Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Das Erbe der Wölfin: Der zweite Fall für Johannes Clasen

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
407 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am29.11.2016
Ein Thriller, der unter die Haut geht! 'Das Erbe der Wölfin' von H. Dieter Neumann jetzt als eBook bei dotbooks. Mitten in der Nacht wird München von einem Anschlag erschüttert. Das Ziel: eine kurdische Schneiderei. Die Täter: Rechtsradikale oder Islamisten? Terrorismus-Experte Clemens Venske verdächtigt die Grauen Wölfe. Da wird ein Mitglied dieser pantürkischen Nationalistenorganisation ermordet, das Venske kurz zuvor brisante Informationen versprochen hat. Haben die Grauen Wölfe den Verräter beseitigt? Und wo sind die Dokumente, die das Opfer dem Verfassungsschutz übergeben wollte? Die Ermittlungen führen Venske nach Ostanatolien ... 'DAS ERBE DER WÖLFIN stellt definitiv eine Bereicherung für den deutschen Krimimarkt dar.' Stefan Schweizer, literaturkritik.de Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Das Erbe der Wölfin' von H. Dieter Neumann. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

H. Dieter Neumann, Jahrgang 1949, wurde nach dem Abitur zunächst Offizier in der Luftwaffe der Bundeswehr. Später kündigte er sein Dienstverhältnis, um Finanzwirtschaft zu studieren. Er arbeitete als Vertriebsleiter und Geschäftsführer in der Versicherungsbranche, bis er seine Leidenschaft für das Schreiben von Kriminalromanen, Thrillern und Sachbüchern entdeckte. H. Dieter Neumann ist ein passionierter Segler. Er lebt mit seiner Frau in Flensburg. Der Autor im Internet: www.hdieterneumann.de
mehr

Produkt

KlappentextEin Thriller, der unter die Haut geht! 'Das Erbe der Wölfin' von H. Dieter Neumann jetzt als eBook bei dotbooks. Mitten in der Nacht wird München von einem Anschlag erschüttert. Das Ziel: eine kurdische Schneiderei. Die Täter: Rechtsradikale oder Islamisten? Terrorismus-Experte Clemens Venske verdächtigt die Grauen Wölfe. Da wird ein Mitglied dieser pantürkischen Nationalistenorganisation ermordet, das Venske kurz zuvor brisante Informationen versprochen hat. Haben die Grauen Wölfe den Verräter beseitigt? Und wo sind die Dokumente, die das Opfer dem Verfassungsschutz übergeben wollte? Die Ermittlungen führen Venske nach Ostanatolien ... 'DAS ERBE DER WÖLFIN stellt definitiv eine Bereicherung für den deutschen Krimimarkt dar.' Stefan Schweizer, literaturkritik.de Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Das Erbe der Wölfin' von H. Dieter Neumann. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

H. Dieter Neumann, Jahrgang 1949, wurde nach dem Abitur zunächst Offizier in der Luftwaffe der Bundeswehr. Später kündigte er sein Dienstverhältnis, um Finanzwirtschaft zu studieren. Er arbeitete als Vertriebsleiter und Geschäftsführer in der Versicherungsbranche, bis er seine Leidenschaft für das Schreiben von Kriminalromanen, Thrillern und Sachbüchern entdeckte. H. Dieter Neumann ist ein passionierter Segler. Er lebt mit seiner Frau in Flensburg. Der Autor im Internet: www.hdieterneumann.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958248236
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum29.11.2016
Reihen-Nr.2
Seiten407 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1063 Kbytes
Artikel-Nr.2583093
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Prolog

Sie musste auf den Hocker steigen und sich auf die Zehen stellen, um hinaussehen zu können. In der Ferne türmte sich ein Gebirgsmassiv auf, dessen Spitzen hoch in den Himmel ragten. So weit sie blicken konnte, zog sich die Bergkette am Horizont entlang. Auf den Gipfeln lag an einigen Stellen noch Schnee, weiter unten waren die Hänge völlig kahl. Grau schimmerte der Fels durch die hitzeflirrende Luft - kein Grün bedeckte die scharfen Grate.

Ihr Guckloch war kaum dreißig Zentimeter breit und nur halb so hoch. Es war ganz oben in die Außenwand eingelassen, und sie stieß immer mit ihrem Kopf an die raue Decke, wenn sie durch den flachen, unverglasten Schlitz schaute. Inzwischen waren ihr schon viele ihrer tiefschwarzen Haare ausgefallen.

Das Mauerloch war ihre einzige Verbindung zur Welt da draußen. Sooft die Schmerzen in ihren geschwollenen Füßen es zuließen, stand sie in dieser unbequemen Haltung davor und sog gierig die Luft ein. Der Sichtwinkel war flach, da die Außenmauer unter ihr fast einen Meter dick war. Der immer gleiche Bildausschnitt, den sie einsehen konnte, hatte daher keinen Vordergrund. Das Bild begann erst in einiger Entfernung, dort, wo ein weitgespanntes silbriges Blätterdach von Olivenbäumen das gleißende Sonnenlicht wie ein Spiegel zu reflektieren schien. Dahinter ragten schon die Berge auf, und über allem wölbte sich der wolkenlose Himmel.

Ein wahrhaft grandioses Panorama.

Für sie inzwischen nur noch ein trostloses Standbild. Sie betrachtete es schon zu lange. Nie veränderte es sich. Sie hätte es jederzeit detailgenau aus dem Gedächtnis malen können.

Allein die Dunkelheit veränderte das Bild, schuf täglich ein zweites. Bereits eine halbe Stunde nach Einbruch der Dämmerung herrschte eine so vollkommene Finsternis, dass sie unter den Bergspitzen nichts mehr erkennen konnte. Niemals hatte sie ein Licht entdeckt, keine Feuerstelle irgendwo in der Weite, auch nicht die Scheinwerfer eines Fahrzeuges. Eine Straße schien es in ihrem Blickfeld nicht zu geben, ebenso keine anderen Häuser.

Dafür aber bot das nächtliche Firmament, übersät mit unzählbar vielen strahlenden Sternen, einen überirdischen Anblick. Wie eine in millionenfachem Funkeln leuchtende Kuppel hob sich der Nachthimmel vom Dunkel darunter ab, und die schwarzen Gipfel der schroffen Gebirgskette ragten scharfkantig in das Lichtermeer hinein. Manche Himmelskörper erschienen zum Greifen nah, und auf einigen von ihnen pulsierte das Licht, als wären sie atmende Organismen.

Dieses Bild könnte sie nicht einmal abmalen, das wusste sie. Oft versank sie vollkommen darin und vergaß darüber sogar minutenlang die zermürbende Angst, die sie nie verließ, die in Wellenbewegungen unausgesetzt gegen sie anbrandete.

Ihr Gefängnis musste weit entfernt von jeder Siedlung liegen, so viel war ihr schnell klar geworden. Es war ein offenbar sehr altes, massives Steinhaus, in dessen Obergeschoss man sie eingesperrt hatte. Die Wände bestanden aus unverputzten, roh behauenen Feldsteinen. Sie hielten viel von der Tageshitze draußen und sorgten dafür, dass der Raum in den Nächten nicht zu stark auskühlte.

Bis auf das Motorengeräusch eines Autos, das einmal täglich um die Mittagszeit vorfuhr, war es meistens still. Hin und wieder, auch nachts, hörte sie die Stimmen von Männern, die sich einige Meter unterhalb des Mauerlochs unterhielten. Sie verstand zwar nichts, stellte aber fest, dass es immer höchstens drei oder vier Personen waren. Ihre Bewacher - stumm waren sie also nicht, auch wenn sie nie etwas sagten, wenn sie in ihrer Zelle waren. Bärtige Schweiger.

In den Nächten drangen manchmal die Töne einer fremdartigen Instrumentalmusik aus dem Inneren des Hauses zu ihr herauf. Gegen Morgen aber wurde es still. Vollkommene Stille, in der nur noch die tosende Brandung aus Angst in ihren Ohren dröhnte. In den seltenen Pausen zwischen den Brechern drangen manchmal ein paar ferne Vogelstimmen fast unhörbar an ihr Ohr. Nur mühsam konnte sie dann ihre Tränen zurückhalten.

Heute hörte sie nichts. Sie saß auf der Kante des Bettes aus rostigen Metallrohren und sah sich um. Dieses Bett mit der harten Matratze und den beiden Decken darauf war - neben dem Hocker und einem hölzernen Regal - das einzige Möbel in ihrem Verlies. Wenigstens war der Raum frei von Ungeziefer, nur ein paar Geckos, harmlose kleine Gesellen, kamen manchmal durch den Schlitz und huschten an den Wänden entlang. In einer Ecke des Raumes war eine Toilettenschüssel aufgestellt. Sie hatte ein Abflussrohr, das im Boden verschwand, aber keine Spülung. Ein gefüllter Wasserkanister stand daneben, und es gab auch eine langstielige Bürste und Papier in ausreichender Menge. Dafür sorgte eine Frau, deren Gesicht stets mit einem übergroßen Kopftuch so verhüllt war, dass nur ihre Nase und die dunklen Augen zu sehen waren. Sie erschien jeden Morgen zusammen mit einem der Wächter, kehrte den Fußboden und hatte einmal sogar frische Decken und ein neues Laken auf die Matratze gelegt.

Der Wächter blieb immer im Raum, bis die Frau mit ihrer Arbeit fertig war. Nie sprach sie dabei. Auch die Männer, die das Essen brachten, hatten in all den Tagen nie geredet. Der einzige, der bisher mit ihr gesprochen hatte, war Eron , ein gut aussehender Mann Mitte zwanzig. Insgeheim hatte sie ihm diesen Namen eines türkischstämmigen deutschen Schauspielers gegeben, dem er ähnlich sah.

Doch dieser Mann war kein Schauspieler. Sie konnte nur ahnen, welches Höllenfeuer in ihm brannte. Äußerlich strahlte er nichts als Kälte aus, aber in seinen Augen loderte es. Versengende Glut und klirrendes Eis gleichermaßen. Eisfeuer.

Niemals würde sie vergessen, wann sie ihm schon einmal begegnet war. Die Bilder jener Nacht hatten sich für immer in ihr Gedächtnis gebrannt.

Auf keinen Fall aber durfte sie es wagen, ihn nochmals darauf ansprechen. Bei seinem ersten Besuch hier in ihrer Zelle hatte sie diesen Fehler gemacht. Und dann seinen Blick gesehen.

Mittlerweile war er schon vier- oder fünfmal hier gewesen und hatte in akzentfreiem Deutsch mit ihr gesprochen. Anfangs war er immer beherrscht gewesen, fast höflich. Dennoch stellten sich alle Härchen bei ihr auf, und ein Schaudern überlief sie, wenn er sie mit seinen unergründlichen Augen musterte. Abschätzig, fast gelangweilt.

Sie hatte nicht den geringsten Zweifel, dass dieser Mann keinen Atemzug lang zögern würde, mit ihr genau das tun, was er ihr androhte. Wozu er fähig war, brauchte sie sich nicht lange zu fragen. Sie hatte es schon einmal mit eigenen Augen gesehen.

Panik überkam sie, und ihre Kehle wurde schlagartig trocken, als sie an das letzte Gespräch mit ihm dachte. Spätestens da war ihr klar geworden: Ihre Lage war hoffnungslos.

Mit zitternden Händen holte sie sich eine Flasche Mineralwasser aus der Plastikkiste, die von ihren Bewachern immer wieder aufgefüllt wurde, und trank einen Schluck. Dann schaute sie hinüber zu dem Mauerdurchbruch auf der anderen Seite des Raumes. Selbst um die Mittagszeit drang durch dieses Loch nur wenig Helligkeit in ihr Verlies. Doch jetzt ging die Sonne unter, und es fiel kaum noch Tageslicht herein. Bald würde wieder völlige Dunkelheit herrschen. Elektrisches Licht, eine Petroleumlampe oder Kerzen gab es nicht.

Ihre wievielte Nacht hier mochte das sein? Sie wusste zwar nicht genau, wie lange sie ohnmächtig gewesen war, nachdem man sie hierher gebracht hatte. Seit sie aber wieder zu sich gekommen war, hatte sie fünf Nächte gezählt.

Gab es überhaupt noch Hoffnung, hier wieder lebend herauszukommen?

Der Hubschrauber. Ganz in der Nähe hatte er vor ein paar Stunden lärmend seine Kreise gezogen. Suchte man sie endlich?

»Mach dir nichts vor«, murmelte sie mit ihrer krächzenden Stimme, die sie inzwischen selbst kaum noch wiedererkannte, »kein Mensch weiß, wo du bist. Und deine Zeit läuft ab. Hör auf, dir Illusionen zu machen.«

Sie kletterte auf den Hocker und blickte mit feuchten Augen hinüber zu dem Bergmassiv, das sich nur noch schwach gegen den Himmel abhob.

Wann nur hatte dieser Albtraum begonnen?

Das Unheil hatte sich in der glücklichsten Zeit ihres Lebens angeschlichen, erinnerte sie sich verzweifelt, tückisch langsam und unbemerkt von allen, die es bald darauf überfiel.

Mit der Dunkelheit kam der Nachtwind und blies den unheimlichen Gesang von den eisigen Berggipfeln herab durch das Tal. Das schaurige Heulen war ihr inzwischen vertraut, hatte aber nichts von seinem Schrecken verloren.

Wie gelähmt stand sie da und lauschte. Todesgesang, dachte sie.

Sie singen mir mein Todeslied.

***

Auch den Bewohnern des Dorfes auf der anderen Seite des Gebirges fuhren die uralten Klänge - keinem Menschenlaut vergleichbar - ins Mark und ließen sie schaudernd erstarren. Als hätten sie, aus entfernten, längst versunkenen Welten kommend, einen weiten Weg zurückgelegt, wehten die Töne erst verhalten und wie tastend, dann rasch lauter werdend durch die Stille heran.

Bald klang das Heulen wie eine nie verstummende Klage aus vergangener Zeit machtvoll von den schroffen Hängen herab, vielstimmig und stetig wechselnd in Tonlage und Lautstärke. Sie lähmten alle Betriebsamkeit und ließen die Menschen innehalten. Für kurze Zeit erstarben alle ihre Gespräche, und schweigend blickten sie durch die Finsternis zu den Bergen hinauf.

Die Schafe und Ziegen ließen von den Halmen auf ihren kargen Weiden ab, standen angstvoll still und hörten auf das Lied ihrer alten Feinde. Die Kinder flüchteten sich in die Häuser zu ihren Müttern, die aus schmalen Fensterhöhlen grimmig in die Nacht hinausblickten. Die Alten, für die diese Klänge ein wohlbekannter, stetig wiederkehrender Teil ihres langen Lebens...
mehr

Autor

H. Dieter Neumann, Jahrgang 1949, wurde nach dem Abitur zunächst Offizier in der Luftwaffe der Bundeswehr. Später kündigte er sein Dienstverhältnis, um Finanzwirtschaft zu studieren. Er arbeitete als Vertriebsleiter und Geschäftsführer in der Versicherungsbranche, bis er seine Leidenschaft für das Schreiben von Kriminalromanen, Thrillern und Sachbüchern entdeckte. H. Dieter Neumann ist ein passionierter Segler. Er lebt mit seiner Frau in Flensburg.Der Autor im Internet: www.hdieterneumann.de