Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Feuerstunde

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
688 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am28.05.20181. Auflage
Eine Magierin verliert die Kontrolle über ihre Kräfte. Ein Krieger verliert sich im Ringen mit seiner Vergangenheit. Und einer ganzen Welt droht die Vernichtung. Mit »Feuerstunde« setzt Christopher Husberg seine epische Fantasy-Saga »Die Chroniken der Sphaera« fort: Auf der Sphaera erhebt sich ein neuer Glaube, angeführt von der Prophetin Jane und ihrer Schwester, der ehemaligen Priesterin Cinzia. Noth hat sich geschworen, die beiden Frauen zu beschützen, damit die Opfer, die sie alle gebracht haben, nicht umsonst gewesen sind. Doch Gefahr droht nicht nur von der mächtigen Kirche und vom Assassinenorden der Nazaniin: Noth wird schlimmer denn je von quälenden Erinnerungsfetzen heimgesucht. Zur gleichen Zeit findet jenseits des Bluttores in Roden eine junge Tiellanerin einen neuen Beschützer - der ihre einzigartige Begabung für seine eigenen finstern Zwecke einzusetzen gedenkt. Band 2 der großen High Fantasy-Reihe »Zeit der Dämonen«! »Christopher Husberg hat mit seinen Chroniken der Sphaera eine prächtige Fantasy-Welt erschaffen.« Denglers-buchkritik.de In der Reihe »Zeit der Dämonen« bisher erschienen: Frostflamme: Die Chroniken der Sphaera Feuerstunde: Die Chroniken der Sphaera Blutkrone: Die Chroniken der Sphaera

Christopher B. Husberg lebt in Utah und verbringt seine Zeit lesend, schreibend, spielend und wandernd und am liebsten mit seiner Familie. Wäre er nicht Autor geworden, würde er wohl immer noch an der Universität unterrichten und all seine Vorlesungen mit Zitaten aus 'Buffy' bereichern.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextEine Magierin verliert die Kontrolle über ihre Kräfte. Ein Krieger verliert sich im Ringen mit seiner Vergangenheit. Und einer ganzen Welt droht die Vernichtung. Mit »Feuerstunde« setzt Christopher Husberg seine epische Fantasy-Saga »Die Chroniken der Sphaera« fort: Auf der Sphaera erhebt sich ein neuer Glaube, angeführt von der Prophetin Jane und ihrer Schwester, der ehemaligen Priesterin Cinzia. Noth hat sich geschworen, die beiden Frauen zu beschützen, damit die Opfer, die sie alle gebracht haben, nicht umsonst gewesen sind. Doch Gefahr droht nicht nur von der mächtigen Kirche und vom Assassinenorden der Nazaniin: Noth wird schlimmer denn je von quälenden Erinnerungsfetzen heimgesucht. Zur gleichen Zeit findet jenseits des Bluttores in Roden eine junge Tiellanerin einen neuen Beschützer - der ihre einzigartige Begabung für seine eigenen finstern Zwecke einzusetzen gedenkt. Band 2 der großen High Fantasy-Reihe »Zeit der Dämonen«! »Christopher Husberg hat mit seinen Chroniken der Sphaera eine prächtige Fantasy-Welt erschaffen.« Denglers-buchkritik.de In der Reihe »Zeit der Dämonen« bisher erschienen: Frostflamme: Die Chroniken der Sphaera Feuerstunde: Die Chroniken der Sphaera Blutkrone: Die Chroniken der Sphaera

Christopher B. Husberg lebt in Utah und verbringt seine Zeit lesend, schreibend, spielend und wandernd und am liebsten mit seiner Familie. Wäre er nicht Autor geworden, würde er wohl immer noch an der Universität unterrichten und all seine Vorlesungen mit Zitaten aus 'Buffy' bereichern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426439418
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum28.05.2018
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten688 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1203 Kbytes
Artikel-Nr.2513407
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Teil I

Jene, die zurückgelassen wurden



Kapitel 1


Im 172. Jahr des Zeitalters der Menschen
Kerker des Kaiserpalasts in Izet, Roden

Eine Frau schläft. Eine Frau schläft, und sie träumt.

Ihre Träume winden sich umeinander und sind voller Löcher, und obwohl sie schläft, fragt sich die Frau, wer sie eigentlich ist. Die Frau ist eine Frau, vermutet sie. Außerdem ist sie Tiellanerin, und das scheint wichtig zu sein, aber es fällt der Frau im Moment schwer, sich einzuordnen. Wenn die Frau Tiellanerin ist, dann ist sie auch eine Tochter; eine Tochter, die gern jagt und fischt, die es liebt, sich zwischen den Bäumen und auf dem Wasser draußen aufzuhalten. Wenn die Frau Tiellanerin ist und eine Tochter, dann ist sie ebenfalls eine Ehefrau. Der Mann der Frau muss tot sein. Die Frau hat ihren Mann geliebt, aber wenn sie an sein Gesicht denkt, sieht sie es nur verschwommen vor sich. Wenn die Frau Tiellanerin ist, eine Tochter, eine Jägerin, eine Fischerin, eine Ehefrau, wenn sie all das ist, dann ist sie mindestens noch etwas anderes.

Die Frau ist eine Waffe.

Doch der Verstand der Frau scheut vor diesem Gedanken zurück. Die Frau weiß, dass sie nicht daran denken darf. Der Frau ist bewusst, dass solche Gedanken ihr nur Schmerz, Kummer und Traurigkeit bereiten.

Also lässt die Frau ihre Gedanken stattdessen wandern. Ihr Geist dehnt sich aus, und sie schwebt durch die Empfindungen jener, die um sie herum sind. Auch durch die des Wachmanns, der an ihrer Tür vorbeigeht. Der Verstand der Frau beobachtet ihn, folgt ihm, sieht, was er sieht, und weiß, was er weiß, bis sie zu ihm geworden ist.

*

Draußen ist der Himmel grau, und die Luft ist kalt, aber im Inneren ist die Luft auch nicht viel wärmer. Enri Crawn geht schnellen Schrittes durch den Kerker und dreht eine letzte Runde, bevor er nach Hause zu seiner Frau zurückkehrt.

Enri erschaudert, als er an einer der Zellen vorbeikommt, auch wenn er nicht weiß, ob der Grund dafür die Kälte oder das Mädchen in dieser Zelle ist. Das verdammte tiellanische Mädchen. Das Mädchen, das offenbar ein ganzes Imperium auf den Kopf gestellt hat. Den Gerüchten zufolge ist das Mädchen eine Assassine aus Khale, die man hergeschickt hat, um den Kaiser zu töten. Und jetzt ist der Kaiser tot. Doch dass das zarte Mädchen in dieser Zelle - nur eine Tiellanerin, um Cantas willen! - den mächtigsten Mann in ganz Roden ermordet haben soll, will Enri einfach nicht glauben. Fast wäre er geneigt, Fragen zu stellen. Aber Enri hat noch nie zuvor Fragen gestellt.

Eigentlich war ihm der Kaiser auch ziemlich egal. Enri Crawn wird als Gefängniswärter leben und sterben, ohne dass irgendein Kaiser überhaupt Notiz von ihm nimmt. Es überrascht ihn selbst ein bisschen, dass der Gedanke daran, dass sein Kaiser nun tot ist, nichts als Leere in ihm heraufbeschwört. Und der Tokal-Ceno ist auch nicht mehr. Enri erinnert sich noch an das, was er letztens in Wazels Schenke gehört hat: dass ein Mann wie der Kaiser nach seinem Tod eine Leere hinterlässt, ein großes Loch, das gefüllt werden muss. Derart philosophische Gedanken sind jedoch vergessen, sobald er die Steinmauern des schaurigen Kerkers hinter sich lässt und sich auf den Heimweg begibt.

Die Luft ist drinnen nicht viel wärmer als draußen. Seine Frau Lisala steht in der Küche, und bei ihr ist Keiten Gliss. Enri runzelt die Stirn. Der verfluchte Keiten Gliss. Gliss ist einer der Köche im Haus Amok, und es ist wichtig - erst recht in Zeiten wie diesen -, Verbindungen zu einem solchen Haus zu haben. Aber Enri Crawn fragt sich dennoch, warum dieser Mann so viel Zeit mit Enris Frau verbringt. Enri würde der Sache am liebsten auf den Grund gehen ... aber nein. Nicht heute, sagt er sich. Heute will er nur zu Abend essen, die Füße hochlegen und seine Pfeifchen rauchen. Außerdem stellt Enri Crawn nie Fragen.

»Ich sollte lieber gehen«, meint Keiten schließlich.

Lisala lächelt ihn an. »Danke für den Besuch«, sagt sie. »Wir freuen uns immer über deine Gesellschaft.« Enri legt polternd die bestiefelten Füße auf den kleinen Tisch vor seinem Sessel und zieht seine Pfeife und den Tabak aus der Jackentasche.

*

Keiten Gliss tritt in den trostlosen Abend hinaus und verspürt schon jetzt eine leichte Traurigkeit, weil er Lisala verlassen muss. Natürlich bemitleidet er den armen Narren Enri, auch wenn dieser kein schlechter Mann ist - ein guter Mann ist er jedoch auch nicht, allerdings lässt sich das auch nicht von Keiten behaupten. Enri hat schlichtweg die falsche Frau geheiratet. Mit etwas Glück wird Keitens Plan, mit dem er diesen Zustand zu ändern gedenkt, bald ausgereift sein.

Es fängt an zu regnen, und Keiten flucht. Die winterlichen Schneefälle sind eine Sache - zwar furchtbar kalt, aber auch wunderschön, obwohl der Schnee überall haften bleibt. Regen kann Keiten jedoch nicht ausstehen. Dadurch wird die Umgebung nicht schöner, nur nass, glitschig und unerfreulich wie die ganze Unterwelt. Zu dieser Jahreszeit, dem Übergang vom Winter zum Frühling, kann sich das Wetter nie entscheiden, was es will. Keiten zieht die Jacke enger um sich zusammen, als der Regen zunimmt und ihn durch den Stoff bis auf die Haut durchnässt.

Er hastet durch die nassen Straßen, ärgert sich über den Regen und ist enttäuscht, weil er Lisala verlassen musste, bis er sein Ziel schließlich erreicht: Schloss Amok. Mit einem erleichterten Seufzer schlüpft Keiten durch das Tor und nickt dem Wachmann zu, bevor er den Hof überquert und sein Quartier betritt, um sich dort ans warme Feuer zu setzen.

*

Sergeant Desmon Durii, Torwächter im Schloss Amok, runzelt die Stirn, als der dämliche Koch an ihm vorbeieilt, nickt ihm aber dennoch zu. Höflichkeit hat noch niemandem geschadet, hat Desmons Großmutter immer gesagt. Es gibt diverse andere Dinge, mit denen man anderen wehtun kann, und Desmon weiß viel darüber, aber Höflichkeit gehört nicht dazu.

Der Regen plätschert auf Desmons Rüstung. Von seinem Posten am Tor kann er auf die Stadt blicken, und er fragt sich, was aus Haus Amok, aus Izet und aus ganz Roden werden wird. Der Kaiser ist tot, und Desmon weiß nicht, was er davon halten soll. Noch viel weniger kann er den Tod des Tokal-Ceno einordnen, des Oberhaupts einer Religion, die in Roden seit Jahrhunderten nicht existierte, in den letzten zehn Jahren jedoch einen neuen Aufschwung erlebt hat. Desmon würde eher um den Kaiser als um den Tokal trauern, doch sein Lord hatte großen Anteil am Wiederauftauchen des Ceno gehabt.

Lord Daval Amok hat Desmon immer gut behandelt, daher trauert Desmon ebenso wie sein Lord. Aber die Spannungen werden immer größer, da die Häuser den leerstehenden Thron umkreisen und Kaiser Grysole weder Kinder noch Erben hinterlassen hat. Den Gerüchten zufolge war er mit Andia von Haus Luce verlobt, und Haus Luce hat jetzt natürlich vor, das bekannt zu machen, um Andia auf den Thron zu setzen, was ohne jegliche Beweise allerdings schwierig werden könnte. Haus Amok verfügt zwar nicht über die größte Armee und ist auch nicht die wohlhabendste Adelsfamilie in Roden, aber trotz allem ein hohes Haus, sodass seine Mitglieder durchaus Ansprüche auf den Thron anmelden könnten. Ob sich sein Herr diese Last tatsächlich aufbürden möchte, weiß Desmon jedoch nicht. Er hat Daval Amok eigentlich immer als eher zurückhaltenden Mann eingeschätzt.

Desmon ist besorgt wegen der Dinge, die sich in den kommenden Wochen zutragen werden. Der Kampf um den Thron wird dazu führen, dass weitere Angehörige von Adelshäusern ihr Leben lassen. Aus diesem Grund muss Desmon Durii auch wachsam sein. Sein Lord schwebt in Gefahr, und es ist Desmons Aufgabe, ebenso wie die der anderen Soldaten, Daval Amok zu beschützen.

»Verzeiht, Sergeant Durii«, sagt jemand hinter ihm.

Desmon dreht sich um und steht einem Jungen gegenüber, den er auf vierzehn schätzt und der sehr nervös wirkt. Sofort stellt sich Desmon gerader hin und wischt sich geistesabwesend einige nicht vorhandene Fussel von der Rüstung, wobei er Regenwasser in alle Richtungen verspritzt.

»Was gibt es, Junge?«

»Eure Ablösung verspätet sich«, antwortet der Junge. »Weslin wollte, dass ich Euch das ausrichte.«

Desmon seufzt. »In Ordnung.« Bei Canta, das ist nicht das erste Mal, dass Weslin zu spät kommt. Desmon nimmt sich vor, ein ernstes Wort mit dem Mann zu reden. Er könnte Hauptmann Urstadt hinzuziehen, aber Desmon kümmert sich lieber selbst um solche Angelegenheiten. »Danke, dass du mir Bescheid gesagt hast, Junge. Und jetzt geh.«

*

Ich bin kein Junge, denkt Fil Parce und rennt zurück zur Feste von Schloss Amok, um wieder ins Trockene zu gelangen. Wenn Herrin Hamma der Ansicht ist, er würde auch nur einen Augenblick länger als notwendig im Freien verbringen, lässt sie ihn wieder eine Woche lang Schränke schrubben. Fil sieht zwei Dienstmägde, die die Feste durch die schmale, für Bedienstete gedachte Seitentür verlassen, läuft etwas schneller und kann gerade noch durch die Tür schlüpfen. Er grinst breit, als die Mägde draußen überrascht aufkreischen. Aber eigentlich sind sie ihm egal, da sie sein Spiel ohnehin nicht verstehen.

Fil hat sein Tagwerk bereits erledigt und trottet nachdenklich durch den Dienstbotenkorridor. Desmon ist bloß eine Hauswache. Wäre der Mann so gut, wie alle behaupten, dann würde er zur persönlichen Armee des Kaisers gehören oder gar zu den Schnittern. Doch stattdessen ist Desmon hier im Schloss Amok und hält Wache an einem Tor, für das sich niemand...

mehr

Autor

Christopher B. Husberg lebt in Utah und verbringt seine Zeit lesend, schreibend, spielend und wandernd und am liebsten mit seiner Familie. Wäre er nicht Autor geworden, würde er wohl immer noch an der Universität unterrichten und all seine Vorlesungen mit Zitaten aus "Buffy" bereichern.