zu froh, nicht unter die Räder geraten zu sein. Kurz darauf erschien ein weiteres Fahrzeug, ebenfalls ein Vierergespann, in demselben glänzenden Grau lackiert wie das erste, das gleiche Wappen mit einer Krone am Schlag. Es war weniger ausladend und ohne Zweifel ein älteres Modell. Der Geselle war erfahren genug, darin die Dienerschaft zu vermuten. Schon kam ein dritter Wagen ins Blickfeld. Diesmal standen zwei Bewaffnete auf dem hinteren Trittbrett. Sie trugen dieselben silbergrauen Livreen. Der Geselle erhaschte einen kurzen Blick durch das Kutschenfenster und sah eine Vielzahl an Truhen und Koffern.

Meiner Seel´, dachte er beeindruckt, da muss ja ein gar mächtiger Herr unterwegs sein, wenn er meint, gleich drei Männer mit Gewehr zu seinem Schutz zu brauchen. Vielleicht war es gar ein König?

Es war tatsächlich eine hochgestellte Persönlichkeit, die da in hohem Tempo durch die Lande unterwegs war, allerdings kein König, sondern ein englischer Herzog. Carl Hawick, der dritte Duke of Landmark, ein Diplomat im Dienste seiner Majestät König Georg III. Er war auf dem Weg nach Wien, um dort an einem Kongress teilzunehmen, der die Geschicke Europas in neue Bahnen lenken sollte. Napoleon, das französische Ungeheuer, war besiegt und auf die Insel Elba verbannt worden. Nun galt es, die Gebiete, die er seinem Reich einverleibt hatte, neu zu verteilen.

Der Herzog reiste nicht allein. Er hatte entschieden, dass ihn seine dreizehnjährige, mutterlose Tochter Eliza, genannt Lizzy, begleiten sollte. Seit dem Tod seiner Gattin vor zwei Jahren war sie immer stiller und schüchterner geworden und er hoffte, dass ihr die Abwechslung einer Reise guttun würde. Außerdem befanden sich noch sein Adjutant Bertram Barnett, der junge Viscount of Panswick, und dessen verwitwete Cousine in der Kutsche. Lady Agatha Alverston war sechsunddreißig Jahre alt und damit fünf Jahre jünger als er. Sie sollte auf Lizzy achtgeben und ihm in Wien als Gastgeberin und weibliche Begleitung bei formellen Anlässen zur Verfügung stehen.

Sie waren nun schon sechzehn Tage unterwegs, und Bertram Barnett hätte sich längst dafür ohrfeigen können, dass er dem Drängen seiner Schwester Vivian nachgegeben hatte, den Duke mit Agatha bekannt zu machen. Wie hätte er aber auch ahnen sollen, dass sich die beiden streiten würden? Und zwar ununterbrochen? Es schien kein Thema zu geben, bei dem sie einer Meinung waren, und dabei waren es im Laufe der Wochen die unterschiedlichsten Angelegenheiten, über die sie sich auf der langen Fahrt unterhielten. Schneidende Bemerkungen flogen hin und her, verbrämt mit Ironie oder gar Hohn und Beweisen der jeweils eigenen intellektuellen Überlegenheit. Er konnte die mitunter sehr nichtigen Anlässe schon gar nicht mehr zählen, bei denen mindestens einer der beiden in spöttisches Gelächter ausbrach. Außerdem schienen sie nie auch nur eine Minute zu schweigen. Mehr noch, sie schienen kaum je Luft holen zu müssen.

Warum nur, fragte sich der leidgeprüfte Viscount im Stillen, warum nur hielten sie nicht einfach den Mund? Warum nahmen sie keine Rücksicht auf Lizzy und ihn? Sie mussten doch in der Zwischenzeit eingesehen haben, dass sie sich nie einig werden würden. Wozu also die ständigen Wortgeplänkel? Mehr als einmal hatte er die Zähne zusammengebissen, um seinem Unmut nicht lautstark Ausdruck zu verleihen. Vor Kurzem war er großjährig geworden, er trug den Titel eines Viscounts of Panswick, er war Herr über den weitläufigen Landsitz Lancroft Abbey und Oberhaupt der Familie. Einer Familie, die neben seiner Mutter auch noch seine drei inzwischen verheirateten Schwestern Frederica, Penelope und Vivian und seinen jüngeren, noch unverheirateten Bruder Nicolas umfasste. Obwohl er den Großteil seines Vermögens erst mit fünfundzwanzig bekommen sollte, hatte er seit seinem einundzwanzigsten Geburtstag bereits die Verfügungsgewalt über den ansehnlichen Betrag, den ihm seine Urgroßmutter mütterlicherseits vermacht hatte. Er war also hochgestellt, reich und erwachsen. Doch all das nützte ihm gar nichts. Er war den Wortgefechten seines Dienstherrn und seiner um fünfzehn Jahre älteren Cousine Agatha hilflos ausgeliefert.

Die Überfahrt von Southhampton auf den Kontinent war noch recht angenehm verlaufen, da man sich auf dem weitläufigen Schoner nur bei den Mahlzeiten zu Gesicht bekam. Rückblickend war es ein wahrer Segen gewesen, dass es an Bord getrennte Salons für Damen und Herren gab, in denen man seine Zeit verbrachte. Doch kaum waren alle vier gemeinsam in die Kutsche gestiegen und hatten begonnen, sich mit Plaudereien die Zeit zu vertreiben, da war das Hickhack auch schon losgegangen. Sagte der Herzog hü, meinte Agatha hott. Und umgekehrt. Hielt der Herzog etwas für gut, fand Agatha einen Fehler. Wollte Agatha rasten, drängte Landmark zum Aufbruch. Der einzige Lichtblick auf dieser schier endlosen Reise war für ihn die dreizehnjährige Tochter seines Dienstherrn. Sie saß neben ihm auf der Bank entgegen der Fahrtrichtung und stupste ihn soeben mit dem Ellbogen auffordernd in die Seite. Bertram, bist du eingeschlafen?

Er fuhr aus seinen Gedanken auf. Entschuldige, Lizzy, was hast du gesagt? Es klang reumütig.

Ich sagte: ´Guten Abend, mein verehrter Herr, ist das nicht ein wahrhaft schönes Zimmer?´ , wiederholte sie auf Deutsch.

Seltsam, dachte Bertram, ihre Stimme klingt viel selbstsicherer, wenn sie sich in dieser fremden Sprache ausdrückt. Sie lernten nun schon seit zwei Monaten jeden Tag viele Stunden miteinander, und er musste neidlos anerkennen, dass sie das halbe Jahr, das er ihr voraus gewesen war, längst aufgeholt hatte. Sie waren vom Lernen einzelner Wörter und der Grammatik bereits zum Führen kleinerer Konversationen übergegangen. Es machte viel mehr Spaß, zu zweit zu üben, und er freute sich darauf, seine Kenntnisse auch im tatsächlichen Leben auszuprobieren.

Das ist fürwahr ein schönes Zimmer, gnädiges Fräulein , erwiderte er höflich. Wollen wir uns zu Tisch begeben?

Während Lizzy in ihrer Deutschfibel nach einer passenden Antwort suchte, blickte Bertram zu den Reisegefährten auf der gegenüberliegenden Bank hinüber. Agatha begann soeben, über die Zeit zu erzählen, die sie an der Seite ihres verstorbenen Gatten Edward in Ägypten verbracht hatte. Dieser hatte dort zu einem Team von Archäologen gehört, das Ausgrabungen in der Wüste durchführte, und Agatha hatte ihn dabei tatkräftig unterstützt. Diese Geschichten kannte Bertram längst, also wollte er sich wieder auf Lizzy konzentrieren.

Ich halte es für einen unglaublichen Leichtsinn, ja geradezu für einen Wahnwitz, dass man Sie zu diesen Ausgrabungen mitgenommen hat , hörte er da den Duke sagen. Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum Ihnen das der Leiter der Expedition überhaupt gestattete.

Es ging schon wieder los! Bertram zog scharf die Luft ein. Agatha würde solche Worte nicht unwidersprochen hinnehmen.

Beim besten Willen, soso , kam auch schon die schnippische Antwort, bevor seine Cousine, offensichtlich um einen ruhigeren Tonfall bemüht, fortsetzte: Warum halten Sie es für einen Wahnwitz, wenn ich fragen darf, Duke?

Denken Sie denn, ich wäre mir all der Gefahren nicht bewusst, die dieses Vorgehen barg? , stellte er eine Gegenfrage. Es war einfach unverantwortlich, Sie, eine englische Lady von Stand, zu Ausgrabungen in der Wüste mitzunehmen.

Bertram sah zu seiner Überraschung ein kleines Lächeln über das Gesicht seiner Cousine gleiten, bevor diese in versöhnlichem Tonfall antwortete: Wie nett von Ihnen, Duke, aber ich darf Ihnen versichern, dass Sie sich um mich keine Sorgen zu machen brauchen. Die Ausgrabungsstätte war Tag und Nacht bewacht, und mein verstorbener Gatte und die anderen Männer der Delegation achteten streng darauf, dass die Einheimischen uns drei englischen Frauen nicht zu nahe kamen. Außerdem bin ich selbst auch ganz gut in der Lage, mich zu verteidigen, wenn ...

Du lieber Himmel , unterbrach sie Seine Gnaden. Ich sprach doch nicht von etwaigen Gefahren für Sie, Lady Alverston. Ich meinte natürlich die Gefahren, denen die Expedition durch Ihre Anwesenheit ausgesetzt war. Bertram hatte den Eindruck, als würde sich der arrogant näselnde Tonfall seines Dienstherrn von Tag zu Tag verstärken. Frauen in der Wüste können bei solchen Unternehmungen nichts anderes als einen Klotz am Bein darstellen, wenn Sie mir diese drastische Ausdrucksweise gestatten.

Trotz der scharfen Worte schien sich der Herzog insgeheim zu amüsieren, wie Bertram mit gerunzelter Stirn feststellte. Ganz kurz hatte ein kleines Lächeln seine Augen erreicht. Bertram hingegen wusste, dass es für ihn selbst nichts zu lachen gab. Gleich würde Agatha zu einem verbalen Gegenschlag ausholen.

Wie kommen Sie bloß zu der Annahme, ich könnte Ihnen diese...
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Sophia Farago liebt England und nennt die englische Geschichte des beginnenden 19. Jahrhunderts ihre Zeit. Nachdem sie als junges Mädchen die Regency-Romane von Jane Austen und Georgette Heyer verschlungen hatte, begann sie die Hintergründe genau zu recherchieren und Berge von Büchern zusammenzutragen: alles über das Königshaus, Mode, Gepflogenheiten, Städte, Fächer, Kutschen, Grabsteine... Mehr als fünfzig Reisen führten sie durch London und die gesamte Insel. 2001 hat sie stilecht über dem Amboss in Gretna Green geheiratet. Als vor nunmehr 25 Jahren imaginäre Heldinnen und Helden in ihrem Kopf zu sprechen begannen, schrieb sie ihren ersten Roman "Die Braut des Herzogs". Inzwischen sind dreizehn weiter dazugekommen. Sie erklomm damit höchst erfolgreich die Bestsellerlisten und zählt zu den erfolgreichsten Regency-Autorinnen im deutschsprachigen Raum.