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Der Sternenhüter

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
496 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am01.03.20181. Auflage
Ein fesselndes Fantasy-Epos und Klassiker des Genres: »Tanz der Sterne« ist der vierte Teil der »Weltenbaum-Saga« der australischen Bestseller-Autorin Sara Douglass! Als Aschures kleiner Sohn zum Erben des Axtherrn ausgerufen wird, erfährt Faraday von dem heimlichen Verhältnis zwischen der schönen Bogenschützin und dem geliebten Mann. Großmütig gibt sie ihn frei und erlebt aus der Ferne, wie er dem alten Reich Tencendor zu neuem Glanz verhilft, während ihr Gemahl Bornheld in blinder Wut das Land verwüstet. Schließlich stehen sich beide Männer in einem tödlichen Zweikampf gegenüber ... »Uralte Weissagungen, verbotene Liebe und magische Geschöpfe, Bruderzwist und Schlachtenlärm - aus der Fülle dieser Motive zaubert Sara Douglass eine Welt, die den Leser gefangennimmt vom ersten bis zum letzten Band« Booklist

Sara Douglass, geboren 1957 in Penola/Südaustralien, war Historikerin. Mit ihrer Kompetenz als Professorin für mittelalterliche Geschichte verlieh sie ihren Romanen eine einzigartige Authentizität und Lebensnähe. Auf Deutsch erschienen die Epen »Unter dem Weltenbaum«, »Die Macht der Pyramide«, »Im Zeichen der Sterne« und zuletzt »Das dunkle Jahrhundert«. 2005 verließ Sara Douglass das australische Festland und bewohnte das romantische Anwesen »Nonsuch« (Ohnegleichen) auf der Insel Tasmanien. 2011 erlag sie ihrem langjährigen Krebsleiden.
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Produkt

KlappentextEin fesselndes Fantasy-Epos und Klassiker des Genres: »Tanz der Sterne« ist der vierte Teil der »Weltenbaum-Saga« der australischen Bestseller-Autorin Sara Douglass! Als Aschures kleiner Sohn zum Erben des Axtherrn ausgerufen wird, erfährt Faraday von dem heimlichen Verhältnis zwischen der schönen Bogenschützin und dem geliebten Mann. Großmütig gibt sie ihn frei und erlebt aus der Ferne, wie er dem alten Reich Tencendor zu neuem Glanz verhilft, während ihr Gemahl Bornheld in blinder Wut das Land verwüstet. Schließlich stehen sich beide Männer in einem tödlichen Zweikampf gegenüber ... »Uralte Weissagungen, verbotene Liebe und magische Geschöpfe, Bruderzwist und Schlachtenlärm - aus der Fülle dieser Motive zaubert Sara Douglass eine Welt, die den Leser gefangennimmt vom ersten bis zum letzten Band« Booklist

Sara Douglass, geboren 1957 in Penola/Südaustralien, war Historikerin. Mit ihrer Kompetenz als Professorin für mittelalterliche Geschichte verlieh sie ihren Romanen eine einzigartige Authentizität und Lebensnähe. Auf Deutsch erschienen die Epen »Unter dem Weltenbaum«, »Die Macht der Pyramide«, »Im Zeichen der Sterne« und zuletzt »Das dunkle Jahrhundert«. 2005 verließ Sara Douglass das australische Festland und bewohnte das romantische Anwesen »Nonsuch« (Ohnegleichen) auf der Insel Tasmanien. 2011 erlag sie ihrem langjährigen Krebsleiden.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492984065
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum01.03.2018
Auflage1. Auflage
Seiten496 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2482 Kbytes
Artikel-Nr.2533195
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
3 IN KARLON UND WEIT DARÜBER HINAUS

Als Faraday aufwachte, war es noch früher Morgen. Seit ihr Gemahl nach Jervois abgereist war, erschien ihr das Leben wieder sehr viel lebenswerter.

»Habt Ihr angenehm geträumt, meine Liebe?«

Die junge Frau drehte sich herum und lächelte Yr an, die frisch gewaschen und bereits angezogen auf der Kante des mit Seide bezogenen großen Bettes der Königin saß. »Ich habe von Axis geträumt, liebste Freundin ⦠Er war hier und hat mich stürmisch geliebt.«

Die Katzenfrau tat, als sei sie zutiefst schockiert. »Ihre Majestät träumen doch wohl nicht von einem Geliebten!«

»Doch, Yr, und das jede Nacht.« Sie stützte sich auf ihre Ellenbogen. »Ob er wohl auch, wenn er im Bett liegt, von mir träumt? Erfüllt ihn der Gedanke an mich ebenso sehr mit Leidenschaft wie mich der Gedanke an ihn?«

Faraday lachte kurz auf, setzte sich hin und versuchte, den Krieger aus ihren Gedanken zu verscheuchen. »Also, Erste Hofdame, klärt mich darüber auf, auf welche Pflichten ich mich heute freuen darf.«

Das Leben einer Königin bestand nicht aus Müßiggang und Nichtstun. Fast täglich mußte sie Gäste empfangen, Diplomaten wollten umworben sein und sie mußte ihre Aufmerksamkeit Beschwerden von Kaufleuten und den Wünschen von Bittstellern widmen. Daneben erwarteten sie endlose und zum Sterben langweilige Empfänge oder Zeremonien zu Ehren irgendeines obskuren Bündnisses oder Vertrages. Und zusätzlich mußte sie sich mit Jayme oder Moryson zusammensetzen und sich die Zukunftsaussichten des Seneschalls und die religiösen Lehren des Wegs des Pfluges anhören. Letzteres empfand Faraday als besonders unangenehm. Mit ausdrucksloser Miene und verschleiertem Blick ließ sie dies alles über sich ergehen und dachte währenddessen an die Mutter und die Schönheit und Erhabenheit ihres Heiligen Hains. Manchmal belustigte sie sich auch mit der Vorstellung, wie Jayme wohl mit einem Hirschgeweih auf dem Kopf aussehen würde.

Damit nicht genug, mußte eine Königin auch all diese Empfänge, Feste und sonstigen Ehrenpflichten in juwelenbesetzten Gewändern, Schals, Armbändern, Halsketten und Schuhen und einer Krone auf dem Kopf durchstehen, die zusammen mindestens noch einmal soviel wogen wie sie selbst und ihr den Schweiß den Rücken hinunterlaufen ließen.

Die Katzenfrau lächelte in sich hinein, wußte sie doch, wie sehr Faraday ihre Amtspflichten haßte - aber auch, wie gewissenhaft sie sie alle erledigte. Selbst eine Königin hatte ihre Arbeit zu tun, und wie die Dinge sich auch entwickeln würden, die Edle war fest entschlossen, dem Volk von Achar nach bestem Wissen und Gewissen zu dienen. Der gesamte Norden des Landes hatte sich in ein Schlachtfeld verwandelt, aber hier im südlichen Karlon fuhr man weiterhin mit den gewohnten Ritualen und Traditionen fort, als sei nichts geschehen.

»Euch erwartet unverhoffterweise ein Morgen ohne Pflichten, meine Liebe. So befielen den Botschafter der Hügelinseln schlimme Magenkrämpfe, und er sieht sich noch nicht in der Lage, seine Privattoilette zu verlassen. Er bittet Euch tausendmal um Vergebung und läßt sich entschuldigen. Zumindest meine ich, das seinem Gemurmel durch die Tür entnommen haben zu dürfen.«

Faraday lachte laut und schob sich zur Bettkante vor.

»Fleurian, der Baronesse von Tarantaise, wuchs über Nacht ein Pickel auf dem Kinn, und sie schämt sich seiner so sehr, daß sie Eure huldvolle Einladung zum Frühstück leider absagen muß. Und um zum Abschluß dieser Liste menschlichen Ungemachs zu kommen, der Obermeister der Metzgergilde, der Euch in der Stunde vor dem Mittagessen treffen wollte, hat sich letzte Nacht bei der Zubereitung eines Lammschmorbratens zum Diner seiner Gemahlin den Daumen abgehackt, der in der Kasserolle landete.« Yr fügte grinsend hinzu: »Der Lehrjunge, der mir die Entschuldigung seines Meisters überbrachte, versicherte mir, das Gericht würde dennoch gereicht.«

Faraday konnte es kaum glauben. Seit sie Königin war, hatte es so ausgesehen, als sei jeder Augenblick ihres Tages verplant. Und nun stand ihr ein ganzer freier Morgen zur Verfügung.

»Wie würden Eure Majestät gern die freien Stunden verbringen? Mit Lesen? Schlafen? Süßigkeiten naschen? Oder soll ein junger Bursche aus dem niederen Adel Euch vorführen, welche Wunderwerke eine Männerhand mitunter bewirken kann?«

»Schlagt so etwas nicht einmal im Scherz vor! Ihr wißt, daß ich Süßigkeiten nicht ausstehen kann.«

Die Katzenfrau lachte. Ihre Freundin hatte schon seit Monaten nicht mehr gescherzt. »Der Morgen gehört ganz Euch, Liebste. Nutzt ihn, wie immer Ihr möchtet.«

»Yr«, begann Faraday, »ich fürchte, die Magenkrämpfe haben mich gerade auch erwischt. Am besten teilt Ihr dem Hof mit, daß die Königin heute morgen indisponiert sei und mit ihrem Erscheinen nicht vor dem Mittagessen gerechnet werden könne.« Die Heiterkeit schwand aus ihrer Miene. »Und richtet Timozel das gleiche aus.«

Als der König dem Jüngling erklärt hatte, als Faradays Ritter sei sein Platz unverrückbar an der Seite der Königin, war Timozel so in Rage geraten, daß er Bornheld laut widersprach.

»Mir ist gleichgültig, was die Visionen Euch gezeigt haben«, entgegnete Seine Majestät in einem Anflug von Zorn. »Euer Platz ist an der Seite der Königin!«

Trotz seiner offensichtlichen Enttäuschung darüber, fern der Front in Karlon bleiben zu müssen, hatte Timozel Bornhelds Befehle getreulich befolgt und war seiner Herrin seitdem tatsächlich nicht mehr von der Seite gewichen. Schlimmer noch, Faraday konnte ihn nur mit Mühe davon abhalten, neben ihrem Bett Wache zu stehen, während sie schlief. Sie wußte auch, daß ihr Gemahl Order erlassen hatte, ihm jeden ihrer Schritte zu melden. Offenbar hegte er einige Befürchtungen über die kühnen Absichten mancher seiner Höflinge, die für ihren lockeren Lebenswandel bekannt waren. Ob nun aus Gehorsam gegenüber dem König oder aufgrund seiner Hingabe an seine Ritterspflichten, Timozels düstere Anwesenheit und mürrische Art lagen zu jeder Stunde des Tages wie ein schwerer Schatten auf der Königin.

»Der Heilige Hain?« flüsterte Yr.

»Ganz genau«, antwortete Faraday ebenso leise. »Ich brauche dringend neue Stärkung, Frieden und Freude sollen mich erfüllen.«

 

Das smaragdgrüne Licht umhüllte sie, und Energie pulsierte durch ihren Körper. Faraday legte den Kopf in den Nacken, schüttelte ihr langes Haar, bis es ihr locker über den Rücken fiel und schwebte durch das Leuchten zum Heiligen Hain. Monate, viel zu lange schon, war es nun her, seit sie zum letzten Mal den Weg dorthin genommen hatte. Faraday hatte schon fast vergessen, wie gut es sich anfühlte, wenn die Macht sie durchströmte, wenn Liebe und Frieden all ihre Zweifel und Ängste fortspülten. Das Licht vor ihr veränderte sich. Aus Schemen wuchsen Schatten und aus diesen Gestalten. Dann spürte sie unter ihren Füßen den Grasboden, der sie zum eigentlichen Heiligen Hain führen würde.

Faraday erreichte ihr Ziel. Das Gewisper des Windes liebkoste sie bei jedem ihrer Schritte, und undeutliche Gestalten huschten durch die tiefen Schatten der Bäume. Der Hain mit all seiner Macht flößte ihr keine Angst ein, genausowenig wie die Augen, die sie aus dem Dunkel der Bäume beobachteten. Niemand wollte ihr hier etwas Böses tun. Das Heiligtum wünschte ihr nur Stärke, damit sie in ihrem unruhigen Leben zur Ausgeglichenheit finden konnte.

Dann traten auf einmal fünf der Geheiligten Gehörnten aus dem Dickicht. Der mit dem Silberpelz, der sie bei ihren früheren Besuchen begrüßt hatte, legte ihr jetzt sanft seine Hände auf die Schultern. Sein Hirschhaupt näherte sich ihrem Gesicht, und seine feuchte Nase strich über ihre Wange.

»Faraday, Baumfreundin. Wir haben uns solche Sorgen um Euch gemacht, mußten wir doch all Euren Kummer mit ansehen. Wir möchten ihn gerne mit Euch teilen.«

Übergroße Dankbarkeit erfüllte die Edle, und sie fühlte sich unendlich geborgen, weil nicht nur Yr, sondern auch diese Wesen über sie wachten. »Danke«, sagte sie nur ergriffen und trat vor, um die anderen vier zu begrüßen.

Danach kehrte sie zu dem Silberpelz zurück. »Habt Ihr in Euren Visionen vielleicht auch Axis gesehen, Geheiligter?«

Der Hirschmann legte den Kopf in den Nacken und schüttelte leicht das Geweih. Seine ganze Haltung hatte jetzt etwas Abweisendes angenommen. Faraday befürchtete schon, ihn mit ihrer Frage beleidigt oder aufgebracht zu haben. Die anderen vier Gehörnten murmelten kurz aufgeregt und schwiegen dann wieder.

»Ich habe ihn nur gesehen, während er sich in Awarinheim aufhielt«, antwortete der Silberpelz dann, »denn ich habe nie bewußt nach ihm Ausschau gehalten.«

»Und, geht es ihm gut?« wollte Faraday wissen.

»Ja, es geht ihm gut«, bestätigte ihr der Geheiligte. »Er hat mit den Awaren und Ikariern zusammen am Erdbaum Beltide gefeiert ⦫ Der Hirschmann zögerte einen Moment. »Mittlerweile beherrscht er auch seine Kräfte und Fähigkeiten und hat sich zu einem ikarischen Zauberer entwickelt. Er forderte die Awaren auf, sich ihm anzuschließen. Die Ikarier haben das bereits getan. Aber die Waldläufer weigerten sich.«

»Was?« rief Faraday erschrocken.

»Die Awaren warten auf Euch. Ohne die Baumfreundin wollen sie nichts unternehmen. Deswegen seid Ihr die einzige, die die Waldläufer an die Seite von Axis Sonnenflieger führen kann - wenn dies Euer Wunsch sein sollte.«

Wie kann er nur so etwas sagen? dachte...
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Autor

Sara Douglass, geboren 1957 in Penola/Südaustralien, war Historikerin. Mit ihrer Kompetenz als Professorin für mittelalterliche Geschichte verlieh sie ihren Romanen eine einzigartige Authentizität und Lebensnähe. Auf Deutsch erschienen die Epen »Unter dem Weltenbaum«, »Die Macht der Pyramide«, »Im Zeichen der Sterne« und zuletzt »Das dunkle Jahrhundert«. 2005 verließ Sara Douglass das australische Festland und bewohnte das romantische Anwesen »Nonsuch« (Ohnegleichen) auf der Insel Tasmanien. 2011 erlag sie ihrem langjährigen Krebsleiden.