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Die Sternenbraut

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am02.01.20181. Auflage
Ein fesselndes Fantasy-Epos und Klassiker des Genres: »Die Sternenbraut« ist der Auftakt zur »Weltenbaum-Saga« der australischen Bestseller-Autorin Sara Douglass! In unversöhnlichem Haß stehen sich zwei Brüder gegenüber: Bornheld, der Thronerbe von Achar, und Axis, königlicher Bastard und Anführer der legendären Axtschwinger. Da erhält Axis den Auftrag, Bornhelds Braut auf einer gefahrvollen Reise zu begleiten. Schon bald fühlen sich die junge Faraday und der Axtherr magisch zueinander hingezogen. Doch eine uralte Prophezeiung zwingt die Liebenden zum Verzicht auf ihr Glück und drängt sie zur Erfüllung eines schicksalhaften Auftrags. »Uralte Weissagungen, verbotene Liebe und magische Geschöpfe, Bruderzwist und Schlachtenlärm - aus der Fülle dieser Motive zaubert Sara Douglass eine Welt, die den Leser gefangennimmt vom ersten bis zum letzten Band« Booklist

Sara Douglass, geboren 1957 in Penola/Südaustralien, war Historikerin. Mit ihrer Kompetenz als Professorin für mittelalterliche Geschichte verlieh sie ihren Romanen eine einzigartige Authentizität und Lebensnähe. Auf Deutsch erschienen die Epen »Unter dem Weltenbaum«, »Die Macht der Pyramide«, »Im Zeichen der Sterne« und zuletzt »Das dunkle Jahrhundert«. 2005 verließ Sara Douglass das australische Festland und bewohnte das romantische Anwesen »Nonsuch« (Ohnegleichen) auf der Insel Tasmanien. 2011 erlag sie ihrem langjährigen Krebsleiden.
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Produkt

KlappentextEin fesselndes Fantasy-Epos und Klassiker des Genres: »Die Sternenbraut« ist der Auftakt zur »Weltenbaum-Saga« der australischen Bestseller-Autorin Sara Douglass! In unversöhnlichem Haß stehen sich zwei Brüder gegenüber: Bornheld, der Thronerbe von Achar, und Axis, königlicher Bastard und Anführer der legendären Axtschwinger. Da erhält Axis den Auftrag, Bornhelds Braut auf einer gefahrvollen Reise zu begleiten. Schon bald fühlen sich die junge Faraday und der Axtherr magisch zueinander hingezogen. Doch eine uralte Prophezeiung zwingt die Liebenden zum Verzicht auf ihr Glück und drängt sie zur Erfüllung eines schicksalhaften Auftrags. »Uralte Weissagungen, verbotene Liebe und magische Geschöpfe, Bruderzwist und Schlachtenlärm - aus der Fülle dieser Motive zaubert Sara Douglass eine Welt, die den Leser gefangennimmt vom ersten bis zum letzten Band« Booklist

Sara Douglass, geboren 1957 in Penola/Südaustralien, war Historikerin. Mit ihrer Kompetenz als Professorin für mittelalterliche Geschichte verlieh sie ihren Romanen eine einzigartige Authentizität und Lebensnähe. Auf Deutsch erschienen die Epen »Unter dem Weltenbaum«, »Die Macht der Pyramide«, »Im Zeichen der Sterne« und zuletzt »Das dunkle Jahrhundert«. 2005 verließ Sara Douglass das australische Festland und bewohnte das romantische Anwesen »Nonsuch« (Ohnegleichen) auf der Insel Tasmanien. 2011 erlag sie ihrem langjährigen Krebsleiden.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492984034
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum02.01.2018
Auflage1. Auflage
ReiheFantasy
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1977 Kbytes
Artikel-Nr.2533204
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
PROLOG

Die Frau kämpfte sich durch den kniehohen Schnee, und das Bündel Altholz auf ihrem Rücken wog fast so schwer wie das Kind, das sie im Leib trug. Rasselnd verließ der Atem ihren Mund, um dann sofort im bitterkalten Südwind zu gefrieren. Klein und stark stapfte sie vorwärts. An ihren Schultern und Beinen wölbten sich die Muskeln, die sie in achtundzwanzig Jahren Überlebenskampf in ihrer rauhen Heimat mühsam erworben hatte. Früher hatte sie sich stets auf die Hilfe und den Beistand ihres Volkes verlassen können. Doch nun war sie allein, und dieses neue Kind, ihr drittes, würde sie gebären müssen, ohne jemanden zur Seite zu haben.

Dies sollte ihr letzter Marsch durch das Tal sein. Die schweren Winterstürme der letzten Wochen hatten sie in ihrer Unterkunft festgehalten, ihr mit Frost und Eis den Weg nach draußen unmöglich gemacht und ihren wertvollen Vorrat an heiß brennendem Zeitholz nahezu aufgezehrt. Sollten der Frau das Holz und die Trockenvorräte ausgehen, müßte sie sterben; und ihr Kind mit ihr. Erst gestern hatte das Wetter sich ausreichend beruhigt, so daß die Frau aufbrechen und sich durch den Schnee zu den Zeitholzbäumen vorarbeiten konnte. Mittlerweile war der Wind wieder aufgefrischt, und der Schnee fiel dichter. Sie wußte, daß ihr nur noch wenig Zeit blieb, ihre Unterkunft zu erreichen. Das Wissen darum, daß sie sich nach der Geburt ihres dritten Kindes erst einmal nicht weit fortbewegen könnte, trieb sie zusätzlich an.

Obwohl die Frau sich aus freien Stücken für dieses Leben in Einsamkeit entschieden hatte, nagte doch die Sorge an ihrer Seele.

Und die Unruhe um ihr Kind plagte sie. Die beiden vorangegangenen Schwangerschaften hatten ihr große Pein bereitet, vor allem in den letzten Wochen. Doch die Frau hatte ihre Kinder dann doch ohne viel Jammern und Klagen zur Welt gebracht. Ihr Körper hatte sich danach rasch erholt und war stets sauber verheilt. Aber bei dem neuen Säugling fürchtete sie die Wehen mehr als den einsamen Winter, der ihr bevorstand. Ein ungewöhnlich großes Kind ⦠und sehr wütend. Nachts, wenn sie zu schlafen versuchte, trat und schlug es manchmal so zornig mit den Füßen und Fäusten gegen die Wände ihres Leibes, daß sie vor Schmerzen stöhnte und sich in dem vergeblichen Bemühen, dem Wüten des Kindes zu entgehen, von einer Seite auf die andere warf.

Die Frau hielt kurz inne, um die Holzlast auf ihrem Rücken geradezuschieben. Sie wünschte, sie könnte das Gewicht des ungeborenen Kindes ebenso leicht verlagern. Letzte Nacht hatte es sich bis ganz nach unten geschoben, so als suche es den Geburtskanal. Die Niederkunft schien unmittelbar bevorzustehen. Vielleicht schon heute abend, spätestens aber morgen. Die Frau spürte, wie ihre Beckenknochen bei jedem Schritt vom Druck des Säuglingskopfes auseinandergeschoben wurden. Das Gehen bereitete ihr immer mehr Mühe.

Sie spähte über den Schnee zu der dichten Reihe der Nadelhölzer, die sich dreihundert Schritte vor ihr erhob; sie hatte die Unterkunft nach bestem Vermögen errichtet. Abgeschirmt von den hohen Stämmen, befand sich das Lager an der windabgelegenen Seite eines felsigen Hügels, dessen Kuppe über die Wipfel hinausragte. Diese Kuppe bildete die erste Erhebung eines langen Höhenzugs, der auf die fernen Eisdachalpen zulief. Schon lange bevor man ihr die Schwangerschaft ansehen konnte, hatte die Frau sich von Freunden und Familie davongestohlen und war durch den Awarinheimwald gewandert, bis sie diese einsame Stelle gefunden hatte, die weit nördlich von ihrer Heimat lag. Vom ersten Herbstmonat an, dem Totlaubmond, hatte die Frau ihre Tage damit zugebracht, so viele Beeren, Nüsse und Samenkörner wie nur möglich zu sammeln. Doch sosehr sie auch suchte, sie hatte nur geringe Mengen von Malfari gefunden, jenen süßen und faserigen Knollen, die ihr Volk für gewöhnlich über den Winter brachten. So hatte die Frau sich gezwungen gesehen, immer wieder nach draußen zu gehen. Und die Furcht davor, ihr Kind und sich selbst nicht ausreichend zu ernähren, hielt sie nächtens wach. Die Reste einiger abgemagerter Kaninchen, die sie in Streifen geschnitten und getrocknet hatte, stellten ihren gesamten Fleischvorrat dar. Die Frau seufzte und rieb sich gedankenverloren den Bauch. Während sie versuchte, die grimmigen Schmerzen in den Beinen und im Unterleib nicht zu beachten, sehnte sie sich verzweifelt nach ein paar Hühnern oder einer Ziege, um ihren Speiseplan zu erweitern.

Sie hätte gar nicht erst versuchen sollen, dieses Kind auszutragen. Wenn die Frau bei ihrem Volk geblieben wäre, hätte man ihr das auch nicht erlaubt. Dies war ein Beltidenkind, empfangen während der ausschweifenden Gelage des Frühlingsfestes. Die Zeit, da ihr Volk, die Waldbewohner, in den Hainen, wo Berge und Forst zusammentrafen, mit den Menschen von den Eisdachalpen zusammenkamen. Dort begingen sie das Wiedererwachen des Lebens zur Tauzeit mit religiösen Feiern, und denen folgte unweigerlich das Gelage. Man trank buchstäblich alle Weinkrüge leer, die von den langen Winternächten übriggeblieben waren, die man nicht in heimeliger Runde am brennenden Kamin verzecht hatte. Und in der Beltidennacht ging es regelmäßig hoch her, waren dies doch die einzigen Stunden im Jahr, da beide Völker in ausreichend weinselige Stimmung gerieten, um sich einander so nahe zu kommen, wie man sich dies an anderen Tagen nicht vorstellen konnte.

Während der letzten drei Beltiden war er der Frau aufgefallen, und von Mal zu Mal hatte sie ihn mehr gewollt. Wie in jedem Jahr stieg er auch in diesem Jahr mit seinem Volk zu den Hainen herab. Seine Haut war so hell und fein wie die Eisgewölbe seiner Heimat, und sein Haar glich dem goldenen Sommerschein der Sonne, die von beiden Völkern angebetet wurde. Als mächtigster Zauberer seines Volkes führte er zusammen mit den Beschwörern der Waldläufer die religiösen Feierlichkeiten durch. Die Macht und Zauberkunst dieses Mannes hatten die Frau schon immer sehr beeindruckt und auch etwas geängstigt, aber seine Erfahrung, sein gutes Aussehen und seine Anmut bewunderte sie. Bei der letzten Beltidennacht vor acht Monaten hatte die Frau genug Wein getrunken, um alle Hemmungen abzustreifen und Mut zu gewinnen. Sie zog immer noch die Blicke der Männer auf sich, stand auf dem Gipfel ihrer Schönheit und körperlichen Reife, und ihr dichtes nußbraunes Haar fiel ihr in Wellen den Rücken hinab. Als der Zauberer sah, wie sie über die Lichtung auf ihn zukam, kniff er erst die Augen zusammen und riß sie dann weit auf. Aber er lächelte und streckte ihr die Hand entgegen. Sein Blick hielt den ihren fest, sie nahm seine Finger in die ihren und genoß es, wie samtig weich sie sich anfühlten - ganz im Gegensatz zu ihren von der Arbeit schwielig gewordenen Händen. Für einen Zauberer besaß er sehr viel Wärme und Freundlichkeit. Er flüsterte ihr auch zärtliche Worte zu, ehe er sie zu einer abgelegenen Stelle unter den funkelnden Sternen führte.

»Sternenströmer«, hatte die Frau geflüstert und sich mit der Zunge über die spröde Haut ihrer Lippen geleckt.

Der Schnee, der in den letzten Stunden leicht gefallen war, kam nun in immer dichteren Flocken herunter. Die Frau riß sich aus ihren Tagträumereien und mußte feststellen, daß sie durch das wirbelnde Weiß die Baumreihe kaum noch erkennen konnte. Sie mußte sich beeilen. Das Kind zog sie nach unten, und sie geriet ins Taumeln, als sie schneller vorwärtszukommen versuchte. Seine Hände waren stark und sicher über ihren Körper gefahren, und da hatte es sie nicht verwundert, daß ihr Leib unter diesen Berührungen sein Kind empfangen wollte. Ein Kind von einem Zauberer wäre etwas Erstaunliches und Ungewöhnliches. Beide Völker begrüßten zwar die Feierlichkeiten und duldeten auch die Gelage und die gemischten Paare, die sich in der Beltidennacht fanden. Aber ein daraus entstehendes Kind wurde sowohl von den Baumals auch den Bergmenschen als etwas Widernatürliches angesehen. Ihr Leben lang hatte die Frau miterlebt, wie vier bis sechs Wochen nach dem Fest einige Frauen hinaus in den Wald gingen und dort die nötigen Kräuter suchten, um ihren Körper von der Frucht zu befreien, die sie in jener Nacht empfangen hatten.

Doch irgendwie hatte die Frau es nicht über sich gebracht, den dampfenden Sud zu trinken, den sie sich immer wieder kochte. Endlich hatte sie beschlossen, das Kind in ihrem Bauch auszutragen. Wenn der Säugling erst einmal das Licht der Welt erblickt hätte und die anderen sehen könnten, daß er genau so aussah wie alle anderen auch, würden sie ihn auch annehmen. Bei einem Kind von diesem Zauberer konnte es sich um keine Widernatürlichkeit handeln; es würde, da es einen Magier zum Vater hatte, nur schöner und mächtiger als andere Kinder sein.

Doch dazu mußte die Frau die letzten Monate ihrer Schwangerschaft allein verbringen, sonst hätte ihr Volk sie gezwungen, das Kind aus dem Leib zu entfernen. Und heute fragte sie sich, ob der Kleine wirklich so prachtvoll werden würde, wie sie ursprünglich geglaubt hatte; oder ob sie nicht vielleicht einen Fehler begangen hatte.

Die Frau biß die Zähne zusammen, um der Pein zu widerstehen, und zwang die Füße, einen Schritt nach dem anderen durch die Schneewehen zu setzen. Sie würde es schaffen. Ihr blieb auch gar nichts anderes übrig; denn sterben wollte sie nicht.

Plötzlich schwang ein eigenartiges Wispern im Wind mit, der immer stärker blies.

Sie blieb stehen, und jede Faser in ihrem Körper schien sich in flüssiges Feuer zu verwandeln. Die Frau schob sich mit den behandschuhten Händen eine feine Strähne aus dem Gesicht, spähte angestrengt in das Halbdunkel und lauschte auf alles Ungewöhnliche.

Da war es wieder. Ein leises...
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Sara Douglass, geboren 1957 in Penola/Südaustralien, war Historikerin. Mit ihrer Kompetenz als Professorin für mittelalterliche Geschichte verlieh sie ihren Romanen eine einzigartige Authentizität und Lebensnähe. Auf Deutsch erschienen die Epen »Unter dem Weltenbaum«, »Die Macht der Pyramide«, »Im Zeichen der Sterne« und zuletzt »Das dunkle Jahrhundert«. 2005 verließ Sara Douglass das australische Festland und bewohnte das romantische Anwesen »Nonsuch« (Ohnegleichen) auf der Insel Tasmanien. 2011 erlag sie ihrem langjährigen Krebsleiden.