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Die Narben der Hölle: Der erste Fall für Johannes Clasen

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
342 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am31.10.2016
Wenn du nicht weißt, ob du schuldig bist oder nicht ... Der packende Thriller 'Die Narben der Hölle' von H. Dieter Neumann jetzt als eBook bei dotbooks. Er war immer überzeugt, auf der richtigen Seite zu kämpfen. Doch nach seinem Einsatz in Afghanistan zweifelt Offizier Johannes Clasen nicht nur am Krieg, sondern auch an sich selbst: Seit einem Angriff auf seine Einheit leidet er unter einer partiellen Amnesie. Dass man ihm vorwirft, im Gefecht zwei unschuldige Kinder getötet zu haben, belastet ihn zusätzlich. In der Hoffnung, dass die Erinnerung zurückkehrt, flüchtet er in die Einsamkeit seiner Yacht - aber der Segeltörn entpuppt sich bald als Höllentrip! Unbekannte attackieren Clasen mit einer Erbarmungslosigkeit, die nur einen Schluss zulässt: Auch fernab vom Hindukusch ist sein Kampf auf Leben und Tod noch lange nicht vorbei ... 'DIE NARBEN DER HÖLLE ist nicht nur ein spannender Thriller, sondern auch eine politische Anklage.' Flensburger Tageblatt Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Die Narben der Hölle' von H. Dieter Neumann. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

H. Dieter Neumann, Jahrgang 1949, wurde nach dem Abitur zunächst Offizier in der Luftwaffe der Bundeswehr. Später kündigte er sein Dienstverhältnis, um Finanzwirtschaft zu studieren. Er arbeitete als Vertriebsleiter und Geschäftsführer in der Versicherungsbranche, bis er seine Leidenschaft für das Schreiben von Kriminalromanen, Thrillern und Sachbüchern entdeckte. H. Dieter Neumann ist ein passionierter Segler. Er lebt mit seiner Frau in Flensburg. Der Autor im Internet: www.hdieterneumann.de
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Produkt

KlappentextWenn du nicht weißt, ob du schuldig bist oder nicht ... Der packende Thriller 'Die Narben der Hölle' von H. Dieter Neumann jetzt als eBook bei dotbooks. Er war immer überzeugt, auf der richtigen Seite zu kämpfen. Doch nach seinem Einsatz in Afghanistan zweifelt Offizier Johannes Clasen nicht nur am Krieg, sondern auch an sich selbst: Seit einem Angriff auf seine Einheit leidet er unter einer partiellen Amnesie. Dass man ihm vorwirft, im Gefecht zwei unschuldige Kinder getötet zu haben, belastet ihn zusätzlich. In der Hoffnung, dass die Erinnerung zurückkehrt, flüchtet er in die Einsamkeit seiner Yacht - aber der Segeltörn entpuppt sich bald als Höllentrip! Unbekannte attackieren Clasen mit einer Erbarmungslosigkeit, die nur einen Schluss zulässt: Auch fernab vom Hindukusch ist sein Kampf auf Leben und Tod noch lange nicht vorbei ... 'DIE NARBEN DER HÖLLE ist nicht nur ein spannender Thriller, sondern auch eine politische Anklage.' Flensburger Tageblatt Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Die Narben der Hölle' von H. Dieter Neumann. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

H. Dieter Neumann, Jahrgang 1949, wurde nach dem Abitur zunächst Offizier in der Luftwaffe der Bundeswehr. Später kündigte er sein Dienstverhältnis, um Finanzwirtschaft zu studieren. Er arbeitete als Vertriebsleiter und Geschäftsführer in der Versicherungsbranche, bis er seine Leidenschaft für das Schreiben von Kriminalromanen, Thrillern und Sachbüchern entdeckte. H. Dieter Neumann ist ein passionierter Segler. Er lebt mit seiner Frau in Flensburg. Der Autor im Internet: www.hdieterneumann.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958248212
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum31.10.2016
Reihen-Nr.1
Seiten342 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1040 Kbytes
Artikel-Nr.2582995
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

September

Türkei

Er geht über die Wellen. Sein Blick ist fest auf den Punkt am Horizont gerichtet, an dem die Sonne als glutroter Ball dicht über der See steht.

Ganz leicht ist er, spürt sein eigenes Gewicht nicht, schwebt fast federgleich über das Wasser. Seine bloßen Füße fühlen die Säume der Wellen wie kleine Unebenheiten in einem warmen, weichen Teppich. Der Wellenteppich bewegt sich sanft, bringt ihn nicht aus dem Gleichgewicht. Er zieht ihn in seinen gleichförmig wogenden Rhythmus, an den Fußsohlen beginnend, weiter durch den ganzen Körper und bis hinein in den Kopf. Der Rhythmus nimmt ihn ganz und gar in Besitz.

Ewig wollte er so gehen. Der Feuerball am Horizont bewegt sich nicht, geht nicht unter, verharrt wie ein strahlendes Richtfeuer direkt am Rande der sichtbaren Welt. Der Himmel wölbt sich als Kuppel über ihm, stahlblau im Zentrum, zum Horizont hin weich in nebliges Grau übergehend â¦

»â¦ and switch off all electronic equipment until we have reached our final parking position.«

In einer weiten Rechtskurve zog der Airbus A-321 im Sinkflug durch den wolkenlosen Himmel und begann seinen Endanflug auf den Flughafen von Izmir. Als er die Augen öffnete, konnte Johannes Clasen von seinem Platz am Fenster die Bucht vollständig überblicken. Unter der Tragfläche lag der riesige Hafen der Millionenstadt. Mächtige Containerschiffe, kastenförmige Autotransporter und Frachter jeder Größe in einer langen Kette wie auf einer Autobahn. Zwischen ihnen geschäftige Personenfähren und unzählige Fischerboote und Segelschiffe. Draußen die blaue Weite der Ägäis. Am Horizont die Nordspitze der großen Halbinsel Karaburun.

Im Flugzeug war er von den Kopfschmerzen verschont geblieben, die ihn oft noch heimsuchten. Den Flug hatte er seit dem Start in Stuttgart fast vollständig verschlafen.

Nun aber war er hellwach. Drei Wochen Freiheit warteten auf ihn. Warmer Wind und weiße Segel im Licht.

Und vielleicht keine Angst.

Geduldig schlurfte er in der schwitzenden Menschenschlange durch die Ankunftshalle. Endlich die Zollkabine, eine streng blickende Uniformierte, das Kärtchen mit dem Einreisestempel - geschafft! Er holte seine beiden Reisetaschen vom Gepäckband und trat aus dem Terminal hinüber in die Empfangshalle.

Wildes Stimmengewirr, begleitet von türkischer Popmusik aus unzähligen Lautsprechern, schlug ihm entgegen, laute Rufe, Kindergeschrei. Herzzerreißende Begrüßungsszenen. Und mittendrin die Abgesandten von Dutzenden Reiseveranstaltern, die ihre Pappschilder hochhielten und fortgesetzt verheißungsvolle Hotelnamen brüllten.

Johannes lächelte. Alles so wie immer. Herrliches levantinisches Chaos - wie hatte er sich darauf gefreut! Sein Blick fiel auf zwei junge Männer in bunten Hemden, die nur wenige Meter entfernt standen. Ein merkwürdiges Unbehagen beschlich ihn auf einmal. Ihm war, als hätten die beiden ihn schon begleitet, seit er aus dem Terminal gekommen war. Hatten sie ihn gerade angestarrt? Jetzt senkten sie ihre Blicke, betrachteten ein Stück Papier, das einer von ihnen in der Hand hielt, und diskutierten miteinander.

Johannes spürte auf einmal, dass seine Kehle ausgedörrt war. Er brauchte etwas zu trinken. Suchend sah er sich in der riesigen Halle um. Seine Körpergröße half ihm, mühelos über das Gewimmel hinwegzublicken. Da, ein Stück entfernt, war eine Saftbar, vielfarbig beleuchtet und von ein paar künstlichen Palmen umstanden. Sofort steuerte er zielstrebig auf die kleine Theke zu. Und nun war er sich sicher: Die jungen Männer folgten ihm! Beide waren mittelgroß. Die Muskeln ihrer durchtrainierten Körper zeichneten sich unter den engen Hemden ab. Sie traten fast gleichzeitig neben ihm an den Tresen und unterhielten sich. Keine zwei Meter entfernt standen sie vor dem Tresen, doch der Lärmpegel in der Halle war so hoch, dass Johannes nicht einmal hören konnte, in welcher Sprache sie redeten. Einer von ihnen schickte einen verstohlenen Blick zu ihm herüber, wandte sich aber sofort wieder seinem Gefährten zu.

Wahrscheinlich hatten sie es auf sein Gepäck abgesehen. Er blickte hinunter auf die beiden Reisetaschen, die vor seinen Füßen standen. Ein blitzartiger Griff, und sie wären mit den Taschen zwischen all den Menschen untergetaucht. Das war ihm zu riskant. Erst mal nichts gegen den Durst â¦

Er griff sein Gepäck, ging mit schnellen Schritten zum Ausgang und trat hinaus in die trockene Hitze des Septembernachmittags. Vorsichtig schaute er über die Schulter. Da waren sie wieder, zielstrebig kamen sie auf ihn zu. Johannes umklammerte die Henkelgriffe seiner Taschen und blickte sich hilfesuchend um. Nirgends ein Polizist zu entdecken. Niemand nahm Notiz von ihm.

Ruhig jetzt - einfach stehen bleiben. So leicht ließ er sich nicht beklauen!

Als sie ihn erreicht hatten, gingen die beiden Bunthemden schweigend an ihm vorbei, ohne ihn überhaupt zu beachten, überquerten die breite Zufahrtsrampe und verschwanden auf der anderen Seite zwischen den Reisebussen.

Und er war sich so sicher gewesen, dass die Burschen etwas im Schilde führten. Verfolgungswahn. Kommt davon, wenn man zu lang in der Hand von Psychiatern ist ⦠Höchste Zeit, sich wieder an ein normales Leben zu gewöhnen!

Mit einem tiefen Seufzer holte er sein Mobiltelefon aus der Hemdtasche, schaltete es ein und wartete ein paar Augenblicke darauf, dass es sich in das türkische Netz einloggte. Gerade wollte er Mehmets Nummer aus dem Kurzwahlspeicher aufrufen, da rauschte auch schon ein staubbedeckter silberfarbiger S-Klasse-Mercedes heran, zwängte sich zwischen die wartenden Taxis und hielt am Bordstein direkt vor ihm.

Mehmet Görgün, bärtig, dick und gutgelaunt wie eh und je, ließ den Motor einfach laufen und sprang heraus. Das Jackett seines hellgrauen Maßanzuges hatte er im Wagen gelassen, aber die elegante Seidenkrawatte war trotz der Hitze perfekt um den Kragen seines makellos weißen Hemdes gebunden.

»HoÅgeldiniz, Jo!«, rief er aufgeräumt und kam mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu. »Hab dich schon gesehen, als du aus dem Terminal gekommen bist«, fügte er in akzentfreiem Deutsch hinzu. In sehr bayerisch gefärbtem allerdings, stellte Johannes amüsiert fest. Kein Wunder: Mehmet war gebürtiger Münchener. Erst seit ein paar Jahren lebte er hier im Land seiner Vorfahren.

Sollte er Mehmet von den beiden Bunthemden erzählen?

Der würde ihn sicher auslachen. Stattdessen brachte er gerade noch ein »Ganz schöne Hitze habt ihr hier« heraus, bevor er von seinem alten Freund in die Arme genommen wurde.

Es wurde ihm warm ums Herz bei dieser Begrüßung.

»Du hast mir sicher viel zu erzählen«, sagte Mehmet. »Aber lass uns losfahren. Im Auto ist s schön kühl, und bis Ayvalık haben wir viel Zeit zum Ratschen.«

Die Taschen verschwanden im Kofferraum, sie stiegen ein und Mehmet zündete sich eines seiner gefürchteten Zigarillos an, deren Rauch nach alter Matratzenfüllung roch. Fröhlich paffend legte er einen schwungvollen Start auf den heißen Asphalt.

Die Klimaanlage war eine Wohltat. Johannes lümmelte sich entspannt in den bequemen Sitz, streckte seine langen Beine aus und blickte aus der Seitenscheibe. Vorbei an den tristen Hochhaus-Neubauten, die im Süden der Millionenstadt in den letzten Jahren entstanden waren, ging es vom Adnan-Menderes-Flughafen zunächst auf dem Izmir Cevre Yolu nach Osten.

Wie oft war er diesen Weg wohl schon gefahren? Izmir war der ideale Zielflughafen fürs Segeln in der Ägäis. Die hoffnungslos überfüllten Häfen von Bodrum oder Marmaris im Süden, in denen man bis in den letzten Winkel nächtelang mit Lärm aus den Diskotheken beschallt wurde, hatte er immer gemieden.

Johannes segelte seit seiner Jugend. Ein Lehrer, selbst passionierter Segler, hatte das Kunststück vollbracht, seine Schüler davon zu überzeugen, auf der Klassenfahrt einen Segelkurs zu machen. Damals waren sie dreizehn Jahre alt und keineswegs alle von dieser Idee begeistert. Klang alles doch sehr nach Schule. Doch für immer würde er das Glücksgefühl in seinem Herzen haben, das ihn unvermittelt überfiel, als zum allerersten Mal auf der Flensburger Förde das Tuch am Mast der Jolle vom frischen Ostseewind gefüllt wurde und er, die Großschot in der Hand, die Ruderpinne so legte, dass das kleine Boot auf einen strammen Am-Wind-Kurs drehte und Fahrt aufnahm. Regelmäßig verbrachte er danach seine Sommerferien in Glücksburg an der Hanseatischen Yachtschule.

Süße Erinnerungen an abendliche Fahrten mit dem Folkeboot auf der Förde. Und an Angelika. So um die sechzehn Jahre alt waren sie da. Seine erste Liebe - die Erinnerung an sie war mit den Jahren verblasst. Bis heute aber hatte er ihren wunderbaren Geruch in der Nase.

Niemals wieder hatte jemand so gut gerochen wie Angelika.

Nach wenigen Kilometern erreichten sie die Abzweigung auf die E 87 Richtung Ayvalık. Die Görgüns besaßen in der Nähe der kleinen Stadt ein Ferien- und Wochenendhaus. Die Landstraße dorthin führte über weite Strecken direkt an der Küste entlang. Fasziniert sog Johannes das Bild in sich auf.

Dieses Panorama hatte er gesehen, wenn er im Dämmerlicht seines Krankenzimmers an die Decke starrte. Lange Monate dumpfer Verzweiflung - manchmal erträglich allein durch die Erinnerung an den atemberaubenden Ausblick auf das Meer, die Inseln, die Tupfer aus weißen Segeln dazwischen.

Kaum stand sein Entlassungstermin fest, hatte er sofort Mehmet angerufen und ihn gebeten, nach einem Boot zu suchen, das er kurzfristig chartern konnte. Der Rückruf erfolgte rasch und ließ ihn auch noch die letzten paar Tage in der Klinik überstehen. Heute Abend endlich...
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Autor

H. Dieter Neumann, Jahrgang 1949, wurde nach dem Abitur zunächst Offizier in der Luftwaffe der Bundeswehr. Später kündigte er sein Dienstverhältnis, um Finanzwirtschaft zu studieren. Er arbeitete als Vertriebsleiter und Geschäftsführer in der Versicherungsbranche, bis er seine Leidenschaft für das Schreiben von Kriminalromanen, Thrillern und Sachbüchern entdeckte. H. Dieter Neumann ist ein passionierter Segler. Er lebt mit seiner Frau in Flensburg.Der Autor im Internet: www.hdieterneumann.de