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Letzter Tanz

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am19.03.2018
Der 2. Fall für Lincoln Rhyme und Amelia Sachs.
Ein kaltblütiger Mörder hält Detective Lincoln Rhyme in Atem. Das einzige Erkennungsmerkmal des Killers ist seine Tätowierung - sie zeigt den Tod und ein Mädchen tanzend auf einem Sarg. Rhyme glaubt den Mörder zu kennen, und sollte sich sein Verdacht bestätigen, kennt er nur noch einen Gedanken: Rache - aus ganz persönlichen Gründen ...

Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Seit seinem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat Jeffery Deaver sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht. Nach der weltweit erfolgreichen Kinoverfilmung begeisterte auch die TV-Serie um das faszinierende Ermittler- und Liebespaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs die Zuschauer. Neben Lincoln Rhyme hat Deaver mit Colter Shaw einen weiteren außergewöhnlichen Serienhelden geschaffen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer 2. Fall für Lincoln Rhyme und Amelia Sachs.
Ein kaltblütiger Mörder hält Detective Lincoln Rhyme in Atem. Das einzige Erkennungsmerkmal des Killers ist seine Tätowierung - sie zeigt den Tod und ein Mädchen tanzend auf einem Sarg. Rhyme glaubt den Mörder zu kennen, und sollte sich sein Verdacht bestätigen, kennt er nur noch einen Gedanken: Rache - aus ganz persönlichen Gründen ...

Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Seit seinem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat Jeffery Deaver sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht. Nach der weltweit erfolgreichen Kinoverfilmung begeisterte auch die TV-Serie um das faszinierende Ermittler- und Liebespaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs die Zuschauer. Neben Lincoln Rhyme hat Deaver mit Colter Shaw einen weiteren außergewöhnlichen Serienhelden geschaffen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641214012
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum19.03.2018
Reihen-Nr.2
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2736 Kbytes
Artikel-Nr.2585123
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


10

3. Stunde von 45

»Ich bin jetzt da, Rhyme«, verkündete sie.

Sachs stieg aus dem Wagen, zog sich Latex-Handschuhe über und wickelte Gummibänder um ihre Schuhe, wie Rhyme es ihr beigebracht hatte, um sicherzugehen, daß ihre Abdrücke nicht mit denen des Täters verwechselt werden konnten.

»Und wo bitte, ist da, Sachs?« fragte er.

»An der Kreuzung zweier Rollbahnen. Zwischen einer Reihe von Hangars. Dort, wo Carney sein Flugzeug vermutlich angehalten hat.«

Sachs blinzelte unbehaglich zu einer Baumreihe in der Ferne herüber. Es war ein wolkenverhangener, feuchter Morgen. Ein weiterer Sturm braute sich zusammen. Sie fühlte sich wie auf einem Präsentierteller. Der Tänzer könnte auch irgendwo hier in der Nähe sein - vielleicht war er zurückgekommen, um Beweismaterial zu zerstören oder um einen Polizisten zu töten und so die Untersuchung aufzuhalten. Wie mit der Bombe vor einigen Jahren in der Wall Street, die Bombe, die Rhymes Techniker getötet hatte.

Schießen Sie sofort!

Verdammt, Rhyme. Sie machen mich nervös! Warum tun Sie so, als ob dieser Typ durch Wände laufen und Gift verspritzen könnte?

Sachs holte aus dem Kombi den Kasten mit dem PoliLight und einen großen Koffer, den sie aufklappte. Darin befanden sich Dutzende der in der Branche gebräuchlichen Werkzeuge: Schraubenzieher, Schraubenschlüssel, Hammer, Drahtschneider, Messer, Ausrüstung zum Aufspüren von Fingerabdrücken, Ninhydrin, Pinzetten, Pinsel, Zangen, Scheren, flexible Greifhaken, ein Sammelkasten für Pulverreste, Bleistifte, Plastik- und Papiertüten, Beschriftungsband...

Erstens, grenze das Gelände ein.

Sie steckte das gesamte Gebiet mit gelbem Polizeiband ab.

Zweitens, denk an Reporter und die Reichweite von Kameras und Mikrofonen.

Keine Medien in Sicht. Noch nicht. Gott sei Dank.

»Was haben Sie gesagt, Sachs?«

»Ich habe dem Herrn dafür gedankt, daß keine Reporter hier sind.«

»Ein schönes Stoßgebet. Aber berichten Sie mir lieber, was Sie gerade tun.«

»Ich sichere noch immer den Tatort.«

»Suchen Sie nach...«

»Zugangs- und Fluchtweg«, vervollständigte sie.

Drittens, feststellen, welchen Weg der Täter herein und heraus genommen hat - das sind die sekundären Fundorte.

Aber noch hatte sie keinerlei Hinweis darauf, wo dies gewesen sein könnte. Er hätte von überall her kommen können. Hätte sich um die Ecken schleichen oder in einem Gepäckauto oder Tankwagen hereingelangen können...

Sachs setzte die Spezialbrille auf und begann, die Rollbahn mit dem PoliLight abzuleuchten. Im Freien funktionierte es nicht so gut wie in einem dunklen Raum, aber dank der grauen Wolken konnte sie in dem gespenstisch grünen Licht einige Flecken und Streifen erkennen. Es waren allerdings keine Fußabdrücke zu sehen.

»Wurde gestern abend alles abgespritzt«, ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihr.

Sachs wirbelte herum, hatte die Glock bereits halb gezogen.

Sonst bin ich nie so schreckhaft, Rhyme. Das ist alles Ihre Schuld.

Mehrere Männer in Arbeitsoveralls standen vor dem gelben Band. Vorsichtig ging sie zu ihnen herüber und kontrollierte ihre Ausweise. Die Fotos stimmten mit den Gesichtern der Männer überein. Ihre Hand löste sich von der Glock.

»Sie sprühen jeden Abend alles ab. Wollte Ihnen das nur sagen, falls Sie nach etwas suchen.«

»Mit einem Hochdruckstrahler«, fügte der zweite Mann hinzu.

Großartig. Jede noch so kleine Spur, jeder Fußabdruck, jede Faser, die sich von der Kleidung des Tänzers gelöst hatte, war damit verloren.

»Ist Ihnen gestern abend hier jemand aufgefallen?«

»Hat das was mit der Bombe zu tun?«

»So gegen 19.15 Uhr?« präzisierte sie.

»Nein. Hier kommt nie einer her. Die Hangars stehen alle leer. Werden wahrscheinlich bald abgerissen.«

»Was machen Sie jetzt hier?«

»Haben einen Bullen gesehen. Sie sind doch der Bulle, stimmt´s? Und da haben wir gedacht, wir schauen mal nach, was so los ist. Es geht doch um die Bombe, nicht wahr? Wer war es? Araber? Oder diese verfluchten Milizen?«

Sie schickte sie weg und erklärte über das Mikrofon: »Sie haben die Rollbahn letzte Nacht gereinigt, Rhyme. Offenbar mit Hochdruck-Dampfstrahlern.«

»O nein!«

»Sie haben...«

»Hallo, Sie da?«

Sie seufzte und drehte sich zu der Stimme um in der Erwartung, daß die Arbeiter zurückgekehrt waren. Aber der neue Besucher war ein großspuriger Polizist mit einem breitkrempigen Smokey the Bear Hut und einer Bundfaltenhose mit messerscharfer Bügelfalte. Er schlüpfte unter dem gelben Band hindurch.

»Entschuldigen Sie, das hier ist abgesperrtes Gelände«, rief sie.

Er hielt kurz inne, ging dann aber weiter. Sie prüfte seinen Ausweis. Er war in Ordnung. Auf dem Foto sah er ein wenig zur Seite, wie auf dem Titelfoto eines Glamour-Magazins.

»Sie sind der Officer aus New York, stimmt´s?« Er lachte selbstzufrieden. »Nette Uniformen habt ihr da unten.« Starrte dabei auf ihre engen Jeans.

»Dieses Gelände ist abgesperrt.«

»Ich kann Ihnen helfen. Ich habe einen Kurs in forensischer Ermittlung absolviert. Ich bin zwar meistens auf dem Highway im Einsatz, hab aber auch ein wenig Erfahrung mit schwereren Verbrechen. Sie haben tolles Haar. Aber das haben Sie bestimmt schon oft gehört.«

»Ich muß Sie wirklich bitten...«

»Jim Everts.«

Fang nie mit Vornamen an. Das bleibt für immer an einem kleben. »Ich bin Officer Sachs.«

»Ziemliches Chaos hier. Eine Bombe. Was für ´ne Sauerei.«

»Schauen Sie mal, Jim. Dieses Band ist dazu da, um Leute vom Tatort fernzuhalten. Wären Sie also so freundlich und würden hinter die Absperrung treten?«

»Wie, Sie meinen, das gilt auch für Polizisten?«

»Ja, genau das meine ich.«

»Sie meinen, auch für mich?«

»Ganz genau.«

Es gibt fünf klassische Faktoren, die Spuren an Tatorten beschädigen: Das Wetter, Angehörige des Opfers, Verdächtige, Souvenirjäger und - die schlimmsten von allen - Polizistenkollegen.

»Ich werde nichts anrühren, Süße. Versprochen. Will nur das Vergnügen haben, Ihnen bei der Arbeit zuzusehen.«

»Sachs«, flüsterte Rhyme. »Sagen Sie dem Kerl, daß er, verdammt noch mal, vom Tatort verschwinden soll.«

»Verdammt noch mal, Jim. Verschwinden Sie vom Tatort.«

»Oder Sie werden ihn melden.«

»Oder ich melde Sie.«

»Oh-oooh, das würden Sie tun?« Er hielt die Hände hoch. Das flirtende Lächeln wich langsam aus seinem Gesicht.

»Fangen Sie an, Sachs.«

Der Polizist schlenderte davon, langsam genug, um sich einen Rest Würde zu bewahren. Er sah sich noch einmal um, aber offenbar fiel ihm keine letzte witzige Bemerkung mehr ein.

Amelia Sachs begann das Gelände gitterförmig abzulaufen.

Es gibt verschiedene Methoden, einen Tatort zu untersuchen. Im Freien wird meistens die Streifensuche angewandt, bei der man das Gelände in Schlangenlinien abschreitet. Der Vorteil besteht darin, daß man auf diese Weise den Großteil des Geländes schnell abdecken kann. Aber Rhyme hielt von dieser Methode gar nichts. Er bevorzugte das Gittermuster. Dabei sucht man den gesamten Tatort im Gänseschritt in einer Richtung ab, anschließend macht man eine Vierteldrehung und schreitet das Gelände dann in die andere Richtung ab. Als Rhyme noch das IRD geleitet hatte, war der Ausdruck »das Gitter ablaufen« ein Synonym für das Absuchen eines Tatorts gewesen, und gnade Gott jedem Beamten, der von Rhyme erwischt wurde, wie er eine Abkürzung nahm oder vor sich hinträumte.

Sachs verbrachte eine Stunde damit, auf- und abzulaufen. Selbst wenn die Wasserkanonen alle Fußabdrücke und Kleinstspuren auf der Rollbahn zerstört haben sollten, so könnten doch noch größere Gegenstände vorhanden sein, die der Tänzer möglicherweise verloren hatte. Auch etwaige Fußspuren und andere Körperabdrücke in dem Schlamm neben der Rollbahn wären sicher erhalten geblieben.

Aber sie fand nichts.

»Verdammt, Rhyme, nicht die kleinste Spur.«

»Ach, Sachs. Ich wette, da ist irgend etwas. Ich wette, da ist ganz viel. Es bedarf nur einer etwas größeren Anstrengung als bei einem normalen Tatort. Denken Sie daran, der Tänzer ist anders als andere Täter.«

Oh, das nun schon wieder.

»Sachs.« Seine Stimme klang jetzt tief und verführerisch. Sie spürte einen Schauder. »Versetzen Sie sich in ihn hinein«, flüsterte Rhyme. »Sie wissen, was ich meine.«

Sie wußte genau, was er meinte. Verabscheute den Gedanken. Aber, o ja, Sachs wußte es. Die besten Kriminalisten waren diejenigen, die in ihrem Gehirn eine Stelle fanden, wo die Trennlinie zwischen Jäger und Gejagtem praktisch nicht mehr existierte. Wenn so jemand einen Tatort untersuchte, dann war er kein Polizist mehr, der nach Hinweisen Ausschau hielt, sondern er war der Täter, fühlte sein Verlangen, seine Lust und seine Angst. Rhyme besaß diese Gabe. Und auch wenn sie es selbst nicht gerne zugab: Sachs hatte sie ebenfalls. (Vor einem Monat hatte sie einen Tatort untersucht - ein Mann hatte seine Frau und sein Kind ermordet -, und nachdem alle anderen vergeblich gesucht hatten, war sie es, die schließlich die Mordwaffe fand. Anschließend konnte sie eine Woche lang nicht arbeiten, weil sie von Erinnerungsfetzen geplagt wurde. Sie sah sich als Täter, sah, wie sie auf...

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Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Seit seinem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat Jeffery Deaver sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht. Nach der weltweit erfolgreichen Kinoverfilmung begeisterte auch die TV-Serie um das faszinierende Ermittler- und Liebespaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs die Zuschauer. Neben Lincoln Rhyme hat Deaver mit Colter Shaw einen weiteren außergewöhnlichen Serienhelden geschaffen.
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