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Gilde der Jäger - Engelskuss

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
432 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am23.03.20111. Aufl. 2011
Die Vampirjägerin Elena Deveraux wird von dem ebenso charismatischen wie gefährlichen Erzengel Raphael angeheuert. Diesmal ist es jedoch kein entflohener Vampir, den sie aufspüren soll, sondern ein abtrünniger Erzengel. Um den Auftrag erfüllen zu können, muss Elena bis an die Grenzen ihrer Fähigkeiten gehen - und darüber hinaus! Zugleich weckt der übermenschliche Raphael eine ungeahnte Leidenschaft in ihr. Doch seine Berührung könnte für Elena den Tod bedeuten, denn im Spiel der Erzengel zahlen die Sterblichen den Preis!



Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen. Mit ihrer Gestaltwandlerserie feiert sie international große Erfolge. Engelskuss ist der erste Band einer neuen romantischen Fantasyserie aus ihrer Feder.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie Vampirjägerin Elena Deveraux wird von dem ebenso charismatischen wie gefährlichen Erzengel Raphael angeheuert. Diesmal ist es jedoch kein entflohener Vampir, den sie aufspüren soll, sondern ein abtrünniger Erzengel. Um den Auftrag erfüllen zu können, muss Elena bis an die Grenzen ihrer Fähigkeiten gehen - und darüber hinaus! Zugleich weckt der übermenschliche Raphael eine ungeahnte Leidenschaft in ihr. Doch seine Berührung könnte für Elena den Tod bedeuten, denn im Spiel der Erzengel zahlen die Sterblichen den Preis!



Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen. Mit ihrer Gestaltwandlerserie feiert sie international große Erfolge. Engelskuss ist der erste Band einer neuen romantischen Fantasyserie aus ihrer Feder.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783802585654
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum23.03.2011
Auflage1. Aufl. 2011
Reihen-Nr.01
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2760495
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 

1

Wenn Elena den Leuten erzählte, sie sei Vampirjägerin, schnappten die meisten zunächst nach Luft, um dann unweigerlich zu fragen: »Ihre Arbeit besteht also darin, spitze Pfähle durch die Herzen dieser abscheulichen Blutsauger zu bohren?«

Nun ja, vielleicht waren es nicht jedes Mal dieselben Worte, aber sie hinterließen stets denselben bitteren Nachgeschmack. Am liebsten hätte sie den Urheber des Gerüchtes, diesen idiotischen Märchenonkel aus dem fünfzehnten Jahrhundert, zur Strecke gebracht. Aber bestimmt hatten die Vampire das schon selbst erledigt, nachdem die ersten von ihnen in der Notaufnahme (oder was man damals dafür hielt) gelandet waren.

Elena trieb keine Pfähle durch Vampirherzen. Sie spürte Vampire auf, fing sie ein und brachte sie zurück zu ihren Meistern- den Engeln. Von manchen wurde sie als Kopfgeldjägerin bezeichnet, doch auf ihrem Gildenausweis stand: »Jagdschein für Vampire und ähnliche Wesen«. Das machte sie zu einer Vampirjägerin, einschließlich Gefahrenzulage und anderen Prämien. Gezahlt wurde äußerst großzügig. Schließlich musste es eine Entschädigung dafür geben, dass Jägern hin und wieder der Hals aufgeschlitzt wurde.

In diesem Moment jedoch beschloss Elena, dass sie zusätzlich dringend eine Gehaltserhöhung brauchte, denn ihre Wade rebellierte. Seit zwei Stunden kauerte sie schon in einer schmalen Gasse in der Bronx; eine hochgewachsene Frau mit hellen, beinahe weißen Haaren und silbrigen Augen. Ihre Haare machten sie verrückt. Ihrem Gelegenheitsfreund Ransom zufolge konnte sie genauso gut mit einem großen Schild auf sich aufmerksam machen. Da bei ihr Haarfärbemittel nicht länger als zwei Minuten wirksam waren, hatte sich Elena eine größere Sammlung an Strickmützen zugelegt.

Gern hätte sie sich jetzt ihre Mütze bis weit über die Nase gezogen, doch sie fürchtete, dass der üble Geruch ihres »Ambientes«, dieses feucht-dunklen Winkels New Yorks, dadurch nur noch stärker werden würde. Ob Nasenstöpsel wohl halfen?

Hinter ihr raschelte es.

Sie drehte sich um... und befand sich Auge in Auge mit dem silbern funkelnden Blick einer herumstreunenden Katze. Nachdem Elena sich überzeugt hatte, dass das Tier auch war, was es schien, wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Gehweg zu. Dabei fragte sie sich, ob ihre Augen wohl in dieser Dunkelheit genauso unheimlich leuchteten wie die der Katze. Zum Glück hatte sie die bronzefarbene Hautfarbe ihrer marokkanischen Großmutter geerbt, sonst hätte sie tatsächlich eher einem Gespenst geähnelt.

»Wo, zum Teufel, bleibst du nur?«, murmelte sie und rieb sich die Wade. Der Vampir hatte sie ziemlich lange an der Nase herumgeführt. Aber nicht aus Absicht, sondern weil er gar nicht bemerkt hatte, dass sie hinter ihm her war. Und das hatte es für sie ein wenig schwer gemacht, seine nächsten Schritte vorherzusehen.

Einmal hatte Ransom sie gefragt, ob es ihr denn nichts ausmache, hilflose Vampire aufzuspüren und die Ärmsten dann in ein Leben zurückzubefördern, das praktisch dem eines Sklaven glich. Dabei hatte er einen Lachanfall bekommen. Nein, es störte sie nicht; genauso wenig wie ihn. Schließlich hatten sich die Vampire freiwillig für die Sklaverei entschieden- einhundert Jahre Sklavendasein-, in dem Moment nämlich, in dem sie einen Engel baten, sie so gut wie unsterblich zu machen. Wären sie Menschen geblieben und hätten friedlich ins Gras gebissen, dann wären sie nicht durch einen mit Blut geschriebenen Vertrag gebunden gewesen. Und auch wenn die Engel ihre Position ausnutzten- Vertrag war Vertrag.

Auf der Straße blitzte ein Licht auf.

Bingo!

Da war ja ihr Ziel, Zigarre zwischen den Zähnen und lauthals am Handy prahlend, er sei jetzt wahrhaftig ein vollendetes Geschöpf und ließe sich von keinem pedantischen Engel mehr herumkommandieren. Trotz mehrerer Meter Entfernung konnte Elena seinen Achselschweiß riechen. Der Vampirismus war noch nicht weit genug fortgeschritten, um die Fettschicht wegzuschmelzen, die der Mann wie eine zweite Haut trug. Und da bildete er sich ein, aus einem Vertrag mit einem Engel aussteigen zu können?

Idiot.

Sie trat aus dem Gebüsch, nahm die Mütze vom Kopf und stopfte sie in die Hosentasche. Ihr Haar fiel ihr wie eine weiche weiße Wolke auf die Schultern, gut erkennbar. Doch diesmal war kein Risiko dabei. Nicht in dieser Nacht. Den Einheimischen wäre sie sofort aufgefallen, doch der Gejagte hatte einen ausgeprägten australischen Akzent. Er war erst kürzlich aus Sydney eingetroffen, und dorthin wollte ihn sein Meister auch zurückhaben, und zwar pronto.

»Haben Sie Feuer?«

Der Vampir fuhr zusammen und ließ dabei sein Handy fallen. Elena hätte am liebsten die Augen verdreht. Er war noch nicht einmal ganz in den neuen Zustand übergegangen, die Reißzähne, die er vor Überraschung entblößte, waren noch Milchzähne. Kein Wunder, dass sein Meister sauer war. Der Holzkopf hatte nicht viel mehr als ein Jahr bei ihm abgeleistet.

»Tut mir leid«, sagte sie lächelnd, während er sich nach seinem Telefon bückte. Sie wusste genau, was er sah. Eine einsame Blondine in schwarzer Lederhose und einem schwarzen, figurbetonten Oberteil, keine erkennbaren Waffen.

Weil er noch jung und unerfahren war, beruhigte er sich bei ihrem Anblick schnell wieder. »Klar, Baby.« Er langte in die Hosentasche, um das Feuerzeug herauszuholen.

In diesem Augenblick beugte Elena sich vor und griff mit einer Hand hinter sich. »Aber, aber. Mr Ebose ist sehr von Ihnen enttäuscht.« Bevor er noch den Sinn dieser heiser hervorgebrachten Worte erfassen konnte, hatte sie schon die Halskette hervorgeholt und ihm fest umgelegt. Seine Augen traten hervor, blutrot, doch statt zu schreien, stand er ganz still und reglos da. Die Kette eines Jägers übte immer diese Wirkung aus, sie ließ jeden Gefangenen zur Salzsäule erstarren. In seinem Gesicht stand die blanke Angst.

Elena hätte beinahe Mitleid mit ihm gehabt, wenn sie nicht gewusst hätte, dass er im Verlauf seiner Flucht vier Menschen die Kehle herausgerissen hatte. Nun war das Maß voll. Zwar beschützten die Engel ihre Nachkommen, aber selbst das hatte Grenzen. Bei diesem Exemplar hatte Ebose den Einsatz von Gewalt zu seiner Ergreifung genehmigt.

Jetzt zeigte sie ihm, wer sie wirklich war, dass sie bereit war, ihm Schmerzen zuzufügen. Aus seinem Gesicht wich auch noch der letzte Rest Farbe. Sie grinste. »Folge mir.«

Wie ein gehorsamer Welpe trottete er hinter ihr her. Diese Halskettchen waren wirklich genial. Ihre beste Freundin Sara zielte gerne mit Treu-zu-Gott-Pfeilen auf ihre Zielpersonen- die Pfeilspitzen waren mit demselben Kontrollchip präpariert, der auch die Ketten so wirksam machte. Sobald der Chip Hautkontakt hatte, bildete er ein elektromagnetisches Feld, das vorübergehend die neurologischen Prozesse im Vampirgehirn kurzschloss und das Zielobjekt leicht manipulierbar machte. Mit den wissenschaftlichen Hintergründen kannte sich Elena nicht besonders gut aus, doch wusste sie um die Vor- und Nachteile dieser Fangmethode.

Natürlich musste sie näher an ihre Zielperson herangehen als Sara, umgekehrt bestand aber auch nicht die Gefahr, einen unschuldigen Passanten zu erwischen. Das war Sara einmal passiert. Einen halben Jahreslohn hatte sie die Beilegung der Klage gekostet. Bei dem Gedanken an die Wut der Freundin über den verpatzten Schuss musste Elena unweigerlich lächeln. Sie öffnete die Beifahrertür des ganz in der Nähe abgestellten Wagens. »Einsteigen.«

Mühsam zwängte der Vampirknabe seine Leibesfülle hinein.

Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass er angeschnallt war, rief sie den Leiter von Eboses Sicherheitsteam an. »Ich habe ihn.«

Die Stimme am anderen Ende der Leitung wies sie an, das Paket an einer privaten Start- und Landebahn abzugeben.

Ohne eine Spur von Verwunderung über den angegebenen Ort legte sie auf und fuhr los. Schweigend. Es wäre auch ganz sinnlos gewesen, ein Gespräch zu beginnen, denn sobald die Kette angelegt war, verlor der Vampir die Fähigkeit zu sprechen. Die Sprachlosigkeit war eine Nebenwirkung der neuralen Zwangsjacke. Vor der Einführung des Chips war die Vampirjagd eher ein Selbstmordkommando als eine Karrierechance gewesen, denn schon die jüngsten Vampire konnten Menschen in Stücke reißen. Neueren Untersuchungen zufolge waren Vampirjäger zwar keine Menschen, aber sie kamen ihnen doch recht nahe.

Nachdem Elena das Flugfeld erreicht und die Sicherheitskontrolle passiert hatte, wurde sie zur Rollbahn geführt. Das Team, das den Vampir zurück nach Sydney begleiten sollte, wartete bereits neben einem schnittigen Privatjet. Elena geleitete den Gefangenen zu ihnen, worauf ihr mit einer Geste zu verstehen gegeben wurde, sie möge ihn ins Flugzeug bringen. Das Verladen der Fracht musste sie eigenhändig vornehmen, da dem Team zu diesem Zeitpunkt der Umgang damit noch nicht erlaubt war. Ganz offensichtlich hatte Ebose gute Anwälte. Er wollte es keinesfalls riskieren, von der Vampirschutzbehörde rechtlich belangt zu werden.

Nicht, dass die VSB jemals mit einer Misshandlungsklage durchgekommen wäre. Die Engel brauchten lediglich ein paar Fotos von Menschen mit aufgeschlitzter Kehle vorzulegen, und schon war die Jury nicht nur bereit, die Klage abzuweisen, sondern wollte ihnen sogar einen Orden verleihen.

Elena führte den Vampir die Gangwaystufen hinauf in den hinteren Teil des Passagierraums, wo eine große offene Kiste stand. »Rein mit Ihnen.«

Er stieg hinein, dann drehte er sich um und sah sie an. Wellen panischer Angst gingen von ihm...

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Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen. Mit ihrer Gestaltwandlerserie feiert sie international große Erfolge. Engelskuss ist der erste Band einer neuen romantischen Fantasyserie aus ihrer Feder.
Gilde der Jäger - Engelskuss

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt