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Sternenströmers Lied

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am02.01.2018Auflage
Ein fesselndes Fantasy-Epos und Klassiker des Genres: »Sternenströmers Lied« ist der zweite Teil der »Weltenbaum-Saga« der australischen Bestseller-Autorin Sara Douglass! Faraday und Axis kehren zurück - wie geht es weiter? Bleiben sie Spielbälle übernatürlicher Mächte oder finden sie endlich zueinander? Meisterhaft schildert die australische Bestsellerautorin das atemberaubende Wechselspiel zwischen schicksalhafter Vorbestimmung und dem kühnen Tatendrang ihrer Helden. »Uralte Weissagungen, verbotene Liebe und magische Geschöpfe, Bruderzwist und Schlachtenlärm - aus der Fülle dieser Motive zaubert Sara Douglass eine Welt, die den Leser gefangennimmt vom ersten bis zum letzten Band« Booklist

Sara Douglass, geboren 1957 in Penola/Südaustralien, war Historikerin. Mit ihrer Kompetenz als Professorin für mittelalterliche Geschichte verlieh sie ihren Romanen eine einzigartige Authentizität und Lebensnähe. Auf Deutsch erschienen die Epen »Unter dem Weltenbaum«, »Die Macht der Pyramide«, »Im Zeichen der Sterne« und zuletzt »Das dunkle Jahrhundert«. 2005 verließ Sara Douglass das australische Festland und bewohnte das romantische Anwesen »Nonsuch« (Ohnegleichen) auf der Insel Tasmanien. 2011 erlag sie ihrem langjährigen Krebsleiden.
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Produkt

KlappentextEin fesselndes Fantasy-Epos und Klassiker des Genres: »Sternenströmers Lied« ist der zweite Teil der »Weltenbaum-Saga« der australischen Bestseller-Autorin Sara Douglass! Faraday und Axis kehren zurück - wie geht es weiter? Bleiben sie Spielbälle übernatürlicher Mächte oder finden sie endlich zueinander? Meisterhaft schildert die australische Bestsellerautorin das atemberaubende Wechselspiel zwischen schicksalhafter Vorbestimmung und dem kühnen Tatendrang ihrer Helden. »Uralte Weissagungen, verbotene Liebe und magische Geschöpfe, Bruderzwist und Schlachtenlärm - aus der Fülle dieser Motive zaubert Sara Douglass eine Welt, die den Leser gefangennimmt vom ersten bis zum letzten Band« Booklist

Sara Douglass, geboren 1957 in Penola/Südaustralien, war Historikerin. Mit ihrer Kompetenz als Professorin für mittelalterliche Geschichte verlieh sie ihren Romanen eine einzigartige Authentizität und Lebensnähe. Auf Deutsch erschienen die Epen »Unter dem Weltenbaum«, »Die Macht der Pyramide«, »Im Zeichen der Sterne« und zuletzt »Das dunkle Jahrhundert«. 2005 verließ Sara Douglass das australische Festland und bewohnte das romantische Anwesen »Nonsuch« (Ohnegleichen) auf der Insel Tasmanien. 2011 erlag sie ihrem langjährigen Krebsleiden.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492984041
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum02.01.2018
AuflageAuflage
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2283 Kbytes
Artikel-Nr.2533213
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1 DER GEISTBAUM-KLAN

Kaum zehn Schritte tief im Awarinheim-Wald fühlte Aschure sich wie in einer anderen Welt. Ihr Leben lang war ihr erzählt und beigebracht worden, daß Wälder ein Ort der Angst seien, voller Finsternis und Undurchdringlichkeit. Geisterwesen hausten dort, die einem das Blut bis auf den letzten Tropfen aussaugten. Doch Aschures erster Eindruck von diesem Wald bestand darin, in ein fremdes Land voller Raum, Licht und Musik gelangt zu sein. Sie verlangsamte ihre Schritte, um alles besser betrachten zu können. Zu allen Seiten ragten Nadelbäume und Laubbäume hoch in den Himmel. Ihre geraden Stämme erhoben sich über die ersten fünfzehn oder zwanzig Ellen kahl, bis sie ihre Äste ausstreckten. Die Augen wurden dazu verführt, hoch hinauf zum grünen Baldachin zu schauen, durch den an vielerlei kleinen Stellen zwischen den Ranken, Nadeln und Blättern Licht drang. Den Waldboden bedeckten niedrige und bunte Büsche und Sträucher. Gerade dadurch, daß es keine tiefhängenden Äste oder hohes Unterholz gab, erweckte der Awarinheimwald den Eindruck von Weite und Raum. Ein besonderer Duft, kühles Licht und beruhigende Musik erfüllten die Luft, der nichts von der widernatürlichen und teuflischen Atmosphäre anhaftete, so wie sie der Seneschall immer wieder erzeugte. Aschure hielt Schra etwas weniger fest an sich gepreßt, als sie tiefer in den Wald hineinlief. Sie konnte sich an seiner Schönheit nicht sattsehen. Es verging einige Zeit, bis sie erkannte, woher die Musik kam. Wie aus weiter Ferne hörte die junge Frau das Rauschen des Nordra, der über die Felsen stürzte, und dazu gesellte sich der Gesang von Dutzenden verschiedener Vögel. Aschure lächelte und riß die Augen auf wie ein staunendes Kind. Sie hatte noch nie Vogelgesang vernommen, denn die meisten Waldtiere waren vor den Äxten geflohen. Das Gekrächz der Spatzen und Raben, die man noch in Achar antraf, war nicht zu vergleichen mit soviel Schönheit.

Aschure rief sich zur Ordnung. Hinter ihr kämpfte ein verletzter Aware immer noch um sein Leben, und sie mußte Schra zu ihrem Vater bringen. Vielleicht konnte sie danach zurückkehren, um Ramu und Goldfeder beizustehen.

Nun schritt sie rascher aus. Doch plötzlich sprang ein Mann hinter Winterbeerensträuchern hervor. So kräftig und dunkelhäutig wie Ramu, aber mit grauen Strähnen im dunkelbraunen Haar. Er riß ihr das Kind aus den Armen.

Aschure war so überrascht, daß sie einen Schritt zurücktrat. Der Fremde hatte offenbar im Unterholz gelauert. Jetzt drückte er Schra an sich und sah sich mit grimmigen Blicken um. Er hatte alle Muskeln angespannt, so als rechne er mit einem Kampf. Der Mann trug einen ähnlichen Wollumhang wie der Zaubererpriester, jedoch dunkelrot gefärbt, und der Saum war mit einem Muster von ineinander verwobenen Ästen versehen. Darunter zeigte sich eine braune Lederhose, die mit Lederriemen zusammengehalten wurde. Seine Füße steckten in knöchelhohen Lederstiefeln. Die Kleine stieß einen Freudenschrei aus, als sie den Mann erkannte, und schmiegte sich dann an seine Brust.

Aschure machte ihm durch eine beruhigende Geste klar, daß sie keine Bedrohung darstelle. Das schien der Mann aber nicht zu begreifen. Wieso auch, für ihn gehörte sie zu den verhaßten Achariten. Daß sie mit seiner Tochter in den Wald gekommen war, erschien ihm ganz und gar nicht geheuer. Er betrachtete die junge Frau mißtrauisch.

»Ich will Euch nichts tun«, versicherte Aschure ihm so ruhig, wie sie konnte, obwohl der Mann ihr eine ziemliche Angst einjagte. Ob er sich auf sie stürzen und sie umbringen wollte?

Der Aware kniff die Augen zusammen und trat einen Schritt zurück. Aschure sah nach links und nahm dort eine Bewegung wahr. Eine schlanke, dunkelhaarige Frau trat zwischen den Bäumen hervor. Sie reichte Aschure gerade bis an die Schulter und trug ein langes blaßgelbes Gewand, dessen Saum kunstvoll und wie bei Ramu mit springenden Hirschen versehen war. Die Fremde strahlte Macht und Selbstvertrauen aus und trat zu dem Mann, ohne einen Blick auf die Acharitin zu werfen.

»Grindel«, sagte sie sanft und legte ihm ihre zierliche, kleine Hand auf die Schulter, »ich glaube, uns droht keine Gefahr. Schra scheint nichts zu fehlen, und sie hat keine Angst vor der Frau.« Damit wandte sie sich zum ersten Mal an Aschure. »Ich heiße Barsarbe und bin eine der Zaubererpriesterinnen der Awaren.« Sie nickte höflich, aber ihre ganze Haltung schien eine Erklärung von der Menschenfrau zu verlangen, was sie hier in Awarinheim und mit einem Awarenmädchen auf dem Arm zu suchen habe.

Aschure flößte diese kleine Frau mehr Furcht ein als der muskulöse Krieger Grindel. Dennoch hob sie den Blick und versuchte, der Awarin genauso selbstbewußt gegenüberzutreten. »Ich grüße Euch, Zaubererpriesterin Barsarbe. Ich heiße Aschure und stamme aus dem Dorf Smyrdon.«

Wieder nickte die kleine Frau. »Goldfeder hat Euch einige Male erwähnt.«

Aschure entspannte sich ein wenig. »Ja, ich habe Goldfeder in den vergangenen Jahren mehrfach getroffen. Nun hört mich bitte an, Zaubererpriesterin«, fügte sie eindringlich hinzu, denn sie würden kaum Zeit haben, hier im Wald Höflichkeiten auszutauschen, »Schra und Ramu wurden vor einigen Tagen von den Bewohnern Smyrdons gefangengenommen. Ich konnte die beiden erst vor wenigen Stunden befreien. Doch der Axtherr, der gestern mit seiner Streitmacht in dem Dorf eintraf, ist uns gefolgt und hat uns kurz vor dem Wald gestellt. Der Zaubererpriester ...«

»Ramu«, nickte Barsarbe und wartete mit betroffener Miene auf das, was die Acharitin noch zu verkünden hatte.

»Ja, gewiß, Ramu befahl mir, das Mädchen zu nehmen und mit ihm im Wald unterzutauchen, während er selbst sich dem Krieger stellen wollte.«

»Dann ist Ramu sicher tot«, knurrte Grindel und wollte sofort loslaufen.

»Wartet«, hielt die Zaubererpriesterin ihn zurück. »Hören wir erst, was Aschure noch zu sagen hat.«

Aschure betrachtete die beiden mit gemischten Gefühlen. Ob sie gegen den Axtherrn ankamen? »Ramu stürzte schwer und brach sich den Knöchel. So konnte er seinem Gegner nicht entkommen. Aber unerwartet tauchte Goldfeder dort auf und redete mit dem Axtherrn.«

»Dann sind Ramu und Goldfeder inzwischen erschlagen«, grollte Grindel.

»Aber der Krieger hat den Priester und das Mädchen immer gut behandelt«, wandte Aschure ein und wußte selbst nicht so genau, warum sie Axis verteidigte. »Und ich bin fest davon überzeugt, daß er die beiden gerettet hätte, wenn ihm das nur irgendwie möglich gewesen wäre. Der Axtherr hat sogar Schra aus der Zelle geholt, in die die Dörfler sie gesperrt hatten. Vielleicht läßt er sich ja von guten Argumenten überzeugen.«

»Die Acharitin könnte recht haben«, meinte Barsarbe. »Und Goldfeder weiß sicher, wie sie mit dem Axtherrn reden muß. Im Augenblick können wir nichts für die beiden tun.«

»Wir sollten alles unternehmen, um Ramu zu retten!« rief der Mann. »Einen weiteren Zaubererpriester dürfen wir nicht verlieren, und Ramu ist immerhin mein Bruder!«

Barsarbes Hand verstärkte ihren Griff an seiner Schulter. »Ich dulde keine Gewalt, Grindel, nicht einmal um Ramu zu retten. So etwas ist nicht Art der Awaren. Wenn Ihr jetzt hingeht und mit grimmiger Miene auf den Axtherrn zustürzt, wird Euer Bruder schon tot sein, noch bevor Ihr ihn erreicht habt. Eure Anwesenheit dort draußen nutzt niemandem, Grindel. Wir sollten unser ganzes Vertrauen in Goldfeder setzen.«

Plötzlich blickte die Priesterin auf und starrte an Aschure vorbei auf den Weg, der ins Verbotene Tal führte. Die Acharitin lauschte, konnte aber nichts Ungewöhnliches hören.

»Goldfeder und Ramu«, erklärte ihr Grindel, reichte Schra an Barsarbe weiter und lief los. Die Priesterin überließ das Mädchen Aschure und folgte dem Mann, wobei sie ihr Gewand bis zu den Knien hochzog, um schneller laufen zu können.

Etwas später tauchten alle vier an der ersten Wegbiegung auf. Grindel erschien als erster und trug seinen Bruder. Ramus Gesicht war schmerzverzerrt, Blut klebte an seinem Hals, und seine Hände rutschten immer wieder von Grindels Schultern ab. Der verletzte Fuß hing seltsam kraftlos herab, und Aschure konnte einen weißen Knochen erkennen, der durch die dunkle Haut gedrungen war. Die junge Frau trat beiseite, als der Aware an ihr vorbeieilte. Aschure konnte nun die Verletzung genauer erkennen, und ihr wurde schwer ums Herz. Eine solche Wunde konnte sich leicht infizieren und zum Tode führen.

Barsarbe stützte die erschöpft wirkende Goldfeder und schleppte sich ebenfalls an Aschure vorbei. »Folgt uns«, sagte sie nur. Die Acharitin trat rasch an die andere Seite Goldfeders und legte ihr einen Arm um die Hüfte, damit die Priesterin nicht so schwer an der größeren Frau zu tragen hatte.

Die Gruppe zog ungefähr eine Stunde lang durch den Wald und drang immer tiefer in Awarinheim ein. Grindel eilte ihnen voraus und war bald nicht mehr zu sehen. Aschure konnte sich nur darüber wundern, wie er mit der Last seines Bruders so schnell zu laufen vermochte. Nach einer Weile hatte sich Goldfeder wieder so weit erholt, daß sie die Hilfe der beiden Frauen nicht mehr brauchte. Sie lief zwar etwas unsicher, wehrte Barsarbe und Aschure aber ab, als sie sie wieder stützen wollten. Als Goldfeder wieder etwas erholter aussah, wagte Aschure es, sie zu fragen, wie es ihr gelungen sei, den Axtherrn davon zu überzeugen, sie beide gehen zu lassen.

Goldfeder zuckte die Achseln. »So ganz genau habe ich das auch nicht verstanden, Aschure.« Sie schüttelte sich bei der Erinnerung an die gefährliche...
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Autor

Sara Douglass, geboren 1957 in Penola/Südaustralien, war Historikerin. Mit ihrer Kompetenz als Professorin für mittelalterliche Geschichte verlieh sie ihren Romanen eine einzigartige Authentizität und Lebensnähe. Auf Deutsch erschienen die Epen "Unter dem Weltenbaum", "Die Macht der Pyramide", "Im Zeichen der Sterne" und zuletzt "Das dunkle Jahrhundert". 2005 verließ Sara Douglass das australische Festland und bewohnte das romantische Anwesen "Nonsuch" (Ohnegleichen) auf der Insel Tasmanien. 2011 erlag sie ihrem langjährigen Krebsleiden.