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Die Rückkehr des Moorkönigs

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
370 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am10.01.2017
Niemand weiß, was er weiß. Niemand sieht, was er sieht. Der historische Roman 'Die Rückkehr des Moorkönigs' von Eva Maaser als eBook bei dotbooks. Als an einem Baum vor dem Dorf eine Leiche mit abgeschlagenen Händen und ohne Kopf gefunden wird, sind das Entsetzen groß und die Spekulationen wild: Wer ist der Tote - der verschwundene Landrat oder der ebenfalls vermisste Bauer Bernard? Und vor allem, wer ist der Mörder? Ausgerechnet an diesem Unglückstag kehrt Jan, der geheimnisvolle Mann mit dem 'Zweiten Gesicht', in seinen Heimatort zurück und wird sofort zum Hauptverdächtigen. Gefangen zwischen feindseligen Verdächtigungen und einsamen Streifzügen durch das Moor, keimt auch in ihm ein schrecklicher Verdacht ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Die Rückkehr des Moorkönigs' von Eva Maaser. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Eva Maaser, geboren 1948 in Reken (Westfalen), studierte Germanistik, Pädagogik, Theologie und Kunstgeschichte in Münster. Sie hat mehrere erfolgreiche Krimis, historische Romane und Kinderbücher veröffentlicht. Bei dotbooks erschien bereits Eva Maasers Kriminalroman »Der Clan der Giovese« und der humorvolle Regiokrimi »Tante Ella und das Geheimnis im Gurkenbeet« sowie die Rohleff-Reihe mit »Das Puppenkind«, »Die Eisfrau«, »Das Schwanenmädchen« und »Der Purpurjunge«. Kommissar Rohleffs erster Fall »Das Puppenkind« ist auch im Sammelband »Tatort: Deutschland« erhältlich. Eva Maaser veröffentlichte bei dotbooks außerdem ihre historischen Romane »Krone der Merowinger - Das Schicksal der Königin«, »Krone der Merowinger - Die Herrschaft der Königin«, »Der Moorkönig«, »Die Rückkehr des Moorkönigs«, »Der Paradiesgarten« und »Die Astronomin«. Zudem erschienen bei dotbooks Eva Maasers Kinderbuchserien um Leon und Kim: »Leon und der falsche Abt«, »Leon und die Geisel«, »Leon und die Teufelsschmiede« und »Leon und der Schatz der Ranen«, »Kim und die Verschwörung am Königshof«, »Kim und die Seefahrt ins Ungewisse« und »Kim und das Rätsel der fünften Tulpe«.
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Produkt

KlappentextNiemand weiß, was er weiß. Niemand sieht, was er sieht. Der historische Roman 'Die Rückkehr des Moorkönigs' von Eva Maaser als eBook bei dotbooks. Als an einem Baum vor dem Dorf eine Leiche mit abgeschlagenen Händen und ohne Kopf gefunden wird, sind das Entsetzen groß und die Spekulationen wild: Wer ist der Tote - der verschwundene Landrat oder der ebenfalls vermisste Bauer Bernard? Und vor allem, wer ist der Mörder? Ausgerechnet an diesem Unglückstag kehrt Jan, der geheimnisvolle Mann mit dem 'Zweiten Gesicht', in seinen Heimatort zurück und wird sofort zum Hauptverdächtigen. Gefangen zwischen feindseligen Verdächtigungen und einsamen Streifzügen durch das Moor, keimt auch in ihm ein schrecklicher Verdacht ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Die Rückkehr des Moorkönigs' von Eva Maaser. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Eva Maaser, geboren 1948 in Reken (Westfalen), studierte Germanistik, Pädagogik, Theologie und Kunstgeschichte in Münster. Sie hat mehrere erfolgreiche Krimis, historische Romane und Kinderbücher veröffentlicht. Bei dotbooks erschien bereits Eva Maasers Kriminalroman »Der Clan der Giovese« und der humorvolle Regiokrimi »Tante Ella und das Geheimnis im Gurkenbeet« sowie die Rohleff-Reihe mit »Das Puppenkind«, »Die Eisfrau«, »Das Schwanenmädchen« und »Der Purpurjunge«. Kommissar Rohleffs erster Fall »Das Puppenkind« ist auch im Sammelband »Tatort: Deutschland« erhältlich. Eva Maaser veröffentlichte bei dotbooks außerdem ihre historischen Romane »Krone der Merowinger - Das Schicksal der Königin«, »Krone der Merowinger - Die Herrschaft der Königin«, »Der Moorkönig«, »Die Rückkehr des Moorkönigs«, »Der Paradiesgarten« und »Die Astronomin«. Zudem erschienen bei dotbooks Eva Maasers Kinderbuchserien um Leon und Kim: »Leon und der falsche Abt«, »Leon und die Geisel«, »Leon und die Teufelsschmiede« und »Leon und der Schatz der Ranen«, »Kim und die Verschwörung am Königshof«, »Kim und die Seefahrt ins Ungewisse« und »Kim und das Rätsel der fünften Tulpe«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958247642
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum10.01.2017
Seiten370 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2583247
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel - Die Krähen
1.

Die Rabenvögel freuten sich. Vor lauter Übermut überschlugen sie sich in der froststarren Luft und schrien: »Aas, Aas, Aas!«

Die Rufe hallten unter dem nebelgrauen Himmel, der an diesem Dezembertag schwer aufs Feld herunterdrückte. Und es war kalt - viel zu kalt. Der Winterweizen, der in den letzten Wochen im Schlamm versunken war, würde dem Frost zum Opfer fallen, wenn es nicht endlich schneite.

Das Aas hing an einem Baum auf Droste Tomberges letztem Acker direkt an der Grenze zum Venner Moor. Auf der anderen Seite des Felds verlief ein rumpeliger Weg, der eine Meile weiter nördlich auf die Straße traf, die nach Münster führte. Und aus dieser Richtung näherten sich schweigend zwei Männer, die breitrandigen Hüte tief ins Gesicht gezogen. Der eine, kleinere und offenkundig ältere, ging leicht vorgebeugt, obwohl kein Wind blies und sich die feuchte Kälte so oder so in die wärmsten Kleider stahl. Unter den Tritten der Männer brachen die spärlichen Halme des Winterweizens wie Glas.

Die Krähen mussten wissen, wer das Stück Aas einmal gewesen war. Immerhin hatten sie Zeit genug gehabt, das nackte Fleisch mit ihren Schnäbeln aufzuhacken. Überall zeigten sich kleine Wunden wie die Geißelmale am Leib des gekreuzigten Jesus, der über dem Altar der Venner Kirche hing.

Allerdings war dieser Körper hier an den Füßen aufgehängt.

Unter dem Baum glitzerte tiefrot eine große gefrorene Blutlache, und ringsum war das Feld zertrampelt. Unter den weit ausladenden Ästen der alten Buche erwartete eine schweigende Schar von Nachbarn die beiden Männer, von denen der größere jetzt ein wenig zurückblieb, als wäre er sich nicht sicher, willkommen zu sein.

Einer nach dem anderen wichen die Menschen zurück und bildeten eine Gasse, die dieser breitschultrige, hochgewachsene Fremde - oder doch nicht Fremde den sie erwartet hatten, aber nicht betrat.

Jan Droste Tomberge betrachtete erst einmal das, was da am Baum hing. Er konnte gar nicht anders, obwohl ihm unaufhaltsam ein Grauen in die Glieder kroch, das ihn in eine Art Starre versetzte.

Wie viel Mensch blieb übrig, wenn der Kopf fehlte?

Mensch?

Vom unteren Bauchansatz bis hoch über die Brust zur Halsgrube war der Körper senkrecht aufgespalten. Wie ein Schwein, das man nach dem Schlachten auseinandergespreizt auf eine Leiter vor den Schweinestall hängt.

Jan atmete ganz flach. Je länger er hinschaute, desto mehr spürte er einen herben, metallischen Geschmack im Mund. Aufgespalten wie ein Schwein! Warum hatte Anton nichts davon erzählt?

Warum hatte er ihn auf dieses Grauen nicht vorbereitet?

Eine Hand legte sich mit einem zarten, zögerlichen Druck auf seinen Arm.

»Es tut mir leid, Jan, es tut mir so leid! Aber es ist gut, dass du kommen konntest. So rasch.« Zuletzt hob sich die Stimme wie zu einer Frage.

Kurz schloss Jan die Augen. Er konnte nicht sprechen. Noch nicht. Noch drückte ihm das Grauen die Kehle zu. Aber da hatte etwas in der Stimme geklungen, etwas Unausgesprochenes, das ihn hellhörig machte. Er wischte es beiseite. Jetzt nicht. Später.

Sich zur Ruhe zwingend, wandte er den Kopf.

»Mohne Klara?«

»Aber sicher bin ich Mohne Klara, kennst du mich denn nicht mehr?«, sagte die Frau mit einem Hauch von Entrüstung, dann lächelte sie. Es war ein fadenscheiniges, geisterbleiches Lächeln, mit dem Klara Potthoff ihn begrüßte, dennoch tröstete es. Am liebsten hätte er die rundliche ältere Frau vor Dankbarkeit umarmt, aber das schickte sich nicht. Alles, was er tun konnte, war, das Lächeln zu erwidern. Auch Mohne Klara brauchte Trost, das konnte man ihr ansehen.

Ihr mehr als den anderen.

Fast alle waren sie da, die Leute von den sechs Höfen, die eine Nachbarschaft am Rand des Venner Moors zwischen Senden, Ottmarsbocholt und Münster bildeten. Die Potthoffs, die Pentrops, die Holtkamps, die Lütke Wierlings, die nur einen Heuerlingshof bewirtschafteten, der den Droste Tomberges gehörte, und die Schulze Hundrups. Natürlich waren die Schulze Hundrups da. Bestimmt einer oder zwei. Noch konnte Jan nicht alle Gesichter einem Namen zuordnen. Da waren junge, die er gar nicht kannte. Einer nach dem anderen nickte Jan zu, der eine steif, der andere wie unter dem Zwang, wenigstens der Höflichkeit Genüge zu tun. Alle neugierig, alle fragend - und voll abwartender Vorsicht. Vor Jans Blick schoben sich Erinnerungsbilder. Gesichter wurden überlagert von ihrem früheren Abbild, Gestern und Heute taumelten durcheinander. Nachbarn, Freunde, Gefährten seiner Kindheit. In diesem Augenblick merkte er, dass er sie vermisst hatte. Sie alle, selbst die, die er nicht kannte. Neun Jahre Abwesenheit, neun Jahre Stille. Eine bleierne Schwere senkte sich auf seine Brust. Wie hatte er das bloß ertragen können? Neun Jahre Einsamkeit. Nein, das stimmte so nicht. Aber hier, in diesem Moment, waren es neun lange Jahre Einsamkeit gewesen, die ihn nun hilflos und verwundbar machten.

Er ballte die Fäuste und verbarg sie in den Ärmeln seines langen Schäfermantels. Niemand sollte seine Trauer und Verwirrung bemerken.

»Ist er s?«, fragte Anton Potthoff, Klaras Mann, der Jan hergeholt hatte, mit gedämpfter Stimme.

Ein Jammern drang in Jans Bewusstsein. Ein Jammern, das schon die ganze Zeit über zu hören gewesen war, aber nun an Intensität zunahm.

Am Fuß des Baumes kauerte eine Gestalt, die sich langsam aufrichtete. Ein aufgedunsenes bleiches Gesicht, umrahmt von dünnen Haarsträhnen, die sich aus der Flechtkrone gelöst hatten, starrte Jan mit unversöhnlichem Hass entgegen.

Jan antwortete nicht. Das Unbehagen der Umstehenden nahm zu, jetzt begannen die Leute sich zu regen und von einem Fuß auf den anderen zu treten, als hielten sie es nicht mehr aus unter dem Baum und in der Gesellschaft eines Toten, der keinen Kopf hatte und dessen Leib wie der eines geschlachteten Schweins aufgespalten war. Flüchtig kam Jan in den Sinn, dass alle, alle, die ihn hier umringten, am liebsten davongelaufen wären, bloß weg, um den Schrecken hinter sich zu lassen. Fliehen wäre eine sehr normale Reaktion gewesen.

Niemand hatte es anscheinend gewagt, den Leichnam zu berühren. Schlaff hing das Geschlecht herab, madenweiß, hässlich, der Körper wirkte obszön in seiner ungeschützten Nacktheit. Etwas Blutiges, Steifgefrorenes quoll unten aus dem stümperhaft durchtrennten Hals heraus. Bevor er sich dagegen wappnen konnte, überflutete Erbarmen Jan, zusammen mit heftiger Übelkeit, und er spürte, wie seine Augen feucht wurden.

»Er weiß es!« Die kauernde Gestalt streckte sich. »Warum sagt er es nicht?«

»Lass es gut sein, Agnes«, beschwor Anton die Frau. »Lass ihm Zeit.«

»Warum glaubt ihr mir nicht?«, schrie die Frau auf. »Schickt ihn weg. Niemand braucht ihn hier. Ich will, dass er geht.« Immer gellender klang die Stimme, ihr schrilles Schreien wurde von den Krähen aufgegriffen und in den Himmel hinauf getragen.

In Jans Schläfen begann es zu pochen. Er riss eine Hand hoch, presste sie seitlich an den Schädel. Dennoch setzte Schwindel ein. Der Baum, das Feld, die Menschen begannen ihm zu entgleiten. Er taumelte zwei Schritte zurück, wollte sich umwenden und davonstürzen. Da fing er einen Blick auf. Unversehens legte sich der Schwindel.

Jan blieb stehen und nahm langsam die Hand herunter.

Auf diesem einen, ihm zugewandten Gesicht schien sich das spärliche Licht des trostlos grauen Tages zu konzentrieren und hob es aus der dumpfen Menge der anderen heraus. Irgendetwas in dem hellen, jungen Gesicht kam ihm vertraut vor.

Das Schultertuch war nicht wie bei Klara und den übrigen Frauen über den Kopf gezogen und das üppige, blonde Haar im Nacken nachlässig zu einem Knoten geschlungen. Die junge Unbekannte wirkte bekümmert, ja entsetzt, aber dennoch nicht so niedergedrückt wie die anderen. Einen Moment war er versucht, zu ihr hinüberzugehen und sie zu fragen, wer sie sei und warum sie ihn auf diese unerschrockene Art anschaute.

»Warum habt ihr den Toten nicht längst geborgen?«, fragte er leidlich ruhig und beherrscht.

»Weil der Knecht steif und fest behauptet, es sei der Freiherr von Schonebeck. Der Landrat«, erklärte einer der Männer.

»Welcher Knecht?«

Einer der Zuschauer löste sich aus der Runde. War das der Knecht? Jan kramte in seinem Gedächtnis und fand den richtigen Namen. Der Mann war aber kein Knecht. Paul Schulze Hundrup musste jetzt der Bauer auf dem Schulzenhof sein, dem größten Hof in der Venne gleich nach dem Drostehof.

»Paul!«, begrüßte Jan den Mann mit der vierschrötigen Figur und dem Quadratschädel, ein Ebenbild des alten Heinrich Schulze Hundrup, der vielleicht gar nicht mehr lebte.

Paul schlug ihm genauso derb auf die Schulter, wie sein Vater es getan hätte. Auch die ölige, selbstherrliche Stimme war gleich.

»Gut, dass du da bist! Agnes« - er wies nickend auf die Frau, die nicht aufhörte zu jammern - »gibt keine Ruhe, sie hört nicht auf uns. Kümmere dich um deine Schwägerin, bevor sie vor Kummer den Verstand verliert. Du bist für sie verantwortlich!«

Unwillig schüttelte Jan die Hand ab und ärgerte sich gleich darauf über sich selbst. Wieso vererbten sich seit Generationen die Großmäuligkeit der einen und die Empfindlichkeit der anderen? Seit Jahrhunderten wollte die eine Familie gewitzter, reicher und angesehener als die andere sein. Ein albernes Gerangel. Jan wollte weder jetzt noch später in etwas hineingezogen werden, was ihn nichts anging. Schon längst nicht mehr.

»Zunächst einmal ist sie deine Schwester, hast du das vergessen?«, entgegnete er beherrscht.

»Seit sie deinen Bruder Bernard geheiratet hat, ist sie eine von...
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Autor

Eva Maaser, geboren 1948 in Reken (Westfalen), studierte Germanistik, Pädagogik, Theologie und Kunstgeschichte in Münster. Sie hat mehrere erfolgreiche Krimis, historische Romane und Kinderbücher veröffentlicht.Bei dotbooks erschienen bereits Eva Maasers Kriminalromane "Der Clan der Giovese", "Das Puppenkind", "Tango Finale", "Kleine Schwäne" und "Die Nacht des Zorns".Eva Maaser veröffentlichte bei dotbooks außerdem ihre historischen Romane "Der Geliebte der Königsbraut", "Der Hüter der Königin", "Der Moorkönig", "Die Rückkehr des Moorkönigs", "Der Paradiesgarten" und "Die Astronomin". Zudem erschienen bei dotbooks Eva Maasers Kinderbuchserien um Leon und Kim: "Leon und der falsche Abt", "Leon und die Geisel", "Leon und die Teufelsschmiede" und "Leon und der Schatz der Ranen", "Kim und die Verschwörung am Königshof", "Kim und die Seefahrt ins Ungewisse" und "Kim und das Rätsel der fünften Tulpe".